Mitternacht
war es, deutlich las man auf der gelben Uhr.
Einem
Stern am Himmel war es kalt, er lehnte sich an einen andern an.
Am
Zeiger der Uhr herab rutschte eine Hand.
Betrug
war es, von Anfang an war es Betrug.
Unter
dem Baum stand der Mann, er fegte Blätter zusammen. So spät noch in
der Nacht.
Das
Mondlicht machte alles hell.
Die
Frau war dick, unfähig zu gehen, drei Männer mussten sie über die
Wiese tragen.
Jetzt
setzten sie sie mitten in das Laub.
„Na,
Herr Laub? Ist Ihr Name nicht Laub?“
„Ja,
doch, mein Name ist Laub. Aber Sie hier, zu so später Stunde, Frau
…“
„Mein
Name ist Bein, Alexandra Bein!“
„Guten
Abend, Frau Bein!“
Das
saß sie also.
Sie
sagte: „Im Haus, da hab ich die Zigaretten vergessen.“
Der
Besen hatte auch eine lange Reihe von Zähnen. Den Besen stellte er
an den Baum.
Der
Mann wollte ins Haus, jetzt ging er die Zigaretten holen.
Er
raschelte nicht. Er ging da, wo schon keine Blätter mehr lagen, auf
dem Gras auf das Haus zu.
Im
Haus vier Männer, die griffen ihn, die fesselten ihn auf einen
Stuhl.
Erst
als er eine genaue Beschreibung der Frau draußen im Laub geben
konnte, ließen sie ihn frei.
Er
sah aus dem Fenster, er sah die Frau draußen im Laub, wie sie, so
schnell sie konnte, so viele Hände davon wie möglich aß.
Sich
in das Maul stopfte.
Er
kam in den Garten zurück.
„Sie
haben Ihnen doch keine Gewalt angetan?“, fragte sie.
„Nein,
es war halb so schlimm. Ich bin solche Überfälle gewohnt!“, sagte
er.
© Walter Brusius
Der Künstler arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach
als freischaffender Maler und Autor. Mehr Informationen.
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