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["Seinen 24. Geburtstag verbrachte er vor dem
Untersuchungsrichter: Der mutmaßliche WikiLeaks-Flüsterer Bradley
Manning geht einem Leben in Haft entgegen - während vor den Toren die
Heldenverehrung beginnt." SPIEGELManning soll geheime Datensätze der US-Regierung
gestohlen und an die Enthüllungsplattform Wikileaks weitergeleitet
haben, darunter hunderttausende Berichte zu den Kriegen im Irak und in
Afghanistan sowie Depeschen des US-Außenministeriums. Ihm droht bei
Verurteilung lebenslange Haft.
Der Prozess gegen ihn soll zwischen dem 4. Februar und 15. März 2013 beginnen.]Staub wirbelt in die Luft. Die Maschinengewehrsalve schlägt donnernd in den Wüstenboden. Immer wieder sprechen die Soldaten, die das Maschinengewehr bedienen von bewaffneten Männern. Doch die Waffen dieser Männer sind Fotokameras. Aufmerksame und erbarmungslose Zeugen der Wirklichkeit. In Panik stürzen sie in den Dreck. Chancenlos erfasst sie das Schicksal in Form unzähliger Projektile.
Doch nicht die Soldaten sind die Täter.
Vor Gericht steht in diesen Tagen der Mann, der das dazugehörige Video der Öffentlichkeit zukommen ließ. In einer Zelle wartet er auf sein Urteil.
Die Todesstrafe sei ausgeschlossen. Man wolle keinen Märtyrer aus ihm machen. Doch aller Wahrscheinlichkeit wird Bradley Manning ein Leben lang hinter US-amerikanischen Gittern verbringen. Ohne die Chance auf eine vorzeitige Haftendlassung.
Er war es der die geheimen Dokumente Wikileaks zuspielte und dafür soll er jetzt büßen. Als abschreckendes Beispiel in die Geschichte der amerikanischen Gerichtsbarkeit eingehen.
In den Nürnberger Prozessen wurden damals Kriegsverbrecher zum Tode verurteilt, die nach den unmenschlichen Maßnahmen ihrer Zeit gehandelt hatten und sich somit aller nur denklicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht hatten.
Nie wieder wollte man einfach nur weg sehen. Nie wieder sollte so etwas geschehen.
Doch nun steht jemand vor Gericht, der nicht weggesehen hat. Der uns allen gezeigt hat, was nach Meinung der US-Behörden nicht für unser Auge bestimmt war. Doch die Welt schaut weg. Lässt ihn allein. Zu mächtig ist der Gegner, der mit einer beispiellosen Prangerjustiz all seine Gegner mundtot macht. Landesverrat und Kollaboration mit dem Feind werfen die US-Behörden ihm vor. Und scheinbar merkt niemand, dass der Feind die Weltöffentlichkeit selbst zu sein scheint. Denn es sind eben wir, denen Mannings die Informationen zukommen lies.
Man kann zu Julian Assange, Wikileaks, der Einhaltung von Schweigepflichten stehen wie man möchte. Doch wenn das Leben eines Menschen verpfuscht wird, der nicht mit ansehen konnte wie ungestraft Kriegsverbrechen an sämtlichen Fronten begangen wurden, dann ist das eine menschliche Tragödie. Damit treten die USA ein Gut mit Füßen, welches sie höher halten als jedes andere: Die Freiheit. Denn nur wo auch die Gedanken frei sind. Dort wo sich jeder seine Meinung machen kann. Wo niemandem die wichtigsten Details vorenthalten werden. Dort ist der Mensch in der Lage frei zu sein und zu handeln. (c) Marco Meissner, Gladbeck, Dezember 2011
© 2012 ap Cliff Owen |
Der Prozess gegen ihn soll zwischen dem 4. Februar und 15. März 2013 beginnen.]Staub wirbelt in die Luft. Die Maschinengewehrsalve schlägt donnernd in den Wüstenboden. Immer wieder sprechen die Soldaten, die das Maschinengewehr bedienen von bewaffneten Männern. Doch die Waffen dieser Männer sind Fotokameras. Aufmerksame und erbarmungslose Zeugen der Wirklichkeit. In Panik stürzen sie in den Dreck. Chancenlos erfasst sie das Schicksal in Form unzähliger Projektile.
Doch nicht die Soldaten sind die Täter.
Vor Gericht steht in diesen Tagen der Mann, der das dazugehörige Video der Öffentlichkeit zukommen ließ. In einer Zelle wartet er auf sein Urteil.
Die Todesstrafe sei ausgeschlossen. Man wolle keinen Märtyrer aus ihm machen. Doch aller Wahrscheinlichkeit wird Bradley Manning ein Leben lang hinter US-amerikanischen Gittern verbringen. Ohne die Chance auf eine vorzeitige Haftendlassung.
Er war es der die geheimen Dokumente Wikileaks zuspielte und dafür soll er jetzt büßen. Als abschreckendes Beispiel in die Geschichte der amerikanischen Gerichtsbarkeit eingehen.
In den Nürnberger Prozessen wurden damals Kriegsverbrecher zum Tode verurteilt, die nach den unmenschlichen Maßnahmen ihrer Zeit gehandelt hatten und sich somit aller nur denklicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht hatten.
Nie wieder wollte man einfach nur weg sehen. Nie wieder sollte so etwas geschehen.
Doch nun steht jemand vor Gericht, der nicht weggesehen hat. Der uns allen gezeigt hat, was nach Meinung der US-Behörden nicht für unser Auge bestimmt war. Doch die Welt schaut weg. Lässt ihn allein. Zu mächtig ist der Gegner, der mit einer beispiellosen Prangerjustiz all seine Gegner mundtot macht. Landesverrat und Kollaboration mit dem Feind werfen die US-Behörden ihm vor. Und scheinbar merkt niemand, dass der Feind die Weltöffentlichkeit selbst zu sein scheint. Denn es sind eben wir, denen Mannings die Informationen zukommen lies.
Bradley Manning (c) wikipedia |
Man kann zu Julian Assange, Wikileaks, der Einhaltung von Schweigepflichten stehen wie man möchte. Doch wenn das Leben eines Menschen verpfuscht wird, der nicht mit ansehen konnte wie ungestraft Kriegsverbrechen an sämtlichen Fronten begangen wurden, dann ist das eine menschliche Tragödie. Damit treten die USA ein Gut mit Füßen, welches sie höher halten als jedes andere: Die Freiheit. Denn nur wo auch die Gedanken frei sind. Dort wo sich jeder seine Meinung machen kann. Wo niemandem die wichtigsten Details vorenthalten werden. Dort ist der Mensch in der Lage frei zu sein und zu handeln.
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