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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Donnerstag, 7. April 2011

CDs - Niveauvolles von ECM: Mistico Mediterraneo

 
Paolo Fresu / A Filetta Corsican Voices / Daniele di Bonaventura  
Mistico Mediterraneo
Paolo Fresu: Trompete, Flügelhorn, Daniele di Bonaventura: Bandoneon
A Filetta: Jean-Claude Acquaviva: Seconda; Paul Giansily: Terza; Jean-Luc Geronimi: Seconda; Jose Filippi: Bass; Jean Sicurani: Bass; Maxime Vuillamier: Bass; Cecce Acquaviva: Bass
Die vorliegenden musikalischen Skizzen von Korsika und dem Mittelmeerraum sind reich an Elementen faszinierender Zusammenarbeit zwischen den lyrischen italienischen Jazzimprovisatoren Paolo Fresu und Daniele di Bonaventura und dem Vokalensemble A Filetta. "Mistico Mediterraneo" ist die erste Dokumentation einer Allianz, die ihre Dynamik schon vor Jahren entwickelte, für die korsischen Sänger jedoch ein Alben-Debüt darstellt.
Die A Filetta-Gruppe ist berühmt für ihre Neufassung der korsischen Vokalpolyphonie in den letzten drei Jahrzehnten und für ihr Bemühen, die Tradition eines einzigartigen Gesangs zu bewahren. Die sowohl weltlichen und geistlichen Wurzeln reichen zurück bis in die Antike. Die A Filetta-Sänger halten die Tradition lebendig, indem sie Neues wagen, Kompositionen für das Ensemble schreiben und die Begegnung mit Musikern anderer Genres suchen.
Die Gruppe wird von Jean-Claude Acquaviva geführt, der gerade 13 Jahre alt war, als A Filetta im Jahre 1978 gegründet wurde. Für ihn ist "Mistico Mediterraneo" ein getreues Spiegelbild der „Flugbahn“ der Gruppe: verankert in der Tradition mit ständiger Annäherung an verschiedene Musiken, ethnische und andere.
Paolo Fresu, von der benachbarten Insel Sardinien, die ihre eigene besondere vokale Tradition hat, konnte sofort in die korsische Musik eintauchen, mit ihren "raffiniert und archaischen Stimmen", einem Mix aus zeitgenössischen Kompositionen und ihrem Bestreben, Melodien
im Dunkel der Zeit verschwinden zu lassen. Als Improvisatoren dieser regionalen Musik hat Fresus' nachdenkliche, romantische Trompete nicht nur eine universelle Anziehungskraft, sondern vermittelt auch unweigerlich Assoziationen zu Miles Davis. Der geniale Bandoneonspieler Daniele di Bonaventura impliziert dagegen eher Kammermusik und Volksmusik in jedem Atemzug seines Spiels. Jean-Claude Acquaviva ist für Filetta der wichtigste Komponist. Seine "Rex tremendae" und "Figliolu d'ella" ergeben sich aus dem im Jahr 2004 geschriebenen Requiem "Di Korsika riposu, Requiem pour deux regards", das in der Basilika von Saint-Denis bei Paris erstaufgeführt wurde. "U Sipolcru" ist ein Gesang für ein Passionsspiel am Anfang der 1990er Jahre in Calvi erstellt. "Liberata" stammt aus einem Dokumentarfilm über den Umgang mit der korsischen Widerstandsbewegung während des Zweiten Weltkriegs. Der Film war ein wichtiges Medium für die Verbreitung der A Filetta-Botschaft gewesen und eine Gelegenheit zur ausgiebige Zusammenarbeit mit dem Pariser Filmkomponisten Bruno Coulais. Der Gesang "Le Lac", basierend auf einem tibetischen Mantra, wurde von Eric Valli Coulais für den Film "Himalaya, L'enfance d'un chef" (1999) komponiert, während "Gloria" und "La folie du Cardinal" von Gabriel Aghions Film "Le Libertin" (2000) stammt. Drei Stücke wurden hier für A Filetta von Jean-Michel Giannelli, Komponist zeitgenössischen polyphonen Gesangs, geschrieben, zwei seiner Kompositionen nach Texten des korsischen Dichters Petru Santucci. Paulo Fresu arbeitete unlängst mit Ralph Towner, "Chiaroscuro" (2009), zusammen, erfolgreich sowohl bei den Kritikern und der Öffentlichkeit. Seit 1990 ist der Trompeter ein vielfacher Preisträger, der auf 300 Alben mit dabei ist. "Chiraoscuro" war sein erster ECM-Release, mit Carla Bley auf dem genialen Album "The Lost Chords Find Paolo Fresu" ein weiterer Höhepunkt (aufgenommen 2007).
Daniele di Bonaventura (geboren in Fermo, Italien) war zuletzt auf der preisgekrönten Miroslav Vitous "Universal Syncopations II" (Preis der deutschen Schallplattenkritik) zu hören. Di Bonaventura hat breite musikalische Erfahrung - von Klassik über Jazz bis Tango - er steuert drei Kompositionen auf "Mistico Mediterraneo" bei.
 
A Filetta, Fresu und di Bonaventura gehen mit "Mistico Mediterraneo" auf Tour, und zwar im Mai und Dezember 2011.

Termine im Frühjahr sind
Stans, Schweiz (6. Mai),
La Tour de Peilz, Frankreich (7. Mai),
Lörrach, Deutschland (8. Mai),
Le Mans, Frankreich (11. Mai),
Bordeaux, Frankreich (12. Mai),
Quimper , Frankreich (13. Mai),
Vicenza, Italien (14. Mai). Weitere Termine werden derzeit geplant.
(Details in Kürze auf www.ecmrecords.com)

Das CD-Booklet enthält Künstlerfotos, Liedtexte in Korsisch und Latein mit französischen Übersetzungen sowie eine Einführung in englischer Sprache. 


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mareTV: Isle of Wight - Englands Sommerfrische

 Vor der Südküste Großbritanniens liegt ein kleines Paradies - mit tiefblauem Wasser, feinen Sandstränden und milden Temperaturen: die Isle of Wight - das Florida Englands. Doch das Paradies bröckelt. Wind und Wellen nagen ständig an den Klippen und bereiten auch dem "Blackgang Chine" Probleme. Der berühmte Vergnügungspark steht am Abgrund, immer wieder müssen Chef Simon Dabells und seine
Mitarbeiter die Fahrgeschäfte verlegen. Für Dr. Steve Sweetman ist die Steilküste ein Segen. Er ist einer der erfolgreichsten Fossiliensammler aller Zeiten. In gerade einmal vier Jahren hat Sweetman 48 Saurierarten auf der Isle of Wight entdeckt, alle waren bis dahin völlig unbekannt.
7. April 2011, 20.15 Uhr, NDR-Fernsehen, Wdh. 8. April, 15:15 NDR

Mittwoch, 6. April 2011

Kunstevent: X-Faktor in Idar-Oberstein besucht

X-Faktor und Prosperismus

Raimon Ruhleder und Christine Hahn zeigen ihre neuen Werke unter dem Motto: "X-Faktor - Das Unbekannte bekannt machen". Für Raimon Ruhleder gleichzeitig auch eine Art Talent-Show, denn er möchte auffallende Künstler aus der Region vorstellen. Dieses Mal zeigt die hauptberufliche Kunsttherapeutin Christine Hahn ihre Werke.

"Kunst ist frei", so hieß es in der Laudatio der Rechtsanwältin und Landtagskandidatin Kirsten Beetz, "solange sie die Verfassung nicht verletzt." Das wäre natürlich Anlass zur Spekulation, ab wann Kunst nicht mehr gezeigt werden darf. Aber darum geht es hier nicht. Beide Stilrichtungen sind "verfassungskonform" und holen sich die Rechte auf Meinungsfreiheit, die wir auch erwarten. Aber erwarten alle die Freiheit in der Darstellung? Diese Frage beantwortete R. Ruhleder mit einer kleinen Spitze auf die hiesige Informationsverarbeitung in Presse und privat, indem er auf die mangelnde Akzeptanz und Interpretationsfähigkeit vieler Zeitgenossen hinwies.

Raimon Ruhleder ist bekannt aufgrund einiger spektakulärer Aktionen, zuletzt der längste Linoldruck der Welt, der im Mainzer Gutenberg-Museum zu bewundern ist, und einer spektakulären Druckaktion mit einer Dampfwalze auf offener Straße. Seine Zitate der Kunst Joseph Beuys und dessen Künstlerhaltung zeigen auch den kunsthistorischen Hintergrund, in dem er sich ansiedelt: Action-Painting, Pop Art, abstrakte und kritische Aussagen, Installationen und anderes aus dem Formenschatz der Kunst nach 1945. Seine Neuigkeiten und Faktoren "Unbekannt" sind in erster Linie der "Prosperismus" als seiner neu entwickelten "frischen Kunstrichtung", den er in Art einer leichten Satire schelmisch umschreibt: "Ernsthaftes und Blümmchen-Kitsch". Selbstversändlich geschützt als "neuer, unbenutzter Begriff und Ausdrucksform des Künstlers raimon ruhleder". Man findet nicht viel zum Begriff Prosperismus im Internet, nur eine quasi weltanschauliche Quelle, die darauf hinweist, dass jeder Mensch das Recht auf Wohlstand hat und an andere gegebenes Geld dies ermöglicht. Insofern könnt man fast geneigt sein anzunehmen, dass in der Verweigerung des herkömmlichen Malens, der herkömmlichen Motive, aber des minimalen Zeigens von Kitsch auch eine Aufforderung steckt, die Leistung des Künstlers in Sachen Kitschzugeständnis zu honorieren. Kitsch ist also spurenweise dabei, aber nicht Hauptsache, der Übergabeakt des Eigentums somit im Verkauf möglich.

Vertreter des ruhlederschen Prosperismus sind die Werke (in der oberen Fototafel von links nach rechts): "wegfliegende Fliege", "Geschoß - Flugobjekt (Gewehrkugel)" und "Plastikhaube + Schlange", alle 2011.
Ebenfalls noch neu und unbekannt, aber kein prosperistisches Werk: "..siehst du den Hut dort auf der Stange? Installation eines unsichtbaren Dinges". Ein deutliches Zitat von Joseph Beuys in den Wertherfarben von J.W. v. Goethe, unsichtbar die Stange, leidend in der Ecke? ... Seine Interpretation des X-Faktors aus geklebter Goldfolie zeigt das besondere Unbekannte, das wertvolle, offensichtlich sind damit seine künstlerischen Entdeckungen gemeint. Denn Christine Hahn wird nicht nur von ihm auf hohem Niveau gesehen, sie hat den Anschluss an internationale Kunst schon lange geschafft. Nicht nur seine, auch ihre Vorschläge und Bewerbung bei der Documenta 2012 wurde entgegengenommen, was eine besondere Ehre ist.

Christine Hahn reichte eine überdimensionale, begehbare Mutter (aus dem Schraubenbereich) als ein Synonym für die Belastung und Belastbarkeit von Müttern in Familien ein, daneben eine bebilderte und beschriftete Installation aus Kinderschuhen aus aller Herren Länder, mit den jeweils differierenden Zuständen der Schuhe. Ihre abstrakte Kunst auf der Leinwand überzeugt durch Farbintensität einerseits in Acryl, ihr X-Faktor auffällig, mit dominantem Schwarz und kräftigem Rot. Daneben eine Wüstendarstellung mittels eines Ausschnitts der Sahara (?) in beruhigendem Goldgelb und eine Reihe von Monotypien, die durch originelle Resultate überzeugen, z.B. "Nacht" oder "Wasserfall". Von den Farbkompositionen wünsche ich mir noch mehr und größere, bis hin zu großformatigen Werken. Sicher interessant wären auch die Installationen von Christine Hahn im Kunstraum. Wir sind gespannt, ob sie uns damit in absehbarer Zeit überraschen wird.

Am 17.04. und 16.05.2011 findet mit den beiden Künstlern, jeweils ab 11.00 Uhr eine lockere Matinee über Kunst und andere Themen im Hotel Hosser statt. Es besteht ausreichend Möglichkeit zum Gespräch, zu Fragen und Meinungsäußerung.

X-Faktor
Raimon Ruhleder - Christine Hahn
Dauer der Ausstellung: 4.4.2011 bis 31.5.2011, jeweils ab 15.00 Uhr, außer sonntags
Location: Hotel Hosser, Weierbacher Straße 70, 55743 Idar-Oberstein/Weierbach, Tel.: 06784 2221

Dienstag, 5. April 2011

Dekadentipp bis 2019: Hundertwasser in Stralsund

Dekadentipp bis 2019 - Hundertwasser zu St. Jakobi in Stralsund


In der Kirche St. Jakobi, Stralsund, werden seit April 2009 bis 2019 jährlich zwischen April und Oktober wechselnd Originalgrafiken, Unikate, Plakate und Objekte von Hundertwasser gezeigt und Rahmenveranstaltungen dazu geboten. Zu Hundertwasser sehen Sie bitte meine ausführlichen Buchbesprechungen und Darstellungen. Das Projekt versteht sich als eine Verbindung von Kultur- und Sozialarbeit, möchte auf die Beschäftigung von (Langzeit-)Arbeitslosen aufmerksam machen und hat eine Art Hinweischarakter, den man sich auch an anderen Orten wünscht. Auch für Schulen als Ausflugsziel sehr interessant, es werden verschiedene hochaktuelle Hundertwasserthemen behandelt: Menschenrechte - Erhaltung der Schöpfung - Kreativität der Menschen - Farben - Wasser wertvoller als Gold - Hundertwasser-Gebäude. Dieses Jahr noch bis Ende Oktober!
Öffnungszeiten: täglich 11.00 Uhr - 18.00 Uhr
Eintritt: 7.50 € / 5.50 € (ermäßigt) / 1 € (Kindergruppen)
Kontakt: 03831/30 96 96

Montag, 4. April 2011

Ausschnitt aus Thomas Bernhards Theaterstück "Die Berühmten"

Thomas Bernhard hatte am 9. Februar Geburtstag (Jg. 1931) und am 12. Februar war sein Todestag (1989). Welcher Autor hat noch für so viel Wirbel gesorgt, so viele bissigen und humorvollen Tiraden, Schimpfkanonaden losgelassen in seinen Werken wie Bernhard? Mit 10 Jahren musste er in ein nationalsozialistisches Erziehungsheim, weil er Konflikte mit seine Mutter hatte. Mit 12 Jahren kam er ins NS-Internat und mit 15 Jahren brach er seine Schulkarriere ab, er verachtete die Schule als „Geistesvernichtungsanstalt“. Mit 27 begann er seine schriftstellerische Karriere, arbeitete als Journalist und war bereits seit 1949 an Lungentuberkulose erkrankt. Viele seiner Werke, zum Beispiel "Frost", "Das Kalkwerk", "Ein Fest für Boris" und "Holzfällen" wurden Skandale. Eine Kostprobe aus einem unbekannteren Theaterstück von 1976 ("Die Berühmten"):

"VERLEGER Und keine Literatur ohne Verkrüppelung
BASSIST zu Max Reinhardt
Und Sie lieber Reinhardt
zu Helene Thimig
Und Sie liebe Helene Thimig
zu Alexander Moissi
Und Sie mein lieber Moissi
zu Lotte Lebmann
Und Sie meine verehrteste Lotte Lehmann
Alle verkrüppelt
jeder hat seine Verkrüppelung
Nur wird sie nicht zugegeben
der Künstler gibt seine Verkrüppelung nicht zu
aber er schlägt Kapital aus seiner Verkrüppelung
Ganz abgesehen von unserer verehrten Elly Ney
und von unserem verehrten Richard Mayr
unserem unvergesslichen Ochs von Lerchenau
zu Samuel Fischer
Sie können ein Lied singen über das
wovon ich spreche
REGISSEUR Wenn die Künstler
gleichgültig ob es sich um die sogenannten schöpferischen
oder die sogenannten interpretierenden
die ja im Grunde auch schöpferische sind handelt
tot sind
tot sind meine Herrschaften
wenn sie tot sind
kommt zum Vorschein
was sie zeitlebens verschwiegen haben verheimlicht haben
ihre Verkrüppelung
im Geiste oder im Körper das ist gleich
Das Genie ist ein durch und durch krankhafter und verkrüppelter Mensch
und ein durch und durch krankhafter und verkrüppelter Charakter
ruft aus
Fragen Sie die Ärzte
was zum Vorschein kommt
wenn sie an die Leiche eines Künstlers gehen mit
dem Skalpell
BASSIST schaut auf die Uhr
Die Gundi
lässt uns alle sitzen
Die berühmtesten Leute
lässt sie sitzen
VERLEGER Sie ist ein Star Herr Baron
der jüngste absolute Star Herr Baron"

Samstag, 2. April 2011

Buchbesprechung: Briefe aus der Deportation





Pierre Dietz
Briefe aus der Deportation
Französischer Widerstand und der Weg nach Auschwitz
Lich/Hessen 2010, 304 Seiten,
Paperback, 16 €, Edition AV

Pierre Dietz, Autor aus Nauheim mit Selbstverlag, schrieb ein Buch über Verfolgung, Deportation im Nationalsozialismus und Leiden in Auschwitz. Als sein Urgroßvater William Letourneur 1973 starb, war Pierre Dietz 10 Jahre alt. Nach 36 Jahren ist es dem Autor gelungen, die Vergangenheit des Urgroßvaters aufzuarbeiten. Er bemerkte als Junge nur, dass sein Ur-Opa eine tätowierte Nummer auf dem Arm hatte, was ihn erschreckte.

Es hieß immer nur knapp, dass der Vater der Oma in Auschwitz war. Der Autor recherierte von 2005 bis 2008 in Briefen seines Urgroßvaters zwischen 1943 und 1945, bis er als Häftling in Auschwitz befreit wurde. Dietz zeigt den Leidensweg in den Lagern von Compiègne, Buchenwald, Lublin und Auschwitz, in denen sein Urgroßvater seiner Freiheit und Menschenwürde beraubt wurde. Letourneur hatte sich nach dem Einmarsch der Deutschen der kommunistischen Widerstandsgruppe Front National angeschlossen. Er wurde denunziert und am 3. März 1943 von der Gestapo verhaftet.

Das Buch stützt sich darüber hinaus auf einzigartige Quellen. Briefe in dieser Fülle, geschrieben über einen so langen Zeitraum, gelten unter Holocaust-Forschern als historische Rarität. Das bescheinigten dem Autor unter anderem Mitarbeiter der Gedenkstätte Buchenwald. Die Briefe zeigen deutlich den körperlichen Zerfall von Letourneur. Am Anfang noch ausführlich und voller Optimismus, werden die Briefe immer kürzer und hören in Auschwitz dann völlig auf. Der Aufenthalt dort konnte anhand von Krankenakten nachvollzogen werden. Zu Wort kommen auch Weggefährten von Letourneur, es werden die Lager und der Widerstand geschildert.

Sein Buch sei auch für junge Leute geeignet, sagte Dietz der Frankfurter Rundschau. Er wage Ungewöhnliches: Neben den Schreckensbotschaften und Hilferufen seines Urgroßvaters veröffentliche er ausgerechnet Witze aus dieser Schreckensepoche. „Man konnte für einen Witz ins Gefängnis kommen“, hieß es. Er wolle jungen Lesern nahe bringen, wie gefährlich es war, eine eigene Meinung zu äußern. Dietz versteht sein Werk als ein „Mahnmal an die Jugend, aufzupassen, dass keine Fanatiker an die Macht kommen“.

Das Buch wurde mit Zeichnungen von Auguste Favier und Pierre Mania versehen. Favier lebte in Buchenwald unter ganz unwürdigen Umständen und hielt das Elend heimlich auf Papier fest. Pierre Dietz erstellte dreidimensionale Grafiken zu den Lagern.

Freitag, 1. April 2011

Kunstevent: X-Faktor in Idar-Oberstein

X-Faktor
Raimon Ruhleder - Christine Hahn
Dauer der Ausstellung: 4.4.2011 bis 31.5.2011, jeweils ab 15.00 Uhr, außer sonntags
Location: Hotel Hosser, Weierbacher Straße 70, 55743 Idar-Oberstein/Weierbach, Tel.: 06784 2221


Das Unbekannte bekannt machen ist eine wiederkehrende und andauernde Aufgabe für die, die es entdeckt haben. Das gilt umso mehr für den Kunstbereich, wo unzählig viele schöne und interessante Versuche stattfinden, Kunst zu schaffen und Bekanntheit zu erlangen. Dieser Aufgabe hat sich auch diese Kunst-Ausstellung
R. Ruhleder: ... auf allen Ebenen
von Raimon Ruhleder und seiner Malkollegin Christine Hahn gewidmet. Beide Künstler präsentieren sich für die Dauer von 8 Wochen mit ihren noch nicht bekannten Arbeiten und Werken im Hotel Hosser in Weierbach bei Idar-Oberstein.
Es werden ausschließlich Bilder und Arbeiten der zeitgenössischen bildenden Kunst gezeigt. 

Die Eröffnungsfeier und Vernissage ist am Samstag, dem 2. April, um 18.00 Uhr. Die Laudatio hält Frau Kirsten Beetz. Es werden vier Druckgrafiken der Künstler verlost!

Vorgesehen ist am 17.04. und 16.05.2011, jeweils ab 11.00 Uhr eine lockere Matinee über Kunst im Hotel Hosser. 

Eine Besprechung der Ausstellung kommt am 06.04.2011, ab 9:00 Uhr.


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Ein Gentleman ist, was Mann daraus macht oder Frau?


image © ETHOSENS

Gentleman-Coach Dirk Pfister, hat seine Vorliebe für gute Umgangsformen erfolgreich zum Beruf gemacht. Bereits in vielen erkenntnisreichen und unterhaltsamen Seminaren hat er sein Wissen über Stil und treffsicheres Kleiden humorvoll an den Mann gebracht und medienwirksam vermarktet. Nun kommt sein "Tag des Gentlemans" - jedes Jahr pünktlich am 10. April, 2011 startend: "In einer so schnelllebigen Zeit, in der Männer und Frauen gleichermaßen stark gefordert sind, machen gute Umgangsformen, ein Lächeln zur rechten Zeit, das gemeinsame Miteinander einfach leichter", begründet Dirk Pfister seine Idee, dem Gentleman einen eigenen Tag zu widmen. Er bringt auch ein bisschen Geld, das ist uns klar, und dem Mann hoffentlich Einsicht ...
Wer wissen will, wie man gewinnend flirtet, ein Missgeschick geschickt in eine Chance verwandelt oder sein Hemd mit nur einem Handgriff gekonnt für einen knitterfreien Auftritt faltet, sollte die Eventseminare des Infotainers auf keinen Fall verpassen. Ob der Gentleman auch die restlichen Tage des Jahrs noch "gentle" ist, wissen wir allerdings nicht.

Alle Informationen zur Veranstaltung in Mannheim am 10. April 2011 auf einen Blick unter: http://www.tag-des-gentlemans.de.

Tinie Tempah kassiert 2 British Awards



Der 22jährige Überflieger Tinie Tempah aus England, der mit seinem Debüt-Album ‚Disc-Overy‘ den Gipfel der britischen Verkaufscharts stürmte und verdient mit Gold ausgezeichnet wurde, war für sage und schreibe vier (!) Brit Awards nominiert und gewann zwei!

Tempah (aka Patrick Okogwu) wurde von der britischen Musikindustrie als „Best Breakthrough Act“ ausgezeichnet und konnte für seinen Hit „Pass Out“ aus dem Gold-Album „Disc-Overy“ die Trophäe in der Sparte „Best British Single“ mit nach Hause nehmen.

„Ich danke Gott und meiner Familie, die mich unterstützt hat, als die Zeiten hart waren“, sagte der Rap-Star in seiner kurzen, aber sehr emotionalen Rede.

2011 ist bis jetzt das Jahr von Tinie Tempah: Nach den vier Nominierungen bei den Brit Awards, des wichtigsten Musikpreises in Großbritannien, und zwei Nummer 1-Hits mit „Pass Out“ und „Written In The Stars“ bekam er jetzt den verdienten Lohn für seine harte Arbeit: Sein spektakuläres Medley aus den beiden Songs geriet zum umjubelten Höhepunkt des Londoner Abends. Aber er ruht sich nicht auf seinem Erfolg aus, denn im März war der britische Überflieger bereits mit dem amerikanischen Superstar Usher auf Europa-Tour.

Apropos live einheizen: Dies hat der Shooting Star vor 13.000 deutschen Fans auch in der O2 Arena in Berlin beeindruckend getan. Eigentlich war Tinie zusammen mit Usher auf Tour, der allerdings krankheitsbedingt am Abend ausfiel. Tinie hat den Abend allein gemanagt.


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Donnerstag, 31. März 2011

Event in Trier

Trierer Oldiefestival 2011

  • Datum: 01.04.2011 - 20:00 Uhr
  • Location: Tuchfabrik
  • Ort: Trier


Mittwoch, 30. März 2011

Ankes Fundstücke - Altes Land




(Das Alte Land nördlich von Hamburg, umfasst die Gemeinde Jork, die Samtgemeinde Lühe und den Neu-Wulmstorfer Ortsteil Rübke in Niedersachsen am Westufer der Elbe in der Elbmarsch sowie die Hamburger Stadtteile Neuenfelde, Cranz und Francop. Das Alte Land steht ganz im Zeichen des Apfels: Mit einer Fläche von rund 14.300 Hektar Baumobst ist das Alte Land das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Mitteleuropas. 
Alt hat nun gar nichts mit veraltet oder dergleichen zu tun, die Bezeichnung kommt aus dem Plattdeutschen. Darin hieß die Gegend Olland („Altland“). Die Besiedlungsgeschichte bzw. Kolonisierung durch holländische Kolonisten stand hier wohl auch Pate. Als Begründer des Alten Landes gilt Priester Hendrik aus Jacobswoude, dessen Wirken urkundlich belegt ist.)
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Dienstag, 29. März 2011

Neue CD von Westlife, den smarten irischen Jungs...


Unglaublich! 14-mal standen Westlife bereits an der Spitze der britischen Single-Charts! Acht ihrer bis dato zehn Alben schafften ebenfalls den Sprung auf Platz eins in Großbritannien, die beiden anderen erreichten Position zwei. Anfang Dezember veröffentlichten Shane FilanKian EgenNicky Byrne und Mark Feehily ihr elftes Album "Gravity". Tipp: Die Deluxe-Version des Albums inklusive dem Video der ersten Single "Safe" gibt es bei iTunes!
Mit der traumhaften Ballade "Safe" singen sich die vier smarten Iren sicher in die Herzen weiterer Fans. Im November standen Westlife mit "Safe" auf der Bühne der britischen Castingshow "X Factor" und haben wieder einmal bewiesen, dass sie auch live fantastisch sind. Ein Video von der Show findet ihr HIER


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Montag, 28. März 2011

Dienstagabend im Kino: The King's Speech: Die Rede des Königs




Dieser Tage sah ich mir den Film "The King's Speech: Die Rede des Königs“ (Großbritannien, Australien, USA 2010) an. Regie führte Tom Hooper. Der Film handelt von dem zweiten Sohn von George V. von England. Eine fast unglaubliche Geschichte. 

Bertie (Albert) stottert seit seiner Kindheit. Der zurückgezogene, oft skeptische Prinz Albert versuchte bislang vergeblich in einer zähen Aktion sein Stottern loszuwerden. Zahlreiche qualifizierte Ärzte konnten ihm nicht helfen. Doch Berties Frau Elizabeth macht einen Sprachtherapeuten ausfindig, der völlig ohne klassische Ausbildung als Quereinsteiger 

ohne Diplom agiert. 
Zu Beginn kommt der Königssohn mit dem forschen Auftreten und den unkonventionellen Behandlungsmethoden nicht klar. Die Unterrichtsstunden beim Therapeuten Lionel Logue, der den Prinzen eine absurd erscheinende Sprechübung nach der anderen durchleiden lässt, wirken sehr witzig, man möchte laut lachen. Als Naturgenie mit einer fantastischen komödiantischen Fähigkeit ausgestattet, passt er überhaupt nicht zu den steifen Aristokraten und Klerikern, die ihn deshalb auch kaum in ihrer Mitte dulden. Zwischen King George V. und Queen Mum wirkt dieser lustige Kauz völlig deplatziert, aber er weiß, was er macht.


Und siehe da, nach einer gewissen Zeit stellen sich ordentliche Erfolge ein. Als dann Alberts Vater stirbt und sein Bruder Edward VIII. auf den Thron „verzichtet“, er kneift sozusagen, besteigt Prinz Albert den Thron und ist nach der Therapie in der Lage, die Ansprache zur Kriegserklärung an Deutschland tadellos ohne Stotterpassagen zu halten. Der neue König hat  zu sich und seinem Sprachfrieden gefunden.
Was mir besonders an diesem Film gefällt ist die Tatsache, dass er zeigt, wie man als Quereinsteiger genau so viel oder mehr Erfolg haben kann als Leute mit aufwändiger Ausbildung oder etlichen Zertifikaten. Ganz toll haben mir Colin Firth als Prinz Albert und Geoffrey Rush als Lionel Logue gefallen. Die spätere Queen Elizabeth, gespielt von Helena Bonham Carter, ist auch eine sehr überzeugende Figur. Der ganze Film bietet gute Schauspieler, einen interessanten Einblick in die Geschichte der Royals vor dem Ersten Weltkrieg und wirkt wie ein großer Hollywood-Film.

Im Kino gesehen von Anke



Sonntag, 27. März 2011

Böses zur Wahl - Aphorismen von Ambrose Bierce

Die Politik
— Vom verkommenen Teil unserer kriminellen Schichten bevorzugter Lebensunterhalt.
— Interessenkonflikt, maskiert als Prinzipienstreit. Die Leitung öffentlicher Angelegenheiten zu privatem Vorteil.

Der Politiker
— Aal in dem Grundschlamm, der den Überbau der organisierten Gesellschaft trägt. Wenn er sich windet, hält er die Bewegung seines Schwanzes irrtümlich für ein Beben des Gesamtgebäudes. Im Vergleich mit dem Staatsmann leidet er unter dem Nachteil, noch zu leben.

Ambrose Gwinnett Bierce (* 24. Juni 1842 im Meigs County, Ohio; † 1914 in Chihuahua, Mexiko) war ein US-amerikanischer Schriftsteller und Journalist.

Musiknews: Ke$ha als Wilde

Ke$ha

ganz animalisch-kannibalisch



Ke$ha bedankt sich bei ihren grandiosen Fans! Sie haben mit zahlreichen Votings dafür gesorgt, dass Ke$ha im November 2010 mit dem MTV Europe Music Award in der Kategorie "Best New Act" ausgezeichnet wurde. Also gibt es als Dankeschön neue Musik!
Acht brandneue Songs vereint die EP "Cannibal" (RCA Record Labels), die ihr euch ab sofort in allen Downloadstores besorgen könnt. Mit dabei sind u.a. die Single "We R Who We R" und die Songs "Sleazy" und "Cannibal". Und es wird sogar noch besser: Ke$ha hat ein Deluxe-Paket für ihr Publikum geschnürt. Nun gibt es ihr Hit-Album "Animal" in Kombination mit der EP "Cannibal". Es wird also tierisch bissig und verdammt cool!




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Samstag, 26. März 2011

Buchbesprechung: Kochbuch der Deutschen Herzstiftung

 Wie lässt sich das Risiko für Herzerkrankungen mit der
Ernährung verringern?


Viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen lassen sich erwiesenermaßen mit der Ernährung verhindern. Dass eine solche Ernährung keinesfalls mit Verzicht auf Lebensfreude gleichzusetzen ist, beweist allen voran die mediterrane Küche mit ihren vielen leckeren Gerichten.
Um diese besondere Kochkunst möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, gibt die Deutsche Herzstiftung das Koch- und Ernährungsbuch „Mediterrane Küche – eine Chance für die Zukunft” heraus (Preis: 20 Euro zzgl. 3,80 Euro Versand, Deutsche Herzstiftung e.V., Vogtstraße 50, 60322 Frankfurt am Main oder online unter www.herzstiftung.de).
Das Buch ist mit seiner Bebilderung sowohl für Kochprofis geeignet, die ihrer Gesundheit Gutes tun wollen, als auch für Menschen, die bislang nur selten den Kochlöffel geschwungen haben.

Das Kochbuch im Überblick
. Über 100 Rezepte aus der traditionellen Mittelmeerküche
. Alle Gerichte jetzt mit genauen Angaben zur Zubereitungszeit als einfache Entscheidungshilfe bei der täglichen Rezeptauswahl
. Ausführliche Erläuterungen zu den medizinischen Hintergründen der gesundheitsfördernden Mittelmeerküche
. Optisch ansprechende Aufmachung (Kochbuch als ideale Geschenkidee)
. Viele praktische Tipps (worauf beim Kauf von Olivenöl achten, richtiger Umgang mit frischen Kräutern, korrekte Zubereitung von Gemüse u. v. m.)

Der Autor
Verfasst wurde das Buch von Gerald Wüchner, der lange Zeit im In- und Ausland in der Spitzengastronomie tätig war.
Seit über 17 Jahren beschäftigt sich der renommierte Koch, der u. a. mit dem Innovationspreis des bayerischen Gesundheitsministeriums ausgezeichnet wurde, mit den Auswirkungen des Essens auf die Gesundheit des Menschen.

Donnerstag, 24. März 2011

Filmtipp: Der letzte Tempelritter



mit: Nicolas Cage,
Ron Perlman, Claire Foy, Ulrich Thomsen
und Christopher Lee
Regie: Dominic Sena

Kinostart: 24. März 2011
im Verleih von Universum Film



„Zur größten Ketzerei gehört es, wenn man nicht ans Hexenwesen glaubt.“
( „Der Hexenhammer“, 1486 )


Das geheimnisvolle Abenteuer mit Nicolas Cage und Ron Perlman in den Hauptrollen entführt den Zuschauer in das finstere Mittelalter, das geprägt ist von Kreuzzügen, Hexenverfolgungen und der Ausbreitung des Schwarzen Todes.

Europa im 14. Jahrhundert: Die Pest wütet und die gnadenlose Jagd auf Hexen hat begonnen. Nach jahrelangen Kreuzzügen kehren die Tempelritter Behmen (Nicolas Cage) und Felson (Ron Perlman) entkräftet, desillusioniert und des Kämpfens müde zurück. Nur widerwillig übernehmen sie einen letzten Auftrag des todkranken Kardinal D’Ambroise (Christopher Lee): Sie sollen ein Mädchen (Claire Foy), das als Hexe für die Ausbreitung der tödlichen Seuche verantwortlich gemacht wird, in ein entlegenes Kloster überführen. Dort wartet ein geheimnisvolles Ritual auf sie, das ihre Macht brechen und somit der vernichtenden Pest Einhalt gebieten soll. Angeführt vom Gauner Hagamar (Stephen Graham), der als Einziger den Weg zum Kloster kennt, machen sich Behmen und Felson auf die Reise. Der Ritter Eckhart (Ulrich Thomsen), der Mönch Debelzaq (Stephen Campbell Moore) und der angehende Ritter Kay (Robert Sheehan) schließen sich den ungleichen Gefährten an. Doch der Auftrag erweist sich schnell als weit gefährlicher als angenommen, denn bei ihrer Ankunft im Kloster offenbart sich ihnen der wahre Grund ihrer Reise…

Vor der beeindruckenden Bergkulisse der österreichischen Alpen und in Teilen Ungarns gedreht, inszenierte Regisseur Dominic Sena („Passwort: Swordfish“), der mit Nicolas Cage („Ghost Rider“, „Das Duell der Magier“) bereits bei „Nur noch 60 Sekunden” zusammen gearbeitet hatte, den packende Mystery-Abenteuerfilm. Unterstützt wird Cage im Kampf gegen die bösen Mächte von Ron Perlman („Hellboy“), Stephen Campbell Moore („Bank Job“), Ulrich Thomsen („The International“), Stephen Graham („Gangs of New York“) und Robert Sheehan („Cherrybomb“). In der Rolle des Kardinal D’Ambroise kommt Kinolegende Christopher Lee („Der Herr der Ringe“) seinem Faible für dunkle und zwielichtige Charaktere nach. Abgerundet wird der Cast von der britischen Newcomerin Claire Foy, die hier ihr Kinodebüt feiert.

Mittwoch, 23. März 2011

ZAZ - Je veux ganz oben und live in Köln

Die Französin Zaz verzaubert von Tag zu Tag mehr. Mit ihrer frischen, flippigen Art und ihrer unnachahmlichen Stimme hat sich Zaz, alias Isabelle Geffroy, in die Herzen ihrer deutschen Fans gesungen! Ihr Debütalbum "Zaz" rauschte in den letzten Tagen auf Platz 1 der iTunes-Charts und schob sich in den deutschen Albumcharts von Position 36 auf Platz 7!

Der Song "Je Veux" vermag wirklich gute Laune zu verbreiten. Er zaubert einem ein Lächeln auf die Lippen – überzeugen Sie sich selbst! Klicken Sie sich auf die offizielle Website und lauschen Sie den französischen Klängen. Wundervoll!

VIDEO

Tipp: Im April und Mai gibt Zaz einige Konzerte in Deutschland. Aber Achtung: Wer Zaz live erlebt, verfällt ihr. Garantiert!

z.B. Fr, 29.04.11, 20:00 Uhr im Gloria-Theater, Apostelnstr. 11, 50667 KÖLN

Dienstag, 22. März 2011

Kunstevent: 26.03.2010 - ausgezogen: 'n AKT in der Tuchfabrik Trier

Sex sells haben die Amerikaner für ihre Medienindustrie vor Jahrzehnten festgestellt, dabei ist das mehr oder weniger alle bewegende Thema Sex und Erotik in fast allen Epochen der Geschichte ein Knüller gewesen. Das nackte Auftreten von Jünglingen oder Tänzerinnen in der Antike zeugt bereits davon. In der Kunstgeschichte war Erotik lange Zeit in ernste oder historische Themen eingebettet. Selbst die Opferung der Jungfrau erfolgte mit entblößtem Busen, um die Fraulichkeit zu betonen. Erotische Motive waren zu jeder Zeit heißbegehrt, wurden unter dem Ladentisch, im Geheimen oder als Kunst erworben. Bürgerliche Häuser versperrten sich dem offen gezeigten Akt lange Zeit. 

Die TUFA - Tuchfabrik Trier zeigt ab 26.03.2011 im 2. OG eine große Akt-Ausstellung mit Künstlern der Großregion. Verschiedene Kunstsparten treffen aufeinander, zeigen in aktuellen Werken, wie sie sich dem nackten Körper nähern, sich damit auseinandersetzen und ihn darstellen. Zu sehen als Malerei, Zeichnung, Fotografie, Skulptur, Video, Druckgrafik, in allen Formen von Akten: Teilakt, Halbakt, ganz nackt.

Die Teilnehmer:
Alina Ivanova: Leidenschaft

Mit dabei auch Alina Ivanova und ihre sehr gelungenen Werke. Mehr zu Alina Ivanova bei viereggtext.

Vernissage: 26. März, 19.30 Uhr, 2. OG
Finissage mit Kunstsalon: Gründonnerstag, 21.4.2011, 
19.00 Uhr
Öffnungszeiten: Mo / D i / Mi / Fr 14-17 Uhr, Do 17-20 Uhr, Sa / So 11-15 Uhr,
am 21.4. während des Kunstsalons bis 21 Uhr

Das dicke Kabel oder Stromalternativen und gescheiterte Verbesserungen

Montag, 21. März 2011

Ankes Fundstücke: Frühlingsanfang mit James Krüss

Foto: viereggtext

Frühling 
       
Es krokusst und es primelt 
im Garten und am Bach. 
Ein Spatzenpaar verkrümelt 
sich selig unters Dach.
Nun wird sich alles wenden: 
Das Wetter und das Kleid. 
Es duftet allerenden 
nach Frühjahrsreinlichkeit.
Nun reimt sich westlich - östlich 
so mancherlei auf „Lieb", 
sogar - und das ist tröstlich -
Foto: viereggtext
das kleine Wort: Vergib!
Nun küsst der Wal die Walin, 
die Nerzin küsst den Nerz, 
ein Herr küsst die Gemahlin, 
Krokusse küsst der März.

                                      James Krüss

Sonntag, 20. März 2011

Weniger ist manchmal mehr – die Leipziger Buchmesse 2011 ist Geschichte. Ein Messebummel mit Ute Apel

Manchmal denke ich wehmütig an die Zeit zurück, als die Buchmesse noch in den historischen Handelshäusern der Innenstadt stattfand und man zwischen dem Seitenblättern auf dem Weg von einem Ausstellungsort zum anderen die Frühblüher auf dem Sachsenplatz betrachten konnte, den Frühlingswind um die Nase geweht bekam und begriff, was es heißt, wenn eine Messe Flair hat.

Auch das zwischenzeitliche Ausruhen in einem Café war möglich ...

Leider haben auch die Buchhändler in der Leipziger Innenstadt wenig von der Ausstellung am nördlichen Stadtrand. Ihre Umsätze steigen in dieser Zeit nicht wesentlich. Wer etwas Neues entdeckt, kauft das Werk sofort in der Messebuchhandlung „draußen“.

Foto: audiamo
Heute Abend verkündete mein Lieblingsradiosender, dass wieder 6000 Besucher mehr als im Vorjahr zur Leipziger Buchmesse 2011 auf das Neue Messegelände gekommen wären. So klettern die Zahlen von Jahr zu Jahr nach oben. Als bräuchte die Leipziger Buchmesse Rekorde und eine Legitimation ihres Daseins...  Was diese Messe sicher auch nicht braucht, ist noch ein Schoko-Diät-Ratgeber, noch ein Kochbuch mehr und noch einen Z-Prominenten mit Biografie...

Die Quantität steigt, nicht aber die Qualität. Weniger ist manchmal mehr.

Ich hatte in diesem Jahr das Glück, die Messe schon am Donnerstag, dem Eröffnungstag, mit einer Freikarte, die mir eine liebe Freundin schenkte, besuchen zu können. Mir  begegneten nicht Heerscharen nach dem Vorbild ihrer Comic-Helden kostümierten Jugendlichen auf dem Weg in Halle 2, die mich immer in Versuchung bringen, „Helau!“ oder „Alaf!“ zu rufen... Was das mit dem Lesen zu tun hat, erschließt sich mir nicht (mehr). Wahrscheinlich werde ich alt. Ich musste mich ebenfalls nicht im Schritttempo durch Menschenmassen schieben lassen.

Nein, ich hatte wirklich Glück. Mir begegnete ein Bekannter, der wahrscheinlich zu der Lesung und Vorstellung seines satirisch-kritischen  Romans über den DDR-Literaturbetrieb eilte und schon zweimal Preisträger eines mdr-Literaturwettbewerbs war.

Ich nahm mir Zeit, um dem liebenswerten Herrn Schubert mit den leuchtenden Augen an seinem Stand vom Schubert-Verlag Leipzig zu besuchen und ihm viel Erfolg zu wünschen. Ebenso konnte ich mit meinem Verleger sprechen und ihm für die ansprechende Gestaltung meines Büchleins „Unterschiedliche Arten von Mut“ danken.

Eine Stunde verweilte ich hinter der LVZ-Autorenarena, um bei einem Kaffee den Lebenserinnerungen von Otto Mellies und dann den bissig-satirischen Bemerkungen von Peter Ensikat zu lauschen. Ich ergab mich der Muße, in den künstlerischen Arbeiten der Studenten der Burg Giebichenstein zu blättern und die schönsten Bücher aus aller Welt zu betrachten. Zwei davon blieben mir im Gedächtnis. Eines kam aus Iran und faszinierte mich durch die großen aufklappbaren Fotos und Zeichnungen, obwohl mir der Inhalt leider verschlossen blieb. Ein anderes Buch, dass mir besonders gefiel, kam aus Tschechien. Die Gold-, Silber- und Bronzemedaillengewinner in der Buchgestaltung durchstöberte ich ebenfalls.

Ich besuchte wie jedes Jahr den Stand des Oberlausitzer Verlages, denn das bin ich meiner Omi schon schuldig, die aus dem Zittauer Gebirge stammt. Über den Buchtitel „Lausitzer Granitschädel“ muss ich schmunzeln.

Abends dann blätterte ich völlig kaputt vom Schlendern und Schauen in meiner „Beute“ und lauschte der Messekolumne von Clemens Meyer im Rundfunk, um festzustellen, dass ein Messebesuch in jedem Jahr gleich anstrengend ist, was ich von dem Leipziger Schriftsteller in seinem Rundfunkbeitrag auch noch bestätigt bekam.

Das Schönste ist aber sowie das Lesefest „Leipzig liest“ in der Leipziger Innenstadt und an vielen weiteren Orten in der Stadt mit einer schier unermesslichen Zahl an Veranstaltungen. Trotzdem kam ich in diesem Jahr in Schwierigkeiten das Richtige auszuwählen. Ich fand einfach wenig, was mich interessierte.

Foto: audiamo
Doch das Albertinum wollte ich als Leipzigerin endlich sehen. Da ich keine Studentin mehr bin, erlaubte mir die Buchvorstellung von Klaus Modicks „Sunset“ über die Freundschaft von Lion Feuchtwanger und Bertolt Brecht gleichzeitig die beeindruckenden Räume und des Foyer des Gebäudes kennenzulernen und etwas für meine Bildung zu tun.

Ein wunderbares, unvergleichliches Erlebnis  verschaffte mir die musikalische Lesung von Barbara Thalheim zu ihrem Buch „Vor dem Tod ist alles Leben“ in der neuen Spielstätte des Kabaretts „Pfeffermühle“. Ich lauschte den Chansons und den Geschichten der Künstlerin über ihre Kindheit, über die Insel Hiddensee sowie ihren kritischen Anmerkungen zu den aktuellen Geschehnissen in Gesellschaft und Politik.

Vor und nach der Veranstaltung konnte ich mit der Verlegerin der „Edition Zwiefach“ , Frau Linde Kauert, über eines von Eva Strittmatters letzten Büchern „Seele. Seltsames Gewächs“ sprechen. „Da ist eine ganz Große gegangen.“, äußerte die Malerin traurig, die mit dem ehemaligen künstlerischen Leiter des Aufbau Verlages einen kleinen Verlag leitet, in dem schon 12 grafisch wunderbar gestaltete Bücher erschienen sind.

Es bedeutete mir sehr viel, als Barbara Thalheim mir mein Buch signierte und mich mit den Worten verabschiedete: „Sie müssen eine sehr sympathische Frau sein.“, nachdem ich mit ihr kurz über ihr Konzert vor zwei Jahren in der Inselkirche Hiddensee sprach. Es gibt von der Insel Geliebte und Ungeliebte, erwähnte die Sängerin während ihres Auftritts. Vielleicht bin ich eine von der Insel Geliebte...


20.03.11                                                                                                                               Ute Apel


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