Es ist daher nachvollziehbar, dass die internationale Gemeinschaft, insbesondere die USA, in den Gesprächen über Abrüstung, Inspektionen und Stabilität unverzichtbar bleibt. Ein Rückzug, wie ihn frühere US-Regierungen unter Trump teilweise signalisierten, wäre katastrophal: Ohne aktive US-Beteiligung droht ein gefährlicher Rüstungswettlauf zwischen den beiden größten Nuklearmächten. Der New START-Vertrag hat bisher durch konkrete Obergrenzen und Inspektionen Stabilität geschaffen. Die USA garantieren, dass Vereinbarungen nicht einseitig interpretiert oder ignoriert werden. Inspektionsmechanismen, Transparenzpflichten und Dialogstrukturen sind auf die Präsenz beider Mächte angewiesen. Ein Rückzug der USA würde den Eindruck erwecken, dass internationale Abrüstungsabkommen optional sind. Länder wie China, Nordkorea oder Iran könnten dies als Einladung zu eigenen Nuklearprogrammen werten. Die USA sind Dreh- und Angelpunkt der NATO-Verteidigungsarchitektur. Ohne ihre Beteiligung wird die europäische Abschreckung schwächer, und regionale Sicherheitsgarantien verlieren an Glaubwürdigkeit.
Russlands Pläne zur atomaren Aufrüstung – gepaart mit der Unsicherheit über die Fortführung des New START-Vertrags – sind nicht nur eine Bedrohung für die USA oder Europa, sondern für die gesamte internationale Ordnung. Gleichzeitig wissen wir, dass Abrüstung nur gemeinsam gelingt. Die USA müssen in allen Verhandlungen präsent bleiben, um sowohl Russland zu binden als auch der globalen Gemeinschaft Stabilität zu signalisieren.
Nur ein aktiver, kontinuierlicher Dialog, kombiniert mit klaren Inspektionen und gegebenenfalls diplomatischen Sanktionen, kann verhindern, dass das 21. Jahrhundert in einen erneuten nuklearen Wettlauf abgleitet. Die Welt braucht keine neuen Vernichtungsszenarien, sondern handfeste Verantwortung – von Moskau und Washington gleichermaßen, natürlich auch von China, Iran, Indien, Kanada, Australien, Brasilien, Großbritannien, Frankreich usw.
Russland befindet sich in den letzten Zügen eines jahrzehntelangen Modernisierungsprogramms, um alle sowjetischen Nuklearsysteme durch neue Modelle zu ersetzen.
Die russische Militärdoktrin sieht den Einsatz von Nuklearwaffen in mehreren Szenarien vor, darunter:
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Empfang zuverlässiger Daten über einen ballistischen Raketenangriff gegen russisches oder verbündetes Gebiet.
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Einsatz von Nuklear- oder anderen Massenvernichtungswaffen durch einen Gegner.
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Angriffe auf Regierungs- oder Militärziele, die Russlands Fähigkeit zur nuklearen Vergeltung beeinträchtigen könnten.
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Konventionelle Aggressionen gegen Russland oder Belarus, die eine kritische Bedrohung für ihre Souveränität und territoriale Integrität darstellen.
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Empfang zuverlässiger Daten über einen massiven Beginn eines Luftangriffs Congress.gov.
Präsident Putin verspricht die Einhaltung der zentralen numerischen Begrenzungen des New START-Vertrags für ein weiteres Jahr bis Februar 2027. Er betonte, dass ein Auslaufen des Vertrags die globale Sicherheit destabilisieren und die Verbreitung von Nuklearwaffen fördern könnte The Washington Post. Er trägt allerdings selbst wesentlich dazu bei.