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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Donnerstag, 25. September 2025

Falsche Strategie? Warum Drohnenabwehr und -einsatz jetzt zur Kernaufgabe gehören

 

Wir sind ein Drohnenkrieg-Entwicklungsland, sagt man. Was erst ist mit Dänemark, Norwegen, Finnland, Baltikum und anderen?

Die Schlachtfelder des 21. Jahrhunderts werden nicht mehr von Panzern dominiert, sondern zunehmend von unbemannten unscheinbaren oder auch großen, surrenden Fluggeräten: Drohnen. Ob als fliegendes Auge, als Kommunikationsverstärker oder als präzise Waffe – sie verändern die Kriegsführung in Echtzeit. Der Ukrainekrieg zeigte es ganz deutlich, der Anfangsvorteil der Ukraine hat sich mittlerweile zu einer Standardausrüstung auf beiden Seiten entwickelt. Auch Russland entwickelt in rasender Geschwindigkeit Drohnen als Waffen. Wer hier zögert, überlässt dem Gegner das Tempo. Wer schneller integriert, schafft Sicherheit, Handlungsfreiheit und Überlegenheit. Angesichts der Wichtigkeit von Menschenleben ist auch an den Einsatz von ferngesteuerten Kriegsgeräten aller Art zu denken.

Es ist keine Zukunftsmusik: Die Ukraine zeigt täglich, dass Drohnen als billige Waffe und als Aufklärungsinstrument strategische Wirkung entfalten. Der Angreifer kann mit geringem Aufwand enorme Schäden anrichten, während die Abwehr hochpräzise reagieren muss. Genau deshalb darf Drohnenabwehr nicht ein Add-on der Streitkräfte sein, sondern ein zentrales Element ihrer Architektur. Russland hat es mittlerweile verstanden und kopiert den ukrainischen Kampfstil. Wir in Europa bekommen anscheinend zunehmend Drohnenbesuch, der den Weg und die Abwehr für Schwärme, die folgen können, erkundet.

Warum Integration jetzt Priorität hat

  1. Tempo entscheidet. Drohnenangriffe dauern Sekunden. Wer Minuten für Entscheidungen braucht, verliert Menschen, Material und Gelände.

  2. Kostenasymmetrie. Angriffe sind billig, Abwehr ist teuer – es braucht clevere, gestufte Systeme, die nicht jedes Mal eine Rakete verbrennen, die Millionen kostet.

  3. Abschreckung. Nur wer glaubwürdig zeigen kann, Drohnenangriffe zu vereiteln, nimmt dem Gegner die Lust, sie einzusetzen. 

  4. Schutz der Zivilbevölkerung. Städte, Energieinfrastruktur und Verkehrswege sind längst Ziele. Hier wirkt Drohnenabwehr als Schutzschild des gesellschaftlichen Rückgrats.

Schritte zur schnellen Integration

  1. Politische Priorisierung
    Drohnenabwehr und Drohneneinsatz müssen ganz oben auf der militärischen Agenda stehen. Klare Beschaffungsentscheidungen, gesicherte Haushaltsmittel, beschleunigte Verfahren.

  2. Sofort verfügbare Systeme nutzen
    Viele Anti-Drohnen-Lösungen sind marktreif: tragbare Störsender, Radar/Funk-Fusion, Netzabschuss, Laser in Pilotprojekten. Nichts davon muss jahrelang entwickelt werden – es kann beschafft und angepasst werden.

  3. Mehrschicht-Verteidigung aufbauen

    • Nahbereich: tragbare Systeme, Störsender, Schützen mit einfacher Technik.

    • Mittelbereich: mobile Radar- und Störfahrzeuge, kombinierte Hard- und Soft-Kill-Systeme.

    • Fernbereich: Integration in bestehende Luftverteidigung, automatische Erkennung, Drohnenjäger-Drohnen.

  4. Handlungssysteme modernisieren
    Ein gemeinsames Lagebild, klare Befugnisse, schnelle Entscheidungswege. Sensor → Entscheidung → Effekt in Sekunden, nicht in Minuten.

  5. Industrie & Start-ups einbinden
    Kooperation mit zivilen Herstellern und Universitäten beschleunigt Innovation. Kleine Firmen liefern oft schneller als klassische Rüstungskonzerne.

  6. Ausbildung & Übungen
    Soldaten müssen Drohnenflüge ebenso selbstverständlich trainieren wie Schießen oder Marschieren. Taktiken für Schwarmabwehr, für Schutz von Kolonnen, für urbane Szenarien.

  7. Rechtliche und zivil-militärische Schnittstellen klären
    Welche Drohne ist zivil, welche feindlich? Welche Regeln gelten im Luftraum von Städten? Ein klarer Rahmen verhindert Blockaden im Ernstfall.


Die Haltung, die jetzt zählt

Drohnenabwehr ist keine technische Spielerei, sondern eine Frage des Überlebens – für Soldaten, für Infrastruktur, für Staaten. Wer jetzt zögert, riskiert Verwundbarkeit. Wer entschlossen handelt, schützt Leben, Freiheit und Handlungsfähigkeit.

Die Botschaft muss lauten: Nicht in Jahren, sondern in Monaten muss die Integration erfolgen. Nur so wird aus der Lücke ein Schild. Nur so wird aus dem Gegner ein Getriebener statt ein Treiber.


Dienstag, 23. September 2025

Empörung über das Wiedererstarken des Rassenwahns – ein Aufruf gegen die Ausladung jüdischer Stimmen


Es ist ein Skandal, der nicht nur empört, sondern erschüttert: Michel Friedman, jüdischer Publizist und streitbarer Demokrat, wird von der Stadt Klütz ausgeladen – aus Angst vor rechtsextremen Protesten. Was wie ein lokaler Verwaltungsakt erscheint, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Symptom einer gesamtgesellschaftlichen Verrohung. Die Entscheidung, einem jüdischen Intellektuellen den öffentlichen Auftritt zu verwehren, ist nicht nur feige – sie ist ein Echo des nationalsozialistischen Rassenwahns, der einst in Deutschland zur Staatsdoktrin erhoben wurde. Wir alle kennen das Ausmaß der Verfolgung.


Kein Einzelfall – ein beunruhigendes Muster

Die Ausladung Friedmans reiht sich ein in eine Serie von Vorfällen, die zeigen, wie jüdische Stimmen in Deutschland wieder systematisch ausgegrenzt, bedroht und zum Schweigen gebracht werden:

  • In Magdeburg steht die Synagoge unter verstärktem Polizeischutz nach mehreren Drohungen und versuchten Angriffen. Gemeindemitglieder berichten, dass sie sich nicht mehr trauen, mit Kippa oder Davidstern öffentlich aufzutreten.
  • In Leipzig wurden israelische Gastdozenten und jüdische Wissenschaftler von studentischen Gruppen boykottiert. Veranstaltungen wurden gestört oder unter Druck abgesagt.
  • In Berlin-Neukölln wurde das jüdische Café Bajszel, das sich offen gegen Antisemitismus positioniert, mehrfach attackiert – mit eingeschlagenen Fensterscheiben, Drohbriefen und Boykottaufrufen.
  • An Universitäten in Köln und Frankfurt wurden jüdische Studierende bei Veranstaltungen verbal angegriffen und teilweise vom Zutritt zu Diskussionsforen ausgeschlossen.
  • Flensburg – „Hausverbot für Juden“: Im September 2025 platzierte ein Ladenbesitzer in der Duburger Straße ein handgeschriebenes Schild mit der Aufschrift: „Juden haben hier Hausverbot! Nichts Persönliches. Kein Antisemitismus. Kann euch nur nicht ausstehen.“ Die Polizei entfernte das Schild aus „gefahrenabwehrenden Gründen“, doch es wurde später wieder im Inneren des Ladens aufgehängt. Der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein sprach von „Antisemitismus in Reinform“. Lokalpolitiker verurteilten den Vorfall scharf.
  • Laut RIAS-Bericht stieg die Zahl antisemitischer Vorfälle 2024 auf über 8.600 – ein Anstieg von 77 % gegenüber dem Vorjahr. Fast jede zweite antisemitische Straftat ist rechtsmotiviert, etwa durch Neonazi-Gruppen oder AfD-nahe Netzwerke (laut Deutsche Welle). Palästinaunterstützer sind eine weitere Großgruppe.

Diese Zahlen sind keine abstrakten Statistiken. Sie sind Ausdruck einer Realität, in der jüdische Menschen wieder Angst haben müssen, öffentlich aufzutreten, ihre Meinung zu sagen, ihre Kultur zu leben.


Die Rolle kultureller Institutionen – Klütz als Prüfstein

Ein Literaturhaus wie das in Klütz trägt Verantwortung. Es ist kein privater Debattierclub, sondern eine öffentlich geförderte Institution, die dem demokratischen Diskurs verpflichtet ist. Wenn eine Einzelmeinung – sei sie von einer langjährigen Mitarbeiterin oder einem Bürgermeister – ausreicht, um jüdische Stimmen auszuladen, dann stellt sich die Frage: Ist das noch ein Ort der Aufklärung oder bereits ein Ort des braunen Rassenwahns?

Die Ausladung Michel Friedmans ist nicht nur ein Affront gegen ihn persönlich. Sie ist ein Angriff auf die Idee der pluralistischen Gesellschaft. Sie stellt die Frage, ob wir bereit sind, jüdische Stimmen zu schützen – oder ob wir sie aus Angst vor rechten Netzwerken verstummen lassen.


Schluss mit der Feigheit

Es darf nicht sein, dass die (vor allem Ost-) Nachkommen der Tätergeneration heute wieder entscheiden, wer sprechen darf und wer nicht. Es darf nicht sein, dass ausgerechnet jene, die sich für Demokratie und Erinnerungskultur einsetzen, ausgeladen werden – weil ihre bloße Existenz als Provokation gilt.

Wer schweigt, macht sich mitschuldig. Wer auslädt, macht sich zum Komplizen. Es ist Zeit, dass Literaturhäuser, Kommunen und Kulturschaffende sich klar positionieren: gegen die Wiederholung des Rassenwahn, gegen die Angst, gegen die Ausgrenzung. Für die Freiheit. Für das Wort. Für die Würde.


Sonntag, 21. September 2025

Ist eine Anerkennung des Palästinenserproblems durch eine Staatlichkeit der richtige Schritt?

 

Pro: Anerkennung eines palästinensischen Staates

  • Recht auf Selbstbestimmung: Das palästinensische Volk hat – wie jedes andere Volk – ein völkerrechtlich verbrieftes Recht auf Selbstbestimmung. Ein eigener Staat wäre die konsequente Verwirklichung dieses Rechts.

  • Gleichgewicht in Verhandlungen: Solange Palästina nur als „Gebiet“ und nicht als gleichberechtigter Staat wahrgenommen wird, gibt es ein Machtungleichgewicht in allen Friedensgesprächen. Staatlichkeit könnte die Verhandlungsposition aufwerten.

  • Signalwirkung: Eine breite Anerkennung würde zeigen, dass die internationale Gemeinschaft das Problem nicht nur als humanitäre Krise, sondern auch als politisches Unrecht begreift.

  • Stabilitätsperspektive: Ein klar definierter Staat mit anerkannten Grenzen und Institutionen könnte langfristig zur Befriedung beitragen.

Contra: Risiken und Schwierigkeiten

  • Fehlende Souveränität: Teile der palästinensischen Gebiete (Westbank, Gaza, Ost-Jerusalem) sind fragmentiert, militärisch besetzt oder stehen unter konkurrierender Kontrolle (Fatah in der Westbank, Hamas im Gazastreifen). Ein Staat ohne volle territoriale Souveränität bleibt de facto eingeschränkt.

  • Gefahr symbolischer Anerkennung ohne praktische Folgen: Internationale Anerkennung könnte zwar ein starkes Signal sein, aber ohne begleitende Sicherheitsgarantien und wirtschaftliche Strukturen besteht die Gefahr, dass die Lebensrealität der Menschen sich nicht verbessert.

  • Reaktionen Israels: Israel lehnt eine einseitige Anerkennung meist ab und sieht darin eine Vorwegnahme von Verhandlungsergebnissen. Eine Anerkennung könnte daher die Fronten zunächst verhärten.

  • Innere Spaltung: Solange Fatah und Hamas keine gemeinsame Linie finden, bliebe der „Staat Palästina“ politisch gespalten, was seine Handlungsfähigkeit schwächen würde.


Fazit

Eine Anerkennung palästinensischer Staatlichkeit kann ein wichtiger politischer Schritt sein, um das „Palästinenserproblem“ nicht nur als humanitäre, sondern als völkerrechtlich-politische Frage zu behandeln.
Großbritannien, Kanada, Australien, Portugal, Frankreich und Belgien gehen diesen Schritt. Aber dies allein löst die Kernfragen – Grenzen, Sicherheit Israels, Rückkehrrecht der Flüchtlinge, Status Jerusalems – nicht. 
Im besten Fall wäre sie ein Türöffner für echte Verhandlungen, im schlechtesten Fall ein symbolischer Akt ohne praktische Verbesserung.

Zum Attentat auf Charlie Kirk

 


Zwei Beiträge (Links) über das Attentat


Herber Schlag für die republikanische Welt: Nachruf auf Charlie Kirk (1993–2025)


Samstag, 20. September 2025

ECM: Arvo Pärt wurde 90! Ein Lichtermeer in der Stille


               Arvo Pärt                                            



Arvo Pärts Gesamtwerk ist eine singuläre Stimme in der Musikgeschichte – geprägt von spiritueller Tiefe, radikaler Reduktion und klanglicher Reinheit. 

Frühe Phase (1950er–1970er
Beeinflusst von Schostakowitsch und Prokofjew begann Pärt mit neoklassischen und seriellen Kompositionen. Werke wie Nekrolog (1960) und Credo (1968) zeigen seine Auseinandersetzung mit Zwölftontechnik und Collageverfahren. 

Tintinnabuli-Stil (ab 1976) 
Mit Für Alina (1976) und Spiegel im Spiegel (1978) begründete Pärt seinen ikonischen Tintinnabuli-Stil: eine asketische, meditative Klangsprache, die Dreiklänge und Melodielinien in spiritueller Balance vereint. Dieser Stil prägt Meisterwerke wie Tabula Rasa, Cantus in Memory of Benjamin Britten und Fratres 2.

Vokalmusik und geistliche Werke
Pärt vertonte zahlreiche liturgische Texte, oft in lateinischer oder kirchenslawischer Sprache. Werke wie Berliner Messe, Kanon Pokajanen und Magnificat verbinden orthodoxe Spiritualität mit zeitloser Klangarchitektur.

Spätwerk und Orchesterstücke
Auch im Spätwerk bleibt Pärt seinem Stil treu, erweitert ihn aber orchestralisch. Symphonie Nr. 4, La Sindone und Sequentia zeigen seine Fähigkeit, Stille und Klang in monumentaler Form zu gestalten. 

Pärts Musik ist keine bloße Ästhetik, sondern ein kontemplativer Raum. Sein Werk steht für eine Rückbesinnung auf das Wesentliche – eine musikalische Theologie der Stille und des Lichts.

Seit ECM seine Musik 1984 mit dem epochalen Album „Tabula Rasa“ vorstellte, ist er in den letzten Jahrzehnten zum meistgespielten zeitgenössischen Komponisten geworden. Und in seinem Jubiläumsjahr haben sich Konzerte mit seiner Musik auf der ganzen Welt vermehrt, von den London Proms in der Royal Albert Hall über die Church of St John the Baptist auf der Insel Hiiumaa in Estland bis hin zur New Yorker Carnegie Hall, wo die Sänger von Vox Clamantis Pärts Geburtstag mit einem besonderen Release-Konzert für das neue Album "And I heard a voice" feiern, eine Aufnahme, die wie ihre Vorgänger von Manfred Eicher produziert wurde.

Wie Andrew Shenton kürzlich im Guardian feststellte: „Pärts Popularität hat die Intensität seiner Vision nicht geschmälert. Wenn überhaupt, unterstreicht sie das Verlangen vieler Menschen nach dem, was seine Musik bietet: einen Zufluchtsort vor dem Lärm, einen Raum zum Nachdenken ... In einer Zeit der Ablenkung und Krise lädt Pärts Werk die Zuhörer zu einer intimen Begegnung mit der Stille ein. Es ist keine Realitätsflucht, sondern konzentrierte Aufmerksamkeit – Musik, die die Seele für etwas öffnet, das über sie selbst hinausgeht. In einer Zeit, die zunehmend von Lärm geprägt ist, bietet er uns Stille nicht als Abwesenheit, sondern als Einladung. Mit 90 Jahren spricht seine Musik immer noch – leise, klar und mit unerschütterlicher Anmut.“


 


Arvo Pärt (90 Jahre) – Playlist der Stille

Eine Auswahl seiner wichtigsten Werke – meditativ, spirituell, zeitlos:

Tipp: Ideal für ruhige Abende, kreative Arbeit oder spirituelle Einkehr.




   

Bad Hersfelder Galerie präsentiert umstrittene Skandalwerke von Mohammed AI Hawajri zum Gaza-Krieg

Galerie Rotation31
Klausstraße 31, in der ehemaligen Rotationshalle der Hersfelder Zeitung
Renate Wandel
Jürgen Lindhorst
Bad Hersfeld



D
ie Ausstellung "Guernica - Gaza" mit Exponaten des palästinensischen Künstlers Mohammed Al Hawajri ist unmittelbar nach der Präsentation in der Bad Hersfelder Galerie "Rotation31", ab Sonntag, den 21. September 2025, im DUHA CAFÈ Iserlohn, Wermingser Straße 43, 58636 Iserlohn geöffnet.

Veranstaltet wird die Ausstellung von der Europa Union Märkischer Kreis e.V.

Einführende Worte zur Vernissage am Sonntag, den 21. September, um 12 Uhr, richtet Frau Dr. Gabriele Maria Schulte-Kurteshi an die Gäste.

HINWEIS:
Genau diese Bilderserie stand 2022 auf der Documenta wegen Antisemitismus im Kreuzfeuer der Kritik. 
Die Staatsanwaltschaft Kassel prüfte, ob bei einzelnen Kunstwerken auf der Documenta der Anfangsverdacht eines strafbaren Verhaltens vorlag. Ein Fachgremium der documenta stellt im Abschlussbericht klar, dass dieses Kunstwerk als antisemitisch gelte. Die Prüfung bezog sich auf das Werk „People‘s Justice“ des indonesischen Künstlerkollektivs „Taring Padi“ und die Bilderserie „Guernica Gaza“ des palästinensischen Künstlers Mohammed Al Hawajri (siehe unten).  

Ich persönlich kenne diese Serie nur punktuell, möchte aber jedem, der sich für vorliegende Ausprägungen des palästinensischen Antisemitismus interessiert, eine eigene Prüfung der Bildersprache des Künstlers empfehlen. Ich nehme hier ausdrücklich Abstand von allen islamischen wie fanatischen Versuchen, Israel und das Judentum zu verunglimpfen, und möchte hier nur hinzufügen: "Auf eigene Gefahr!". Es können krasse, verunglimpfende und beleidigende Szenen und Aussagen dargestellt sein.



https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/umstrittene-ausstellung-im-bahnhof-langendreer-abgesagt-100.html

https://www.soziopolis.de/guernica-gaza.html


Im öffentlich zugänglichen Onlinebereich hat man keinen Anlass an Antisemitismus zu denken. Schauen Sie hier:


https://universes.art/de/nafas/articles/2014/al-hawajri/img/13 





Freitag, 19. September 2025

Das wunderbare Licht in der Nacht

Bild von Bellergy RC auf Pixabay















Man spricht gerade heute gerne von Lichtverschmutzung. Ein hässliches Wort, schwer wie Beton, das eine eigentliche Kulturleistung schmählich herabwürdigt. Denn was  geschieht, ist doch nichts weniger als die glanzvolle Rebellion des Menschen gegen das Dunkel. Wir genießen den Abend in der Stadt, weil sie so viel Leben bietet, nicht in Dunkelheit lauert. Ab 22 Uhr wird heute am 19.09.25 das Licht reduziert, auch in Wohnungen sollen wir dunkel sitzen. Wie in Kriegszeiten, denken wir da ...

Die Nacht, nicht nur früher ein Reich des Schreckens und der Mystik, wird in unseren Tagen von Flutlichtmasten, Neonröhren und Leuchtreklamen, aber auch kunstvollen Lichtinstallationen mit Videoeffekten in einen Festsaal verwandelt, in dem jeder Schritt von ca. 4000 Lumen begleitet ist. Der Mensch, der einst den Himmel betrachtete, um Antworten zu finden, sucht heute bei Google nach mehr – und warum auch nicht? Sterne können auch im Schlaf- und Wohnzimmer leuchten. Die Dichterlesung zu Hause oder die Lichtorgel zu Bruckner, der große Leuchter mit wunderbarer Kerzenlichtatmosphäre, das Schlafzimmer wie ein Raumschiff durch die Galaxy oder eine Secret Cabin im Moulin Rouge.

Unsere Städte – Frankfurt etwa – haben die Finsternis längst abgeschafft. Wer nachts die Straßen entlanggeht, wandelt nicht nur unter Sternen, sondern in einer urbanen Welt aus Leuchtkörpern. Die Reklametafeln ersetzen das TV, der Baumarkt mimt den Fixstern, die Tankstelle die aufgehende Sonne. Wer die „Verlustklage“ über den Sternenhimmel anstimmt, hat vermutlich noch nie erlebt, wie interessant ein Parkplatz im Mondlicht unter Halogenlicht wirken kann.

Es ist eine seltsame Ironie, dass wir den Triumph über die Dunkelheit in den Tonfall der Klage kleiden. Natürlich der Strom, das kostet eine Menge, es muss auch mal dunkel sein zum Schlafen. „Lichtverschmutzung“ – als hätte das Licht, das uns die Angst vertreibt, uns in der frühen Nacht aufleben lässt, das Abenteuer genießen lässt, den Fehler begangen, zu viel von sich zu schenken. Tatsächlich aber ist es das grandiose Schauspiel einer Zivilisation, die ihre eigenen Schatten überlistet.

Wir wohnen heute in einer Welt der Helligkeit: ausgestattet mit Bewegungsmeldern, Dauerbeleuchtung, LED-Glanz und dem festen Glauben, dass Dunkelheit nur ganz spät in der Nacht eine Option ist – für Stille, Kuscheln und Bescheidenheit. Der Mensch wollte nicht länger tastend durch die Nacht gehen, und er hat es geändert. Frauen sind froh, dass wichtige Nebenwege jetzt auch erleuchtet sind, sodass keine mehr so leicht überrumpelt werden kann. Auf Parkplätzen sieht man leichter, ob ein Einbrecher an den Schlössern herumbohrt oder Türen aufhebelt.

Und so könnte man sagen: Als Gott sprach, „Es werde Licht“, da hat er uns nicht die Sonne, sondern auch den Grips geschenkt, elektrisches Licht zu erfinden und Fußgängerzonen zum Treffpunkt für viele zu machen. Ein leuchtender Triumph der Moderne, der das Universum widerspiegeln kann oder im Fall von Verschmutzung uns auch abends und nachts Rabattaktionen um die Augen haut und Produkte in irrsinniger Größe erleben lässt. Seien wir doch ehrlich, wenn wir Dämmerlicht wollen, richten wir das ein, wer Tageslicht will, findet auch das für wenig Geld, aber das kostbare Licht jetzt als Belästigung zu sehen halte ich für völlig verfehlt. Zugegeben, das existiert auch, z.B. in grell glitzernden Vergnügungsvierteln wie St. Pauli. Aber das müssen ja nicht alle jede Nacht sehen.

UKRAINE: Russen bombadieren Menschenansammlungen aller Art

 




Volodymyr Zelenskiy am 9.September 2025:


Heute haben die Russen einen entsetzlichen Schlag gegen das Dorf Jarowa in der Region Donezk ausgeführt – ein Angriff mit einer gelenkten Gleitbombe. Die Russen wussten genau, worauf sie zielten, und sie sahen klar, dass sie Zivilisten trafen. Es waren ganz gewöhnliche Menschen, die gerade ihre Renten abholten. Bisher sind 24 Tote bestätigt. Mein Beileid gilt den Angehörigen. Weitere 19 Menschen wurden verwundet und erhalten medizinische Hilfe.

Und dies ist nur ein einziger Schlag von vielen, die die Russen jeden Tag gegen Ukrainer ausführen – gegen unser Volk, gegen unseren Staat. Die Russen töten weiter – und es ist erschütternd, dass es immer noch keine ausreichend starke Antwort darauf von den globalen Akteuren gibt. Genau das versteht Putin als Erlaubnis, den Krieg fortzusetzen: Wenn kein entschlossener Druck kommt, wenn keine klaren Taten folgen.

Die russische Wirtschaft und der russische Staat müssen Schmerz spüren – jedes Mal, wenn sie töten, jedes Mal, wenn sie so zuschlagen. Ohne neue Sanktionen gibt es keinen Fortschritt in der Diplomatie, keinen Fortschritt in den Bemühungen, diesen Krieg zu beenden. Und die Zeit drängt. Viel zu lange schon wurde der Druck auf Russland nicht verschärft – nicht in jenen Bereichen, die die Kriegsmaschinerie direkt nähren. Verzögerte wirtschaftliche Effekte helfen nicht – das beweisen die Russen mit jedem neuen Angriff.



Mein Appell an die Leser:


Lasst uns nicht abstumpfen gegenüber dieser nackten Gewalt. In Jarowa wurden alte Menschen ermordet, die nur ihre Rente abholen wollten. Das war kein Irrtum, kein Kollateralschaden – es war gezielte Mordlust.

Wer jetzt noch schweigt oder beschwichtigt, macht sich mitschuldig. Russland darf nicht das Gefühl haben, dass die Welt wegschaut. Jeder dieser Angriffe schreit nach klarer Verurteilung, nach entschlossenem Handeln, nach harten Sanktionen, die Putins Kriegsapparat unmittelbar treffen.

Wir alle – als Bürger, als Gesellschaft, als internationale Gemeinschaft – haben die Pflicht, den Tätern das zu verweigern, was sie am meisten brauchen: das Gefühl von Straflosigkeit. Schweigen schützt die Täter. Widerstand schützt die Opfer.

Verurteilen wir die unverhohlene Mordlust, bevor sie noch mehr Leben zerstört.


Donnerstag, 18. September 2025

Wie war Franz Müntefering, Stoiker und Meister der präzisen Abstraktheit?

Franz Müntefering 
Foto: Arne Poehnert


Wer vor der Bühne der Oper Frankfurt am 16. September 2025 Augenzeuge wurde, wie Michel Friedman Franz Müntefering das Zauberwort "fremd" zum Thema Fremdsein entlocken wollte, musste staunen. Friedman wollte es genau wissen: Wie begegnete Deutschland in der Vergangenheit dem Fremdsein? Welche Rolle spielten die Juden, jahrhundertelang ausgegrenzt bis ausgestoßen und vernichtet – eine Erfahrung, die einen kolossalen Grad an Fremdheit erzeugt hatte? Und heute? Wie sollen die Überlebenden und Ankommenden aus fernen Ländern verstehen, was bei uns abläuft, wenn selbst Einheimische manchmal nur den halben Durchblick haben, Kollisionen von Bestimmungen herrschen, außerdem Wartezeiten, Arbeitsverbot, Ausgrenzung unerwünschter Länder, Kriminalität, Wohnungsprobleme, Integrationsunklarheit? 

Müntefering hörte geduldig zu, nickte weise und lieferte die Antwort eines Zen-Meisters der Politik mit dem Prolog: "Ich kenne das Wort fremd gar nicht!". Wieso denn das, das ist ja theoretisch unmöglich? Demokratie wirke auf den Ebenen der Einzelnen, der Diskussionen in Parteien, Vereinen, Verbänden und Clubs, auf Landesebene, und letztlich auf Bundesniveau via Bundestag. Nur dort – durch intensive Mitarbeit – könne sich Realität formen, Entwicklung stattfinden. Wer nicht mitmacht, dürfe sich über das Chaos des Alltags nicht wundern. Was einzig und allein zählt ist die Lebendigkeit der Diskussion.

Das heißt für uns, in diesem Modell bleiben Leute, die Fremdheit empfinden, eben in der Mehrheit allein gelassen in dem Gefühl, das ihnen eher niemand individuell hilft, eventuell noch das Amt, das sie unterstützt, eventuell noch Sozialarbeiter und Kursleiter mit ihrer Einführung in deutsche Geschichte und andere Beschäftigte im Integrationsapparat. Raus aus dem Fremdsein kommen sie nur, wenn sie unsere Sprache lernen, Kontakt suchen und diskutieren mit anderen, was eigentlich mit ihnen geschieht. Sie kämen auch raus dem Gefühl, wenn sie arbeiten dürften. Fremdsein und Unerwünschtheit führen auch zur illegalen Befriedigung der Wünsche durch Kriminalität. 

Zurück zum Dialog auf der Bühne: Je detaillierter die Frage, desto allgemeiner die Antwort. Müntefering jonglierte mit Begriffen wie Verantwortung, Partizipation und Verteidigung der Demokratie, als wären sie Bälle auf einem Drahtseil, während das Publikum gebannt zusah und zuhörte, wie ein virtuoser Politiker die Wiederholung der Reduktion aufs Wesentliche meisterte. Niemand erhielt einen Schritt-für-Schritt-Plan, wie Fremdheit in Deutschland überwunden werden könnte – aber alle gewannen den klaren Eindruck: Demokratie lebt, atmet, diskutiert und schreitet voran nur durch das Mitmachen auf allen Ebenen.

Es war fast komisch: Die Fragen, die nach klaren, intellektuellen oder konkret Auskunft gebenden Antworten lechzten, trafen auf eine Mauer aus Prinzipien, auch Wiederholungen, Belanglosigkeiten, aber viel Engagement und Aufruf, aktiv, mitgestaltend, demokratisch zu leben. Müntefering blieb unerschütterlich, widerstand allen Versuchen, ihn auf konkrete Positionen festzulegen. Stattdessen vermittelte er: Reformen müssen gelebt, Demokratie verteidigt und Mitwirkung ernst genommen werden – egal, ob es um historische Ausgrenzung, aktuelle Zuwanderung oder gesellschaftliche Entwicklungen geht.

Am Ende entließ uns Michel Friedman angesichts der Erfolglosigkeit, Konkretheit beim Befragten zu bekommen, 15 Minuten früher. Die Zuschauer etwas verwirrt, ein bisschen erleuchtet, gestärkt und ziemlich belustigt. Franz Müntefering hatte triumphiert – nicht durch Detailwissen, sondern durch die unerschütterliche Widerstandskraft gegen konkrete Positionen und Fragen durch eine Mauer aus Prinzipien, Haltung und die subtile Kunst der abstrahierenden Reduktion. Ein Mann, ein Prinzip, eine Botschaft: Demokratie lebt nur durch Beteiligung - eventuell hätten wir alle diskutieren müssen, um uns die Antworten selbst zu erarbeiten.

Mittwoch, 17. September 2025

Jüdisches Neujahr: Ein neuer Anfang im Klang des Schofars

Rosch Haschana Früchte


Das jüdische Neujahr, Rosch Haschana, beginnt nicht mit Feuerwerk oder Champagner, sondern mit einem Ton, der durch Mark und Bein geht: dem Klang des Schofars, des Widderhorns. Kein Instrument der Virtuosität, sondern eines der Erschütterung. Schon die Bibel nennt den ersten Tag des siebten Monats einen „Tag des Schofarblasens“1. Der Ton ruft den Menschen nicht zur Zerstreuung, sondern zur Besinnung von 22.09. bis 24.09.2025.

Rosch Haschana – „Kopf des Jahres“ – ist mehr als eine Kalenderwende. Es ist der Moment, an dem sich die jüdische Tradition den großen Fragen stellt: Wer war ich im vergangenen Jahr? Wer will ich im kommenden sein? Die rabbinische Überlieferung beschreibt, dass an diesem Tag „alle Geschöpfe vor Gott wie die Kinder einer Herde vorgeführt werden“2. In der Liturgie heißt es, dass Gott in diesen Tagen die Bücher des Lebens und des Todes öffnet, und dass der Mensch durch Umkehr (Teschuwa), Gebet (Tefilla) und Wohltätigkeit (Zedaka) sein Urteil zum Guten wenden kann3.

Die Bräuche spiegeln diesen doppelten Charakter von Feier und Ernst. Am Tisch werden Äpfel in Honig getaucht, ein süßer Vorgeschmack auf das erhoffte gute Jahr. Granatäpfel, deren Kerne kaum zu zählen sind, erinnern an die Fülle der Gebote, die der Mensch erfüllen möge. Der runde Hefezopf (Challa) symbolisiert den Kreislauf der Zeit. Und am Fluss vollzieht man den Ritus des Taschlich: Brotkrumen werden ins Wasser geworfen – ein Gestus, der sich auf die Prophetenworte bezieht: „Du wirst all ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen“4.

Doch der eigentliche Kern des Festes liegt nicht im Ritual allein, sondern in der inneren Bewegung. Rosch Haschana ist eine Schwelle: Zwischen Vergangenheit und Zukunft, Schuld und Vergebung, Angst und Hoffnung. Es lehrt, dass jeder Neuanfang nicht laut, sondern still beginnt – mit einem Klang, der in uns nachhallt und uns erinnert, dass das neue Jahr nicht draußen, sondern in uns selbst seinen Anfang nimmt.



Quellen

  1. Levitikus 23,24 – „Am siebten Monat, am Ersten des Monats, soll euch eine Ruhe sein, ein Gedenktag des Schofars, eine heilige Versammlung.“

  2. Mischna Rosch Haschana 1,2 – „An Rosch Haschana gehen alle Bewohner der Welt an Gott vorüber wie die Kinder einer Herde.“

  3. Machsor-Gebet Unetaneh Tokef – „Doch Umkehr, Gebet und Wohltätigkeit lassen die Strenge des Urteils vergehen.“

  4. Micha 7,19 – „Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Schuld niedertreten. Ja, du wirst all ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.“





Montag, 15. September 2025

Friedman in der Oper Frankfurt: Gespräch mit Franz Müntefering über Fremdsein



Friedman in der Oper

Zur Wiederaufnahme von 
Benjamin Brittens Peter Grimes



Franz Müntefering 
Foto: Arne Poehnert



Im Dialog mit renommierten Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wissenschaft befragt der Publizist Michel Friedman Opernstoffe auf ihren Bezug zu unserer Lebensrealität.

Seit ihrem Bestehen 2023/24 stand bzw. steht die Reihe Friedman in der Oper auch in dieser Saison auf dem Programm und knüpft jeweils an ein Werk aus dem Spielplan der Oper Frankfurt an.

Die erste Veranstaltung in dieser Spielzeit am


Dienstag, dem 16. September 2025, um 19 Uhr im Opernhaus


widmet sich anlässlich der Frankfurter Neuproduktion des Werkes Benjamin Brittens Peter Grimes dem Motto FREMDSEIN. Als Gesprächspartner Friedmans konnte Franz Müntefering gewonnen werden, langjähriger Bundestagsabgeordneter, früherer SPD-Vorsitzender, Minister in mehreren Kabinetten und ehemaliger Vizekanzler.

Mit seiner Oper Peter Grimes hat Benjamin Britten das bewegende Porträt eines Außenseiters geschaffen, der von der Kleinstadtgemeinde, in der er lebt, zum Sündenbock gemacht wird. Mit sich selbst überkreuz, bleibt der unglückliche Fischer immer ein argwöhnisch beäugter Sonderling und damit letztlich ein Fremder im eigenen Leben, dem er schlussendlich ein Ende setzt, indem er ein Grab in den Wellen des Ozeans sucht.




 

Karten zum Preis von € 20 / ermäßigt € 10 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) sind bei den üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.


Sonntag, 14. September 2025

Wie könnte zurzeit ein NATO-Einsatz bei massiver russischer Bedrohung aussehen?

 

Ein NATO-Einsatz nach einem echten Angriff auf ein Mitgliedsland wäre hochkomplex, abgestuft und strategisch durchdacht. Hier ist ein detailliertes Bild davon, wie ein solcher Einsatz ablaufen könnte – basierend auf aktuellen Entwicklungen und militärischen Planungen:


Phase 1: Politische Aktivierung und Lagebewertung

  • Artikel 4-Konsultationen: Sofortige Beratungen der NATO-Staaten, um die Bedrohung zu bewerten.
  • Artikel 5-Aktivierung: Falls ein bewaffneter Angriff bestätigt wird, erklären die Mitgliedsstaaten kollektive Verteidigung.
  • Krisenstab & NATO-Hauptquartier: Einrichtung eines operativen Kommandos zur Koordination aller Maßnahmen.


Phase 2: Militärische Mobilisierung

Luftverteidigung

  • F-16 und F-35 Kampfjets: Sofortiger Einsatz zur Sicherung des Luftraums, wie bereits in Polen geschehen.
  • AWACS-Aufklärungsflugzeuge: Luftüberwachung zur Identifikation feindlicher Bewegungen.
  • Patriot- und IRIS-T-Raketenabwehrsysteme: Schutz gegen ballistische Raketen und Drohnen.

Bodentruppen

  • NATO Response Force (NRF): Hochmobile Truppe mit bis zu 40.000 Soldaten.
  • Multinationale Brigaden: Stationierung in Grenzregionen, z. B. Litauen, Polen, Rumänien.
  • Logistik & Nachschub: Einrichtung von Versorgungsrouten und Feldbasen.

Marineeinsätze

  • Fregatten und U-Boote: Schutz strategischer Seewege und Unterwasserinfrastruktur.
  • Minenräumung & Küstenverteidigung: Sicherung von Häfen und kritischen Küstenabschnitten.


Phase 3: Cyber- und Informationskrieg

  • Cyberabwehrteams: Schutz kritischer Infrastruktur (Strom, Kommunikation, Transport).
  • Elektronische Kriegsführung: Störung gegnerischer Kommunikation und Radar.
  • Informationskampagnen: Öffentlichkeitsarbeit zur Stärkung der Moral und Abschreckung.


Phase 4: Eskalationskontrolle und Diplomatie

  • Rote Linien definieren: Klare Kommunikation gegenüber dem Aggressor.
  • UN- und EU-Koordination: Sanktionen, diplomatische Isolation, Friedensvermittlungen.
  • Vermeidung eines Flächenbrandes: Ziel bleibt, Eskalation zu begrenzen und Rückkehr zur Diplomatie zu ermöglichen.


Aktuelles Beispiel: Operation „Eastern Sentry“

Nach russischen Drohnenverletzungen des polnischen Luftraums hat die NATO die Operation „Eastern Sentry“ gestartet:

  • Eurofighter aus Deutschland, Rafale aus Frankreich, F-16 aus Dänemark wurden mobilisiert.
  • Fokus liegt auf Drohnenabwehr, Luftüberwachung und Abschreckung an der Ostflanke.


         

NATO-Operation „Eastern Sentry“

Start: bereits begonnen am 12. September 2025

Auslöser: Russische Grenzverletzungen des NATO-Luftraums über Polen und Rumänien durch Drohnen

Ziel: Verstärkung der Ostflanke zur Abschreckung und Verteidigung

Maßnahmen:

  • Stationierung von F-16, Rafale, Eurofighter und F-35 aus 🇩🇰 🇫🇷 🇩🇪 🇮🇹 🇳🇱
  • Einsatz einer dänischen Fregatte zur Luftabwehr
  • Aktivierung von Patriot-Systemen der Bundeswehr
  • Aufklärungsflüge mit AWACS-Flugzeugen
  • SMS-Warnsysteme für Bevölkerung in Grenzregionen

Besonderheit: Fokus auf Drohnenabwehr und entlang der gesamten Ostflanke – vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer.

Zitat NATO: „Wir verteidigen jeden Zentimeter unseres Territoriums.“





     

  Szenario: Angriff über den Suwałki-Korridor

Datum: 22. Oktober 2025

Ausgangslage: Russische Truppen aus Kaliningrad und Belarus starten einen koordinierten Vorstoß durch den Suwałki-Korridor – die schmale Landverbindung zwischen Polen und Litauen.

Ziel: Unterbrechung der NATO-Versorgungslinien ins Baltikum und Isolierung von Estland, Lettland und Litauen.

Verlauf:

  • Russische Artillerie beschießt Grenzposten bei Suwałki
  • Fallschirmjäger landen nahe Druskininkai (Litauen)
  • Cyberangriffe auf litauische Kommunikationsnetze
  • Polnische und litauische Einheiten leisten Widerstand

NATO-Reaktion: Aktivierung von Artikel 5, Luftunterstützung durch F-35 aus Deutschland und schnelle Verlegung der NATO Response Force nach Kaunas.

Risiko: Eskalation zu einem großflächigen Konflikt mit direkter Konfrontation zwischen NATO und Russland.





 Szenario: Angriff auf Kiew aus dem Norden

Datum: 18. November 2025

Ausgangslage: Russische und belarussische Truppen starten eine koordinierte Offensive aus dem Raum Gomel (Belarus) und Kursk (Russland) in Richtung Nordukraine.

Ziel: Einnahme von Kiew und Zerschlagung der ukrainischen Regierungseinrichtungen.

Verlauf:

  • Gleichzeitiger Artilleriebeschuss auf Tschernihiw und Schytomyr
  • Fallschirmjäger landen nahe Browary, östlich von Kiew
  • Belarussische Spezialeinheiten durchbrechen Grenzposten bei Jelsk
  • Cyberangriffe auf ukrainische Strom- und Kommunikationsnetze

Ukrainische Reaktion: Mobilisierung der Territorialverteidigung, Evakuierung der Zivilbevölkerung aus Kiew, Einsatz von HIMARS und Drohnen zur Abwehr.

Internationale Lage: NATO beruft Dringlichkeitssitzung ein, Polen und Rumänien erhöhen Alarmstufe, UN fordert sofortigen Waffenstillstand. Sicherheitsgarantien und Beistandsmodelle kommen zum Tragen.





Übersicht:
Sicherheitsgarantien für die Ukraine

1. Stachelschwein-Modell
Dauerhafte Lieferung westlicher Waffen, Ausbildung ukrainischer Soldaten, Ausbau der Rüstungsindustrie.

2. Koalition der Willigen
Gruppe westlicher Staaten (z. B. 🇩🇪 🇫🇷 🇬🇧 🇺🇸), die sich vertraglich zu militärischer Hilfe verpflichten – auch ohne NATO-Mitgliedschaft.

3. Stationierung von Truppen
Friedensmission oder Abschreckungseinheiten direkt in der Ukraine oder an ihren Grenzen – z. B. nach dem KFOR-Modell.

4. UNO-Blauhelmmission
Beobachtertruppen zur Überwachung eines Waffenstillstands oder Friedensvertrags (später).

5. NATO-ähnliche Garantien
Beistandsverpflichtungen ähnlich Artikel 5 – jedoch außerhalb des offiziellen NATO-Rahmens.

6. Wirtschaftliche Absicherung
Finanzhilfen, EU-Integration, Wiederaufbaufonds und Zugriff auf eingefrorene russische Vermögenswerte.

Freitag, 12. September 2025

Elon Musk – Psychogramm eines schillernden Genies

Elon Musk


Phase I – Kindheit in Südafrika (1971–1989)

Kindheit & Prägungen

  • Geboren: 28.06.1971, Pretoria
  • Eltern: Maye & Errol Musk
  • Traumata: Mobbing, Isolation
  • Flucht in Bücher & Technik

Musk beschreibt seine Kindheit als Mischung aus Privileg und Schmerz: frühe Hochbegabung, aber auch Mobbing und familiäre Spannungen. Seine Mutter Maye Musk betont: „Kinder müssen nicht vor der Realität geschützt werden. Meine Kinder haben gesehen, wie hart ich gearbeitet habe, um uns zu versorgen.“[1]

Über den Vater Errol Musk sagt Elon: „Er ist ein schrecklicher Mensch. Du hast keine Ahnung, wie schlimm er ist.“[2] Die Schulzeit war von Gewalt geprägt; ein Angriff endete im Krankenhaus. Parallel zeigte sich früh technische Begabung: Mit zwölf programmierte er das Spiel Blastar, das er verkaufte.[3]

„Einsam, hochsensibel, in Bücher geflüchtet.“ — Maye Musk[1]

Psychologische Lesart: Resilienzbildung durch Kontrolle & Kompetenz; Kompensation sozialer Verletzung durch Technik und Leistung.

Phase II – Unternehmerische Frühphase (1995–2002)

Dotcom-Ära

  • Zip2: Verkauf für 307 Mio. USD
  • X.com → PayPal: Verkauf an eBay (1,5 Mrd. USD)
  • Muster: Alles-oder-nichts, Kontrollverluste

Mitte der 1990er flieht Musk aus Südafrika, erst nach Kanada, dann in die USA. Mit seinem Bruder gründet er Zip2 (1995), 1999 folgt der Verkauf. Danach baut er X.com auf, die Keimzelle von PayPal. Die Absetzung als CEO zeigt ihm Grenzen seines Führungsstils.[4]

„Ich hatte die Wahl, entweder alles zu verlieren oder es zu versuchen. Also habe ich alles gesetzt.“ — Elon Musk[5]

Psychologische Lesart: Erfolg als Rüstung gegen frühere Ohnmacht; hohe Risikobereitschaft als Identitätskern.

Phase III – Visionärer Expansionismus (2002–2015)

Asperger & Stil

  • Hyperfokus, Detailversessenheit
  • Spröde/monotone Kommunikation
  • Geringe Sensibilität für Ironie
  • Missionäre Zielorientierung

Mit SpaceX (2002) und Tesla (ab 2004) richtet Musk sein Wirken auf Zivilisationsprojekte – Marsbesiedlung, Energiewende, später KI (OpenAI, 2015). 2008 übersteht er existenzielle Krisen knapp.[6] Seine Neurodivergenz* prägt Auftreten und Arbeitsstil: 2021 sagt er in Saturday Night Live, dass er Asperger habe, was seine monotone und direkte Kommunikation erklärt.[7]

„Ich nähere mich Menschen analytisch – Emotionen sind für mich schwerer zu deuten.“ — Elon Musk[7]

Psychologische Lesart: Hyperfokussierung und analytisches Denken erlauben bahnbrechende Innovationskraft, erschweren aber soziale Anpassung.

* Neurodivergenz bedeutet, dass das Gehirn eines Menschen Informationen, Gefühle und Eindrücke auf eine Weise verarbeitet, die von der gesellschaftlich als „typisch“ angesehenen Norm (neurotypisch) abweicht – etwa bei Autismus, ADHS, Dyslexie oder Tourette – und daher sowohl besondere Herausforderungen als auch einzigartige Stärken mit sich bringen kann.

Phase IV – Weißes Haus & Politik (2017–2025)

Politische Nähe & PTBS

  • Berater unter Trump (2017–2021)
  • Zugang zu Regierung & Entscheidungsprozessen
  • Errol Musk: mögliche PTBS durch politische Verantwortung
  • 2025: erneute Interaktion mit US-Administration

Als Berater unter Präsident Trump gewann Musk Einblicke in politische Entscheidungsprozesse, die ihm sowohl Macht als auch Stress brachten. Sein Vater behauptet, Musk habe PTBS (Posttraumatisches Belastungssyndrom) entwickelt: „Er hat eine PTBS durch das Weiße Haus – die Politik ist wie ein Swimmingpool ohne Boden.“[8]

Eventuell schon erkrankt, interagiert Musk 2025 erneut mit US-Behörden, insbesondere in Fragen KI, Energie und Infrastruktur. Aber auch in Sachen Rationalisierung. Entlassung von demokratischen Beamten in Behörden, Kürzung der Entwicklungshilfen. Er agiert dominant in einem von der Effizienzbehörde geschaffenen Gremium mit dem Namen DOGE (Department of Government Efficiency), so kam es zu Zehntausenden von Kündigungschreiben an Gegner des Trumpismus. Zuletzt hatte das Weiße Haus aber deutlich gemacht, dass der DOGE-Chef Amy Gleason sei, nicht Elon Musk. Seine Rolle ist eher die eines privaten Machtakteurs mit globalem Einfluss, nicht die eines Politikers. Öffentlich wirkt er analytisch, strategisch, aber emotional reserviert.[9]

„Macht wirkt sich auf Gefühle, Wahrnehmung und Verhalten aus – und das oft ziemlich schnell.“ — Carsten Schermuly[10]

Psychologische Lesart: Privater Machtfaktor, Einfluss durch Infrastrukturkontrolle und öffentliche Aufmerksamkeit; Neurodivergenz kombiniert mit globaler Verantwortung.

Phase V – Twitter, öffentliche Exzentrik & Wahrnehmung (2016–2025)

Öffentliche Wahrnehmung

  • Twitter-Käufe & -Posts
  • Kontroversen, Meme-Kultur
  • Fan- und Kritikgruppen
  • Digitaler Oligarch & Tech-Messias

Mit der Übernahme von Twitter/X im Jahr 2022 zeigt Musk öffentliche Exzentrik, impulsive Kommunikation und provokative Handlungen. Seine Tweets lösen weltweite Reaktionen aus, die ihn gleichzeitig als Tech-Messias und digitalen Oligarchen positionieren.[11]

Seine Neurodivergenz erklärt teilweise direkte, analytische Ausdrucksweise; gleichzeitig zeigt sich hohe emotionale Belastbarkeit durch öffentliche Kritik.[12]

„Musk ist Projektionsfläche für Hoffnungen und Ängste in einer technisierten Welt.“ — Soziologische Analyse[12]

Psychologische Lesart: Mischung aus Visionär, Machtakteur und öffentlicher Figur; Neurodivergenz verstärkt Direktheit und Hyperfokus, soziale Resonanz bleibt ambivalent.

  1. Maye Musk, Interview in Vanity Fair, 2018.
  2. Errol Musk, Aussagen in Business Insider, 2020.
  3. Walter Isaacson: Elon Musk: Tesla, SpaceX, and the Quest for a Fantastic Future, 2021.
  4. Ibid.
  5. Elon Musk, Interview CNBC, 2002.
  6. Ibid., SpaceX Krisenbericht, 2008.
  7. Saturday Night Live, 2021, NBC.
  8. Errol Musk, Interview Daily Mail, 2023.
  9. Analysen FR-Analyse, 2025.
  10. Carsten Schermuly, Wirtschaftspsychologie-Studie, 2024.
  11. Übernahme Twitter/X, Nachrichtenberichte 2022–2025.
  12. Soziologische Analysen, 2023–2025.

Dienstag, 9. September 2025

Donald Trump – Psychogramm eines Eskalators (bis September 2025)

Donald Trump 

„I am the chosen one.“ – Mit diesen Worten erklärte Donald J. Trump im August 2019 vor Journalisten seine Rolle im globalen Machtgefüge. Kaum ein Satz offenbart deutlicher die psychologische Mischung aus Selbstüberhöhung und Inszenierung, die seinen politischen Stil prägt. Heute bemüht er sich um Heiligsprechung im Vatikan, erwartet den Friedensnobelpreis.

Psychologische Grundzüge
– Dauerhaftes Bedürfnis nach Bestätigung
– Frühprägung durch autoritären Vater und Militärinternat
– Selbstinszenierung, Impulsivität, Polarisierung
– Mangel an Empathie, narzisstische und antisoziale Züge
Quelle: NYT, 19.08.2019; The Guardian, 10.02.2020

Sein Aufstieg vom Immobilienunternehmer zum Reality-TV-Star und schließlich zum Präsidenten der Vereinigten Staaten war begleitet von einem Stil, der weniger auf Governance als auf Show setzte. Entscheidungen wurden oft impulsiv über Medien getroffen, Diplomatie dem Moment überlassen.


Sharpie-Gate

Im September 2019 korrigierte Trump eigenhändig den Verlauf des Hurrikans „Dorian“ auf einer Karte im Oval Office mit einem schwarzen Filzstift – medial als „Sharpie-Gate“ bekannt. Symbolisch: Realität wird nach Trumps Version dargestellt.

Quelle: CNN, 05.09.2019

Ukraine

  • 2024: „I am going to end the war in Ukraine in 24 hours if I want to.“ – Interview Newsmax
  • Rückkehr 2025: Minimale Militärhilfe, Verantwortung auf EU-Partner verlagert
  • Kommunikation: Abwertend gegenüber Selenskyj, zunächst beschwichtigend gegenüber Putin, später konfrontativ
  • Besonderheit: Wahlkampfparolen ohne substantielle diplomatische Absicherung
Quelle: Newsmax, 15.07.2024

Gaza

  • 2017: Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels
  • Unterstützung „Deal of the Century“
  • 2025: Verteidigung der Entscheidung, keine substantiellen Vermittlungsversuche
Quelle: Washington Post, 01.03.2025

Iran

  • 2018: Austritt aus dem Nuklearabkommen („Iran deal is a disaster“)
  • 2025: Einsatz bunkerbrechender Hyperbomben gegen Atomaufbereitungsanlagen
  • Rechtfertigung: „We hit the sites that needed to be hit. We showed strength – nobody dares mess with us.“
Quelle: Washington Post, 15.03.2025


Timeline: Friedensvermittler in der Ukraine

  • 15.03.2024: Erstes Interview Newsmax, Versprechen: „24 Stunden Krieg beenden“
  • 20.05.2024: Treffen mit EU-Botschaftern, fordert mehr Eigenbeitrag für Militärhilfe
  • 10.08.2024: Wahlkampfauftritt Ohio, abwertende Kommentare zu Selenskyj („größter Handelsvertreter“)
  • 05.01.2025: Rückkehr ins Amt, minimale Militärhilfe, Verantwortung auf EU verschoben
  • 12.02.2025: Twitter: Putin zunächst gelobt, dann kritisiert („Lügner“) – inkonsistente Botschaft
  • 28.03.2025: Statement Mar-a-Lago, droht NATO-Sanktionen bei Nichtbeteiligung
  • 15.04.2025: Verhandlungen abgebrochen, Selenskyj-Sicherheitsgarantien für seltene Erden gefordert
  • 16.04.2025: Trump erklärt Hilfen eingefroren, EU muss „zahlen oder den Krieg übernehmen“
  • Mai–Juli 2025: Kaum Bewegung, widersprüchliche Botschaften an Moskau und Kiew
  • 15. August 2025: Vor dem Alaska-Gipfel reisen Selenskyj und mehrere EU-Vertreter nach Washington, um mit der US-Administration ihre Positionen abzustimmen.  Anschließend Friedensgespräche in Anchorage, Alaska zwischen Trump und Putin. Beobachter sehen das Treffen als Versuch, wirtschaftliche Fragen (Energie, Handel) über militärische Lösungen zu stellen.  Ergebnis: kein Durchbruch, Kiew kritisiert die einseitige Bühne für Moskau.




FAZIT:

Trumps Politik folgt keinem kohärenten Masterplan, sondern einem wiederkehrenden Muster: Selbstüberhöhung, Polarisierung, das Spiel mit Loyalität und Verrat.

„I alone can fix it.“ – Wahlkampfslogan von 2016, Ausdruck seines politischen Stils, der sich selbst als Lösung und Provokation zugleich versteht.



Sonntag, 7. September 2025

Ukraine/Kiew 07.09.2025: Großangriff aus Russland mit über 800 Drohnen und ein paar Dutzend Raketen





Volodymyr Zelenskiy:

"Momentan wird in unseren Städten – Kiew, Sumy und anderen Städten und Gemeinden – den Verwundeten nach dem russischen Angriff geholfen. Die Geografie der Angriffe des vergangenen Tages umfasst Kiew, Sumy, Kremenchuk, Odessa, Dnipro, Krywyj Rih und Saporischschja. In Kiew wird der Schutt immer noch geräumt – möglicherweise befinden sich noch Leichen darunter. Das Gebäude des Ministerkabinett wurde beschädigt. Bis jetzt wurden landesweit mehr als vierzig Verletzte gemeldet, 20 davon in Kiew.

Mein Beileid gilt den Familien und Angehörigen der Getöteten. Allein in der Hauptstadt dauerte die Luftangriffsalarmschaltung mehr als sieben Stunden und dreißig Minuten. Kiew war eines der Hauptziele für russische Drohnen.

Es ist wichtig, dass wir heute eine breite Reaktion unserer Partner auf diesen Angriff gesehen haben. Offensichtlich versucht Russland, der Ukraine mit noch dreisteren Angriffen Schmerzen zuzufügen. Dies ist ein klares Zeichen, dass Putin die Welt testet – ob sie dies akzeptieren oder tolerieren werden. Deshalb ist es wichtig, dass die Aussagen von Führern, Staaten und Institutionen von starken Maßnahmen untermauert werden – Sanktionen gegen Russland, gegen Einzelpersonen, die mit Russland in Verbindung stehen, harte Zölle und andere Handelsbeschränkungen mit Russland. Ihre Verluste müssen spürbar werden. Das ist das, was wirklich überzeugend ist. Und auch – unsere weitreichenden Fähigkeiten.

Putin will keine Verhandlungen, er versteckt sich offensichtlich davor, daher sind Russlands Benzinengpässe und andere wirtschaftliche Probleme die logische Antwort auf seine Weigerung, einem Waffenstillstand oder einem Treffen auf Ebene der Führer zuzustimmen."