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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Samstag, 31. Januar 2015

Opernproduktion aus Kaiserslautern als Highest Quality eingestuft

„Friedenstag“ nominiert: Szene mit Maria Lobanova 

als Maria und Karsten Mewes als Kommandant

(Foto: Jörg Heieck)


„Friedenstag“ für „International Opera Award 2015“ nominiert
Mit dieser Opernproduktion eröffnete das Pfalztheater die aktuelle Saison

Mit seiner Opernproduktion „Friedenstag“ wurde das Pfalztheater Kaiserslautern für den „International Opera Award“ in der Kategorie „Richard Strauss Anniversary Production“ nominiert, wie das Internet-Opernmagazin „Der Opernfreund“ meldet. Das Pfalztheater ist neben der Dresdner Semperoper das einzige nominierte deutsche Theater in dieser Kategorie. Seine Konkurrenten sind neben Dresden so prominente Häuser wie das Royal Opera House Covent Garden, Glyndebourne und La Monnaie. Die Preise werden am 26. April im Londoner Savoy Theatre verliehen. „Friedenstag“ wurde am Pfalztheater von Kerstin Maria Pöhler inszeniert, die musikalische Leitung lag in Händen des Generalmusikdirektors Uwe Sandner, die Ausstattung besorgte Herbert Murauer. Mit dieser Oper, die am 27. September in Kaiserslautern Premiere hatte, eröffnete das Pfalztheater die Saison. Weitere Informationen finden sich unter www.operaawards.co.uk undwww.deropernfreund.de.

Opernfestival in der Toskana: PUCCINI


PUCCINI-FESTIVAL

„Ich komme immer hierher und fahre mit dem Boot auf Vogeljagd...
aber einmal möchte ich hierher kommen und eine meiner Opern unter freiem Himmel genießen...", 
schrieb Puccini im November 1924 in einem Brief, kurze Zeit bevor er starb. An diesem Ort in Torre del Lago in der Toskana wurde 1930 das Puccini-Festival ins Leben gerufen, um den Traum des Maestro für die Nachwelt zu verwirklichen. Lange Zeit stand Puccini im Schatten Verdis, dabei hebt er sich vor allem durch die impressionistischen Klangfarben und mitreißenden Melodien seiner Opern von seinem Vorbild ab. Die ruhigen und faszinierenden Gewässer des Lago di Massaciuccoli bilden den Hintergrund zur Festspielbühne. Magister Cipolla aus Mainz bietet Opernreisen an, schauen Sie mal ... 




SPIELPLAN 2015


Tosca
24., 31. Juli, 15., 21., 30. August 2015 




Turandot
25. Juli, 7., 16., 23., 28. August 2015 




Madama Butterfly
1., 8., 14., 22., 29. August 2015 




La Rondine
13., 20. August 2015 


Fantasien zur Nacht (Musikvideo): I Put A Spell On You


Freitag, 30. Januar 2015

Fantasien zur Nacht (Videoinstallation + Dance): Succumbing to Storm

Succumbing to Storm from Jillian McManemin 

Kunstgriff im Februar 2015

"Cat Stevens Night"

Tribute by G. Hünnemeier
07. Feb. - Zur Feiermaus

Soulful Valentine's Dinner

American European Connection
14. Feb. - Tapalatina Deidesheim

Die Untiere

"Da lacht man scharf"
18.+19. Feb.  -E.-Stein-Haus - 20 Uhr

Gerd Kannegieser

"Wie si'mer dann do jetzt druffkumm?"
27. Feb. - Zur Feiermaus -  20 Uhr
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Rotten Monument + (tbc)

07.02. - 21.00 Uhr

Pripjat

"Heavy Trash Metall“
21.02. - 21.00 Uhr 

FUSED

Die Rockfeinschmecker
28.02. - 21.00 Uhr
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Ab 01.02.2015 im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern: Kriegsfotografie von Anja Niedringhaus

Skurriler Augenblick: Afghanische Männer auf einem Motorrad überholen 
kanadische Soldaten auf einer Patrouille, September 2010    © picture-alliance/AP





Kriegsfotografie von Anja Niedringhaus
Ausstellung mit rund 100 Arbeiten im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern - Eröffnung 31.01.2015 mit anschließender Teilausstellung im Foyer des Pfalztheaters und Premiere von Karl Kraus: "Die Letzten Tage der Menschheit" um 19:30 Uhr.

Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) zeigt vom 1. Februar bis 26. April unter dem Titel „At War” insgesamt rund 100 Arbeiten der Kriegsfotografin Anja Niedringhaus, die am 4. April 2014 bei einem Einsatz als Wahl-Beobachterin in Khost (Afghanistan) erschossen wurde. „Sie blieb ruhig, während um sie herum das Chaos herrschte”, beschrieb Kathleen Caroll, Chefredakteurin der Nachrichtenagentur The Associated Press, Anja Niedringhaus. Afghanistan, Libyen, der Irak, Israel (Gaza) und Bosnien waren Kriegs- und Krisengebiete, aus denen sie berichtete. Professionalität, Risikobereitschaft und ein unparteiischer Blick zeichnen ihre Aufnahmen aus. In ihrer Arbeit suchte Niedringhaus Herausforderung und Grenzerfahrung. Spontaneität, technisches Know-How sowie die Gabe, in einem Moment das Besondere zu erkennen und dabei intuitiv den richtigen Ausschnitt einer Situation festzuhalten, führten zur herausragenden Qualität ihrer Bilder. Die Ausstellung wird am Samstag, 31. Januar, um 17 Uhr, im mpk eröffnet. Es sprechen Theo Wieder, Vorsitzender des Bezirkstags Pfalz, Dr. Britta E. Buhlmann,  Direktorin des mpk, und Urs Häberli, Intendant des Pfalztheaters Kaiserslautern.
Erschütternd: amerikanischer Marine-Infanterist trauert während
eines 
Gedenkgottesdienstes um 31 getötete Kameraden,
Irak im Februar 2005                                       
© picture-alliance/AP

Niedringhaus erzählt jenseits von spektakulären Situationen in ihren Aufnahmen Geschichten von Menschen. Unvoreingenommen spiegeln sie Gefühle wie Trauer, Angst, Enttäuschung, Zuneigung und Begeisterung, daneben Leid, Gewalt, Zerstörung und Tod, denen die Betroffenen  permanent ausgeliefert sind. So zeigt sie einen italienischen Soldaten, der 2003 im Irak einsam und erschüttert auf dem Gelände einer Kaserne steht, auf dem sechzehn seiner Kameraden und acht irakische Zivilisten durch ein Selbstmordattentat starben. Die Aufnahme strahlt eine große Ruhe aus. Das eigentliche Drama, die brutale Zerstörung erscheint im Hintergrund. Unsicher und sorgenvoll sind die Gesichter der Soldaten, die sich in Falludscha vor einer Schlacht zum Gebet aufgestellt haben. Sie bilden Reihen und doch wird in der Aufnahme klar, dass ein jeder von ihnen schon in diesem Moment die existenzielle Einsamkeit spürt, der er im Gefecht ausgeliefert sein wird.

Daneben hält Niedringhaus skurrile Augenblicke fest, wie jenen, als südlich von Kandahar auf einer weiten Ebenen drei afghanische Männer in traditioneller Kleidung auf einem Motorrad an Soldaten des Royal Canadian Regiment vorüberfahren. Diese sind mit technischem Gerät befasst und stehen in Uniformen, bewaffnet und mit Rucksäcken bepackt, am Weg als kämen sie von einem anderen Stern. Man mag lächeln, würden nicht im selben Atemzug das Aufeinanderprallen der Kulturen und das Ungleichgewicht der Verhältnisse deutlich. Andere Aufnahmen zeigen Kinder: so beispielsweise eine Gruppe karussellfahrender palästinensischer Mädchen in einem Freizeitpark außerhalb von Gaza-Stadt. Sie wirken, als gäbe es keine Gefahr um sie herum, und wieder andere Bilder belegen auf erschütternde Weise, wie der Krieg in den Alltag eingreift. Unmittelbarkeit und Nähe stehen dabei im Zentrum. Das Kriegsgeschehen bleibt im Hintergrund und ist angesichts verletzter Humanität und der darin begründeten Tragödie umso vehementer präsent. Die Fotografin hält das Bewusstsein für die weitreichenden Auswirkungen der Kriegs- und Krisenregionen unserer Welt wach. Es ist ihr immer wieder gelungen, die sinnlose Unmenschlichkeit der Kämpfe zu dokumentieren, ohne dabei die Würde des Individuums zu verletzen.

Anja Niedringhaus‘ Aufnahmen haben zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter 2005 den Pulitzerpreis für Fotografie. Sie wurden von allen Printmedien genutzt, im Fernsehen ausgestrahlt und sind im Internet zur tagespolitischen Illustration der Kriegsereignisse zu sehen. Gezeichnet von epa, der european press agency, die Niedringhaus im Alter von nur 24 Jahren als erster Frau, und einer der jüngsten im Team, eine Festanstellung geboten hat, und von AP, der US-amerikanischen Nachrichten Agentur, für die sie bis zuletzt gearbeitet hat, sind ihre Bilder nahezu jedem von uns geläufig, auch wenn wir in der Regel nicht wissen, dass Anja Niedringhaus ihre Urheberin ist.

Donnerstag, 29. Januar 2015

Werbung mit plötzlicher Wende ...



45 Sekunden lässt uns dieses Video in dem Glauben, dass es sich hierbei um eine Chips-Werbung handelt. Gezeigt wird ein Paar, das sich dank der Doritos-Chips kennengelernt hat, ständig Doritos isst und sogar in Doritos badet. Doch dann kommt die unerwartete Wendung... In Wirklichkeit soll dieses Video auf die schlimmen Folgen der Palmöl-Produktion aufmerksam machen, wegen der viel Regenwald zerstört wird.

Ab sofort im Kino: Johnny Depp als Teilzeitgauner

Mortdecai - Der Teilzeitgauner
(1 Std. 47 Min.)

Regie: David Koepp
Mit Johnny Depp, Gwyneth Paltrow, Paul Bettany mehr
Komödie, Krimi
USA



FSK ab 6 freigegeben
Der einfallsreiche Kunsthändler Charlie Mortdecai (Johnny Depp) hat eigentlich alles, was man sich so wünschen kann: Er hat eine wunderschöne Frau, Johanna (Gwyneth Paltrow), an seiner Seite und lebt wie ein König – nur leider ist er auch pleite. Da kommt es ihm nur gelegen, dass ein kostbares Gemälde gestohlen wird und Inspektor Alistair Martland (Ewan McGregor) ausgerechnet ihn damit beauftragt, bei der Suche zu helfen. Mortdecai denkt sich: Wenn er das Bild schon ausfindig machen kann, dann könnte er es doch bei der Gelegenheit und mit Hilfe seines getreuen Dieners Jock (Paul Bettany) auch gleich selbst behalten. Fehlt nur noch ein ausgeklügelter Plan und natürlich viel Glück, denn die Konkurrenz in Form eines international gesuchten Terroristen und eines habgierigen amerikanischen Milliardärs schläft nicht…

Der „Fluch der Karibik“-Superstar wirbelt wieder einmal durch die Gegend. In „Mortdecai – Der Teilzeitgauner“ spielt Depp den liederlichen Lord Charlie Mortdecai, der mitsamt seinem „Moustache“ in eine internationale Verschwörung hineingezogen wird. Dabei hat Depp die zugrundeliegende, in den 1970ern veröffentlichte Roman-Trilogie von Kyril Bonfiglioli selbst an Regisseur David Koepp herangetragen - sie haben schon „Das geheime Fenster“ gemeinsam abgedreht. Nach einigen Flops wie „Transcendence“ oder „Lone Ranger“ könnte der ein oder andere Depp wieder entdecken.

Mittwoch, 28. Januar 2015

Am Samstag im Pfalztheater Kaiserslautern: Die letzten Tage der Menschheit

So sahen Die letzten Tage von Christian Michelides am Burgtheater Wien aus. 

Die letzten Tage der Menschheit 

Tragödie von Karl Kraus       

Besetzung: 

Oliver Burkia

Richard Erben
Rainer Furch
Manuel Klein
Jan Henning Kraus
Daniel Mutlu
Elif Esmen
Hannelore Bähr
Susanne Ruppik
Barbara Seeliger
Thomas Kollhoff

Premiere 31|01|2015 | Großes Haus

Inszenierung: Dominik von Gunten

Eine monumentale Theatercollage zu 100 Jahren Erster Weltkrieg.

„Die Aufführung des Dramas, dessen Umfang nach irdischem Zeitmaß etwa zehn Abende umfassen würde, ist einem Marstheater zugedacht. Theatergänger dieser Welt vermöchten ihm nicht standzuhalten. Denn es ist Blut von ihrem Blute und der Inhalt ist von dem Inhalt der unwirklichen, undenkbaren, keinem wachen Sinn erreichbaren, keiner Erinnerung zugänglichen und nur in blutigem Traum verwahrten Jahre, da Operettenfiguren die Tragödie der Menschheit spielten. Die Handlung, in hundert Szenen und Höllen führend, ist unmöglich, zerklüftet, heldenlos wie jene.“
So beginnt das Vorwort des Autors zu seinem Epos „Die letzten Tage der Menschheit“. Das Stück ist eine atemberaubende Collage, zusammengestellt aus authentischen Gesprächsfetzen kurz vor und während des Ersten Weltkrieges, die klarer als jede Analyse verdeutlichen, warum die Welt von gestern untergehen und einer weniger menschlichen Epoche weichen musste, und wie Europa seine Menschlichkeit leichtfertig preisgab.
Wie kaum ein anderer hat Karl Kraus es verstanden, seiner scharfen Gesellschaftskritik und seiner eindringlichen Warnung vor dem Krieg die Form einer vor Witz und Sarkasmus funkelnden monumentalen Satire zu geben.
Am Pfalztheater wird „Die letzten Tage der Menschheit“ in einer eigenen Fassung auf der Bühne zu sehen sein.


Extra: „Die letzten Tage der Menschheit“ – Ganz nah dran

Im Rahmen der neuen Schauspielproduktion „Die letzten Tage der Menschheit“, Tragödie von Karl Kraus, wagt das Pfalztheater ein Experiment: Die lose zusammenhängenden Szenen als Reaktion auf die unermessliche Katastrophe des Ersten Weltkriegs können mit Beginn der Premiere und zu allen weiteren Vorstellungen von 14 Zuschauern auf der Bühne verfolgt werden. Dazu steht im leicht abgesenkten Orchestergraben eine eigene Stuhlreihe zur Verfügung. So besteht die Möglichkeit, das Geschehen auf der Bühne noch intensiver und die Schauspieler hautnah bei ihrer Arbeit zu erleben. Die Plätze in der „Zuschauerfront“ sind kein Bestandteil der Handlung, der Abend ist „gefahrlos“ zu genießen. 


31|01|2015Sa19:30 Uhr
03|02|2015Di19:30 Uhr
07|02|2015Sa19:30 Uhr
13|02|2015Fr19:30 Uhr
18|02|2015Mi19:30 Uhr
06|03|2015Fr19:30 Uhr
29|03|2015So18:00 Uhr
26|04|2015So15:00 Uhr

Vorwort von Karl Kraus zu seinem Bühnenwerk

"Die Aufführung des Dramas, dessen Umfang nach irdischem Zeitmaß etwa zehn Abende umfassen würde, ist einem Marstheater zugedacht. Theatergänger dieser Welt vermöchten ihm nicht standzuhalten. Denn es ist Blut von ihrem Blute und der Inhalt ist von dem Inhalt der unwirklichen, undenkbaren, keinem wachen Sinn erreichbaren, keiner Erinnerung zugänglichen und nur in blutigem Traum verwahrten Jahre, da Operettenfiguren die Tragödie der Menschheit spielten. Die Handlung, in hundert Szenen und Höllen führend, ist unmöglich, zerklüftet, heldenlos wie jene. Der Humor ist nur der Selbstvorwurf eines, der nicht wahnsinnig wurde bei dem Gedanken, mit heilem Hirn die Zeugenschaft dieser Zeitdinge bestanden zu haben. Außer ihm, der die Schmach solchen Anteils einer Nachwelt preisgibt, hat kein anderer ein Recht auf diesen Humor. Die Mitwelt, die geduldet hat, daß die Dinge geschehen, die hier aufgeschrieben sind, stelle das Recht, zu lachen, hinter die Pflicht, zu weinen. Die unwahrscheinlichsten Taten, die hier gemeldet werden, sind wirklich geschehen; ich habe gemalt, was sie nur taten. Die unwahrscheinlichsten Gespräche, die hier geführt werden, sind wörtlich gesprochen worden; die grellsten Erfindungen sind Zitate. Sätze, deren Wahnwitz unverlierbar dem Ohr eingeschrieben ist, wachsen zur Lebensmusik. Das Dokument ist Figur; Berichte erstehen als Gestalten, Gestalten verenden als Leitartikel; das Feuilleton bekam einen Mund, der es monologisch von sich gibt; Phrasen stehen auf zwei Beinen – Menschen behielten nur eines. Tonfälle rasen und rasseln durch die Zeit und schwellen zum Choral der unheiligen Handlung. Leute, die unter der Menschheit gelebt und sie überlebt haben, sind als Täter und Sprecher einer Gegenwart, die nicht Fleisch, doch Blut, nicht Blut, doch Tinte hat, zu Schatten und Marionetten abgezogen und auf die Formel ihrer tätigen Wesenlosigkeit gebracht. Larven und Lemuren, Masken des tragischen Karnevals, haben lebende Namen, weil dies so sein muß und weil eben in dieser vom Zufall bedingten Zeitlichkeit nichts zufällig ist. Das gibt keinem das Recht, es für eine lokale Angelegenheit zu halten. Auch Vorgänge an der Sirk-Ecke sind von einem kosmischen Punkt regiert. Wer schwache Nerven hat, wenn auch genug starke, die Zeit zu ertragen, entferne sich von dem Spiel. Es ist nicht zu erwarten, daß eine Gegenwart, in der es sein konnte, das wortgewordene Grauen für etwas anderes nehme als für einen Spaß, zumal dort, wo es ihr aus der anheimelnden Niederung der grausigsten Dialekte wiedertönt, und das eben Erlebte, Überlebte für etwas anderes als Erfindung. Für eine, deren Stoff sie verpönt. Denn über alle Schmach des Krieges geht die der Menschen, von ihm nichts mehr wissen zu wollen, indem sie zwar ertragen, daß er ist, aber nicht, daß er war. Die ihn überlebt haben, ihnen hat er sich überlebt, und gehen zwar die Masken durch den Aschermittwoch, so wollen sie doch nicht aneinander erinnert sein. Wie tief begreiflich die Ernüchterung einer Epoche, die, niemals ein Erlebnisses und keiner Vorstellung des Erlebten fähig, selbst von ihrem Zusammenbruch nicht zu erschüttern ist, von der Sühne so wenig spürt wie von der Tat, aber doch Selbstbewahrung genug hat, sich vor dem Phonographen ihrer heroischen Melodien die Ohren zuzuhalten, und genug Selbstaufopferung, um sie gegebenenfalls wieder anzustimmen. Denn daß Krieg sein wird, erscheint denen am wenigsten unfaßbar, welchen die Parole »Jetzt ist Krieg« jede Ehrlosigkeit ermöglicht und gedeckt hat, aber die Mahnung »Jetzt war Krieg!« die wohlverdiente Ruhe der Überlebenden stört. Sie haben den Weltmarkt – das Ziel, zu dem sie geboren wurden – in der Ritterrüstung zu erobern gewähnt; sie müssen mit dem schlechteren Geschäft vorlieb nehmen, sie auf dem Trödelmarkt zu verkaufen. In solcher Stimmung rede ihnen einer vom Krieg! Und es mag zu befürchten sein, daß noch eine Zukunft, die den Lenden einer so wüsten Gegenwart entsprossen ist, trotz größerer Distanz der größeren Kraft des Begreifens entbehre. Dennoch muß ein so restloses Schuldbekenntnis, dieser Menschheit anzugehören, irgendwo willkommen und irgendeinmal von Nutzen sein. Und »weil noch die Gemüter der Menschen wild sind«, sei, zum Hochgericht auf Trümmern, Horatios Botschaft an den Erneuerer bestellt:

Und laßt der Welt, die noch nicht weiß, mich sagen,
Wie alles dies geschah; so sollt ihr hören
Von Taten, fleischlich, blutig, unnatürlich,
Zufälligen Gerichten, blindem Mord;
Von Toden, durch Gewalt und List bewirkt,
Und Planen, die verfehlt, zurückgefallen
Auf der Erfinder Haupt: dies alles kann ich
Mit Wahrheit melden."

Im Capitol Mannheim von 28.01. bis 09.02.: KLAUS LAGE, JOAN ARMATRADING, PETTERSON & FINDUS

Etliche Highlights und fabelhafte Künstler sorgen dafür, dass im großen Kuppelsaal keine Langweile aufkommt. Den Auftakt macht diese Woche Klaus Lage. Seinem Publikum werden am kommenden Mittwoch 21 Songs aus fast 40 Jahren seiner Karriere geboten. Spannend wird es in der ersten Februar Woche: Nach drei Jahren schöpferische Pause ist der Mannheimer Superstar Laith Al-Deen wieder auf Tour. Wir freuen uns auf ein ausverkauftes Konzert. Ein besonderes Highlight ist natürlich auch die Britin Joan Armatrading die ausgerechnet bei der Abschiedstournee auf musikalische Begleitung verzichtet. Joan ganz pur – sicherlich ein Erlebnis! Für einen drastischen Stilwechsel sind das argentinische Tanzpaar Nicole Nau und Luis Pereyra verantwortlich. Zusammen mit ihrem Ensemble sorgen sie für einen unvergesslichen Abend. Das und viel mehr, hier in einer kleinen Übersicht:


Mittwoch, 28.01.   Klaus Lage  Konzert
Donnerstag, 29.01.   I Want it All   Musiktheater
Freitag, 30.01.   Miller  Kabarett, AUSVERKAUFT
Samstag, 31.01.  Abdelkarim  Comedy
Sonntag, 01.02.   Pettersson & Findus  Kindertheater imCasablanca, Beginn 11.00 Uhr
Sonntag, 01.02.    Laith Al-Deen  Konzert, AUSVERKAUFT
Mittwoch, 04.02.   Joan Armatrading  Konzert
Donnerstag, 05.02.  The Great Dance of Argentina  Tanzshow
Freitag, 06.02.   CAVEWOMAN  Comedy; AUSVERKAUFT
Samstag, 07.02.  Ass-Dur  Musik-Kabarett
Sonntag, 08.02.   Deutsche Staatsphilharmonie RP  Kinderkonzert, Beginn 11.00 Uhr
Montag, 09.02.  Sascha im Quadrat (mit Majka)  im Casino

Gestern Abend in Kaiserslautern: Apokalypse Dschihad

„Apocalypto“ von Josef Rosalia Hein, Pfalzpreisträger für Bildende Kunst 2012 (Malerei)

Apokalypse Dschihad
Vortrag zur Ausstellung „Apocalypse Now!“ im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern

„Apokalypse Dschihad“, so lautete der Vortrag der Berliner Publizistin Claudia Dantschke am Dienstag, 27. Januar, um 18 Uhr (Eintritt frei) zur Ausstellung „Apocalypse Now! — Visionen von Schrecken und Hoffnung in der Kunst vom Mittelalter bis heute“, die derzeit im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) zu sehen ist. Gewaltfantasien, Untergangsszenarien und Hoffnungsvisionen gibt es nicht nur im Christentum. Auch in anderen Religionen gehören apokalyptische Motive zum Repertoire. Radikale und fundamentalistische Weltanschauungsgemeinschaften neigen besonders dazu, apokalyptische Szenarien zu beschwören – und sie mitunter auch Wirklichkeit werden zu lassen. Ein besonders bedrohliches und irritierendes Phänomen ist der islamistische Dschihadismus. Al-Qaida, Al-Shabaab, Boko Haram und der „Islamische Staat“ töten mit scheinbar ungehemmter Brutalität, terrorisieren Bevölkerungen und gefährden den Weltfrieden. Flüchtlingsberichte, Fernsehbilder und Propagandavideos zeigen Grausamkeiten, die auch für hartgesottene Beobachter nur schwer zu ertragen sind. Dantschke, die am Institute for the Study of Radical Movements“ tätig ist, geht Fragen nach, wie gefährlich der Umgang mit apokalyptischen Vorstellungen ist, ob sie eine heimliche Faszination ausüben, womöglich Gewaltfantasien und destruktive Triebe triggern, unter welchen Bedingungen apokalyptische Faszination in reale Gewaltanwendung umschlägt und was sich dagegen tun lässt. Schließlich sucht sie nach theologischen Kriterien, die hilfreich sind.

Der Vortrag zur Ausstellung wurde in Kooperation mit der Evangelischen Akademie der Pfalz angeboten. Die mit 320 Arbeiten von 80 Künstlern groß angelegte Schau spannt einen kunst- und kulturhistorischen Bogen, indem sie Werke auf Papier von der karolingischen Zeit (um 800) bis in die jüngste Gegenwart versammelt und dabei auch populäre Bildmedien wie Comics und Graphic Novels berücksichtigt. Zur Ausstellung des Museums Pfalzgalerie Kaiserslautern, Museumsplatz 1, das mittwochs bis sonntags sowie feiertags von 10 bis 17 Uhr und dienstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet ist, gibt es einen opulenten Katalog. Weitere Infos unter www.mpk.de.

Dienstag, 27. Januar 2015

Nächsten Freitag im Edith-Stein-Haus, Kaiserslautern: Jon Gomm – Secrets Nobody Keeps

Jon Gomm – Secrets Nobody Keeps



JON GOMM ist ein Singer-Songwriter mit einem unglaublichen virtuosen Gitarren-Stil. Mit seiner akustischen Gitarre erzeugt er Trommel-Klänge, Basslines und begeisternde Melodien – und das alles zur gleichen Zeit. Dabei kombiniert er Stile von Blues und Jazz bis Rock und Pop. Jedoch liegt der Akzent klar auf seinem gefühlvollen Gesang und Songwriting. Sein ursprüngliches Material wurde sehr von Radiohead’s Robert Johnson beeinflusst.

Sounds erhält man durch Umstimmen der Saiten, und „teasing high harmonics“ der Gitarre ergibt einen synthesizerähnlichen Effekt. Er integriert diese Techniken in seine Songs und setzt seine langjährige Erfahrung als Blues-Sänger ein. Heute tourt er durch Europa und spielt auf Festivals von Rom bis Athen, hat eine riesige eingeschworene Fangemeinde und gilt bei jenen, die sich auskennen, als einer der weltweit talentiertesten und innovativsten Akustik-Gitarristen. Selbst mit nur einer veröffentlichten CD ist er bereits als Einflussgröße für viele andere Künstler zitiert. Als seine Videos bei Youtube auftauchten, wurden diese innerhalb von Tagen tausendfach angeschaut, und seine CD „Hypertension“, die er zu Hause aufnahm, verkaufte sich über tausendmal ohne industrielle Unterstützung.

Montag, 26. Januar 2015

Heute Abend in Frankfurt am Main: INSPIRATIONSMYTHEN, Podiumsdiskussion


MONTAG, 26. JANUAR 2015, 19 UHR


Inspirationsmythen
Podiumsdiskussion 


Eine Veranstaltung gemeinsam mit der Hochschule für Gestaltung Offenbach
Woher kommen die zündende Idee oder der kreative Gedanke? Und welcher Designer möchte nicht gerne als Star, als epochemachendes Genie oder als Prophet der Zukunft gefeiert werden?
Melanie Kurz, Designerin und Geisteswissenschaftlerin, wagt in ihrem Vortrag einen kritischen Blick auf das Thema Inspirationsmythen. Denn auch im Design werden Genies gefeiert, um deren Kreativität sich sagenhafte Legenden ranken. Und ist ihre Person bereits in höhere Sphären vorgedrungen, ist es nur allzu schwer, den Schöpfungsmythos zu entzaubern.
Nach dem Vortrag debattiert Prof. Dr. Melanie Kurz (FH Aachen) mit Prof. Dr. Martin Gessmann und Prof. Dr. Klaus Klemp (beide HfG Offenbach), sowie Prof. Dr. Wolfgang Ullrich (HfG Karlsruhe) unter anderem über die Fragen: wie ist mit Star- und Geniekult im Design umzugehen? Und wie sähe eine inspirierte Gestaltung aus, die ganz gut ohne deren Mythen auskommt?
Das Museum Angewandte Kunst und die Hochschule für Gestaltung Offenbach laden Sie herzlich ein zum Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion am Montag, den 26. Januar 2015 um 19 Uhr, im Museum Angewandte Kunst.
Eintritt zum Podiumsgespräch: 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro, Studenten frei.
Die Veranstaltung ist der Auftakt zu einer Vortragsreihe des Museum Angewandte Kunst und der Hochschule für Gestaltung Offenbach.


Mehr erfahren
Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt am Main

T +49 69 212 34037
F +49 69 212 30703
info.angewandte-kunst@stadt-frankfurt.de
www.museumangewandtekunst.de
Öffnungszeiten
Di, Do-So 10-18 Uhr, Mi 10-20 Uhr

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Ab Juni 2015: Mehr von Rico und Oskar




"Rico, Oskar und die Tieferschatten" war einer der schönsten Kinderfilme des Jahres 2014. Die Komödie basiert auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Andreas Steinhöfel, das den Deutschen Jugendliteraturpreis bekam.

Ein für die Kritiker wundervoller Kinderfilm, an dem auch die Erwachsenen viel Spaß haben werden. Eigentlich soll Rico ja nur ein Ferientagebuch führen. Schwierig genug für einen, der leicht den roten oder den grünen oder auch den blauen Faden verliert. Aber als er dann auch noch Oskar mit dem blauen Helm kennen lernt und die beiden dem berüchtigten ALDI-Kidnapper auf die Spur kommen, geht es in seinem Kopf ganz schön durcheinander. Doch zusammen mit Oskar verlieren sogar die Tieferschatten etwas von ihrem Schrecken. Es ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Rico ist geistig etwas behindert, vornehm ausgedrückt tiefbegabt, wie Rico sich selbst nennt, eigentlich sehr liebenswert und ein echter Storyteller. Die Dieffenbachstraße in Berlin-Kreuzberg mit Förderzentrum ist sein Lebensmittelpunkt. Eine matschige Rigatoni auf der Straße bringt ihn zu umfangreichen Ermittlungen. Seine ihn allein erziehende Mutter hat einen aufreibenden Job in einem Nachtclub, schafft es aber, ihn zu Selbstbewusstsein zu erziehen. Oskar wird sein erster echter Freund. Der ist winzig und trägt aus Angst vor allem Möglichen stets einen Motorradhelm - und ist hochbegabt.

Die Fortsetzung "Rico, Oskar und das Herzgebreche" startet am 4. Juni 2015, neben den beiden kleinen Hauptdarstellern Anton Petzold als Rico und Juri Winkler als Oskar spielen Rang und Namen mit: Karoline Herfurth, Ronald Zehrfeld, Annette Frier, Milan Peschel, Moritz Bleibtreu, Katharina Thalbach usw.

In "Rico, Oskar und das Herzgebreche" löst das Ermittlerduo Rico & Oskar den nächsten Fall: Ricos Mutter Tanja (Karoline Herfurth) gewinnt beim Bingo, ohne eine einzige Zahl richtig zu haben. Wie kann das sein?

Die meist Zeit wird der tiefbegabte Rico dann aber natürlich mit seinem besten Freund, dem hochbegabten Oskar (Juri Winkler), verbringen. Und das ungleiche Duo gerät dabei auch schnell wieder in einen Kriminalfall, wobei Oscar dieses Mal sogar seinen Helm ablegen muss. Er wird nämlich Undercover ermittelt…

Wie beim Vorgänger sind in den Nebenrollen wieder viele bekannte Gesichter zu sehen. Karoline Herfurth spielt natürlich erneut Ricos Mutter, die dieses Mal selbst in den Fokus der Ermittlungen gerät, weil die Jungs vermuten, sie könnte beim Bingo schummeln. Neben Milan Peschel kehren zudem unter anderem auch Ronald Zehrfeld, Katharina Thalbach und Ursela Monn zurück. Dazu kommen noch Moritz Bleibtreu und Annette Frier. Die Regie übernahm dieses Mal Wolfgang Groos ("Systemfehler – Wenn Inge tanzt").

"Rico, Oskar und die Tieferschatten" ist seit 12. Dezember 2014 auf DVD und Blu-ray zu haben, läuft aber auch immer noch in mehreren Kinos.

Sonntag, 25. Januar 2015

In Kaiserslautern gestartet: Die Reichsgründer oder Das Schmürz. Stück von Boris Vian


Schon wieder ist da dieses Geräusch, das Schreckliches ankündigt. Die Familie muss fliehen, weiter nach oben, die Treppen hinauf. Jedes Mal, wenn das Geräusch ertönt, geht es ein Stockwerk höher. Sie verbarrikadieren sich, wollen die Außenwelt nicht an sich heranlassen. Mutter und Vater versuchen sich sogleich mit der neuen Umgebung anzufreunden, und das Vorherige wird aus dem Gedächtnis gelöscht. 
Zénobie, die Tochter der Familie, ist anders. Sie erinnert sich, sie will nicht ständig auf der Flucht sein – und sie sieht das Schmürz, ein von allen geschlagenes und ignoriertes menschenähnliches Wesen. Es ist immer da, doch Vater und Mutter wollen es nicht sehen. Dann läuft Cruche, das Dienstmädchen, davon, der Besitz der Familie wird mit jeder Flucht ins nächste Stockwerk weniger. Nur das Schmürz bleibt der Familie treu.

Boris Vian gilt als einer der spannendsten Intellektuellen der französischen Nachkriegszeit. In seinem bekanntesten Bühnenstück „Die Reichsgründer oder Das Schmürz“ beschreibt  Vian die Aufbruchsstimmung der 1950er Jahre und die zeitgleiche Verdrängung der unmittelbaren Vergangenheit - in einzigartiger, grotesk-absurder Weise.
Für das Pfalztheater inszeniert Schauspieldirektor Harald Demmer in der Ausstattung von Manfred Schneider.
Es spielen: Markus Penne (Das Schmürz), Henning Kohne (Der Vater), Nikola Norgauer (Die Mutter), Monke Ipsen (Zénobie), Natalie Forester (Cruche) und Dominique Bals (Der Nachbar).
Premiere war letzten Donnerstag, 22. Januar 2015, auf der Werkstattbühne des Pfalztheaters.




28|01|2015Mi20:00 Uhr
30|01|2015Fr20:00 Uhr
05|02|2015Do20:00 Uhr
07|02|2015Sa20:00 Uhr
13|02|2015Fr20:00 Uhr
21|02|2015Sa20:00 Uhr
27|02|2015Fr20:00 Uhr
29|03|2015So20:00 Uhr