Die britischen Chirurgen haben in der Weihnachtsausgabe des "British Medical Journal" eine Playlist für den OP zusammengestellt. Die Idee ist nicht neu: Überliefert sind etwa Harfe spielende Priester im 6000 Jahre alten Codex Haburami.
Auch türkische und wohl auch andere orientalische Ärzte experimentieren mit Musik bei der Behandlung:
http://blog.ctnews.com/hatcherson/2011/10/19/music-as-medicine/
Ganz sicher sind meditative Weltmusiken der Jahrhunderte geeignet, eine positive Stimmung hervorzurufen. Vielleicht sollten die Ärzte das mal ausprobieren.
Therapeutische Musik von excellenten Künstlern:
http://blog.ctnews.com/hatcherson/2011/10/19/music-as-medicine/
Ganz sicher sind meditative Weltmusiken der Jahrhunderte geeignet, eine positive Stimmung hervorzurufen. Vielleicht sollten die Ärzte das mal ausprobieren.
Therapeutische Musik von excellenten Künstlern:
Nach Studiendaten sollen Werke mit 60 bis 80 Takten pro Minute, was in etwa dem Ruhepuls entspricht, als präanästhetisches Anxyolytikum wirksamer sein als Midazolam, berichten Chirurgen um Dr. David Bosanquet von der Uniklinik in Cardiff (BMJ 2014; 349). So berichtet die Ärztezeitung.
Was wirkt, hat in der Regel auch Nebenwirkungen, und das sollte für die Musik ebenso gelten wie für Medikamente. Unpassende Musik schädigt demnach.
Ganz deutlich bei den Engländern ist die Vorliebe für ihre Musik, Pop muss eben überall dabei sein. Fehlt nur noch die Queen, die den ersten Sir-Elton-John-OP-Saal eröffnet. Folgende Songs halten die britischen Chirurgen für geeignet:
- "Staying alive" (Bee Gees, 1977): Für die Patienten eine gute Empfehlung, wenngleich die Chirurgen John-Travolta-ähnliche Tänze dazu tunlichst vermeiden sollten. Das Lied hat zudem den Vorteil, dass es im Falle eines Herzstillstands als Metronom-Ersatz die korrekte kardiale Kompressionsrate vorgibt.
- "Smooth Operator" (Sade, 1984): Einfach ein perfekter Feel-Good-Song, ein Muss für jede OP-Playlist
- "Un-break My Heart" (Toni Braxton, 1996): Die ideale Aufmunterung für Herzchirurgen, lässt sich um das Versprechen "I'll Never Break Your Heart" (Backstreet Boys, 1995) ergänzen. Mitsummen verringert die Fehlerwahrscheinlichkeit.
- "Comfortably Numb" (Pink Floyd, 1980): Wirkt mit Zeilen wie "Du fühlst dich mies. Ich kann deine Schmerzen lindern und dich wieder auf die Beine bringen" prima bei Patienten, die darauf warten, bis ihr Spinal- oder Epidural-Anästhetikum endlich wirkt. Man sollte den Song jedoch nicht oft wiederholen: Der übrige Text verleitet zu gefährlichen Innenansichten.
- "Wake Me Up Before You Go-Go" (Wham, 1984): Darf im Aufwachraum nicht fehlen. Diesen bitte rückwärts, leicht gebeugt und fingerschnippend verlassen.
Wegen der Gefahr unerwünschter Wirkungen oder einer verzögerten Genesung absolut zu meiden:
- "Another One Bites the Dust" (Queen, 1980): Lässt böse Vorahnungen aufkommen, ebenso "Killer Queen" (1974), wenn eine Chirurgin das Kommando hat.
- "Everybody Hurts" (REM, 1992): Das ist dem Patienten im OP auch klar, daran muss man ihn nicht noch erinnern.
- "Knives out" (Radiohead, 2001): Gefährlich zusammen mit dem Video. Das spielt zwar in einem OP, die Szenen und der Text dürften den Horror der Patienten aber zu ungeahnten Höhen treiben. Zudem könnte sich die Melancholie des Songs bleiern über das Team legen - die Chirurgen machen sich dann während des Eingriffs mehr Gedanken um die Bedeutungslosigkeit ihrer Existenz als um das Wohl des Patienten.
- "Scar Tissue" (Red Hot Chilli Peppers, 1999): Trotz der tollen Riffs und Gitarrensolos - gerade plastische Chirurgen sollten darauf verzichten.
- "Hous of Pain" (Hip Hop Trio 1991-96): Dürfte für einen nachhaltigen Analgetika-Bedarf sorgen.
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