(nature) Indien ist einer der führenden Impfstoffhersteller auf der Welt. In Sachen Covid-19 hat Indien selbst einen riesigen Bedarf an geeigneten Impfstoffen. Am 30. August 2020 meldete das Land fast 79.000 neue Fälle an einem Tag. Der höchste Anstieg an einem Tag in allen betroffenen Ländern. Es wird vermutet, dass Indien nächstes Jahr die größten Ausbruchzahlen auf der Welt zu verzeichnen hat.
Indien möchte zuerst die Ersthelfer, Menschen mit Krankheiten und ältere Erwachsene, die etwa 30 % der Bevölkerung ausmachen, impfen. Das sind etwa 400 Millionen Menschen.
Der weltgrößte Impfstoffhersteller, das Serum Institute of India in Pune, hat sich verpflichtet, eine Milliarde Dosen des Coronavirus-Impfstoffs, der von Wissenschaftlern der Universität Oxford, Großbritannien, und dem britischen Pharmaunternehmen AstraZeneca entwickelt wird, zu liefern, wenn er für den Einsatz zugelassen ist. Der Impfstoff wird derzeit in Brasilien, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten in klinischen Phase-III-Studien getestet, um seine Wirksamkeit zu testen. Wenn der Impfstoff funktioniert, soll die Hälfte der produzierten Dosen einkommensschwachen Ländern zur Verfügung stehen. Das Unternehmen entwickelt und testet auch vier weitere COVID-19-Impfstoffe – darunter zwei aus Indien und zwei aus den USA.
Die Entscheidung, die Versorgung zu teilen, steht im Gegensatz zur Haltung von Nationen wie den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich, die jeweils Hunderte Millionen Dosen von Coronavirus-Impfstoffen vorbestellt haben, die sich in der Entwicklung befinden, genug, um ihre jeweilige Bevölkerung um ein Vielfaches zu versorgen. Von einem Abtreten an arme Länder zunächst mal keine Spur. Indien muss auch 1,3 Mrd. Dollar aufwenden, um seine Ersthelfer, Kranken und Alten zu impfen.
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