Irrelohe
Oper von Franz Schreker
Premiere 07|03|2015 | Großes Haus
Erotisch flirrendes Psychodrama in der schwelgerisch-opulenten Musiksprache Franz Schrekers
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Franz Schreker (1878-1934) gehört zweifellos zu den wichtigsten Komponisten im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Der Musikkritiker Paul Bekker sah in ihm gar den einzigen wirklichen Erben Richard Wagners im 20. Jahrhundert. Wie der Bayreuther Meister vermochte Schreker mittels seiner vielfarbig schillernden Musiksprache wie kaum ein anderer Musiker seiner Zeit in die Seele seiner Bühnenfiguren vorzudringen und dabei auch die Grenzbereiche der menschlichen Psyche und Erotik zu beleuchten. Schrekers Partituren zeichnen sich durch äußerst raffinierte, brillante Orchestrierungen aus, seine Harmonik geht bis an die Grenze der Atonalität, überschreitet diese aber nie. Der schwelgerische Impetus nimmt den Hörer stets unmittelbar gefangen.
Durch die Nationalsozialisten verlor der jüdische Komponist seinen Posten als Direktor der Musikhochschule in Berlin und die Leitung einer Meisterklasse für Komposition an der Preußischen Akademie der Künste. Seine Werke galten nach 1933 als „entartet“ und verschwanden von den Spielplänen der Theater. 1934 verstarb Schreker an einem Herzinfarkt. Erst ab den 1980er Jahren haben Schrekers Opern wieder ein intensiveres Interesse gefunden. Mit „Irrelohe“, 1924 in Köln uraufgeführt, steht in der Reihe von zentralen Opern des 20. Jahrhunderts erstmals ein Werk von Franz Schreker auf dem Spielplan des Pfalztheaters.
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