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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dienstag, 9. September 2014

Standpunkt: Ohne Tunnel mobil genug

Monika Gstöhl ist Geschäftsführerin a. i. von CIPRA Liechtenstein und der Liechtensteinischen Gesellschaft für Umweltschutz (LGU). © Monika Gstöhl
Feldkirch plant ein gigantisches Tunnelprojekt, mit dem eine schnelle Verbindung zwischen Österreich und der Schweiz geschaffen wird. Das ist ein Verstoss gegen das Verkehrsprotokoll der Alpenkonvention, kritisiert Monika Gstöhl, Geschäftsführerin a.i. von CIPRA Liechtenstein.
Künftig soll der Verkehr die österreichische Stadt Feldkirch unterirdisch passieren. Durch den verbesserten Verkehrsfluss würden noch mehr Motorfahrzeuge den Weg von der österreichischen Autobahn A14 durch Liechtenstein zur Schweizer A13 nehmen. Der geplante Stadttunnel ist als hochrangige Strasse im Sinne des Verkehrsprotokolls der Alpenkonvention zu betrachten und dürfte aus diesem Grund nicht gebaut werden.
In den Planungsunterlagen wird als Kriterium gegen die Anwendbarkeit der Alpenkonvention angeführt, der Zweck des Stadttunnels liege nicht in der Erleichterung des alpenquerenden Verkehrs. Eine auf die Alpenkonvention abgestimmte Verkehrsbefragung, die für die Beurteilung notwendig wäre, lassen die Unterlagen der Umweltverträglichkeitserklärung allerdings vermissen. Die Planer gehen davon aus, dass ein Tunnel mit einem Tempolimit von 50 Stundenkilometern und zentralem Kreisverkehr nicht als hochrangige Strasse betrachtet werden kann. Ein Gutachten der Rechtsservicestelle der Alpenkonvention besagt hingegen, dass allein die Verkehrswirkung, in diesem Fall die Verbesserung der Verbindung zwischen eindeutig hochrangigen Strassen, den Ausschlag für die Einstufung geben kann. Mit der Ausführung dieses Projekts wird der Weg von der österreichischen auf die schweizerische Autobahn vereinfacht und verkürzt. Die Menschen in Liechtenstein werden durch die zu erwartenden Staus mit Lärm und Luftschadstoffen über die gesetzlichen Grenzwerte hinaus belastet. Mehr und bessere Strassen ziehen mehr Verkehr an, das zeigt die Erfahrung. Dies zu fördern widerspricht dem Nachhaltigkeitsgebot der Alpenkonvention.
Anstatt Probleme zu lösen, werden neue geschaffen. Eine zukunftstaugliche Lösung ohne Verlierer ist gefragt. Es gibt sie – mit einem Ausbau der Bahn in Feldkirch und Liechtenstein werden die Menschen ihre Ziele auch ohne Tunnel erreichen und dabei wieder unbeschwert tief durchatmen können.
Monika Gstöhl
Geschäftsführerin a. i. CIPRA Liechtenstein und Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz

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