Henri-Nannen-2014-Preisträgerin Laura Poitras denkt nun nach Jacob Appelbaum auch darüber nach, das Preisgeld zu spenden und die Büste einzuschmelzen. Sie sei geschockt gewesen, als ihr Jacob Appelbaum Henri Nannens Geschichte erläuterte, besonders sein Engagement hinsichtlich Leni Riefenstahl, die ja gerade für die Förderung des Faschismus stehe, so Poitras gegenüber "Zapp", dem Medienmagazin vom Norddeutschen Rundfunk. Appelbaum und sie weisen auf die dahinter liegenden Probleme hin, die aus Konformismus, Mitläufertum, Anpassung und der Verzicht auf Widerstand entstünden. Nur mittels dieser Erzwingung würden Staaten erst autorisiert, "Gewalt gegen die eigene Bevölkerung auszuüben".
Dennoch freuen sich beide über die Anerkennung ihrer Arbeit, aber nicht von einer Seite, die in einer wichtigen Zeit keinen Widerstand leistete, sondern mitwirkte.
Kommentar: Wir hätten diese Probleme ja nicht, wenn die Berichterstattung nach spätestens sechs Wochen hätte vernichtet werden dürfen... Insofern zeigt sich mal wieder , wie die dokumentarische Aufarbeitung und Konservierung vor Übel bewahren kann, aber auch Sperren für den nicht ganz sauberen Nachkriegspersonenkult setzt.
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