Ein besonderes Projekt im Landkreis Kusel ist die - nunmehr im 6. Jahr stattfindende - „Kunst im Grünen". An der Wasserburg in Reipoltskirchen installieren, pflanzen Künstler großflächige Bilder in die Landschaft. Dieses Jahr steht das Thema „Artensterben" im Vordergrund, und zwar noch bis in den Oktober hinein. Nutzen Sie die Spätsommertage für einen besonderen Ausflug. Die Aktion startete bereits im Mai.
Mit der Dreiteilung in die Lebensräume Wasser, Erde und Luft soll die Gegenwart und Vergangenheit des Lebens auf der Erde beleuchtet werden. Ergänzend gibt es einen neu eingerichteten
Skulpturenweg (siehe links), der in diesem Jahr weiter ausgebaut wurde. Vom Turmdach der Wasserburg, das man über einige steile Metallleitern erklimmen kann, bietet sich ein wunderbarer Blick auf die große Leinwand Natur, auf der sich Pflanzen und Dinge, Leinwände und Farben zu einer schönen Impression zusammenfügen.
Von den in Deutschland vorkommenden etwa 9.500 Pflanzen-, 14.400 Pilz- und ca. 48.000 Tierarten ist nur noch die Hälfte ungefährdet. Deswegen haben die beteiligten Künstler auch dieses Thema gewählt und verwirklicht. In sechs Bildern wird unser Verhältnis zur Natur betrachtet.
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Viola Zetsche aus Dresden bemüht die Jahrtausende alten Nasca-Linien, riesige Bodengemälde in der Attacama-Wüste in Peru, wo schon vor langer Zeit Landschaftsgemälde die Götter mild stimmen sollten. Ihr Kolibri aus der trockensten Wüste der Erde soll zur Achtsamkeit aufrufen (unterhalb des Labyrinths, ohne Detailabbildung).
+ Walter Grasers janusköpfiges Fabelwesen Ulmetritsche - wohl frei nach den südpfälzischen Elwetritschen - aus Ulmet/Kreis Kusel symbolisiert die Schizophrenie der Menschen zwischen Erhaltung und Artenvernichtung.
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Gundula Thormaehlen Friedman, Mitbegründerin der Labyrinthsociety USA, aus Bad Kreuznach legte ein Labyrinth als Kraftfeld Natur an, in dem die Menschen Kraft tanken, aber auch Autorität und persönliche Verantwortung benötigen, um es handhaben und politisch handeln zu können.
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Michael Reutlinger aus Kaiserslautern konfrontiert einen Wal mit einem Landausflugsdampfer, das majestätische Säugetier im Wasser, verehrt, aber auch bis zur Ausrottung bedroht. Der Dampfer besetzt mit einer illustren, bunten und ein wenig absurden Reisegesellschaft, teils U-Boot, teils Wal. Das Beschlagnahmen des Meeres, seiner Bewohner und seiner Vielfalt findet hier seinen Ausdruck.
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Xaver Mayer, Landau, gesellt einen goldigen „kleinen Träumerling" dazu, der eventuell aus einem Ei geschlüpft ist. Aus dem Ei auf dem Meeresboden? Haben die beiden etwas miteinander zu tun? Jedenfalls versucht er, seine grünen Ideen, Wünsche und Träume in die Welt zu pusten, in der Hoffnung, dass sie aufgehen. Ein sehr gelungener Pusteblumen-Bläser.
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Renate Lühr und Jürgen Schultheis aus Desloch bieten "Unsere Dreieierigkeit". Mit Seitenblick auf die heidnische Religion das Ei als Symbol der Fruchtbarkeit, drei Variationen davon auf dem Meeresboden, im Reich des Unbewussten, noch geschützt, Hort der Fruchtbarkeit, der Wünsche und Träume, des Geheimnisses. Emotionen und Visionen als persönliche Erlebnisse steigen im Betrachter hoch, verändern sich wie die Leinsaat dazwischen.
Die Kunstwerke lassen sich auch auf der Wiese erlaufen, jedoch es stellt sich kein Bild her. Die Halme, Blumen und Dinge scheinen aus der Nähe keinen Sinn zu machen. Am Besten erlangt man einen Durch- und Überblick vom leicht erreichbaren Podest der Wasserburg bzw. eben von ganz oben. Eine Webcam bringt Ihnen die Bilder auch nach Hause. Schauen Sie unter
www.kunst-im-gruenen.de
"Kunst im Grünen 2011" ist die sechste Aktion, die vom Landkreis Kusel und Diethelm Rünger ins Leben gerufen wurde.
Diethelm Rünger ist per Telefon unter der Nummer 06364-212 oder per Mail (post@kunst-im-gruenen.de) erreichbar.