Seit 29.03.2022 ist täglich von 10-17 Uhr im Urweltmuseum Geoskop auf der Burg Lichtenberg in Thallichtenberg bei Kusel eine Kunstausstellung zu sehen. Die mit Kusel und der Burg stark verbundene Künstlerin Judith Boy zeigt ihre Werke unter der thematischen Klammer der Vertreibung aus dem göttlichen Paradies. Das für immer Verlorene ist der "PARADIESGARTEN", wie die Ausstellung und ein Bild darin auch heißt, seine exotischen Gewächse, seine vielfältige Tierwelt und seine vehemente Vielfalt des Schönen und Bestaunenswerten. Es war wohl für alles gesorgt, die Urmenschen konnten sich in der pittoresken und religiösen Vorstellung an allem ergötzen, bis es eben zum Sündenfall kam, der allerdings nötig war zur Fortpflanzung der Gattung Mensch.
So lässt sich vielleicht ein Herausfallen aus dem Paradiesgarten in die Welt des Ur-Jurassicparks erklären, wo ganz andere Gesetze des Lebens und Sterbens herrschten - der Mensch aber noch gar nicht existierte. Er kam erst viel später. Ein langer Fall ... Leben und Sterben nebeneinander, manchmal gleichzeitig. Das Paradies mit Urfauna und Urflora war unwiederbringlich verloren, dort gab es keine Bestien, reißenden Lebewesen, Wettlauf mit dem Tod. Aber nach dem Sündenfall! Daher stehen sich hier in dieser Ausstellung das verlorene Paradies der liebenswerten Pflanzen und Tiere dem Urzustand von Welt mit allen nur erdenklichen angenehmen und unangenehmen Lebewesen inklusive der Bestien, Ungeheuer, Dinosaurier und teilweise fleischfressenden Riesenpflanzen, der Kämpfe und des Mordens quasi gegenüber. Das Paradies war eine religiöse Erfindung, die Urwelt gewaltige Realität. Es gibt keinen besseren Platz für diese Ausstellung als im Urweltmuseum Geoskop, das an einem Fleck der Erdgeschichte steht, wo vor Hunderten Millionen von Jahren ein Urmeer war und später ein losgerissenes Stück Erde aus dem tropischen Raum der Erde für reiche Funde heute sorgt.
Museumsdirektor Dr. Sebastian Voigt lädt ein, Kunst und Urgeschichte zu verbinden. Seine
Exponate sind ebenfalls sehr sehenswert und hochinteressant. Werfen Sie einen Blick auf die Sammlung, Sie werden überrascht sein.
Exponate sind ebenfalls sehr sehenswert und hochinteressant. Werfen Sie einen Blick auf die Sammlung, Sie werden überrascht sein.
Ein aktueller Bezug zum Krieg in der Ukraine stellt das Werk der Künstlerin mit dem Namen "ESQUISITUM BLUE FLOWER - Ur-Schachtelhalm" in den Farben der ukrainischen Flagge her.
Nicht zuletzt steht die symbolische Reinheit des Paradieses gegen die Entwicklungen der Gegenwart: Die Vielfalt von Fauna und Flora, das Gleichgewicht des Klimas und der Erdatmosphäre geraten mehr denn je aus dem Gleichgewicht, Klimawandel, CO²-Belastung, Verschmutzung und Vergiftung von Wasser, Erdreich und Luft kündigen einen Wandel an, der tödlich sein kann. Urwälder werden abgeholzt, grüne Lungen vernichtet, was die Industrie nicht schafft, vollenden die jährlich 170 Kriege und zahlreiche Vulkanausbrüche. Wir denken teilweise um, teilweise ist es vergeblich, weil sinnlos. Was nützt die Riesenanstrengung in der einen Region, wenn 5000 km weiter in einer anderen keiner mehr darauf achtet?
Am internationalen Museumstag, dem 15. Mai 2022, findet zum Abschluss der Kunstausstellung eine Einführung in bzw. Präsentation des Kultursommerprojektes Rheinland-Pfalz 2022 der Künstlerin statt. Sie führt dazu eine Performance mit ihren extravaganten upgecycelten Fantasie-Mode- und Schmuckschöpfungen auf. Uhrzeit wird noch bekannt gegeben.
Der Ausstellung folgt eine Sonderausstellung "SAURIER. Die Erfindung der Urzeit" ab 05.06.2022, die ebenfalls einen Besuch der Burg Lichtenberg wert ist. Sebastian Voigt und sein Team freuen sich auf Sie.
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