Ehrenwerte Lesende!
Heißgeliebtes Publikum!
Sehr geehrte Menschheit!
Man kennt das ja. Es braucht nur eine ausreichend emotionalisierte Menschenmasse (1 bis 100 000 Teilnehmer) und ein ganz bestimmtes Musikstück und dann macht es „Klick!“ in den Gehirnen.
Wichtig ist dabei natürlich, daß die Musik zu den Menschen und zum Zeitgeist passt. Welches wo am besten passt, sieht man an der Kleidung. Tragen alle langen Haare und wallende Kleider, dann braucht es „We shall overcome“ und… Klick!
Das ist aber 50 Jahre her.
Tragen die Menschen dagegen Jacken von Adidas, die Frauen haben komische Zöpfe und man tanzt neben einem LKW, dann braucht man Musik, die so klingt: Takataka Takataka Takataka Takataka Takataka Takataka Takataka und dann setzt mit einem Bruuuummmmbadaba plötzlich der Bass ein und alle… Klick!
Ist aber total 90er.
Sind dagegen alle in einem Stil angezogen, der sich zwischen verarmt, geschmackfrei, pseudostylisch und extrem verklemmt nicht entscheiden kann, trinken Bier und es erklingt auf einmal „Deutschland, Deutschland über alles!“, dann…. Klick!
Das ist gerade sehr angesagt.
Das interessante ist: Während dieses „Klicks“ schauen die betreffenden Personen immer leicht gen Himmel. Eine Verzückung huscht über ihr Gesicht und sie fühlen sich in diesem Moment bedeutend.
Sehr bedeutend.
So bedeutend wie die Feldherren auf den alten Schinken, die nach geschlagener Schlacht (also von den Soldaten geschlagene Schlacht, der Feldherr hat gar nichts gemacht. Nur gnädig das Fussvolk sich gegenseitig abschlachten lassen) stolz ins Tal hinab blicken.
Auf einen Berg von Leichen (nicht im Bild). Oder sie suchen nach einer Toilette… oder fragen sich, wo sie das Auto geparkt haben… man weiß es nicht.
Und die von der Musik berauschten Menschen schauen dann auch immer genau so.
Glauben sie.
In Wahrheit machen sie eine Miene wie Katzenbabys, die - sobald man sie am Nackenfell packt - die Beine anziehen, die Zunge leicht aus dem Mund hängen lassen und einen Gesichtsausdruck machen, der wohl am besten mit „Happy Lobotomie“ zu umschreiben ist.
So schauen die bedeutenden Menschen dann eigentlich drein.
Gegen diese Form der selbstgewählten Entrückung wirken traditionelle religiöse Aberglaubensveranstaltungen (egal welcher Religion) schon fast wie eine Vorlesung über Kant und Voltaire. Also fast. (So fast wie wenn man sagen würde: Duisburg und Wiener Neustadt sind fast schön.) Was aber gegen diese pseudoreligiösenationalmelodiöse Entrückung hilft, hat man jetzt herausgefunden:
In Friesland. (Keine Witze bitte.)
Dort gibt es nämlich im Dorf Jelsum eine „singende Straße“. Wer die mit dem Auto und etwa 60kmH befährt, dem erklingt die friesische Hymne. (Ja, die haben eine. Nein, nicht „Blowing in the Wind“. Keine Witze bitte.)
Was also den National- oder Regionalstolz heben sollte, hat allerdings die gegensätzliche Wirkung: Die Anwohner um die Straße sind nur noch genervt. Man spricht von „seelischer Folter“. Nur eben auf friesisch. (Keine Ahnung, was das auf friesisch heißt. Nein, nicht Labskaus. Keine Witze bitte.)
Das ist doch eine Idee…
Wer also einen Nachbarn hat, dem bei Gesängen von Horst-Wessel-Liedern, „Immer wieder Österreich“ oder der unarischen Nationalhymne, vulgo „Orbanalität“, die Augen feucht werden und das Herz in der Brust vom hohlen Pathos schwer… der gebe dem betreffenden Nebenanwohner, was er zu wollen scheint. Und zwar 24h Stunden lang, 7 Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr. Mit einem simplen „Repeat this track“-Befehl sollte sich das bewerkstelligen lassen. Dann fährt man auf Urlaub.
Der betreffende Entrückungsfanatiker wird gleich bei der Rückkehr nach nur wenigen Monaten flehentlich nach irgendetwas anderem verlangt. Und sei es nur das Freizeichen.
Oder einfach Ruhe.
Na? Geht doch.
Wer aber gerne unterschiedliche Lieder hört und brand-aktuelle mäanderne Monologe (mit Witzen. Da gehören sie hin.), der oder die möge doch bitte in mein aktuelles Programm kommen: „DER ABENDGANG DES UNTERLANDS“
Es ist nämlich sehr gut.
Die Süddeutsche Zeitung meinte nach der Premiere:
"Ein großer, sehr gescheiter Spaß mit Tiefgang, bis hin zum Memento-Mori-Zugabenlied.“
Heißgeliebtes Publikum!
Sehr geehrte Menschheit!
Man kennt das ja. Es braucht nur eine ausreichend emotionalisierte Menschenmasse (1 bis 100 000 Teilnehmer) und ein ganz bestimmtes Musikstück und dann macht es „Klick!“ in den Gehirnen.
Wichtig ist dabei natürlich, daß die Musik zu den Menschen und zum Zeitgeist passt. Welches wo am besten passt, sieht man an der Kleidung. Tragen alle langen Haare und wallende Kleider, dann braucht es „We shall overcome“ und… Klick!
Das ist aber 50 Jahre her.
Tragen die Menschen dagegen Jacken von Adidas, die Frauen haben komische Zöpfe und man tanzt neben einem LKW, dann braucht man Musik, die so klingt: Takataka Takataka Takataka Takataka Takataka Takataka Takataka und dann setzt mit einem Bruuuummmmbadaba plötzlich der Bass ein und alle… Klick!
Ist aber total 90er.
Sind dagegen alle in einem Stil angezogen, der sich zwischen verarmt, geschmackfrei, pseudostylisch und extrem verklemmt nicht entscheiden kann, trinken Bier und es erklingt auf einmal „Deutschland, Deutschland über alles!“, dann…. Klick!
Das ist gerade sehr angesagt.
Das interessante ist: Während dieses „Klicks“ schauen die betreffenden Personen immer leicht gen Himmel. Eine Verzückung huscht über ihr Gesicht und sie fühlen sich in diesem Moment bedeutend.
Sehr bedeutend.
So bedeutend wie die Feldherren auf den alten Schinken, die nach geschlagener Schlacht (also von den Soldaten geschlagene Schlacht, der Feldherr hat gar nichts gemacht. Nur gnädig das Fussvolk sich gegenseitig abschlachten lassen) stolz ins Tal hinab blicken.
Auf einen Berg von Leichen (nicht im Bild). Oder sie suchen nach einer Toilette… oder fragen sich, wo sie das Auto geparkt haben… man weiß es nicht.
Und die von der Musik berauschten Menschen schauen dann auch immer genau so.
Glauben sie.
In Wahrheit machen sie eine Miene wie Katzenbabys, die - sobald man sie am Nackenfell packt - die Beine anziehen, die Zunge leicht aus dem Mund hängen lassen und einen Gesichtsausdruck machen, der wohl am besten mit „Happy Lobotomie“ zu umschreiben ist.
So schauen die bedeutenden Menschen dann eigentlich drein.
Gegen diese Form der selbstgewählten Entrückung wirken traditionelle religiöse Aberglaubensveranstaltungen (egal welcher Religion) schon fast wie eine Vorlesung über Kant und Voltaire. Also fast. (So fast wie wenn man sagen würde: Duisburg und Wiener Neustadt sind fast schön.) Was aber gegen diese pseudoreligiösenationalmelodiöse Entrückung hilft, hat man jetzt herausgefunden:
In Friesland. (Keine Witze bitte.)
Dort gibt es nämlich im Dorf Jelsum eine „singende Straße“. Wer die mit dem Auto und etwa 60kmH befährt, dem erklingt die friesische Hymne. (Ja, die haben eine. Nein, nicht „Blowing in the Wind“. Keine Witze bitte.)
Was also den National- oder Regionalstolz heben sollte, hat allerdings die gegensätzliche Wirkung: Die Anwohner um die Straße sind nur noch genervt. Man spricht von „seelischer Folter“. Nur eben auf friesisch. (Keine Ahnung, was das auf friesisch heißt. Nein, nicht Labskaus. Keine Witze bitte.)
Das ist doch eine Idee…
Wer also einen Nachbarn hat, dem bei Gesängen von Horst-Wessel-Liedern, „Immer wieder Österreich“ oder der unarischen Nationalhymne, vulgo „Orbanalität“, die Augen feucht werden und das Herz in der Brust vom hohlen Pathos schwer… der gebe dem betreffenden Nebenanwohner, was er zu wollen scheint. Und zwar 24h Stunden lang, 7 Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr. Mit einem simplen „Repeat this track“-Befehl sollte sich das bewerkstelligen lassen. Dann fährt man auf Urlaub.
Der betreffende Entrückungsfanatiker wird gleich bei der Rückkehr nach nur wenigen Monaten flehentlich nach irgendetwas anderem verlangt. Und sei es nur das Freizeichen.
Oder einfach Ruhe.
Na? Geht doch.
Wer aber gerne unterschiedliche Lieder hört und brand-aktuelle mäanderne Monologe (mit Witzen. Da gehören sie hin.), der oder die möge doch bitte in mein aktuelles Programm kommen: „DER ABENDGANG DES UNTERLANDS“
Es ist nämlich sehr gut.
Die Süddeutsche Zeitung meinte nach der Premiere:
"Ein großer, sehr gescheiter Spaß mit Tiefgang, bis hin zum Memento-Mori-Zugabenlied.“
03.06.2018 18:00 Uhr | FRANKFURT/M. Die KÄS - Kabarett-Theater Frankfurt Die Lesebühne Ihres Vertrauens Karten: 069/407662580 |
08.06.2018 20.00 Uhr | OPPENHEIM Weingut Dr. Dahlem Die Lesebühne Ihres Vertrauens Karten: 06133-2001 |
10.06.2018 21.00 Uhr | FRANKFURT-SACHSENHAUSEN Elfer Club Die Lesebühne Ihres Vertrauens |
11.07.2018 20.00 Uhr | MÜNCHEN Münchner Lach- und Schießgesellschaft Der Abendgang des Unterlands Karten: 089/391997 |
12.07.2018 20.00 Uhr | MÜNCHEN Münchner Lach- und Schießgesellschaft Der Abendgang des Unterlands Karten: 089/391997 |
13.07.2018 20.00 Uhr | MÜNCHEN Münchner Lach- und Schießgesellschaft Der Abendgang des Unterlands Karten: 089/391997 |
14.07.2018 20.00 Uhr | MÜNCHEN Münchner Lach- und Schießgesellschaft Der Abendgang des Unterlands Karten: 089/391997 |
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