Der Niederbayer Hans-Jürgen Buchner und Haindling haben mit "Instrumental – International 1993-2011" eine Sammlung von Instrumentalstücken herausgebracht, die weltweit die Herzen des Publikums berühren. Insgesamt finden sich 19 Stücke auf dem Album, darunter auch zwei neue: „Butterbrot und Pauke“ und „Leise Vuvuzela", bei denen schon der Titel die Neugierde auf die grandiose instrumentale Umsetzung weckt.
Frage: Wie klingt ein Butterbrot auf einer Pauke? Wie lässt sich der nervende Krach einer Vuvuzela, die HAINDLING bei seinem Konzert zum Auftakt der WM in Kapstadt entdeckt hat, in einem zarten Song veredeln? Antwort: Reinhören.
Der einzigartige HAINDLING-Sound klingt sowohl tief bayerisch wie auch global kosmopolitisch (ein anderes Bayern, das sich Hunderttausende wünschen, ohne krachlederne Marschsounds oder kitschige Bergkamellen, abstruse Initiationsriten und unerbittliche Borniertheit ...).
Bereits drei Mal wurde der im Jahr 2000 zum offiziellen Kulturbotschafter Bayerns berufene Künstler mit seiner Band nach China eingeladen, spielte 2003 in Montreal und entrollte in Kapstadt zur WM das weißblaue Weltmusikbanner.
Mit Klanghölzern, singenden Sägen und vielen anderen Instrumenten aus aller Welt hat Buchner eine internationale Klangsprache entwickelt, die rund um den Globus wahre Bilderfluten in die Köpfe der Zuhörer zaubert: Mit Haindling machen wir uns auf einen Spaziergang durch ein lustiges Stadtviertel, die Isarauen, den Englischen Garten, tauchen wir ein in das Nachtleben einer quirligen Stadt, schlendern einen Sommerstrand entlang oder erklimmen einen grandiosen Aussichtspunkt. Wir durchreisen fremde Gegenden, fliegen wie im Vogelflug über Amazonien und den Urwald, kreisen um tibetische Klöster und eilen durch die australische Outlands, sehen fremde Kulturen und Gebräuche, lernen die Zauber der Welt kennen, treffen Menschen, die uns nahe stehen, Bekannte und Freunde, lernen neue kennen, spielen mit unseren Kindern ... der Zauber von Frauen wie rauschende Kaskaden, anziehend wie die Lichtstrahlen der Sonne, singend und tanzend, die Kraft von Männern, arbeitend, sich nach Musik bewegend, das Lachen der Kinder ... Haindling hat mich schon immer sehr fasziniert, ein Lebensgefühl, wie man es oft nur ahnen kann, selten erlebt, egal wo man ist, es suchen muss, so magisch wie angenehm, so erdverbunden wie abgehoben, so freundlich wie liebevoll... Wie ein Friedensreich Hundertwasser der Musik. Bei einem Konzert im Kloster Benediktbeuern vor Jahren spürte ich schlagartig, dass mein Lebensweg mich in dieser Phase von all dem wegführte. Es war ein schmerzlicher Abschied, voller Verwunderung, Überraschtheit und Krankheit, eine notwendige und unausweichlich endgültige Zäsur, verlustreich und tiefgehend, aber immer die Gewissheit, dass es dieses Gefühl weiter gibt und dass ich es wieder treffen werde ... Haindling hat für mich eine besondere Dimension.
Den erdigen Sound der typisch bayerisch klingenden Bläser hebt er mit Congas, afrikanischen Trommeln und einem Rhythmus, der die Zwei und Vier betont, vom Boden. Die Tuba gesellt sich gern zur Rassel und klingt plötzlich nach Südamerika. Eine Zither kann bei HAINDLING sehr asiatisch zirpen, Streicher entführen in den Orient, bis die Kuhglocke einen dann schnell wieder ins Alpenland zurückholt. Und mit Röhren und Hölzern aus dem Baumarkt lässt HAINDLING ein wahres Rhythmusgewitter ertönen.
Seit der musikalische Individualist 1985 die Musik für die TV-Serie des Bayerischen Rundfunks „Irgendwie und Sowieso“ erschaffen hat, gehört er zu den gefragtesten Filmkomponisten im Lande. Kaum ein Werk des Regisseurs Franz Xaver Bogner, in dem nicht der typische HAINDLING-Sound erklingt. Zuletzt die fröhlichen Rhythmen in dessen neuestem Werk „Der Kaiser von Schexing“.
Hans-Jürgen Buchner – Wanderer zwischen den Welten, Querdenker, Naturschützer
Die Zahl 19 steht für Glück, sagt Buchner, dem Glück immer mehr bedeutet hat als Erfolg. Deshalb hat er genau 19 Stücke auf seinem neuen Album versammelt. Als er mit 38 Jahren anfing, die Musik mehr und mehr zu seinem Beruf zu machen, brauchte er gar keinen Erfolg mehr. Den hatte der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Keramikmeister längst als Kunsthandwerker verbucht, zusammen mit seiner Ehefrau Ulrike Böglmüller.
Musik spielte im Leben des 1944 in Bernau bei Berlin geborenen, aber bereits mit vier Wochen nach Niederbayern umgesiedelten, kreativen Individualisten schon früh eine große Rolle. Gesegnet mit einem guten Gehör spielte er bei seiner Großmutter im Wirtshaus am liebsten mit Rasseln, genoss eine Klavierausbildung ab dem vierten Lebensjahr, übte sich an der Trompete, leitete im Internat eine Jazzband und beim Bund – den Kriegsdienst konnte man damals noch nicht verweigern – die Tanzkapelle. Hans-Jürgen Buchner hat früh gemerkt, dass er mit Musik nicht nur sich selbst, sondern auch andere glücklich machen kann.
Der Rock’n’Roller und Querdenker wechselte dreimal das Internat, verzichtete auf das Abitur und lernte lieber das Keramikerhandwerk. Mit 21 Jahren absolvierte er seinen Meister und widmete sich fortan der Töpferleidenschaft, für die er u.a. mit dem Bayerischen Staatspreis ausgezeichnet wurde. Schon früh zeigte sich seine Begeisterung für China. Als einziger in ganz Deutschland hat Hans-Jürgen Buchner in seinem Heimatort "Haindling" chinesisches Porzellan hergestellt. Dabei hatte der Keramiker Buchner bis dahin das Land der Mitte gar nie besucht. Er kannte es vor allem aus einem "Sanella-Hefterl", das er als Kind besessen hat.
HAINDLING, die Band
HAINDLING, wie auch seine Musiker, die ihn auf seinen ausgedehnten Touren begleiten, spielen unzählige Instrumente: Alphörner, Klavier, Klarinette, Synthesizer, Bass, Posaune, Trompete, Tenorhorn, Tuba, Saxophon, Pauke, Percussion, Xylophon, Fichtenstämme und vieles mehr – ein Instrumentarium, wie es wohl von kaum einer anderen Band so gespielt wird.
Die Band HAINDLING, das sind: Hans-Jürgen Buchner, Michael Braun, Peter Enderlein, Reinhold Hoffmann, Michael Ruff und Wolfgang Gleixner – allesamt Multiinstrumentalisten.
Nächstes Jahr feiert Hans-Jürgen Buchner mit seiner Band HAINDLING sein 30-jähriges Bühnenjubiläum!
beginnend mit „HAINDLING 1“ (1982, Polydor) bis „Ein Schaf denkt nach“ (2009, Ariola/Sony Music) und zwei Live-Alben sowie diverse Compilations, z. B. „Lang scho nimmer g'sehn“ (2008, Koch/Universal) machen seinen stolzen Schaffensweg aus.
Heimatgemeinde: http://www.geiselhoering.de/
Konzerte in den nächsten Tagen:
24-07-2011 | Knetzgau | ||
29-07-2011 | Töging | ||
30-07-2011 | Schloß Kaltenberg | ||
31-07-2011 | Pfaffenhofen |
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