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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 7. Februar 2014

Serie: (6) Die wunderbaren Begebenheiten des Grafen Alethes von Lindenstein. Von Friedrich Baron de la Motte Fouqué


Sechstes Kapitel


Lange Zeit hindurch blieb Yolandens Betragen gegen Alethes dasselbe: Fremdheit und gänzlich abgeschloßnes Wesen, dann aber wieder ein Wort oder Blick unversehens hereinleuchtend, davor die kalte Nacht zum erquicklichen Sommertage aufblitzte. Lange Zeit hindurch auch blieb Alethes klar genug in sich selbst, um zu begreifen, wohin dieses Treiben gehe: nämlich, sein Gemüth von allen Seiten gewaltig zu ergreifen, und ihn so mit den unreißbarsten Banden an den Triumphwagen der schönen Frau fest zu ketten. Dennoch legte das sichre Bewußtseyn dieser Absichtlichkeit dem Erfolge derselben kaum ein Hinderniß in den Weg. Denn einmal wirkte der liebreiche Zauber durch seine eigne Gewalt unwiderstehlich fort, man mochte nun die Kreise, durch welche er entstand, kennen oder nicht, und dann sagte sich Alethes auch oftmals: sie will mich doch gewinnen, ihr innigstes, wahrhaftestes Leben zieht sie doch zu mir hin, und giebt ihr die Mittel ein, wodurch sie bis in die heiligsten Tiefen meines Gemüthes dringt. Was schwank' ich denn, und zögr' ich denn, ich Glücklicher, nach dem solche erfreuliche Netze ausgespannt sind? – Und doch fühlte er sich wieder auf's gewaltsamste fortgescheucht und verletzt, wenn er, die sein ganzes Herz anbetete, in Mitten schwacher und gemeiner Thoren sah, ihre ganze Lieblichkeit an den gezierten Haufen verschwendend.
Es geschah, daß er in solcher gemischten Stimmung einstmals zu ihr ging, und sie allein fand. Sie empfing ihn mit zutraulicher Freude, und während sie ihren Leuten befahl, sie vor jedem Andern zu verläugnen, führte sie ihn in ein kleines, sehr zierliches Gemach, welches sonst nicht für Fremde offen stand. Hier zeigte sie ihm, was sie mit hellen, lieblichen Farben seit einigen Tagen an hübschen Menschengestalten und heitern Landschaften gemahlt hatte, ihn über Verschiednes in dieser Kunst befragend, und sich zugleich auf's zierlichste über die Blödsichtigkeit und anmaaßende Dumpfheit der Franzosen für alle solche Gegenstände lustig machend. Sie blieb hierbei nicht stehn, sondern erholte sich bei Alethes Raths über viele Geschäfte des wirklichen Lebens, mit einer Zuversicht und Offenheit, die vorauszusetzen schien, sein Interesse sey auch unabtrennbar das ihrige, und nichts könne ihr begegnen, was nicht eben dadurch Anspruch auf seine Thätigkeit und Theilnahme gewinne.
Er gab sich hin der süßen Täuschung, zu ihr zu gehören, und lebte so ganz darinnen, daß eine Kammerfrau, die zu Yolanden trat, und ihr heimlich, aber doch daß er's hören konnte, einen Vornehmen des Hofes anmeldete, ihn schon durch eine solche Erwähnung recht schmerzlich verletzte. Yolande entgegnete zwar sehr unwillig: geh! Hab' ich's denn nicht gesagt, daß ich für Niemand zu Hause seyn will? – aber Alethes Brust hob sich dennoch zu einem tiefen Seufzer, weshalb sich die schöne Frau wie begütigend zu ihm wandte, sprechend: er ist ja nun schon abgewiesen; seht mir deshalb nicht finster, mein lieber Freund. – Alethes aber empfand den Zauber ihrer traulichen Hingebung zu lebhaft, um nicht den Klagen, die ihm das Herz beengten, Raum zu geben, als habe er ein Recht dazu an Yolanden, wie an eine liebende Braut. O mein Gott, sagte er, es ist nicht nur um dieses Augenblicks willen; aber muß er nicht unaufhaltbar vergehn? Und muß ich Euch nicht Morgen wieder in dem kläglichen Glanze dieses französischen Hofes antreffen? Da wird abermals die fremde, höchst widerwärtige Sprache von Euern süßen Lippen fließen, sich Reiz von ihnen borgend, und doch mir eben dadurch, daß sie so etwas wagen darf, noch mehr verhaßt. Um Euch her stehen die stattlichsten Puppen aus dieser Werkstatt, und Ihr thut, ihnen zu gefallen, als wär't Ihr auch beinah so etwas, wie sie. Der König wankt vorbei, und denkt mit einem Blick, der ärmlichen Freundlichkeit und Bewundrung voll, den Himmeln in Euern Augen eine Gnade zu erzeigen, nach denen ein Sünder, wie er, gar nicht einmal sollte aufschauen dürfen. Und Ihr nehmt es auch für eine Gnade an, oder thut doch so, während Alethes mit seinem Herzen voll brennender Lieb' und Sehnsucht an dem Spieltisch einer langweiligen Dame steht, lieber auf die gleichgültigen Karten schauend, als auf die Entweihung der höchsten Erscheinung, die er in dieser Welt jemals erblickte, die ihm – ach, laßt nur! Ich gab thörichten Worten zu schnelle Vergunst, und störe mir nur diese seelige Stunde, da es doch für Morgen nun einmal nicht anders wird, als es Gestern und Vorgestern und viele widrige Tage hindurch war. Antwortet mir nicht, ich bitte Euch, sondern laßt mich's über eine Eurer süßen Spielereien vergessen.
Yolande sah trübe zu ihm empor. O Alethes, seufzte sie, und das war Deine Klage? Das Dein Sichabwenden von mir, und Deine Verfinstrung mit all' ihrem ängstigenden Gefolge? Ich konnt' es ja freilich nicht denken, Dir liege etwas an jenen als Nichts an Nichts ausgetheilten Bröcklein, Du hoher Liebling. Eine albern verdrehte Redensart, ein modisch verschnörkelter Gruß, – was sollte das Dir! Aber was es in der bunten Gesellschaft großentheils niemals giebt, oder was dorten doch niemals gilt – Wort und Wink, aus dem innersten Gemüth hervor – das, meinte ich, seye für Alethes, und so eine hesperische Frucht gebühre dem edlen, siegenden Fremdling allein. Er will es anders; auch vom bunten Schmetterlingsstaub will er sein Theil. Nimm davon, was Dich freu'n mag, Alethes; nimm es ganz. Ich will für keinen Hof und keinen König mehr Augen haben, will Dich mit Gaben überschütten, wobei ich zwar eigentlich in Deinem Namen erröthen werde, daß solch ein klägliches Spielwerk Dir, o mein Heros, angehören darf! Welche Tänze willst Du für Dich? Mit wem soll ich zum Spieltisch gehn? Oder soll ich's mit Niemanden? Sag' es nur, Alethes, und schilt mich nicht wieder.
Er lag zu ihren Füßen, er faßte die schlanke Gestalt inbrünstig in seine Arme, als ziehe er den Himmel mit aller Seeligkeit an sein schlagendes Herz herab. Nein! rief er, Du sollst mein seyn, Du heiliges Feuer, unter den Schleiern der süßen Verborgenheit. Nein! Gönne den Faslern was gut genug ist für sie, und mir laß unbeneidet, ja unbekannt den Platz, den Du mir zartsinnig bewahrtest, das Anschauen Deines hellen, freundlichen Lebens in seiner Innigkeit, die thörichten Blicken unsichtbar bleibe, wie die Gottheit selbst.
Ihn emporhebend drückte sie einen heißen Kuß auf seine Lippen. Dann aber führte sie ihn nach der Thür. Geh, sagte sie. Wenn ich einmal Deine Frau bin, bleiben wir länger beisammen. Jetzt dunkelt der Abend, und ich dulde seinen rostenden Hauch nicht auf dem Spiegel meines Rufs. Gaukelnde Gestalten mögen die Menschen darin sehn, mehr gönn' ich ihren gift'gen Augen nicht, und meinen klaren Augen noch minder.
Alethes schied ohne Widerstand; dann ging er die schon finstern Straßen im tiefen Sinnen entlängst, noch kaum den neuen Bund begreifend, der eigentlich gar nicht einmal geschlossen, sondern nur wie ein schon längst geschloßner ausgesprochen war. Eben das aber zog ihn so zauberisch an, indem also sein ganzes Gefühl es geboten hatte, und er sich gern auch hierin von der Geliebten verstanden sah.
Eben schritt er längst dem Gegitter hin, das einen öffentlichen Spaziergang einschloß, unter dessen hochrauschenden Bäumen er Stimmen vernahm, welche durch den hier ungewohnten Laut der Deutschen Muttersprache die Aufmerksamkeit des bis dahin ganz in sich und seine Erinnerungen Versunknen erweckten. Eine Knabenstimme sang folgende Worte:
Weh, gingst mir verloren,
Bliebst mein eigen nicht!

Singe mir das Lied von vorne, sagte eine tiefe Mannsstimme. Wir Beide sind in der späten Abendstunde allein, und wenn auch so ein Franzmann vorbeirennt, versteht er' s nicht einmal.
Wie habt Ihr nur Eure Lust immer am Liede einer Kranken? erwiederte der Knabe.
Hast Du' s doch selber auswendig gelernt, und zwar vom bloßen Singenhören, sprach der Andre. Zudem weiß Niemand, wie es mit der Krankheit beschaffen ist. Manch ein frommes Gemüth passirt vor einem Treiben wie das in unserm Haushalt für schwermüthig, wenn es gleich eigentlich rechtmüthig heißen müßte.
Ihr predigt wahrhaftig, alter wilder Herr! lachte der Jüngling. Wie kommt Euch denn das einmal an? Eine so schöne Dame, und die sich in solche Abgeschiedenheit vergräbt! Was kann sie anders seyn, als krank.
Still! rief der Alte sehr ernsthaft. Steh von den frechen Reden ab, und singe statt Dessen das Lied.
Ohne weitre Gegenrede sang der Jüngling folgende Verse:

Sollt' ich doch Dich missen,
Ach, warum Dich schau'n?
Ach warum zerrissen
Mir mein Dämmrungsgrau'n?
Leis' und träumend lebt' ich
In der Still' Umfang,
Manchmal nur erbebt' ich,
Wenn Dein Name klang.

Doch auf Wassers Spiegel
Tief in stiller Nacht,
Brach der Ferne Riegel
Vor geheimer Macht.
Wiegend schwamm auf Wogen
Mir Dein Bild heran,
Abwärts bald gezogen,
Königlicher Schwan!

Weh, gingst mir verloren,
Bliebst mein eigen nicht,
Hast Dir Gluth erkoren
Für das stille Licht!
Und mein Sinn, zerrissen,
Will sich selbst nicht trau'n.
Sollt' ich doch Dich missen,
Ach, warum Dich schau'n!

Der Alte seufzte tief. – Was sie damit will, sprach er, kann freilich Niemand wissen, aber es hört sich sehr beweglich an.
Mit diesen Worten entfernten sich die Beiden, und Alethes glaubte im Halbdunkel die Gestalt von Yolandens schönem Pagen, Erwin, zu erkennen.
Er dachte aber kaum flüchtig hieran, auch das ganze unverständliche Lied rauschte ihm als nichtbedeutend vorüber, nur daß die Erwähnung eines Gewässers in stiller Nacht ihn an den Weiher erinnerte, wo er Yolandens Gestalt zum erstenmal wahrnahm, und an den Gesang, welcher dort von ihren Lippen quoll. Die Worte desselben hatten sich ihm unverlöschlich eingeprägt, und er wiederholte sie im Gehen leise vor sich hin, wobei er beschloß, Yolanden nächstens zu bitten, daß sie ihm das ganze Lied, den einweihenden Hymnus seiner Liebe, vorsinge.
Es gab aber dazu so bald keine Gelegenheit, denn die Augenblicke, welche ihm ein halb neckendes, halb begünstigendes Schicksal fortan bei der schönen Geliebten vergönnte, waren stets allzu unerwartet gewonnen, allzu flüchtig wieder verschwunden, um an etwas Andres denken zu lassen, als an die Gegenwart ganz allein. Alethes fand sich recht gestört, so wenig von dem Grünen, Knospen, und Erschließen seiner herrlichen Lebensblume zu wissen; ihm war noch immer zu Muth, als gehöre sie ihm nicht eigentlich an, wie sie so abgerissen von ihrem frühern Leben vor ihm stand, einer leuchtenden Himmelskugel vergleichbar, deren schnelles Verschwinden aus ihrem schnellen Heraufsteigen gewiß ist, so, daß der Wandrer keinen milden Trost davon auf seinem späten Pfade erwarten darf, wohl aber Blendung und tiefere Nacht. Im Gefühl dieser Unsicherheit sprach Alethes einstmals Worte, auf welche Yolande bald darauf durch folgenden Brief antwortete:
»Du hast nicht genug an dem Strahle der Morgensonne, Alethes, die Gedüfte der Wiese freuen Dich nicht, mismuthig sitzest Du an des silbernen Quelles Ufer. Ueber welche ferne Eisberge und braune Haiden das seelige Licht zu Dir heraufgewandelt sey, aus welchen kümmerlichen Saamenkörnern die Blüthen sich entfaltet haben, welchem Abgrunde die Woge entsprudle, – das willst Du wissen. – Hüte Dich! – Der Beginn alles Lebens ist unerfreulich, dem Graus und Schmerze näher verwandt, als der Lust. Aber Du beschwörest rastlos den finstern Erdgeist herauf, der an den Wurzeln des Seyns wohnt, und ich bin so ganz Dein eigen, daß ich auch darin Dir nicht entgegen seyn kann. Vernimm denn, Du kecker, Du vielgewaltiger Zaubrer!«
Man sah, daß hier die Schrift abgebrochen und erst nach einem Zwischenraume mit veränderten Zügen auf folgende Weise fortgesetzt war.
»Sey freundlich gegen mich, Alethes, und zwinge mich nicht, mein Versprechen zu halten. Ich wollte Dir meine Vergangenheit aufzeichnen, aber mir ward betrübt und weh dabei zu Sinne. Finster war ein Theil derselben, bunt verworren der andre. Vater und Geschwister haben mich nie geliebt, und doch, meine ich, lag die Schuld nicht an meinem fröhlichen, sondern vielmehr an ihrem trübseeligen Daseyn. Kein Verbrechen lastet auf jenen Tagen, aber viel Jammer und Noth. O Du lieber Alethes, habe mich doch lieb, wie ich bin, in aller meiner Liebe und Holdseeligkeit, und zwinge mich nicht, in den dunkeln Schacht zurückzukehren, der hinter mir liegt. Bleich und freudlos würdest Du mich vielleicht wiederkehren sehn, krank gewiß; und was hättest Du davon? Traust Du mir so wenig, daß Du eine Geschichtserzählung meiner vergangnen Tage verlangst, als Bewährung, ob mich das Zagen, welches ich davor empfinde, nicht erniedre, so steht es fürwahr schlecht um uns Beide, und erkläre Du mir es dann lieber gleich, damit ich die freudigen Gluthen meiner Augen in Thränen um Deine und meine Fehlschlagungen lösche. Bist Du jedoch recht in Geist und Herzen mein, wie ich Dein bin, lieber Alethes, so pflege Deiner lächelnden Blume wie ein treuer, freundlicher Gärtner, abwartend, vor welchen Sonnenblicken sich die heitern Farben entfalten, die noch unsichtbar ihr Innres durchglühen. Du wirst viel seelige Stunden verleben, wenn sich die stille Regenbogenpracht so freiwillig und lind erschließt. Mußt Du aber die Knospe gewaltsam brechen, feindseeliger Anatom, um zu wissen, was ihr kindliches Räthsel will, ach, so brich nur zu, denn Du hast auch dazu Macht, und streue vornehm die Trümmer Deiner und meiner Freuden um Dich her.«
Seit diesem Briefe verstummten Alethes Fragen; sie wichen davor zurück in's Dunkel, wie Geister vor einem magischen Siegel, und auch in sich selbst fand er sich von ihnen nicht mehr so gestört, als vordem. Ihn schmerzten jetzt nur die häufigen Unterbrechungen, denen der äußre Anstand und Yolandens Hofleben seinen Umgang mit ihr unterwarf. Und wenn sie einmal Vorwände fand, alle Besuche auf einige Stunden lang von sich zu entfernen, traf dies fast immer auf Tage, an denen Alethes durch Zusammenkünfte mit Gaston oder andern ihm wohlgesinnten Franzosen für das große Ziel seines Hierseyns festgehalten war. Er durfte dergleichen um so minder versäumen, da das Geschäft einen günstigen Gang nahm, und seinem Erfolge sehr nahe war. Um so näher aber war auch seine Abreise aus Paris, und das Beginnen einer Laufbahn, die ihn auf lange von Yolanden entfernen mußte, daher ihn die stäte Hinderung seiner liebsten Wünsche zwiefach schmerzend beengte.
Eines Abends in sehr glänzender Hofgesellschaft schien es, als habe Alethes Sehnsucht Yolandens Gemüth mit unwiderstehlicher Kraft durchdrungen. Sie hielt den Geliebten in ihrer Nähe fest, wie es sonst niemals unter Beiden öffentlich zu seyn pflegte, und flüsterte ihm endlich, schon als man beinah aufbrechen wollte, in's Ohr: Heut Nachts, Alethes! Die Ufer der Seine entlängst! Durch die Gärten hin an meine Wohnung. Sie wird Dir offen seyn! –
Damit wandte sie sich ab, in ein ämsiges Gespräch mit Gaston gerathend, um, wie es schien, den Vorzug wieder zu verwischen, den sie Heute so ungewohnter Weise dem Grafen ganz ohne Hehl gestattet hatte. Alethes fühlte sich wie betäubt, und konnte sich noch kaum überreden, recht gehört zu haben, bis ein sprechender Wink Yolandens beim Abschiede ihn seines Glücks vergewisserte.

Good Sounds: ELLENE MASRI, Lonely Girl



Noch bis 17 Uhr in Kaiserslautern - Informationen für Schüler, die sich für einen gestalterischen Beruf interessieren

Donnerstag, 6. Februar 2014

Good Sounds: ANNA DEPENBUSCH, Regen vorm Fenster I - Solo


Dichterhain (vertont): UTE BECKERT, Erste Liebe (Lied) und An Otto von Petersen






Good Sounds: DJAVAN, Flor de Lis


Läuft im Kino an: VATERFREUDEN, von und mit Matthias Schweighöfer



Vaterfreuden
Starttermin 6. Februar 2014 (1 Std. 50 Min.)
Regie Matthias Schweighöfer
Mit Matthias Schweighöfer, Friedrich Mücke, Isabell Polak mehr
Komödie
Deutschland
ab 6


Felix (Matthias Schweighöfer) ist mit seinem kinderlosen Junggesellendasein vollkommen zufrieden und genießt sein Leben. Als sein nerviger Bruder Henne (Friedrich Mücke) mit seinem Frettchen Karsten bei ihm einzieht, ändert sich jedoch so einiges. Henne eröffnet ihm, dass er schon seit einiger Zeit Geld mit Samenspenden verdient, was Felix ihm doch glatt nachmacht und sich über die zusätzliche Einnahmequelle freut. Als sich Frettchen Karsten dann aber in Felix' Kronjuwelen verbeißt, realisiert dieser, dass tief in ihm doch der Wunsch schlummert, nicht nur ein Erzeuger, sondern auch ein Vater zu sein. Um diesen Wunsch doch noch zu realisieren versucht er herauszufinden, wer die Empfängerin seiner Samenspende ist. Durch illegale Mithilfe seines Bruders erfährt er, dass die Fernsehmoderatorin Maren (Isabell Polak) die Mutter seines Kindes wird. Blöderweise ist die aber drauf und dran, Ralph (Tom Beck) zu heiraten. Felix lässt sich nicht unterkriegen und versucht alles, um Marens Herz zu erobern und doch noch seine Chance auf Vaterfreuden zu bekommen.

Good Sounds: UDO LINDENBERG - Woddy Woddy Wodka


Ausstellungseröffnung am 08.02.2014 in Kaiserslautern: Historische Pfalzkarten aus der Sammlung Willi Fallot-Burghardt

Die Pfalz im ausgehenden 16. Jahrhundert: eine der ältesten Karten der
Ausstellung von Gérard de Jode aus dem Jahr 1593


Historische Pfalzkarten aus der Sammlung Willi Fallot-Burghardt

Ausstellungseröffnung in der Pfalzbibliothek

Historische Pfalzkarten der Sammlung Willi Fallot-Burghardt zeigt die Pfalzbibliothek Kaiserslautern vom 8. Februar bis 15. März unter dem Titel „Exact und Gantz accurater Plan...“. Sie wird samstags um 11 Uhr von Roland Paul, Direktor der Pfalzbibliothek und des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Anwesenheit des Sammlers eröffnet. Rolf Ulshöfer, Leiter des Stadtmuseums Bad Bergzabern, gibt mit seinem Kurzvortrag einen Einblick in die Entwicklung des Kartenwesens der Pfalz.
Willi Fallot-Burghardt aus Kaiserslautern überließ der Pfalzbibliothek kürzlich seine wertvollen historischen Landkarten über die Pfalz. Akribisch und mit großem Spürsinn hatte er im Laufe von Jahrzehnten nahezu 200 Blätter aus dem 16. bis 19. Jahrhundert zusammengetragen, darunter Werke von berühmten Kartographen wie Sebastian Münster, Nicolaus Person oder Johann Baptist Homann. Die kartografischen Arbeiten spiegeln das wechselvolle politische und militärische Schicksal der Pfalz anhand ihrer Darstellungen sich verändernder Grenzen und Wege wider. Mehr als 15 historische Karten, darunter eine der ältesten von Gérard de Jode aus dem Jahr 1593, sowie zwei historische und zwei Nachdrucke von Atlanten präsentiert die Pfalzbibliothek in ihrem Lesesaal. Er ist montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr zugänglich (Eintritt frei).

Good Sounds: IVY QUAINOO, Wildfires (winner of Voice of Germany)


Die Uraufführung des Jahres 2013 (Weinbergs DER IDIOT am NT Mannheim) im Radio


Mieczyslaw Weinbergs Der Idiot am 9. Februar (SWR2) und 15. Februar (Deutschlandradio) zu hören

Mieczysław Weinbergs letzte Oper Der Idiot entstand 1986/1987 und wurde am 16. Mai 2013 in der Regie von Regula Gerber am Nationaltheater Mannheim erstmals vollständig aufgeführt. Das Echo von Publikum und Presse war überwältigend. Bei der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift Opernwelt wurde das Stück  zur Uraufführung des Jahres 2013 gewählt.

Die Wiederaufnahme in der Spielzeit 2013/2014 wurde aufgezeichnet. Am 9. Februar ab 20.03 Uhr (SWR 2) sowie am 15. Februar ab 19.05 Uhr (Deutschlandradio Kultur) wird das Stück in voller Länge ausgestrahlt.

Zum Inhalt: Fürst Myschkin trifft auf Rogoshin, der von einer dunklen Leidenschaft für Nastassja, eine ≫gefallene≪ Frau, getrieben ist. Der naiv an das Gute im Menschen glaubende Fürst will Nastassja retten. Zwischen ihr und Aglaja wird er Teil eines Geflechts von materiellen und sexuellen Abhängigkeiten, das mit Rogoshins Mord an Nastassja endet.

Fürst Lew Nikolajewitsch Myschkin: Juhan Tralla - Nastassja Filippowna Baraschkowa: Ludmila Slepneva - Parfjon Semjonowitsch Rogoschin: Steven Scheschareg - Lukjan Timofejewitsch Lebedjew: Lars Møller - Iwan Fjodorowitsch Jepantschin: Bartosz Urbanowicz - Jelisaweta Prokofjewna Jepantschina: Elzbieta Ardam - Aglaja: Anne-Theresa Møller - Alexandra: Tamara Banješević - Adelaida: Diana Matthes - Gawrila Ardalionowitsch Iwolgin (Ganja): Uwe Eikötter - Warwara (Warja): Tatjana Rjasanova - Afanassi Iwanowitsch Tozkij: Bryan Boyce

Musikalische Leitung: Thomas Sanderling

Die nächste Vorstellung am NTM ist am 1. März 2014 um 19.00 Uhr im Opernhaus und zum letzten Mal in dieser Spielzeit am 20. April 2014.

Good Sounds: NICOLAS ERRERA, Falling Down


Wie war's bei den Shaolin und DER RÜCKKEHR DER MEISTER?



Die Shaolin-Mönche der letzten Freitagabend (am 31.01.2014) in Neunkirchen / Saar gesehenen Show sind seit 20 Jahren in Deutschland unterwegs. Zu diesem Jubiläum präsentieren die Absolventen des renommierten SHAOLIN EPO WUSHU COLLEGES die neue Show DIE RÜCKKEHR DER MEISTER. Shaolin-Mönche anderer Schulen sind bereits seit 1980 unterwegs und finanzieren ihre Shaolinklöster durch ihre bewegenden, spannenden und verblüffenden Leistungen aus dem Bereich des Kampfes, der Meditation und der Selbstbeherrschung.

Die Bühnendarstellung wechselt zwischen Showeinlagen und Erläuterungspassagen, in denen ein Altmeister einem Novizenwinzling von 9 oder 10 Jahren die Philosophie des Shaolin erklärt, während sie über die Bühne schlendern. Beide sind keine Statisten, sondern beherrschen die Bewegungskunst und Schrittfolgen der Shaolin, wie sie dies auch unter Beweis stellen.

Entstehung des Shaolin
Um 495 n. Chr. beginnt mitten im Song Shan Gebirgsmassiv, einem der fünf heiligen Berge Chinas, unterhalb des Berges ShaoShi, auf Befehl von Kaiser HsiaoWen, der Bau einer Klosteranlage zu Ehren des indischen Mönch Batuo. Eine Stätte, an der indische Schriften ins Chinesische übersetzt wurden, mit dem Namen "Shaolin", was so viel heißt wie "Kloster am Bergwald ShaoShi".

Mit dieser Namensgebung entsteht ein geschichtlicher, in der Welt einzigartiger Mythos. Keiner ahnt zu diesem Zeitpunkt, zu welchem Ruhm dieser Tempel einmal kommen würde. Dabei wollte Kaiser HsiaoWen den weisen Mönch Batuo nur als Berater immer in seiner Nähe haben, denn er war dem buddhistischen Glauben sehr angetan. Batuo´s Linie ist die erste von drei Shaolin Generationslinien.

Obwohl er zwei wichtige Schüler bzw. Generäle an seiner Seite hat, ist diese Linie sehr kurz, denn er lehrte eine eingeschränkte Form des Buddhismus.

Wiege und Zentrum des Chan(Zen)-Buddhismus
Mit Ankunft des indischen Mönch Bodhidharma (Damo) zwischen 517-523 n. Chr. änderte sich dies denn dieser entwickelt den Chan-Buddhismus, in Europa besser bekannt als Zen-Buddhismus (jap.).
Bodhidharma gilt als 28. Nachfolger Buddhas und ist der 1. Patriarch des Chan-Buddhismus. Er führt die zweite Generationslinie von Shaolin an, die sechs Generationen anhalten sollte. Seine Lehre wurde zu diesem Zeitpunkt noch nicht niedergeschrieben, sondern von Geist zu Geist und Herz zu Herz weitergegeben. Erst der sechste Patriarch Hui Neng änderte diese Philosophie und lässt die Lehre von Chan aufschreiben. Durch diese Schriften verbreitet sich der Chan-Buddhismus auch außerhalb von China rasend schnell. Sie signalisieren aber auch das Ende von Damo´s Linie.

Shaolin Kung Fu
Durch die langanhaltende, statisch-stille Meditation erkannte Bodhidharma recht früh die eingeschränkte, körperliche Verfassung der Mönche. Er begann Praktiken des Chan mit 24 körperertüchtigenden Übungen (18 Techniken der Schüler Buddhas) zu lehren, denn er war der Auffassung das nur in einem gesunden Körper sich ein gesunder Geist entwickeln kann. Dazu schrieb er zunächst drei Sutren:

- Yi Jin Jing - Transformation von Muskeln, Sehnen und Gelenke
- Xi Sui Jing - das Waschen des Knochenmarks
- Shi Ba Lohan Shou - die 18 Hände der Schüler Buddhas

Man geht davon aus, dass er damit die Grundlage des Shaolin Si Quan Fa, dem heutigen Shaolin Quan bzw. Shaolin Kung Fu schuf.

Shaolin wurde bis ins 13. Jahrhundert als Kampfkunst geschätzt, dann kamen Befürchtungen über die Macht der Shaolin auf, sie wurden ausgegrenzt. Im 17. Jahrhundert kam die erste Zerstörungswelle über das Kloster und seine Mönche. 1928 wird es erneut niedergebrannt, als General FanChan Xiu sich dort versteckt. Wertvolle geheime Schriften, buddhistische Kunstwerke und heilige Reliquien gehen für immer verloren. Nach der Invasion der Japaner und der Regierungsübernahme der Kommunisten flohen viele Meister nach Hongkong und Taiwan. Der Name Wushu, Guoshu wird eingeführt. 1957 wurde das Kloster unter Mithilfe der Regierung wieder aufgebaut. Shaolin war wieder eine wichtige Lehre. 1983 renovierte die chinesische Regierung die Anlage vollkommen.

Die Bühnenshow stellt verschiedene Schwerpunkte in den Vordergund. Das Streben nach Vollkommenheit, die Lebensenergie Qi, grundlegend für die Philosophie des Shaolin, die Stadt Dengfeng, wo das Kloster steht, elementare Fähigkeiten des Bodhidarma, das Shaolin-Boxen, das sich an Tieren in Konfliktsituationen orientiert (Adler, Affe, Schlange, Tiger, Skorpion etc.), die Waffen des Shaolin (Doppelaxt, Pferdetötersäbel gegen Kavallerie, Dreizack, Königspeitsche), Shaolin-Qi-Gong, das durch extremes Training den Shaolin weder verletzbar gegen Speerspitzen noch gegen Schläge macht. Es lässt auch die Superübung zu, eine Nadel durch eine Glasplatte zu stoßen, ohne dass die Scheibe zerbricht, ferner Einhandstände auf einem oder zwei Fingern. Der Schluss ist dem Verlassen des Shaolin-Klosters gewidmet, was nur geht, wenn der Schüler in Kampfsituationen edel bleibt und sich durch die 18 Mönch-Stellungen kämpft. Schafft er es nicht, darf er nicht durch das Bergtor in die Welt ziehen, sondern muss im Kloster bleiben …

Eine sehr beeindruckende Show, die hervorragend trainierte junge Mönche vorführt, der Selbstbeherrschung und der Kampfkunst hochgradig kundig, gegen Schmerzen immun und zu ungewöhnlichen Taten fähig. Einige Zuschauer wurden eingeladen, die Leistungen direkt zu überprüfen, so die Glocke auf dem angespannten Bauch, die sich nur bei geschlossenen Rändern, sprich: glattem und muskulösem Bauch so hält, wie gezeigt. Shaolin behält seine Bedeutung und Wichtigkeit auch in Zeiten von Nuklearwaffen, denn Straßenkämpfe mit oder Verfolgung durch einen Shaolin sollten Kriminelle vermeiden, wenn ihnen ihr Leben lieb ist.

Good Sounds: NICOLAS ERRERA, The Fury of Hau Jie


Dienstag, 4. Februar 2014

Kurzfilm: I'M A MITZVAH


I'M A MITZVAH from Benjamin Berman

A short film about a young American man who spends one last night
with his deceased friend while stranded in rural Mexico.

Good Sounds: PARACHUTE, White Dress


Good Sounds: BADLY DRAWN BOY, The Time of Times


Kommenden Freitag in Kaiserslautern: Schnupperpraktikum bei den Goldschmieden

Zum Reinschnuppern: Eintägiges Praktikum bei den 
Goldschmieden der Meisterschule für Handwerker


Schnupperpraktikum bei den Goldschmieden
Tag der Ausbildung an der Meisterschule für Handwerker

Schülerinnen und Schüler, die Interesse an einem gestalterischen Beruf haben, können am kommenden Freitag, 7. Februar, von 8 bis 17 Uhr kurzfristig noch an einem Schnupperpraktikum bei den Goldschmieden teilnehmen, das am Tag der Ausbildung an der Meisterschule für Handwerker (MHK) in Kaiserslautern, Am Turnerheim 1, stattfindet und noch ein paar Plätze bietet. Fachlehrer der Goldschmiedeabteilung stellen Werkstatt und Werkzeuge sowie das Fingerfertigkeit verlangende Kunsthandwerk in Theorie und Praxis vor. Die Interessierten, die keine Vorkenntnisse, jedoch Lust am Gestalten mitbringen müssen, können sich im Zeichnen, Sägen und Feilen üben und ein eigenes Schmuckstück anfertigen; der Materialkostenbeitrag von zehn Euro ist zu Beginn des Workshops fällig. Zwischendurch gibt es Gelegenheit, die anderen gestalterischen Berufsausbildungsgänge der MHK kennenzulernen: Maler und Lackierer, Steinmetz und Steinbildhauer, Metallbauer sowie Tischler. Weitere Infos und ein Anmeldeformular finden sich unter www.mhk-kl.de (Aktuelles).

Am Tag der Ausbildung stellen die einzelnen Abteilungen der Berufsfachschule zwischen 8.30 und 17.30 Uhr ihre Bildungsgänge sowie Maschinen und Geräte bei vollem Werkstattbetrieb vor. Für die dreijährige Ausbildung zum Goldschmied, Maler und Lackierer, Steinmetz und Steinbildhauer, Metallbauer, Tischler, Feinwerkmechaniker oder Systemelektroniker erhebt die Bildungsstätte des Bezirksverbands Pfalz kein Schulgeld. Anmeldeschluss für das neue Schuljahr ist der 1. März. Der Abschluss am Ende der Ausbildung entspricht dem Gesellenbrief.

Good Sounds: SILBERMOND, Krieger des Lichts

Im Kino bereits angelaufen: 12 YEARS A SLAVE - das inhumanste und beständigste Kapitel der Unterdrückung in der Geschichte neben der Judenverfolgung



12 Years A Slave

Kinostart:  16. Januar 2014 (2 Std. 13 Min.)

Regie: Steve McQueen (II)
Mit Chiwetel Ejiofor, Michael Fassbender, Benedict Cumberbatch 
USA
FSK: ab 12 freigegeben


Der britische Fotograf und Video-Installationskünstler Steve McQueen hat sich mit dem IRA-Gefängnis-Drama „Hunger“ und einem umstrittenen Sexsucht-Film „Shame“ bereits einen Namen gemacht. Nun greift er das große dunkle Kapitel der Sklaverei an, die die extreme Rassentrennung, Unterdrückung nicht nur in den USA nach sich zog und bis heute nicht vom rassistischen Tablett verschwunden ist. Der Film „12 Years A Slave“ ist einer der Favoriten für die Oscar-Verleihung 2014.

Die Geschichte spielt in Saratoga, New York, Mitte des 19. Jahrhunderts: Der freie Afro-Amerikaner Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) lebt ein einfaches, aber glückliches Leben. Sein Geld verdient er als Geigenspieler. Zwei Fremde engagieren den Musiker für einen abendlichen Auftritt und laden ihn danach auf einen Drink ein. Als Solomon am nächsten Morgen erwacht, befindet er sich in Ketten und wird alsbald auf ein Sklavenschiff in Richtung Louisiana verfrachtet - jeder Widerstand ist zwecklos. Er wird verkauft und muss fortan unter menschenunwürdigen Bedingungen als Sklave für mehrere "Master" arbeiten - vor allem der grausame Plantagenbesitzer Edwin Epps (Michael Fassbender) macht ihm das Leben zur Hölle. Im Laufe seiner schier endlosen Gefangenschaft wird Solomon eines immer klarer: Wenn er seine Familie jemals wiedersehen möchte, muss er zu außergewöhnlichen Mitteln greifen. Als er im zwölften Jahr seines Martyriums schließlich auf den Sklaverei-Gegner Bass (Brad Pitt) trifft, nimmt sein Leben noch einmal eine dramatische Wendung ...

Good Sounds: ABYSSABLAZE, Rushhour Method


Im Kino angelaufen: 47 RONIN - nichts für Zartbesaitete

47 Ronin

Kinostart:  30. Januar 2014 (1 Std. 59 Min.)
Regie: Carl Erik Rinsch
Mit Keanu Reeves, Hiroyuki Sanada, Kô Shibasaki mehr
USA


Wer richtig Lust hat auf Samurai-Action unter Einflüssen von bösem Zauber und lebensgefährlichen Bedrohungen in urgewaltiger Form, allerdings fern der Realität, kriegt hier ein Fantasydrama serviert, das zwar vom Orginalmythos der 47 Samurai abweicht, aber immerhin neben TITANIC steht, weil die Verfilmung ebenso teuer war, nämlich 200 Mio Dollar und das Ende kein Happy End ist.

Die Geschichte im Film:
Der heimtückische Lord Kira (Tadanobu Asano) schaltet seinen Rivalen Lord Asano (Min Tanaka) aus, indem er ihm keinen anderen Ausweg lässt als den rituellen Selbstmord. Zusätzlich nimmt Kira die Tochter des toten Widersachers gefangen und sorgt dafür, dass dessen Krieger ihre angesehene Stellung bei Hof verlieren. Oishi (Hiroyuki Sanada) übernimmt die Führung dieser 47 Samurai (= Ronin), die sich nun an Kira und seinen Mitstreitern rächen wollen. Einen Verbündeten finden die herrenlosen Krieger im Halbblut Kai (Keanu Reeves). Der Außenseiter kann den Samurai wertvolle Hilfestellung geben und hat überdies auch ganz persönliche Gründe, sich gegen Kira aufzulehnen. Der brutale Lord unterdrückt unterdessen mit der Unterstützung der mysteriösen Hexe Mizuki (Rinko Kikuchi) das Volk. Kai macht sich mit den 47 Samurai auf den Weg zu Kiras Festung, um dessen unheilvoller Herrschaft ein Ende zu bereiten, doch unterwegs erwarten sie Prüfungen und Gefahren, die gewöhnliche Krieger auf der Stelle vernichten würden.

Die Originalgeschichte der 47 unbesiegbaren Samurai, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Japan trotz der Übermacht des Feindes den Tod ihres Herrn rächten, wird seitdem als Sinnbild für die bedingungslose Treue der Samurai verwendet. Die 47 Ronin liegen in Tokio begraben.

Good Sounds: STAN GETZ, Desafinado (Bossa Nova)


Buchankündigung: LIEBE IN ECHT von Mara Andeck (ab Mitte März)


Mara Andeck
Liebe in echt
Was du über Romantik, Küsse und Traumprinzen wissen solltest (ab 13 Jahren)

Was ist eigentlich Liebe? Die einen halten sie für das Romantischste auf der Welt, für andere ist sie nur ein Rausch der Hormone. Fest steht: Liebe ist Umfragen zufolge für mehr als 90 Prozent aller Mädchen das wichtigste Thema überhaupt. Aber gibt es sie eigentlich, die wahre Liebe? Und wenn ja, wie findet man sie? Kann man ihr mit Liebestränken auf die Sprünge helfen? Und wenn man sie dann gefunden hat: Kann sie ein Leben lang halten?
Ratgeber über Pubertät und Aufklärung gibt es viele, aber ein Jugendbuch zu diesem Thema gab es bisher noch nicht. Dabei haben Wissenschaftler schon einiges über die romantische Liebe herausgefunden und auch ein Blick auf die Geschichte der Menschheit gibt interessante Antworten. Dieses Buch bietet eine bunte und ungewöhnliche Mischung an wissenschaftlichen Studien, interessanten Fakten, erstaunlichen Statistiken und wissenswerten Infos zum Thema Liebe und Romantik. Ein Muss für alle Mädchen, die endlich mehr über die Liebe wissen wollen!

Hardcover, 192 Seiten, Boje 

Good Sounds: BAP, Dreimohl zehn Johre


Montag, 3. Februar 2014

Fashion-Video: Summer 2013 from João Rodrigues Brognoli


Summer 2013 from João Rodrigues Brognoli

Musikvideo: St. Vincent "Digital Witness"


St. Vincent "Digital Witness" from chino moya

Kurzfilm: NOS AMOURS (F)


Nos Amours from Vitùc ~ FKY

Good Sounds: KLEE, Vergiss nicht


Buchtipp: WAS GEWESEN WÄRE von Gregor Sander



Gregor Sander
Was gewesen wäre
Roman


Die Geschichte beginnt heute in einem heruntergekommenen Luxushotel in Budapest. Zu ihrem vierundvierzigsten Geburtstag hat Astrid diesen Kurzurlaub von ihrer neuen Liebe, Paul, geschenkt bekommen. Ein paar Tage ohne ihre Kinder und ohne seine Arbeit. Mit dieser Reise will Paul auch einen Blick in ihre Vergangenheit riskieren - und bekommt mehr zu sehen, als ihm vielleicht lieb ist. Denn diese Geschichte beginnt auch vor fünfundzwanzig Jahren in der DDR auf einer wilden Künstlerparty, als sich Astrid Hals über Kopf in Julius verliebte. Und ganz ist dieser Julius aus ihrem Herzen nie verschwunden. Plötzlich ist alles, wie es nie war.
Gregor Sander verschränkt Vergangenheit und Gegenwart, er erzählt von deutschen Lebensläufen, dass einem fast schwindelig wird. Dabei gelingen ihm zarte Bilder voller Überraschungen. Liebe, Freundschaft, Flucht und Verrat. Nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Auch nicht auf den zweiten, und nicht einmal auf den dritten.

»Die Dringlichkeit, mit der Gregor Sander die Zeitschichten miteinander verzahnt und das Kontinuum unter den Brüchen sichtbar macht, erinnert (...) an den detailbesessenen Blick von Uwe Johnson.«
Nicole Henneberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Wallstein, 236 S., geb., Schutzumschlag

Good Sounds: JAKE BUGG, Taste it


Serie: (5) Die wunderbaren Begebenheiten des Grafen Alethes von Lindenstein. Von Friedrich Baron de la Motte Fouqué


Fünftes Kapitel

Das Fest im Garten von Fontainebleau hatte mit einbrechendem Abend seinen Anfang genommen. Durch viele farbige Lampen, die an den Bäumen brannten, ward der blumenreiche Rasen auf das mannigfaltigste erleuchtet und über diese bunten Lichter hin zog der Fackelschein, und hüpften die Tanzenden, die sich meist in allerlei Vermummungen, halb schreckenden, halb lustigen, darstellten. Alethes gehörte zu den Wenigen, die jede Maske verschmäht hatten, welches man ihm als Stolz auslegte, da fast nur der König und die vornehmsten Prinzen unverkleidet geblieben waren. Er aber, weder diese, noch sonst eine mögliche Auslegung beachtend, stand reich geschmückt, hoch und still unter der bunten Menge, die mit den heutigen Späßen sich ihm weniger noch als sonst ungerufen zu nahen wagte. Nur die Musik des Festes drang zu seinen Sinnen; mit Blick und Geist weilte er oben an des mächtigen Sternenhimmels Gewölb, oder glitt auch die mächtigen Baumwipfel entlängst, welche nur hin und her ein loderndes Fackellicht streifte, da die Menschlein mit ihren bunten Lampen nicht wohl so hoch hatten hinaufgelangen können. Zwar Anfangs war Alethes der Meinung gewesen, seine Lust an der mannigfachen Maskenwelt zu finden, aber dergleichen Erwartungen sah er bald gestört, durch die Aermlichkeit des Geistes, welche hier ein Jeder auch noch den Larven aufgedrückt hatte. Sie wollten Zaubrer seyn, Ritter, Feien, wilde Männer, und Gott weiß was sonst noch mehr, aber mit so wenig Liebe und Innigkeit für das Spiel, daß Keiner nur das Unbedeutendste an seinem theuern Selbst aufzuopfern geneigt gewesen war. Es gab daher blos eine burleske Vermischung des prätendirten Scheines mit der gemeinen Wirklichkeit, so, daß gegen dies Gemengsel die papierne Nase eines Knaben, womit er seine Spielgefährten zu erschrecken denkt, als viel höhere, ja ganz vollendete Verwandlung gelten konnte. Nur einer einzigen Gestalt war Alethes ansichtig geworden, auf die sich unwillkürlich seine Augen eine Zeitlang richten mußten, so wenig anlockend sich auch die Furchtbare kund gab. Es war eine Eumenide, nicht sowohl schreckend durch eine gräßliche Larve, sondern vielmehr dadurch, daß man diese nur ahnte, als etwas für menschliche Augen Allzugräßliches, von dem faltigen, dunkeln Gewande überhüllt. Eine düsterbrennende Fackel in ihrer Hand verlosch oft gänzlich, und flammte alsdann auf eine unbegreifliche Weise wieder auf, mehr Finsterniß jedoch, schien es, als Helle verbreitend. Die ganze Gestalt schritt voll seltsamer Gewandtheit auf hohen Cothurnen daher, wodurch sie, ohne sichtlich zu eilen, im Umsehn bald an diesen, bald an jenen Ort gelangte. Was ihr in Alethes Augen eine ganz eigne Furchtbarkeit gab, war, daß sie in ihrem einfachen Gewande von den Gästen im Ganzen so wenig beachtet ward, und doch jeder Einzelne, dem sie nahe trat, immer unfehlbar auf das heftigste zusammenschrack. Der Graf wünschte nicht, sie sich näher kommen zu sehn; auch schien sie ihr lautloses, grauvolles Treiben nur unter den Verlarvten zu spielen, ohne sich an die vornehmen Unverkleideten zu wagen. Es gelang ihm daher um so leichter, von dem unwillkommnen Eindruck loszukommen, und sich wieder in die Bahnen des Gestirns, in das Rauschen der Baumwipfel zu verlieren. Ueber die hohen, grünen Kronen hin zog das goldne Gebild des Wagens, daran sich Alethes schon in seinen frühsten Jahren gern ergötzt hatte, und das ihm im reifern Leben eine bedeutende Darstellung des ernst über uns hin lenkenden und hoch triumphirenden Schicksals geworden war. Rollt nur, Ihr glänzenden Räder, dachte er bei sich; Euer Führer lebt auch in dieser Brust. – Es klopfte ihm Jemand leis auf die Schulter; umblickend erkannte er die Eumenide. Er hoffte sie durch einen der fremden, gebietenden Blicke wegzuweisen, die er in seiner Gewalt hatte. Sie aber, durch die hohen Cothurne fast bis zu Alethes ansehnlicher Größe erhoben, flüsterte ihm in's Ohr: wann geht's los mit dem Krieg in Deutschland? Lassen sich die Franzen bethören und in Harnisch bringen für Deine Parthei? Ha Du blutiger Graf! Du Schlachtensäer Du! Hast umgefurcht Dein Gefahren treibendes Feld? – So gern es Alethes wegen der umstehenden Franzosen sah, daß ihm diese Worte von der heisern, tiefen Stimme auf Deutsch gesagt wurden, so überraschend war ihm hier in Verbindung mit der Kenntniß seiner Entwürfe solch ein vaterländischer Laut. In der Hoffnung, die fremde Gestalt von ihrer Meinung abzulenken und zu gleicher Zeit etwas Bestimmtes von ihrer Persönlichkeit zu erforschen, ließ er sich wider seine Gewohnheit auf allerhand Maskeradenscherze ein; es schlug aber nichts davon an. Die Eumenide blieb hoch und still hinter seinem Rücken stehn, bisweilen eines der frühergesagten Worte wiederholend, ohne im geringsten auf irgend eine von Alethes Reden zu merken, bis er endlich, schon ziemlich ernsthaft, sie befragte, ob man nicht ein Wort außerhalb dieses Gewimmels mit ihr reden könne. Sie nickte bejahend, und wandte sich sogleich. Ihr Gang richtete sich nach dem allerfinstersten und abgelegensten Theil der Gärten; schon begegnete Alethes, ihr nachfolgend, immer wenigern und ärmlichern Theilnehmern des Festes, schon brannten die Lampen an den Bäumen einzelner und verloschner, als er die still vor ihm Hinwandelnde endlich ansprach, ob sie ihm nun ihren Namen sagen wolle? Sie schüttelte aber so heftig mit dem Kopf, daß der dunkle Schleier wie ein Gewölk, vom Sturmwind gejagt, hin und her flatterte. Auf eine wiederholte Anfrage entgegnete die heisre Stimme: laßt Euch nicht gelüsten nach meinem Anblick. Wer weiß, ob er Euch lieb seyn wird! Gedenkt Ihr noch der Burg, aus der Ihr Eugenius Braut holen wolltet? Da kam eine Alte aus den Gewölben des Hauses –; die Rede der Verhüllten stockte bei diesen Worten, und ihr leiser Husten rief in Alethes Gemüth jene erwähnte Gräuelgestalt noch lebendiger zurück. Er war fast überzeugt, die wahnsinnige Alte schreite vor ihm her, und hätte sich gern zum Rückweg gewandt, nur daß ihn die Worte festhielten, welche die Erscheinung vorhin von seinen Entwürfen fallen ließ, und deren Erklärung für ihn von der allerhöchsten Wichtigkeit seyn mußte. Die Lampen waren nun gänzlich verschwunden, man befand sich vermuthlich schon außerhalb des Parks, im Dickicht des Forstes, als die Eumenide ihre Fackel einigemal zum kühnern Anflammen wild um's Haupt schwenkte, und dann die helllodernde dicht neben ihren Fuß in die Erde stieß, während sie selbst sich auf einen großen Stein niedersetzte. Wenn Ihr Herz habt, sollt Ihr nun sehn, wer ich bin, sagte sie, und rückte an den Schleiern. In der That empfand Alethes, daß er vielleicht vor dem Schrecken dieser Erscheinung des Muthes mehr bedürfen könne, als vor irgend einer rühmlichen Gefahr des Kriegs, und rief die männliche Fassung seines Geistes angestrengt herauf. Die Schleier sanken, das ganze Gewand der Eumenide wallte, die Fackel sprühte helles Licht umher, und plötzlich offenbarte die fallende Verkleidung Yolanden im reichen, hellfarbigen Schmuck, alle Gewalt ihrer siegenden Schönheit auf den Ueberraschten ausstrahlend.

Nicht mächtig genug über die langgehegte, sich selbst bestrittne Liebe war Alethes Gemüth, um in einem solchen Augenblicke den süßen Gast zu verhehlen. Niederknieend faßte er Yolandens Hand, und stammelte einige Worte der Leidenschaft und Bewundrung. Die schöne Frau sagte lächelnd: ich werde Euch nicht verrathen, lieber Alethes, so widerwärtig mir Eure hochfahrenden Pläne auch sind, und so genau ich sie durchschaue. – Diese Erklärung wirkte auf ihn, wie ein elektrischer Schlag auf den Nachtwandler. Er fuhr in die Höhe, beschämt, daß ein nur wider bessern Willen von ihm gehegtes Gefühl so offenbar habe ausbrechen können, und versuchte, sich zu der sichern Fassung von neuem aufzurichten, die noch vor einigen Augenblicken sein Eigenthum war. Yolande aber plauderte auf's allerlieblichste und unbefangenste von jener frühern schnellen Abreise des Grafen, die man beinah Flucht heißen könne, von dem artigen Frühstück, daran man sich bei der Heimkehr von der Burg in ihrem Schlosse erquickt habe, und von tausend andern Dingen, während sie in einer sehr angenehmen Stellung die Cothurne von ihren zarten Füßchen los gürtete. – Dachtet Ihr denn wirklich, fuhr sie lachend fort, ich sey die abscheuliche Alte aus der Burg? – Ach, von der könnt' ich Euch allerhand Wunderliches erzählen. Sie behauptet sich ganz allein in dem verlaßnen Gebäu; niemals erschließt sie die Thore, und wäre schon verhungert, wenn sie nicht oftmals drohende, sinnverwirrende Lieder von den Mauern herab sänge, davor sich das abergläubische Landvolk fürchtet, und ihr, wie einer feindlichen Gottheit, zur Versöhnung allerhand Speis' und Trank vor die Burg hinlegt. Das angelt sie sich dann mit einem rostigen, eisernen Haken herauf, daß es recht wunderlich soll anzuschauen seyn. – Aber was will ich damit! Ich habe schon wieder so viel von ihr gesprochen. Es geht mir mit dem häßlichen Dinge wie den Vögeln mit der Klapperschlange. Einmal erblickt, will mich immer das Grausen nicht wieder loslassen. Zu was Anderm! Es wird wohl endlich einmal Zeit, daß ich mich dem Hofe geziemend vorstelle. – Darf ich Euch zurückführen? fragte Alethes. – Was denkt Ihr! entgegnete sie. Ich wäre doch wohl nicht so allein in den dichten Forst gegangen, wenn ich nicht meine Gestalten getroffen hätte. Diener und Wagen harren meiner hier im Gehölz. –

Sie klopfte in die Hände, und ein bildschöner Edelknabe trat aus dem Gezweig, eine Laterne in der Hand. Alethes erkannte in ihm denselben, welcher ihm zuerst in Yolandens Schloß die Treppen hinangeleuchtet hatte.

Erwin, der Wagen ist doch in der Nähe? fragte Yolande. Der Jüngling verneigte sich anmuthig, und sie folgte ihm, Alethes freundlich grüßend, durch die dunkle Baumnacht. Bald darauf tönte das Rollen des abfahrenden Wagens in Alethes Ohr. Er nahm die Fackel, welche Yolande vorhin hier eingestoßen hatte, und leuchtete sich damit nach dem Schauplatze des Festes zurück. Als er dort ankam, fand er bereits Alles in Bewegung, um die eben erschienene Yolande zu sehn, und von ihr gesehn zu werden. Sie stand in Mitten der Vornehmsten des Hofes, die ihr gebrachten Huldigungen als eine nicht zu weigernde, gewohnte Gabe annehmend, herrschend und sorglos hier wie in ihrem eignen Schlosse. Indem Alethes näher hinzutrat, wollte Gaston die Gelegenheit, sich dem Grafen werth zu machen und auch ihn selbst zu erfreuen, nicht außer Acht lassen; ohne Alethes erst darüber zu befragen, faßte er dessen Hand, und stellte ihn Yolanden als seinen geehrtesten und geliebtesten Freund vor. Eine würdige Empfehlung, erwiederte sie verbindlich; hinreichend, mich für den Herrn Grafen zu interessiren, auch wenn ich noch nicht die Ehre hätte, ihn persönlich zu kennen. So aber sind wir in der That schon ältre Bekannte. – Sie sprach nun einige Worte zu Alethes, höflich und fremd, worauf sie sich sogleich wieder abwandte, um das ganze Fest hindurch nicht weiter auf ihn zu achten, während sie Gastons ausgezeichnete Huldigungen mit großer Freundlichkeit annahm. Alethes schalt sich sehr über die Unruhe, welche ihn dabei ergriff. Er hatte das Gefühl eines Fieberkranken, der sich gern des gefährlichen Anfalls überhoben glauben möchte, und dennoch Frost und Hitze gewaltig auf sich eindringen fühlt. Am unwidersprechlichsten jedoch empfand er sein Uebel und das rettungslose Erliegen darunter, als Yolande am Schlusse des Festes, indem sie an eines Andern Hand zum Wagen ging, einen Blick auf ihn, den Einsamstehenden, fallen ließ, aller Liebe und Innigkeit voll, wie ihn keiner ihrer Anbeter empfangen hatte, und sein thörichtes Herz in Freuden darüber zu ungestümer Regung empor schwoll.

Liedermacher: KONSTANTIN WECKER, Absurdistan


Comedy: KLUFTINGER - Die Show

"Hier kann Kunst entstehen, wenn Sie es wollen"


Volker Klüpfel, Michael Kobr
Kluftinger - Die Show (Live)
Live-Mitschnitt
gelesen von Volker Klüpfel, Michael Kobr
Kluftinger goes Comedy - die Live-Show endlich auch auf DVD

Ihre Krimis erobern regelmäßig die Bestsellerlisten. Und auch live sind Klüpfel/Kobr unschlagbar. Mit einer normalen Lesung haben ihre Shows jedoch nichts zu tun. Stattdessen präsentieren sie eine, wie es in ihrer Heimat heißt, »saulustige« Mischung aus Krimi- und Comedyshow, die man einfach gesehenhaben muss. Mit einem Maximum an komödiantischen Highlights gewährt Kluftinger — Die Show Einblicke in die Welt des Kult-Kommissars, zeigt aber auch geheime Facetten der beiden Autoren, die vom beschaulichen Allgäu hinab schauen auf eine große, fremde Welt. Da bleibt kein Auge trocken.

Die Autoren
Volker Klüpfel, 1971 geboren, hat viele Jahre in Altusried gewohnt. Wer dort aufwächst, verfällt für gewöhnlich der Schauspielerei mit Leib und Seele. Bei Freilichtspielen und vielen Inszenierungen im Theaterkästle wirkte er mit. Seine große Leidenschaft heißt allerdings: Krimis schreiben. Klüpfel studierte Politikwissenschaft, Journalistik und Geschichte in Bamberg, arbeitete bei einer Zeitung in den USA, beim Bayerischen Rundfunk und als Redakteur der überregionalen Kulturredaktion der Augsburger Allgemeinen Zeitung. Er treibt viel Sport und fotografiert gerne. Klüpfel lebt mit seiner Familie in Augsburg.
Michael Kobr, 1973 in Kempten geboren, studierte Germanistik und Romanistik in Erlangen. Nach seinem Staatsexamen arbeitete er als Realschullehrer für Deutsch und Französisch. Momentan ist Kobr beurlaubt - um sich dem Schreiben der Romane, den Shows und der Familien widmen zu können. Ausgleich zur Arbeit am Schreibtisch findet er beim Skifahren, auf Reisen und in der Musik. Michael Kobr wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern im Allgäu.

Good Sounds: ALEXANDRA, Dilligent Praise


Samstag, 1. Februar 2014

Fantasien zur Nacht (Film): LEXY & K-PAUL von Wolf & Lamm


LEXY & K-PAUL feat. YASHA / KILLING ME
(OFFICIAL VIDEO) 
von Wolf & Lamm

Fantasien zur Nacht (Film): SLR von Stephen Fingleton


SLR from Stephen Fingleton 

Fantasien zur Nacht: TRÄUMEN! Von Kerstin Seidel



Träumen!

Lasst uns träumen
von der Liebe träumen,
lasst uns die Stunden besingen,
die wir in Seligkeit verbrachten,
nur dem Ruf der Gefühle gehorchend

Ist es vorbei
nein
nie ist es vorbei,
denn unsere Gedanken
sind in unser Fleisch gebrannt

Unsere Lust
unsere ruhelose Gier
gleiten durch Zeit-
Raum weben wollen wir
Liebende einen Teppich
aus weichwarmer Wonne

In die Weite
der Sehnsucht verschmelzen wir
unsere Seelen zu stillgeschwiegenem
Verstehen, geben uns
geborgenes Glück

(c) Kerstin Seidel

Kurzfilm: Sous le ciel de Paris von Neels Castillon


Sous le ciel de Paris von Neels CASTILLON

Tanz: The Passion of Saints Sergius and Bacchus


The Passion of Saints Sergius and Bacchus
from Elastic Theatre

Dichterhain: STALINGRAD, weiteres Gedicht eines unbekannten Soldaten


Erscheinen meines Gottes Wege
mir seltsam, rätselhaft und schwer;
und gehn die Wünsche, die ich hege,
still unter in der Sorgen Meer;
will trüb und schwer der Tag verrinnen,
der mir nur Sorg und Leid gebracht,
dann darf ich mich auf eins besinnen:
dass Gott nie einen Fehler macht.

Wenn unter ungelösten Fragen
mein Herz verzweiflungsvoll erbebt,
an Gottes Liebe will verzagen,
weil sich der Unverstand erhebt,
dann darf ich all mein müdes Sehnen
in Gottes Rechte legen sacht
und sprechen unter vielen Tränen:
dass Gott nie einen Fehler macht.

Drum still, mein Herz, und lass vergehen,
was irdisch und vergänglich heißt.
Im Lichte droben wirst du sehen,
dass gut die Wege, die Er weist.
Und solltest du dein Liebstes missen,
ja geht's durch finstre, kalte Nacht,
halt fest an deinem sel’gen Wissen,
dass Gott nie einen Fehler macht.

Das Gedicht stammt aus dem Internet und soll 1946 in Stalingrad bei Aufräumarbeiten in verschütteten Kellern gefunden worden sein. Es befand sich in der Brieftasche eines unbekannten toten deutschen Soldaten und wurde von einem zu Räumarbeiten in Kriegsgefangenschaft eingesetzten überlebenden Soldaten mit nach Deutschland gebracht.

Zeitgenössische Musik: SAMUEL BARBER, Prelude No.2


Kriegstheorien aktuell: NEUE KRIEGE als Begriff für innerstaatliche Konflikte, Guerillataktik und organisierter Terrorismus

Somaliaeinsatz

Das veränderte Gesicht innerstaatlicher Konflikte: "Neue Kriege", Gewaltökonomien und Terrorismus


(Daniel Lambach, Bundeszentrale für politische Bildung, 15.2.2007)     Seit Ende der 1990er Jahre hat sich der Begriff "neue Kriege" für innerstaatliche Konflikte weitestgehend durchgesetzt. Er verweist auf den Vorrang wirtschaftlicher Ziele, asymmetrische Kampfformen wie Bandengewalt und Terrorismus und ihre Verstetigung zu Gewaltökonomien.

Seit dem Ende der 1990er Jahre werden innerstaatliche Konflikte zunehmend als "neue Kriege" bezeichnet. Damit soll deutlich gemacht werden, dass ein grundsätzlicher Wandel des Krieges stattgefunden hat. Eine neue Form bewaffneter Konflikte habe sich herausgebildet (Kaldor 2000, Münkler 2005). Die "neuen" Kriege sind durch die Privatisierung der Gewaltmittel gekennzeichnet. "Neue Kriege" werden primär aufgrund wirtschaftlicher Ziele begonnen; das Handeln der Akteure wird nicht durch eine Ideologie angeleitet. Charakteristisch für "neue Kriege" ist die Figur des Kriegsfürsten bzw. Gewaltunternehmers (Warlord), der sich als lokaler Herrscher etabliert, um daraus ökonomischen Vorteil zu ziehen.

Solche Konflikte sind "asymmetrisch": Zwischen den Kriegsparteien herrscht ein großes Ungleichgewicht der Kräfte. Sie werden von irregulären Kräften geführt, Gewalt richtet sich vorrangig gegen Zivilisten, und Kämpfer der verschiedenen Seiten kooperieren nicht selten zum gegenseitigen Nutzen miteinander. Auf diese Weise verwischt die Grenze zwischen Krieg und Frieden, ja sogar die zwischen den verschiedenen Konfliktparteien. Dazu gehört auch, dass "neue Kriege" nicht offiziell erklärt und auch nicht auf dem Schlachtfeld entschieden werden.

Kritiker aus der Friedens- und Konfliktforschung sowie aus der internationalen Politik widersprechen dieser Auffassung jedoch teilweise. Sie argumentieren, dass die genannten Eigenschaften letztlich gar nicht so "neu" seien. Nach ihrer Ansicht stellen "neue Kriege" eher einen Rückfall in die vormoderne Kriegsführung dar, etwa in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges.

Das "Neue" der neuen Kriege

Unabhängig von der Richtigkeit der einen oder anderen Position richtet sich die Debatte zunehmend darauf, wie sich Kriege und gewaltsame Auseinandersetzungen seit dem Ende des Ost-West-Konflikts verändert haben.

Dazu gehört u.a. das Auftreten neuer Akteure in den Konflikten. So hat z.B. in den Kriegen seit 1989 der Einsatz von Kindersoldaten dramatisch zugenommenCharakteristisch für "neue Kriege" sind auch die Verbreitung von Kleinwaffen und das Auftreten privater Gewaltakteure. Sie sind aber eher eine Fortsetzung schon länger bestehender Trends. Aufseiten der externen Drittparteien kommen verstärkt neue Akteure ins Spiel, insbesondere Nicht-Regierungsorganisationen (NROs) und internationale Organisationen wie die UNO und ihre Spezialorganisationen. Auch Regionalorganisationen wie die Afrikanische Union, die EU und die OSZE betätigen sich zunehmend.

Ein wichtiger Unterschied gegenüber früheren Konflikten besteht darin, wie sich Rebellengruppen mittlerweile finanzieren. Konnten sie während des Ost-West-Konflikts noch darauf hoffen, durch einen der beiden Blöcke Unterstützung für ihren Kampf zu erhalten, sind sie heute darauf angewiesen, die Mittel zur Fortsetzung ihres Kampfes selbst zu erwirtschaften. Sie tun das zumeist durch Handel mit Konfliktgütern: Diamanten, Drogen, Öl, Edelhölzer, Mineralien, etc. Der liberianische Warlord Charles Taylor nahm beispielsweise zwischen 1990 und 1994 jährlich rund 450 Millionen US-$ aus dem Verkauf von Diamanten und anderen Rohstoffen ein. Die liberianische Regierung hatte in diesem Zeitraum ein Jahresbudget von nur rund 20 Millionen US-$.

Institutionalisierung von Gewaltökonomien

In vielen Kriegen sind auch staatliche Akteure an derartigen Praktiken beteiligt. Unter Umständen können so mehr oder weniger alle Konfliktparteien ein ökonomisches Interesse an der Fortsetzung des Konfliktes entwickeln, so dass sich dieser verstetigt. Ein Beispiel für eine derartige Institutionalisierung des Krieges war lange Zeit Angola: Während die Zentralregierung und der Generalstab der regulären Streitkräfte von der staatlichen Ölförderung profitierten, kontrollierten die UNITA-Rebellen die Diamantenfelder. Das Resultat war, dass beide Seiten sich darauf beschränkten, ihre Stellungen zu verteidigen und keinen Versuch unternahmen, den Krieg zu einem Ende zu bringen.

Asymmetrische Kampfformen: Guerilla und Terrorismus

Die "neuen Kriege" sind nicht zuletzt durch einen Wandel der militärischen Taktik gekennzeichnet: Anstelle offener Feldschlachten verwenden die Kriegsparteien Techniken des Guerilla- oder Partisanenkampfes. Ein Mittel dieser "asymmetrischen Kriegsführung" ist Terrorismus. Dabei handelt es sich meist um Gewalt gegen ausgewählte militärische und infrastrukturelle Ziele oder gegen Zivilisten zum Zweck der Einschüchterung der Bevölkerung und der Beeinflussung der Politik der Gegenpartei. Derartige Fälle haben in der Vergangenheit nicht nur in Israel zugenommen. Sie treten auch in anderen Konflikten verstärkt auf, z.B. in Sri Lanka oder in Kaschmir. Vor allem aus dem Irak erreichen uns fast täglich neue Horrormeldungen über Anschläge.

International herrscht die Befürchtung, dass politisch schwer kontrollierbare Konfliktgebiete zu Rückzugsgebieten und Aktionsräumen transnational agierender Terroristengruppen werden können. Ein anschauliches Beispiel hierfür war Afghanistan (bis 2001), wo Al Qaida unter dem Schutz der Taliban Ausbildungslager unterhielt und starken Einfluss auf die innere Entwicklung des Landes gewinnen konnte. Heute sind transnationale Terroristengruppen vor allem im Irak aktiv. Auch von Somalia und Sudan wird vermutet, dass dort Führern und Kämpfern islamistischer Terrornetzwerke Unterschlupf gewährt wird. Das Ziel, derartige Rückzugsräume ("sichere Häfen") auszutrocknen, veranlasst viele Staaten dazu, bereitwilliger in innerstaatliche Konflikte zu intervenieren. Das bewies zuletzt Äthiopien, als es mit seinen Truppen in Somalia einmarschierte, um die Milizen der Scharia-Gerichte zu vertreiben – und damit die Übergangsregierung zu stabilisieren.

Literatur

Heupel, Monika; Zangl, Bernhard: Von "alten" und "neuen" Kriegen – Zum Gestaltwandel kriegerischer Gewalt, in: Politische Vierteljahresschrift, Vol. 45, Heft 3, 2004, S. 346-369.
Kaldor, Mary: Neue und alte Kriege: Organisierte Gewalt im Zeitalter der Globalisierung, Frankfurt 2000.
Münkler, Herfried: Die neuen Kriege, 2. Auflage, Reinbek bei Hamburg 2005.

Links

»Die neuen Kriege, Der Bürger im Staat, Heft 4/2004, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg.«
»Gantzel, Klaus J.: Neue Kriege? Neue Kämpfer? Arbeitspapier Nr. 2/2002 der Forschungstelle Kriege, Rüstung und Entwicklung, Universität Hamburg.«
»Ehrke, Michael: Zur politischen Ökonomie post-nationalstaatlicher Konflikte, in: Internationale Politik und Gesellschaft, No. 3/2002, S. 135-163«
»Mair, Stefan: Die Globalisierung privater Gewalt: Kriegsherren, Rebellen, Terroristen und organisierte Kriminalität. Berlin: SWP-Studie S 10, April 2002.«
»Stroux, Daniel: Rohstoffe, Ressentiments und staatsfreie Räume: Die Strukturen des Krieges in Afrikas Mitte. In: Internationale Politik und Gesellschaft, No. 2/2003, S. 95-111.«

(Copyright bei bpb und Daniel Lambach)

Zeitgenössische Musik: SAMUEL BARBER, Adagio for Strings op.11



Dichterhain: STALINGRAD von einem unbekannten Soldaten


S t a l i n g r a d
(Gedicht eines unbekannten Soldaten)

Im eisigen Grauen, in bitterster Not
Hält riesige Ernte der grausame Tod.
Die Väter, die Söhne, die so innig wir lieben
sind nach furchtbaren Kampfe dort geblieben.

Sie sahen das bittere Ende kommen
Längst eh` wir die schreckliche Kunde vernommen.
Manch einer schrieb noch ein Abschiedswort
Aus all dem schweren Erleben dort,
bevor das letzte Ende kam,
das alles vollends mit sich nahm.

Nun birgt ein eisiges, graues Tuch
Den letzten Seufzer, den letzten Fluch,
das letzte Gebet der kämpfenden Schar,
von denen jeder ein beliebter Mensch uns war.

Wir stehen in bitterster Seelennot
“Warum ?“ fragt das arme Herz sich tot,
wie konnte das Grausige nur geschehen?
Man mußte es doch vorher kommen sehen.
War kein Gott und kein Mensch zur Hilfe nah?
Sind nun alle tot oder von Feindeshand
verschleppt ins fremde, sibirische Land?

Mussten sie lang oder müssen sie jetzt noch leiden?
War Ihr Tod uns gewiß, wir wollten uns bescheiden.
Viel lieber als so zwischen Hoffen und Bangen
zwischen Himmel und Hölle endlos hangen.
Doch keine Antwort kommt uns zurück
und bringt uns von ihrem Geschick.

Was sollen wir tun? Verzweifeln, versagen?
Die Menschen oder den Himmel verklagen?
Was nützt es, was bringt uns Ruhe und Frieden?
Gibt`s für uns noch eine ruhige Stunde hinieden
in der uns das Grauen umher nicht jagt?
Wo wir nicht schlaflos liegen, bis der Morgen tagt,
wo sich eine leise Hoffnung immer wieder regt,
die die Verzweiflung im gleichen Moment erschlägt?

Klammre dich fest, Du armes gequältes Herz
mit all deiner Not und unendlichem Schmerz
an den Schöpfer der Welten, uns aller Vater,
der im größten Leid nach der beste Berater,
dem nichts zu groß und nichts, das zu klein,
er will dir helfen, dir nahe sein.

Seine Macht reicht hinüber, über Leben und Tod
Er kennt jedes Herz, er kennt seine Not,
hält in meiner Hand mit unendlicher Gnad`
die Verschollenen und Gefallenen von Stalingrad.


Musikvideo: RAMMSTEIN, Stalingrad


Im Gedenken an die Opfer der wahnsinnigen Schlachtereien
unter dem Hakenkreuz und unter Stalin


Rammstein: Stalingrad (2011)
Verfilmung von Stalingrad 1993