HOTEL shabbyshabby: And the winner is...
Die Auswahl zur Ausschreibung HOTEL shabbyshabby
Nicolas Stemann zeigt Elfriede Jelinek Uraufführung zur Festivaleröffnung
Am Wochenende wurden im Nationaltheater Mannheim 20 Hotelzimmer-Entwürfe präsentiert, die für das Stadtraumprojekt „HOTEL shabbyshabby" im Rahmen des Festivals Theater der Welt 2014 in Mannheim realisiert werden sollen. Im Dezember riefen raumlaborberlin, Theater der Welt und ARTE Creative weltweit Architekturstudierende und -begeisterte auf, das Hotelzimmer ihrer Träume für besondere Orte im öffentlichen Raum Mannheims zu entwerfen. Aus rund 130 Einsendungen aus aller Welt wählte eine international besetzte Jury, zu der unter anderem Pedro Gadanho, Architekturkurator am Museum of Modern Art in New York, Gilly Karjevsky von 72 Hour Urban Action in Tel Aviv und Anne Catherine Fleith vom Feld 72 in Wien gehören, 18 Entwürfe aus. Zwei weitere Entwürfe aus Deutschland und Frankreich wurden durch ein Publikumsvoting auf ARTE Creative ermittelt. Die ausgewählten Entwürfe finden Sie unter:
Für die Jury spielten bei der Auswahl verschiedene Kriterien eine Rolle: Einige Entwürfe schaffen eine fremde Perspektive auf die vertraute Stadt, andere legen spannende Umnutzungsstrategien von schon Vorhandenem vor, wieder andere überzeugen durch einen ungewöhnlichen Umgang mit Materialien – von Pre-cycling über Up-using bis Re-cycling.
In den nächsten Wochen werden nun Orte im öffentlichen Stadtraum Mannheims für die jeweiligen Entwürfe gefunden, bevor die europaweit anreisenden Gewinnerteams ab 10 Tage vor Festivalstart ihre Entwürfe in Mannheim umsetzen. Über die gesamte Festivaldauer können Übernachtungen in den temporären Hotels gebucht werden.
Zur Festivaleröffnung am 23. Mai 2014 in Mannheim inszeniert Nicolas Stemann eine Elfriede Jelinek Uraufführung (eine Produktion des Thalia Theaters, Hamburg). Die österreichische Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek schrieb ihren jüngsten Theatertext „Die Schutzbefohlenen“ als Reaktion auf die Tragödie um die Asyl suchenden Menschen aus Somalia und Eritrea vor der Küste von Lampedusa. In ihrem Text verschränkt sie die Katastrophe, ihre Ursachen und ihre Folgen mit Motiven aus Aischylos’ Tragödie „Die Schutzflehenden“ und gibt den Geschichten der Asylsuchenden eine Stimme.
Nicolas Stemann inszeniert den komplexen und berührenden Text von Elfriede Jelinek als sprach- und bildmächtiges Oratorium, das uns in Form und Inhalt mit der Aporie der nie eingelösten Humanität Europas konfrontiert.
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