Zu viel Kalzium schadet mehr, als dass es nutzt
Kalzium ab einer Menge von 1400 Milligramm pro Tag ist offenbar auch für Frauen schädlich. Was viel klingt, ist schnell erreicht - vor allem mit viel Milchprodukten und zusätzlichen Tabletten. Also Vorsicht bei der selbstgedokterten Osteoporoseprophylaxe.
Eine Kalziumzufuhr von mehr als 1400 Milligramm pro Tag ist offenbar auch bei Frauen mit einer erhöhten (kardiovaskulären) Mortalität verbunden, das haben Forscher aus Uppsala/Schweden herausgefunden. (http://www.bmj.com/content/346/bmj.f228)
Besonders gefährdet scheinen Frauen, die trotz hoher Kalziumzufuhr über die Nahrung auch noch Kalzium in Tablettenform zu sich nehmen.
In den letzten Jahren haben mehrere Studien einen Zusammenhang zwischen der Zufuhr größerer Mengen Kalzium und dem Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse hergestellt.
Zuletzt hatte eine im Februar in "JAMA" veröffentlichte Untersuchung ergeben, dass Männer, aber nicht Frauen, die Kalzium in hohen Dosierungen (≥ 1000 mg/d) supplementieren, ein erhöhtes Risiko haben, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben.
Die Studienautoren schlagen vor, die Erhöhung der Kalziumzufuhr zur Frakturprävention auf ältere Menschen mit einer niedrigen Kalziumaufnahme zu beschränken - und sie nicht auf Personen auszudehnen, "die ohnehin schon ausreichende Mengen an Kalzium zu sich nehmen".
Michaëlsson und Kollegen betonen aber auch, dass eine Kalziumaufnahme erst über 1400 Milligramm pro Tag mit einer höheren Mortalität assoziiert war. Dies deckt sich weitgehend mit der Leitlinie des Dachverbandes Osteologie.
Dort heißt es, dass eine Tageszufuhr von 1000 Milligramm Kalzium zur Osteoporoseprävention ausreicht. Dieser Bedarf sei meistens über kalziumreiche Lebensmittel wie Käse, Milch oder Joghurt sowie Mineralwasser zu decken. In der Leitlinie werden außerdem ausdrücklich 1500 Milligramm als Obergrenze für die Gesamtkalziumzufuhr genannt.
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