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TEUFELSKINDER von Jules Amedée Barbey D'Aurevilly
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Montag, 26. Mai 2014
Good Sounds: RISE AGAINST, Savior
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Savior
Kabarett in Kaiserslautern: "Im Wahlkampf" mit Marina Tamássy
Kabarett-Formation DIE UNTIERE mit dem WAHL-SPEZIAL "DA LACHT MAN SCHARF !"
Lautrer Wirtshaus Kaiserslautern
Gesang : Marina Tamássy
Text / Schlagzeug : Wolfgang Marschall
Melodie / Tasten : Edwin Schwehm-Herter
Bass: Philipp Tulius
Kamera: Carlos Schwehm-Herter
Lautrer Wirtshaus Kaiserslautern
Gesang : Marina Tamássy
Text / Schlagzeug : Wolfgang Marschall
Melodie / Tasten : Edwin Schwehm-Herter
Bass: Philipp Tulius
Kamera: Carlos Schwehm-Herter
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Im Wahlkampf,
Kabarett aus Kaiserslautern
Kabarett in Kaiserslautern: "Lady Europa" mit Marina Tamássy
Kabarett DIE UNTIERE : Wahl-Spezial "DA LACHT MAN SCHARF!" 22.05.2014
"Lady Europa"
Melodie : "Lady Madonna", bearbeitet von Edwin Schwehm-Herter
Text: Wolfgang Marschall
Kanzlerin : Marina Tamássy
Chor: Philipp Tulius
Kamera: Carlos Schwehm-Herter
"Lady Europa"
Melodie : "Lady Madonna", bearbeitet von Edwin Schwehm-Herter
Text: Wolfgang Marschall
Kanzlerin : Marina Tamássy
Chor: Philipp Tulius
Kamera: Carlos Schwehm-Herter
Good Sounds: SUM 41, Still Waiting
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Good Sounds,
Still Waiting,
SUM 41
Leben Reporterinnen gefährlich?
Marie Colvin, US-Reporterin, + 22.02.2012, Syrien |
KRIEGSREPORTERIN ANTONIA RADOS entlarvte Gaddafi
als Massenvergewaltiger von mehreren Tausend Opfern
|
Was berichten uns Frauen als Reporterinnen von ihrem Auslandseinsatz. Wie geht es zu? Was erwartet Frauen dort?
"Es ist ein Vorteil, Frau zu sein", meint die kürzlich mit dem Hanns-Joachim-Friedrich-Preis ausgezeichnete ARD-Reporterin Golineh Atai. Frauen würden weniger bedrohlich wahrgenommen, Polizisten, Soldaten, Milizen und Bürger reagierten weniger ablehnend auf Journalistinnen. Reine Frauenteams könnten sogar "positive Auswirkungen auf die Zugänglichkeit der Interviewpartner und auf unsere Arbeitssicherheit" haben.
Die "Welt"-Korrespondentin Julia Smirnova verdeutlicht dies mit folgendem Erlebnis am Checkpoint Slawanjsk. Ihr Auto wurde von pro-russischen Milizen angehalten, der Fahrer wurde verprügelt, ihr sagte ein Rebelle: "Wenn du nicht eine Frau wärst, würde ich dir auch in die Fresse hauen."
Alice Bota von der "Zeit" bestätigt ferner: "In Donezk sind Mitarbeiter des Roten Kreuzes entführt worden – man nahm nur die Männer mit, die Frauen nicht." Eine Stimme mahnte dennoch zur Vorsicht. Die "SZ"-Korrespondentin Cathrin Kahlweit wies darauf hin, dass es in der Ost-Ukraine auch für Frauen lebensgefährlich werden könne, und zwar außerhalb ihrer Teams als Alleingängerin.
Dennoch plädieren Reporterinnen dafür, gerade dort mehr Frauen einzusetzen, wo es ungewohnt ist. Denn vor allem "in traditionellen Ländern haben es Frauen oft leichter. Die Berichterstattung aus Kriegs- und Krisengebieten darf keine Männerdomäne sein."
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Reporterinnen leben gefährlich
Sonntag, 25. Mai 2014
Wie war's letzten Freitag bei der LiteraturOffensive Heidelberg in Ludwigshafen a.Rh. vor dem Turm33?
Am 23.05.2014 veranstaltete die LiteraturOffensive Heidelberg in Ludwigshafen a.Rh. vor dem Turm33/Cafedrale die Preisträgervorstellung mit Ludwigshafenbezug zum Projekt "FlussAuf FlussAb. Literarisches TreibGut". Meinen ersten Eindruck hielt ich in einem Gedicht fest:
Cafedralenspiele
Sportflugzeuge und Tauben kreuzen meine Blicke
Kunstvolle Angriffe auf längst zertrümmerte Stolzheit
Drunter der Schalk tobt mit seiner Trompete
ausführliche Dada-Kaskaden
Treibgut aus dem Rhein-Neckar-Pfalz-Garten
treibt wild und konfus unseren mächtigen
Strom hinab hin zum fernen Meer
Wer noch hört die leisen Versuche?
Aus der bacchantischen Südpfalz die Zauberin
der Worte hebt uns einige Minuten
in den Himmel der anspruchsvollen Metaphern
Wie viel ist deren Klang heute noch wert?
Stünde der Dichter am Wegesrand
kaum einer gäbe ihm einen Euro
Ratlosigkeit und Angst vor seinem Tun
Und arbeitete er noch so hart
zu oft die grausame Vergeblichkeit
begleitete die Reimlust in die Ewigkeit
Farbenprächtige Gemälde wogen
auf stolzen Hügeln und flankieren still
alle Aktion mit kräftiger Motivsprache
Reichtum der Bilder gegen Langeweile
Die Accessoires des Extremen
kämmen fein gegen den Strich
Hoffen auf ein neues Blühen, Erwachen
der Worte, Bilder und Gefühle
Töne aus seltenen Metallen und Farben
(c) Stefan Vieregg
Vor der imposanten Rudimentärkulisse der ehemaligen Lutherkirche und dem gemütlichen Lutherplatz präsentierte der Verein LitOff (Heidelberg) Autoren aus der Region, mit der Musik von Werner Degreif (Trompete). Die Gäste der Veranstaltung merkten, dass so manche Texte besser von routinierten Vorlesern vorgetragen worden wären, wenn die Texte hätten auch so rüberkommen sollen, wie sie schriftlich wirken. Die Texte sind alle in dem gleichnamigen Band im Lothar Seidler Verlag erschienen. Das Buch rentiert sich für alle regional ausgerichteten und aktiven Interessenten, die den literarischen Markt im Rhein-Neckar-Raum kennen lernen wollen. Insgesamt sind 34 Autoren im Buch vertreten, für den Wettbewerb eingereicht wurden über 80 verschiedene Texte.
Bojan Dimov |
Heidi Trumpp las "Tante Liesel im Konzert", eine kurze triviale Geschichte über eine 80-Jährige, die zum Jubiläum ins Konzert eingeladen wird. Auf dem ehemaligen Platz des Kurfürst Karl Theodor genießt sie nach Seniorenart die lieblichen Klänge mit einem Nickerchen und stört das Konzert durch Schnarchen.
Anette Butzmanns "Nibelungen - ein Telefonat mit Kiel" wurde wegen der Zusatzwirkung Platt aus Kiel von Astrid Kröger gelesen, die uns schön nach Ohnsorg-Tradition den Text nahebrachte: Ein Frau erzählt während dem Kochen von ihrem Theaterbesuch und einem schrecklichen Stück über die Nibelungen, die alle intrigant und mordlustig waren.
Birgit Heid |
Wilhelm Dreischultes "Die Rattenbrücke", klar und deutlich vorgelesen von Jancu Sinca, spielt auch in Landau. Ein Kinderausflug mit Fahrrad, Roller und Inlinern zur Rattenbrücke, mit Rattenkontakt. Lene findet Albert danach sympathischer, weil er vor einer Ratte warnte.
Andrea van Bebber las ihre beiden interessanten Gedichte "Nachtwandel im Jungbusch" und
Andrea van Bebber |
Lothar Seidler, Vorsitzender des Vereins LitOff, stellte den "Abend eines Geburtstags" vor aus der Erzählung "Einer dieser Tage". Ganz lakonisch begegnet sich ein Paar, das sich kennt, er hat Geburtstag und bekommt einen Actionfilm und einen Jazzkellerabend geschenkt. Beides mag er nicht, seinen Geburtstag auch nicht, und so gefühlsarm wie der Abend verlief, wird er wohl auch weitergehen.
Anette Butzmann (s.o.), 2. Vorsitzende des Vereins LitOff, las Nils Ehlerts Verwandlungsgeschichte "Drachenblut". Entlang der Wagnerschen Rheingold- und Nibelungen-Sage entpuppt sich ein Date mit einer Escort-Dame für besondere Vorlieben - hier weibliche Dominanz in Leder - als eine Falle der Polizei, die die Anzeige der Ehefrau Brünhild des Vorstandsvorsitzenden einer Bank für eine Aufklärung des Falls mit ungewöhnlichen Methoden nutzt. Wobei die polizeiliche Realitätsbasis für einen solchen Fall ohne weiteres Verbrechen ja nicht gegeben ist.
Manfred Dechert |
Edith Brünnler bemühte den uralten Zwist zwischen Pfälzisch und Hochdeutsch. Wie man durch den Einsatz von Hochdeutsch Freundinnen vergrault bzw. aggressiv macht und berufliche Fortschritte erzielt. Alles witzig und bühnentauglich vorgetragen. Allerdings: Ist nicht arm dran, wer sich heute noch vom Hochdeutschen irritieren lässt?
Die musikalische Umrahmung war fast eine Karikatur des Vorlesens, Sprechens, ein Dada-Jazz-Sprechgesang mit ganz wenigen echten Inhalten im Dialog mit der Trompete. Gewöhnungsbedürftig, aber auch mit eigenem Reiz. So schwamm das literarische Treibgut vorbei, machte mal stutzig, verursachte mal ein Achselzucken oder gefiel richtig.
Good Sounds: LINKIN PARK, Breaking The Habit
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Appelbaum distanzierte sich beim Mannheimer Festival Theater der Welt vom Henri-Nannen-Preis
"Henri" wird eingeschmolzen |
"Ich schäme ich mich dafür, eine Auszeichnung anzunehmen,
die den Namen Henri Nannens trägt"
Jacob Appelbaum hat am Freitag vor einer Woche zusammen mit "Spiegel"-Redakteuren einen Henri-Nannen-Preis in der Kategorie Investigation ("Kanzler-Handy im US-Visier?") gewonnen. Am Freitagabend, 23. Mai, bei der Eröffnung des Festivals Theater der Welt in Mannheim hat er in einer Rede bekanntgegeben, dass er wegen der nationalsozialistischen Vergangenheit von Henri Nannen die Preisskulptur ablehne, nicht das Votum.
Er plane, mit der Unterstützung eines Metallarbeiters in Berlin, die Skulptur einzuschmelzen, um sie zu umzuformen: "Dieser Kopf wird dann die wichtigste Figur des investigativen Journalismus darstellen: die anonyme Quelle."
Thomas Osterkorn, Herausgeber des "stern", Mitglied der Jury und Miterfinder des 2004 ins Leben gerufenen Henri-Nannen-Preises, sagte zu Jacob Appelbaums Aktion gegenüber "FAZ.net": "Wir respektieren es natürlich, wenn er den Preis wieder von sich weist. Aber es war immer bekannt und ist oft beschrieben worden, dass Henri Nannen, wie viele andere deutsche Journalisten seiner Zeit auch, als junger Mann Soldat im Zweiten Weltkrieg war. Er war Mitglied einer Kriegsberichterstatter-Kompanie der Luftwaffe. Daraus hat er selbst nie ein Hehl gemacht und er hat bedauert, was er damals geschrieben hat." Osterkorn betont, dass Henri Nannen in seiner Zeit als 'stern'-Chefredakteur viel dafür getan habe, dass die Nazi-Zeit aufgearbeitet worden sei. Er sei einer der bekanntesten Unterstützer der Friedens- und Aussöhnungspolitik Willy Brandts mit dem Osten gewesen. Der 'stern' sei unter Henri Nannens Führung immer gegen Rechtsradikalismus eingetreten. "Trotzdem war auch Henri Nannen klar, dass er die Vergangenheit nicht ungeschehen machen konnte. Er stand zu ihr und hat sich damit auch öffentlich auseinander gesetzt", so Osterkorn.
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Good Sounds: SKILLET, Hero
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Kolumbien - das Heimatland von Gabriel Garcia Marquez
Gabriel Garcia Marquez - sein magischer Realismus lebt weiter
„Das Leben ist nicht das, was man gelebt hat, sondern das, woran man sich erinnert und wie man sich daran erinnert - um davon zu erzählen.“ so Gabriel Garcia Marquez im ersten Teil seiner Biographie, die er leider nicht vollenden wird.
Am 17. April 2014 verstarb die Nationalikone der Kolumbianer im Alter von 87 Jahren. Der „Magische Realismus“ des Literatur Nobelpreisträgers lebt in seinen Büchern und in seinem Heimatland Kolumbien weiter. Auch die aktuelle Kampagne von Proexport Colombia, das Fremdenverkehrsamt Kolumbiens, bezieht sich auf die Sichtweise des Autors auf sein Heimatland.
Gabriel Garcia Marquez erinnert sich in seinen Büchern an seine Kindheit/Jugend und an Orte, die ihn besonders geprägt haben. Der bekannteste ist wohl Macondo, der fiktive Name seines Geburtsortes Aracataca, ein kleines, verschlafenes Dorf im karibischen Hinterland im Norden Kolumbiens.
Wenn hier der Eselskarren über die verrosteten Bahngleise rattert und die älteren Herrschaften des Dorfes mit ihrem Schaukelstuhl vor der Haustür ihren Mittagsschlaf halten, fällt es nicht schwer den Erinnerungen Marquez zu folgen. „Sie sah nicht die mit Bananenbüscheln beladenen Ochsenkarren auf den staubbedeckten Wegen. Sie sah nicht die jungen Mädchen, die wie Alsen in die durchsichtigen Flüsse sprangen… Sie blickte auch nicht aus dem Fenster, als die glühende Feuchtigkeit der Pflanzungen vorüber war und der Zug durch das klatschmohnbetupfte Tiefland fuhr…“
Die Anreise nach Aracataca ist wahrscheinlich ähnlich beschwerlich wie in seinem Buch nach Macondo. Für Gabriel Garcia Marquez Fans, die sich in das ursprüngliche, einfache und wenig touristische Kolumbien sowie die Phantasiewelt aus „100 Jahre Einsamkeit“ mitnehmen lassen möchten, sollte dieser Ort zum Reiseplan gehören.
Leichter zu erreichen ist der Hauptschauplatz Cartagena aus „Die Liebe in Zeiten der Cholera“ und „Von der Liebe und anderen Dämonen“. Die Perle der Karibik ist das Schmuckstück Kolumbiens. Gabriel Garcia Marquez bezeichnet sie als die schönste Stadt der Welt und beschreibt die heutigen Sehenswürdigkeiten wie die Stadtmauer, das ehemalige Kloster Santa Clara oder den Parque de Bolivar in seiner gewohnt bildgewaltigen Sprache.
Bei einer Kutschfahrt durch die historische Altstadt sind romantische Gefühle unumgänglich. Bei karibischer Wärme und einer leichte Brise vom Meer, geht es vorbei an den bunten, wunderschön restaurierten, kolonialen Häusern, deren Balkone mit prächtigen Bouganvillen geschmückt sind. Begrünte Plätze, geschichtsträchtige Gebäude, Kirchen und Klöster schmücken den Weg.
Ein weiterer Ort, der die Magie Kolumbiens in sich trägt, ist Mompox. Wie auch Aracataca, ist die koloniale Stadt im karibischen Hinterland – südlich von Cartagena – gelegen. Umgeben von Mangrovenwäldern, glitzert dieser kleine Ort aus der Sumpflandschaft hervor.
Mompox ist berühmt für die Filigrana- Schmuckkunst, bei der Gold und Silber zu filigranen Prachtstücken verarbeitet werden. Ein Besuch der Werkstätten ist ebenso lohnenswert, wie eine Kanutour durch die Mangroven und ein Besuch der Prozessionen zu katholischen Feiertagen.
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Schriftstellerstadt Paris
Paris - die Stadt der Literaten
Paris ist ein Lebensgefühl, Paris ist Vielfalt, Paris ist ein Fest fürs Leben (Hemingway). Künstler weltweit, insbesondere Schriftsteller hat Paris von jeher fasziniert, in seinen Bann gezogen und inspiriert – mit seinen Einwohnern, seinen besonderen Vierteln, den Straßen, Plätzen, kleinen Gassen, Gebäuden, seiner Café-Kultur...
Bereits im 12. und 13. Jahrhundert wird Paris mit der Gründung seiner ersten Universität zum Zentrum der Literatur und Geisteswissenschaften. Zahlreiche Schriftsteller wurden hier geboren oder nahmen hier ihren Wohnsitz und haben die Stadt in ihren Werken verewigt. Unter anderem François Rabelais, einer der größten Schriftsteller des 15./16. Jahrhunderts. Er kritisierte den Charakter der Pariser, ließ aber trotzdem seine literarischen Helden an der Sorbonne studieren. 1530 gründeten Franz I. und Guillaume Budé das Collège des lecteurs royaux, aus dem später das renommierte Collège de France hervorgeht, in dem schließlich die Humanistenbewegung entsteht, die schnell zu einer europäischen Bewegung wurde.
Im 17. Jahrhundert finden die ersten literarischen Salons statt. Nachdem im 16. Jahrhundert Paris Zentrum des Humanismus war, wird es nun mit der absoluten Monarchie zum Zentrum der französischen Klassik. Ludwig XIV. fördert die Geisteswissenschaften und Schriftstellern ist es sogar erlaubt, in einem gewissen Rahmen Gesellschaftskritik zu üben. Die Komödien von Molière sind bestes Beispiel dafür.
Mit der Gründung der Académie française durch Richelieu wird Paris Zentrum der französischen Literatur. Allerdings versucht die Académie die französische Sprache zu standardisieren und Einfluss auf alle Bereiche der Literatur auszuüben. Damit wendet sie sich gegen die literarischen Salons, in denen offene Diskussionen gepflegt wurden und erwünscht waren. Deren Bedeutung und Beliebtheit schwindet.
Erst im 18. Jahrhundert leben sie in Form der philosophischen Salons von z.B. Madame de Lambert, Madame Tenan, Madame Necker oder der Marquise du Deffand wieder auf. Hier wurden neue Ideen diskutiert sowie über den Erfolg oder Misserfolg der französischen Schriftsteller entschieden. Zu den Teilnehmern gehörten z.B. La Motte, Marivaux, Montesquieu, Voltaire oder Diderot.
Nach der französischen Revolution verändert sich natürlich auch die Literatur. Sie ist nicht mehr auf eine begrenzte Gesellschaftsschicht beschränkt, sondern wird volkstümlicher, inhaltlich/thematisch und von ihrer Leserschaft her. Die Schriftsteller nehmen aktiv am politisch-gesellschaftlichen Leben teil und werden zum Sprachrohr politischer Forderungen. Auch im 19. Und 20. Jahrhundert bleibt Paris der Ort, an dem über den Erfolg der französischen Autoren entschieden wird.
Die Stadt spielt seit dem Mittelalter oft selber eine Hauptrolle bzw. ist Schauplatz in Büchern, Theaterstücken und Filmen. Das Pariser Leben in seiner Vielfalt, die Geschichte, das besondere Flair, ihre Geheimnisse, den Mythos der Stadt einzufangen und zu entschlüsseln, wurden und werden die Schriftsteller, Stückeschreiber, Drehbuchautoren und Filmemacher nicht müde. Für Balzac war Paris die „Stadt der hunderttausend Romane“ und für Hemingway „Ein Fest fürs Leben“, wie er 1950 zu einem Freund sagte. Seine Erinnerungen an die Jahre in Paris (1921 bis 1926) hat er in Geschichten festgehalten, die 1965, vier Jahre nach seinem Tod, unter eben jenem Titel „Paris – Ein Fest fürs Leben“ veröffentlicht wurden. Die Geschichten spiegeln das Lebensgefühl der 1920er Jahre und des Pariser vie bohème, der schillernden, unkonventionellen Lebensart, wieder. Sie zogen damals Künstler aller Genres nach Paris. Man traf sich in den Cafés und Kellerkneipen des Viertels Saint-Germain-des-Prés, das zum legendären Kunst- und Literatenviertel wurde und in dem noch heute so viele Schriftsteller und Intellektuelle wie sonst nirgends in Paris leben. In der „Closerie des Lilas“ schrieb Hemingway seine Kurzgeschichten. Sartre und Beauvoir debattierten im „Café de Flore“ und Oscar Wilde frühstückte im „Les Deux Magots“. Begeben Sie sich mit einem literarischen Spaziergang durch das Viertel auf Spurensuche, es wird Sie überraschen, wer hier alles lebte und arbeitete.
Faszinierend und oft Schauplatz in großen literarischen Werken - die Katakomben von Paris, die Stadt unter der Stadt. In seinem Roman „Les Mohicans de Paris“ beschäftigt sich Alexandre Dumas 1854 mit revolutionären Kräften im Untergrund. Schauplatz sind die Pariser Katakomben. Die katastrophale Situation der Arbeiter in den Katakomben hat Victor Hugo 1862 zu seinem Werk „Les Misérables“ animiert. Hugo liefert in seinem Buch ein genaues Bild des damaligen Pariser Kanalsystems. Auch das „Phantom der Oper“ (nach einer Vorlage von Gaston Leroux), ein entstelltes Wesen, hält sich in der Pariser Unterwelt, dem der Pariser Oper, verborgen. Heute ist ein kleiner Teil der Katakomben für Besucher zugänglich.
Samstag, 24. Mai 2014
Fantasien zur Nacht im SV-Verlag, Band 2 - SINNLICHE TRAUMFRÜCHTE FÜR SIE UND IHN
Sinnliche Traumfrüchte für sie und ihn. Fantasien und Kunst von Regine Wendt (E-Book)
- Hersteller: SV Verlag, Fantasien zur Nacht, Band 1
- Hersteller-Katalog-Nr.: ISBN: 978-3-945061-27-5
- Gewicht: /Dateigröße: 4,3 MB
Produktcode: | FZN002 |
Preis ohne MWSt.: | 7,56 € |
Preis inkl. MWSt.: | 8,99 € |
Verfügbarkeit: | Auf Lager |
Band 2 der neuen Reihe "Fantasien zur Nacht"
Verlockendes/Geträumtes/Erotisches - :
Stefan Vieregg (Hrsg.)
Sinnliche Traumfrüchte für sie und ihn
Fantasien und Kunst
von Regine Wendt
E-Book, ca. 70 S., 8,99 €, mit 14 Abb.
In Prosastücken und in Gedichten beschreibt Regine Wendt hier viele knisternde Situationen, die von Verführung, Verlockung und Geheimnissen sprechen. So bewegt sich eine geheimnisvolle Marie schlafwandlerisch und körperbewusst durch die Dunkelheit. Sie wird beobachtet von einem voyeuristischen Ich, das sich liebevoll und nachdenklich Gedanken macht über diese Marie und ihre Wirkungen. Die Nähe zu einem Mann bekommt etwas Magisches, er zieht an, bleibt jedoch unerreichbar. Auch eine geliebte Frau, mit der ebenfalls Nähe erfahren wird, lässt neben aller Faszination Distanz spüren.
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Sinnliche Traumfrüchte für sie und ihn
Video: Der Markt der Subkultur-Fantasiemoden
wgt 2013 Subculture 5a
Good Sounds: WOODKID, Ghost Lights
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Freitag, 23. Mai 2014
Fantasien zur Nacht im SV-Verlag, Band 1 - LIEBESFLÜSTEREI
Liebesflüsterei - Gedichte und Fotos von Diana Stein (E-Book)
- Hersteller: SV Verlag, Fantasien zur Nacht, Band 1
- Hersteller-Katalog-Nr.: ISBN 978-3-945061-26-8
- Gewicht: /Dateigröße: 6,4 MB
Produktcode: | FZN001 |
Preis ohne MWSt.: | 9,24 € |
Preis inkl. MWSt.: | 10,99 € |
Stückzahl auf Lager: | 999 |
Verfügbarkeit: | Auf Lager |
Band 1 der neuen Reihe "Fantasien zur Nacht"
Verlockendes/Geträumtes/Erotisches
Verlockendes/Geträumtes/Erotisches
Band 1:
Stefan Vieregg (Hrsg.)
Stefan Vieregg (Hrsg.)
Liebesflüsterei
Gedichte und Fotos
von Diana Stein
E-Book, ca. 100 S., 10,99 €, mit 57 Abb.
Diana Stein eröffnet die Reihe mit "LIEBESFLÜSTEREI" und hält alles kunstvoll offen, was man auch direkter sagen könnte. Sie spart aus und lässt es doch mitschwingen. So bleiben für weitere Bände in dieser Reihe enorme Gestaltungsmöglichkeiten inhaltlicher und gestalterischer Natur. Und das ist es ja auch, was diese Reihe lebendig machen soll. In knapp 60 Gedichten webt die Autorin ihre Versreime um das Thema Liebe. So bleiben für weitere Bände in dieser Reihe enorme Gestaltungsmöglichkeiten inhaltlicher und gestalterischer Natur. Und das ist es ja auch, was diese Reihe lebendig machen soll.
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Fantasien zur Nacht im SV-Verlag
Lesetipp: Die Wiederentdeckung der Bibel bei Patrick Roth
Good Sounds: THE XX, Intro
Lesetipp: Ungarn und Europa. Positionen und Digressionen
Heute Abend in Ludwigshafen: Lesung von Autoren der Region, die beim Wettbewerb FlussAuf FlussAb teilnahmen.
Die LiteraturOffensive Heidelberg, ein Verein mit integriertem Verlag, hat dieses Jahr den Band „FlussAuf FlussAb. Literarisches Treibgut", nicht zu verwechseln mit dem MDR-Literatur-Wettbewerb, aus der Rhein-Neckar-Region auf den Markt gebracht. Die vier besten Texte wurden mit Preisen ausgezeichnet.
Thema war das literarische Treibgut aus der Metropolregion Rhein-Neckar. Sie ist durchsetzt mit Industrie- und Kirchtürmen, wird durchzogen von zwei Flusslandschaften und den Pfaden historischer Scharen, den Nibelungen und anderen Touristen. Es tummel(te)n sich aber auch Philosophen und Literaten, und das alles im "Metropolitan Village Rhin-Nikros". Hierzu galt es Texte zu schreiben. Der Aufruf erging 2013.
Die 83 eingereichten Texte wurden von einer siebenköpfigen Autoren-Jury kritisch geprüft. Unter den Teilnehmern am Buchprojekt sind nicht nur Heidelberger, sondern auch viele Mannheimer, einige Ludwigshafener und Autoren aus Landau oder Neustadt a.d.W. Viele Texte enthalten Themen und Sequenzen, die dem Leser im Gedächtnis haften bleiben. Es sind keine Gute-Nacht-Geschichten, einige davon zeigen Antihelden, die phantastische Alltagssituationen meistern oder mitten im normalen Wahnsinn stehen.
Etwa die Hälfte der Autoren hat schon an anderer Stelle veröffentlicht. Der Verlag: "Dieses Buch ist unterhaltsam, aber nicht glatt, sondern ungebügelt."
Die Preisträger des Rhein-Neckar-Buches
Aufgrund der Bewertungen wurde der zweite Preis von der LitOff gleich zweimal vergeben.
Es haben gewonnen: Wiebke Hartmann (1. Preis), Bojan Dimov (2. Preis), Peter Metz (2. Preis) und Jobst Schöner (3. Preis). Vereinsmitglieder der LitOff waren vom Preisgeld ausgeschlossen.
Wiebke Hartmann
Das Reich meines Königs (1. Preis)
Unter den ausgezeichneten Texten ist diese Kindheitserinnerung wohl die detailreichste, die überdies mit poetischer Kraft und Phantasie geschrieben wurde und dabei frei von Sentimentalität oder Romantisierung ist.
Wir begleiten eine erwachsene Frau bei ihrem Gang durch das elterliche Haus, das sie verkaufen will. Die Autorin ruft die Eindrücke und Erlebnisse vorwiegend durch Aufzählungen ab, was die erwachsene Position und die Abgrenzung von der Kindheit verdeutlicht.
Mit klaren, abgewogenen Worten tastet sich die Protagonistin zurück in eine magisch geheimnisvolle Welt, aus der sie längst vertrieben ist und von der sie endgültig Abschied nehmen muss.
Bojan Dimov
Eigentlich wollte ich weiterziehen (2. Preis)
In üppigen Sprachkaskaden beschreibt der Ich-Erzähler seinen Lebensbeginn und -lauf bis zur Gegenwart, in der er endlich zur Ruhe gekommen scheint: Hier, zwischen Rhein und Neckar.
Das Vokabular stammt vorwiegend aus der Musikwelt und wird äußerst ambitioniert eingesetzt. Als Ausdrucksmittel eines Bedrängten und Suchenden überzeugt die forciert-getriebene Sprache.
Peter Metz
3000 Sekunden (2. Preis)
Die Zählbarkeit der "Dinge der Welt" hält diese in Schach, wohingegen Worte in ihrer Unbeherrschbarkeit und Masse zu Chaos und Unheil führen.
Vor allem jene - allerdings zählbaren - Worte an der Hauswand, die es zu vergessen gilt.
Mithilfe seines Zählzwanges, ausgelöst oder verstärkt durch einen monotonen Job, versucht der Protagonist, sich gegen alles Sprachliche zu wappnen und die Gedanken an seine verlorene Liebe zu verdrängen.
Nahezu emotionslos, konzentriert und mit kühler Einfühlung wird hier eine beklemmende, absurd scheinende Szenerie entworfen. Sie endet in der Katastrophe.
Jobst Schöner
Der Schandfleck (3. Preis)
Dieser Ausschnitt aus der Jugendzeit eines Mannes erfreut durch eine uneitle, knappe und zupackende Erzählweise. Mit ihrem Dialekt wirken die Figuren "ortsgebunden", lebendig und folglich sehr realistisch. Die Geschichte wird in einfacher und direkter Sprache vorangebracht und entwickelt sich ohne schmückendes Beiwerk mit großer Selbstverständlichkeit. Der sparsame Duktus stimmt mit dem Erzählstoff trefflich überein.
Thema war das literarische Treibgut aus der Metropolregion Rhein-Neckar. Sie ist durchsetzt mit Industrie- und Kirchtürmen, wird durchzogen von zwei Flusslandschaften und den Pfaden historischer Scharen, den Nibelungen und anderen Touristen. Es tummel(te)n sich aber auch Philosophen und Literaten, und das alles im "Metropolitan Village Rhin-Nikros". Hierzu galt es Texte zu schreiben. Der Aufruf erging 2013.
Die 83 eingereichten Texte wurden von einer siebenköpfigen Autoren-Jury kritisch geprüft. Unter den Teilnehmern am Buchprojekt sind nicht nur Heidelberger, sondern auch viele Mannheimer, einige Ludwigshafener und Autoren aus Landau oder Neustadt a.d.W. Viele Texte enthalten Themen und Sequenzen, die dem Leser im Gedächtnis haften bleiben. Es sind keine Gute-Nacht-Geschichten, einige davon zeigen Antihelden, die phantastische Alltagssituationen meistern oder mitten im normalen Wahnsinn stehen.
Etwa die Hälfte der Autoren hat schon an anderer Stelle veröffentlicht. Der Verlag: "Dieses Buch ist unterhaltsam, aber nicht glatt, sondern ungebügelt."
Die Preisträger des Rhein-Neckar-Buches
Aufgrund der Bewertungen wurde der zweite Preis von der LitOff gleich zweimal vergeben.
Es haben gewonnen: Wiebke Hartmann (1. Preis), Bojan Dimov (2. Preis), Peter Metz (2. Preis) und Jobst Schöner (3. Preis). Vereinsmitglieder der LitOff waren vom Preisgeld ausgeschlossen.
Wiebke Hartmann
Das Reich meines Königs (1. Preis)
Unter den ausgezeichneten Texten ist diese Kindheitserinnerung wohl die detailreichste, die überdies mit poetischer Kraft und Phantasie geschrieben wurde und dabei frei von Sentimentalität oder Romantisierung ist.
Wir begleiten eine erwachsene Frau bei ihrem Gang durch das elterliche Haus, das sie verkaufen will. Die Autorin ruft die Eindrücke und Erlebnisse vorwiegend durch Aufzählungen ab, was die erwachsene Position und die Abgrenzung von der Kindheit verdeutlicht.
Mit klaren, abgewogenen Worten tastet sich die Protagonistin zurück in eine magisch geheimnisvolle Welt, aus der sie längst vertrieben ist und von der sie endgültig Abschied nehmen muss.
Bojan Dimov
Eigentlich wollte ich weiterziehen (2. Preis)
In üppigen Sprachkaskaden beschreibt der Ich-Erzähler seinen Lebensbeginn und -lauf bis zur Gegenwart, in der er endlich zur Ruhe gekommen scheint: Hier, zwischen Rhein und Neckar.
Das Vokabular stammt vorwiegend aus der Musikwelt und wird äußerst ambitioniert eingesetzt. Als Ausdrucksmittel eines Bedrängten und Suchenden überzeugt die forciert-getriebene Sprache.
Peter Metz
3000 Sekunden (2. Preis)
Die Zählbarkeit der "Dinge der Welt" hält diese in Schach, wohingegen Worte in ihrer Unbeherrschbarkeit und Masse zu Chaos und Unheil führen.
Vor allem jene - allerdings zählbaren - Worte an der Hauswand, die es zu vergessen gilt.
Mithilfe seines Zählzwanges, ausgelöst oder verstärkt durch einen monotonen Job, versucht der Protagonist, sich gegen alles Sprachliche zu wappnen und die Gedanken an seine verlorene Liebe zu verdrängen.
Nahezu emotionslos, konzentriert und mit kühler Einfühlung wird hier eine beklemmende, absurd scheinende Szenerie entworfen. Sie endet in der Katastrophe.
Jobst Schöner
Der Schandfleck (3. Preis)
Dieser Ausschnitt aus der Jugendzeit eines Mannes erfreut durch eine uneitle, knappe und zupackende Erzählweise. Mit ihrem Dialekt wirken die Figuren "ortsgebunden", lebendig und folglich sehr realistisch. Die Geschichte wird in einfacher und direkter Sprache vorangebracht und entwickelt sich ohne schmückendes Beiwerk mit großer Selbstverständlichkeit. Der sparsame Duktus stimmt mit dem Erzählstoff trefflich überein.
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Lesung von Autoren der Region,
ludwigshafen,
Pfalz,
Rhein-Neckar,
Turm33,
Wettbewerb
Good Sounds: SUSANNE BLECH, Killer is a Man who don't fuck with the Music
Und heute Abend mal zum poetischen Abtanzen: Regine Wendt führt durch die Fortgeschrittenenwelt
In der Reihe "Dichterhain" im SV-Verlag, Band 4:
TANZ MIT MIR, Gedichte und Kunst von Regine Wendt
Eine Aufforderung zum Beziehungstanz mit fortgeschrittenen Tanzfiguren.
Inklusive 21 Gemälden und Collagen der Autorin!
Inklusive 21 Gemälden und Collagen der Autorin!
Ihr Preis:
5,99 €
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poetischer Tanz,
Regine Wendt,
TANZ MIT MIR
Donnerstag, 22. Mai 2014
Wie war's bei LADY MACBETH VON MZENSK in Kaiserslautern?
Alle Fotos Copyright bei Thomas Dörfler, Bühnenbild Kaiserslautern |
Eine Oper mit einem fulminanten Start 1934, über 200 erfolgreiche Aufführungen und stalinistischer Totalsperre ab Februar 1936 aufgrund eines Berichtes in der Prawda, der sogar sehr wahrscheinlich vom Opernbesucher Stalin selbst stammte. Stalin war Ende Januar 1936 in der Aufführung, verließ sie vorzeitig bereits nach dem 2. Akt und ließ sie propagandistisch untergehen. Sie blieb bis zu einer Neufassung in den 60er-Jahren von den Bühnen verbannt, obwohl Stalin schon 1953 starb und obwohl Schostakowitsch vom kommunistischen Regime auch ausgezeichnet wurde. Eine deutsche Aufführung in Kassel 1950 lehnte Schostakowitsch erst ab, weil er sein Werk für schlecht hielt, gab dann eine eigens überarbeitete Fassung frei. Der geniale Komponist trat den Weg der inneren Emigration an. Was sollte er auch machen? Sibirien in Kauf nehmen? Seinen Schaffensdrang im Steinbruch zertrümmern? Auswandern? Er hatte Ausreiseverbot bis in die 60er-Jahre, dann durfte er in die DDR ausreisen und trug sich auch mit Gedanken umzusiedeln, kehrte aber wieder in die UdSSR zurück. Es war wohl mehr eine duldende Rolle in der Zwangsehe mit dem grausamen Herrscher, der auch nicht davor zurückschreckte, Schostakowitschs Schwester und deren Mann zu deportieren, gleichzeitig auch Kompositionen bestellte, um zu sehen, wie regimetreu der Komponist sich zeigte, und von denen er nicht immer angetan war. Denn Schostakowitsch lieferte keine heroisierende Musik, beförderte nicht das Ideal des sowjetischen Helden, entsprach nicht den Vorstellungen der Machthaber. Und dennoch, er war ein geliebter Komponist beim Volk, bei den Musikern. Bei der Belagerung Leningrads durch die Hitlerarmee spielte man seine 7. Symphonie während eines Bombenangriffs der Deutschen und ließ die Abwehrgeschütze ruhen, um die Musik an diesem Abend doch klar ertönen zu lassen. Auch Deutsche hörten sie in den Schützengräben.
Stalin und Schostakowitsch |
Die Oper entstand aufgrund einer Novelle von Leskow (1865) und zeigt die russische zaristische Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Sie beinhaltete bereits die derbe Erotik, wie sie auch in der Oper umgesetzt wird. Ein ungewöhnlicher Kriminalstoff, eine Ehefrau, Katarina Lwowna Ismailowa in Mzensk, die aus ihrem Käfig ausbrechen will und vor Mord nicht zurückschreckt. Sie hat absolut unerfüllte Wünsche, sehnt sich nach einem Mann, einem ganzen Kerl, der ihren Hunger nach Zuneigung stillt. Sie ist nicht die machtbesessene Lady Macbeth, auch nicht die blutgierige, eher eine Mörderin und Selbstbefreierin aus Liebe, daher ist der Titel ein bisschen reißerisch, wohl aber auch eine Vertuschung der Mordserie als Graumsamkeit der Geschichte. Ein Senior-Gutsbesitzer Boris T. Ismailowa, der aus purer Lust erwägt, mit der Tochter seines Sohnes zu schlafen, nur um zu zeigen, dass sie Eigentum der Familie ist und seine Familie, und vor allem er, potent und zeugungsfähig sind. Er schlägt sie, behandelt sie tyrannisch, beschimpft sie als unfruchtbar und faul, weil in fünf Jahren noch keine Kinder geboren wurden. Statt dessen liegt sie den ganzen Tag im Bett. Ein Ehemann Sinowi B. Ismailowa, der seine Frau vernachlässigt vor lauter Gutsverwaltung und Reisen, aber absolute Treue erwartet. Und Sergej, ein "Handlungsgehilfe" bei dem Ismailows, ein Prachtkerl von Mann, der den Ruf hat, den er auch bestätigt, die letzte Gutsbesitzerin nachts bei Laune gehalten zu haben. Er geht nicht zimperlich mit Frauen um, beinahe kommt es zu einer Vergewaltigung der Köchin, nur weil sie ihn ablehnt und vor ihm ausgespuckt. Katerina unterbricht das Treiben und kommt selbst in die Schusslinie des Sergej. Er lässt sie seine Stärke spüren und der Funke springt bereits über.
Auspeitschung des Sergej |
Ermordung des Ehemanns Sinowi durch Sergej |
DIe unerlaubte Beziehung beginnt, wird von Boris entdeckt, der Sergej auspeitschen lässt und Katarina für sich will. Sie vergiftet ihn unter Mithilfe der Köchin mit Rattengift in den Pilzen. Er hat einen würdigen Abgang mit Pope und Volk, das ihm die letzte Ehre erweist. Den Mord aussprechen konnte er nicht mehr. Das Paar kann sich nun ungehindert treffen, bis eben der Ehemann zurückkommt. Auch er wird getötet und die Leiche im Keller des Hauses versteckt. Katerina und Sergej sind nun frei, aber nur fast, denn der Tote im Keller belastet doch die Beziehung. Am Tag der Hochzeit entdeckt ein Betrunkener die Leiche, die Polizei schreitet ein und verhaftet das Paar. Sie landen in Sibirien im Arbeitslager und müssen Zwangsarbeit leisten. Für Katarina ist noch alles zu ertragen, weil sie ihren Sergej liebt. Er aber hasst Katerina, weil sie ihn dahin gebracht hat, wo er nun ist. Sergej will eine neue Geliebte und findet auch eine. Katerina versucht die Beziehung zu vereiteln, indem sie die dralle Sonjetka auch ermordet. Ein Wachmann erschießt daraufhin Katerina, die Arbeitskolonne zieht weiter und lässt die beiden Leichen zurück.
Das Lager im letzten Akt, Katerina besticht einen Offizier, um Sergej zu treffen |
Eher untypisch für eine Oper ist die Vergewaltigungsszene mit der Köchin, die Bestrafung Katerinas durch Boris, aber auch die Liebesnächte zwischen Sergej und Katerina - in der Kaiserslauterner Inszenierung von Urs Häberli mit einem französischen Bett andeutungsweise in die Softpornoecke gerückt, ohne es darzustellen. Die Auspeitschung und Bestrafung Sergejs, nachdem Boris ihn nachts erwischte, erfolgt auch sehr realistisch, obwohl rote Stöcke nur alles andeuten. Die Arbeiter und Angestellten veranstalten den Spießrutenlauf, so wie sie Sergej bei der Vergewaltigung assistierten und anfeuerten. Nicht unbekannt in der Theater- und Operngeschichte sind Mehrfachmorde, aber auch hier sehr modern realistische Darstellungen des qualvoll sterbenden Boris, vergiftet durch Katerina, nachdem er Sergej ihr Zimmer verlassen sah, die Erdrosselung des Sinowis durch Sergej, der die beiden fast in flagranti erwischte. Und schließlich noch ihr Mord mit dem Hammer an der neuen Freundin Sergejs, später im Arbeitslager, nach ihrer Verhaftung und Verurteilung. Das Ende der Gutsbesitzerin Katarina durch einen Pistolenschuss des Wachmanns.
Die gesellschaftliche Situation wird einerseits mit sozialistischem Realismus beleuchtet, das Volk in einer Doppelrolle, mal die Maskenträger mit übergroßen Masken, die karikierte Gesichter zeigen, die Zeugen, Mittäter, Mitläufer, Gehorsamen, die Zuschauer und Claqueure, andererseits die authentischen Menschen, die die Masken abnehmen, so die Frauen bei der Vergewaltigung, bei der Auspeitschung Sergejs, beim Tod des Boris.
Die Polizei |
Die zaristische Polizei bei Urs Häberli im dritten Akt mit der Hochzeit und der Mordaufdeckung ein grotesker Haufen von bunten herumhopsenden Uniformierten, mit großen Nasen, wie Zwerge oder Trolle sich beweihräuchernd, ihre Langeweile im Kampf gegen die Nihilisten kaschierend, ihre Liebe zum Essen hervorhebend ... "Wir kämpfen gegen die Schlechtigkeit, aber ernten nur Ungerechtigkeit." Nach der Anzeige des Betrunkenen, dass die Ismailows eine Leiche im Keller hätten (auch doppeldeutig auf die gesellschaftliche Situation übertragbar), mischt sich die Polizei hinter Prawdas versteckt in die Hochzeitsgesellschaft und schreitet zur Tat, nachdem die Parteizeitung säuberlich gefaltet hinter die Uniformgürtel geklemmt wird.
Das Leben der Führungsschicht, die Unersättlichkeit der Reichen wird durch einen riesigen Leuchter in kritisches Licht gerückt, besteht er doch aus Messer und Gabeln ... Er schwebt nicht nur über den Polizisten, sondern auch über dem Ehebett der Katarina, die ihr opulentes Mahl in Form von Sex mit Sergej einnimmt. Die Hochzeit der Katarina steht unter schwarzem Vorzeichen, das Kleid, die Luftballons, alles schwarz. Nicht umsonst lässt der Polizeioberst bei der Verhaftung die Ballons bei beiden Tätern genüsslich platzen. Der Pope hier - wie schon bei der letzten Ölung des Boris, die nie stattfand - ein vodkatrunkener Langbart, aller Würde beraubt. Kirchenkritik war für die Kommunisten obligatorisch, Religiöses war verpönt, die Kirchen verödeten oder wurden für praktische Zwecke verwendet.
Die Lageratmosphäre im 4. Akt sehr realistisch, fast wie Verdis Gefangene in Nabucco, für uns heute Bilder aus Konzentrationslagern aller Diktaturen. Die Schmerzen, die Bestrafungen: "Wann trifft uns das Los der Sterbenden?", "Endlos der Weg unserer Qualen ..."
Das Lager im 4. Akt, die Strafgefangenen ziehen ohne Katarina und Sonjetka weiter |
Die ersten beiden Akte haben etwas, das einen Gewöhnungseffekt braucht, es ist das zwar kunstvoll gebaute Szenenbild mit den maskierten Zeugen aus dem Volk, es sind die Inhalte, die gar nicht so operntauglich scheinen, die einem Kriminalroman besser stünden. Eine pompöse, dramatische Musik, die viel dramatischer ist als die Texte. Ähnlich wäre es, wenn man herginge, sozialistisch realistisch aus der Milieustudie "Die Familie Selicke" von Arno Holz eine Oper mit Alban Bergs Musik zu machen. Die Akte drei und vier dagegen haben sehr viel Tiefe, sind kritisch, dramatisch, zeigen viel mehr.
Was noch erwähnt werden muss, sind die Einblendungen von Stalins Konterfei und vielen Assoziationen zu ihm. Boris wird von der Regie in die Nähe Stalins gerückt, sein Tod wie ein Staatsbegräbnis begangen, auch später immer wieder Stalineinblendungen, riesengroß, um auch den Rahmen des Geschehens zu betonen. Und eine weitere Figur fällt von Anfang an auf, das ist der Komponist selbst, der ständig anwesend, alles miterlebt und sogar kommentiert. Er ist auch der erzählende Betrunkene, der die Leiche entdeckt. Pflichtbewusst meldet er den grausigen Fund, als ob es das Staatsoberhaupt selbst sei. So blendet die Regie Schostakowitschs Leben im stalinistischen Russland mit ein, lässt uns das Schicksal der Katerina mit dem von Schostakowitschs Schwester vergleichen, aber auch mit seiner eigenen Bedrohung, den Abgang von Boris mit dem von Stalin, als Befreiung vom Joch des Menschenschinders. Alles im Schleier der Geschichte: Die Revolutionäre im Kampf gegen das alte zaristische Regime und seine Überbleibsel. Der Komponist dabei, aber nur mit halbem Herzen ...
Eine sehr interessante und überzeugende Inszenierung von Urs Häberli, die bis auf die dem Stück eigene "Schwergängigkeit" zu Beginn, sehr viel herausholt und fantastische Bühnenbilder in Arenaform von Thomas Dörfler mit der geeigneten Positionierung der Sänger und Statisten mischt. Symbolträchtige Accessoires verdichten den Bedeutungsrahmen und verlinken zur Geschichte. Für Normalabonnenten teilweise zu schwere Kost, je nach Bildungslage, aber für Kenner und Liebhaber von Opern abseits des Mainstreams ein Leckerbissen.
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