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(c) Dr. Heiko Beyer |
Am Sonntag, den 9. Februar, fand mal wieder einer dieser beeindruckenden Multimedia-Spätnachmittage in Neunkirchen / Saar zum Thema Länderreisen von Andreas Hubers Saar-Pfalz-Lichtblicke statt. Dieses Mal führte Dr. Heiko Beyer knapp 2 Stunden durch Argentinien. In
seinem Vortrag verschmelzen brillante Fotografien gekonnt
mit Filmpassagen in HDTV-Kinoqualität. Ein Hochleistungsbeamer
zaubert Bilder von ungeahnter Leuchtkraft und Brillanz auf die
Leinwand.
Heiko Beyer ist eigentlich Elektrotechniker und promovierter Mikroelektroniker, aber es gibt etwas, das ihn mehr fasziniert: das Leben, die Natur, unsere Erde! Diese Sehnsucht machte er zu seinem Beruf und ist schon über 20 Jahre als Fotojournalist unterwegs, durch alle möglichen Länder. Argentinien immer wieder in den letzten 5 Jahren, und er hat uns einen großen Schatz an seltenen Videoaufnahmen und Fotos aus diesen Jahren und von der letzten 15-monatigen Reise mitgebracht.
Argentinien hat enorme Ausmaße, über 3x so lang wie Deutschland und an der breitesten Stelle so breit wie Deutschland lang ist. Und es hat völlig unterschiedliche Landschaften. Knapp 41 Mio Menschen leben hier, 30 verschiedene ethnische Gruppierungen, viele Indianer dabei. Die Provinz Buenos Aires mit Stadt beherbergt allein rund 17 Mio Menschen. Es hat eine lange Periode von Diktaturen hinter sich, die Peronisten stark bis in die 70er Jahre. Erst ab 1983 regten sich demokratische Strömungen. Im Jahr 2001 war der gesamte Staat Argentinien pleite, erholte sich wieder und ist in 2014 erneut stark gefährdet abzustürzen.
Die Vielfalt Argentiniens
Im Norden die unwirtliche Puna mit Andenpässen von weit über 5000 m Höhe. Der höchste Berg Argentiniens und des amerikanischen Kontinents ist der Aconcagua mit 6.962 m Höhe. Die verminte Grenzregion der nördlichen Hochwüste zu Chile hat etwas ganz Unwirtliches. Gegensatz: Rosafarbene Flamingos stehen in schimmernden Lagunen und die Luft flimmert über den ausgetrockneten Salzseen und hohen Vulkanen. Weiter die Üppigkeit und typische Vegatation des tropischen Argentiniens, an der Ostküste Wale, See-Elefanten und Pinguine, an der Westseite Patagoniens wieder die Anden, aber wesentlich niedriger als im Norden, in der Mitte Feuchtsavannengebiete, im Süden Inlandpackeis und schließlich Feuerland. Argentinien beheimatet auch die beiden höchsten Vulkane der Erde, der Ojos del Salado mit 6.880 m und der Monte Pissis mit 6.795 m.
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(c) Dr. Heiko Beyer
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Zu der Reise des Foto-Globetrotters
Die Reise beginnt in Buenos Aires, wo Maria Valeria de José Picasso Lopez nicht nur ein Zimmer für ihn bereithält, sondern ihn auch Tango lehren will. Außerdem führt sie ihn durch die Stadt, in alte Tangolokale, in Künstlercafes und an das Grab von Evita Peron, der „Mutter der Nation Argentiniens“.
Weiter geht es ins tropische Argentinien mit den Estados de Iberá – ein riesiges Savannen- und Sumpfgebiet mit phantastischer Tierwelt – und natürlich den Wasserfällen von Iguacú im Zentrum. Eintauchen in dichtes Grün, exotische Tierstimmen und feuchtheiße Luft! Inmitten dieses Gebietes der Begründer und ehemalige Besitzer der Modemarke Esprit, der aus Umweltschutzgründen Land ankauft und Umweltschutz verwirklicht. Douglas Tompkins kauft seit dem Verkauf seines Imperiums in Patagonien riesige Gebiet auf und macht Nationalparks daraus. Im Moment dient alle Aktion dem Erhalt der Natur. Er residiert in seiner Estancia Rion del Secorro.
In Salta sehen wir die Inkasiedlung Iruya am Fuße des Berges mit 7 Farben.
In Tola Grande lernen wir die Ojos de Mare, kleine Salztümpel mit einem Salzkranz um das Wasser, was wohl auch den Augenvergleich hervorrief. In den Ojos beerdigten die Inkas ihre Toten, um ihnen den direkten Zugang zum Meer zu ermöglichen.
Ein besonderes Erlebnis sind die Salinas Grandes, eine riesige Salzwüstenebene, in der das Salz ornamental gerippt, bzw. gebrochen ein gleichmäßiges Bodenmuster, vergleichbar mit groben Fliesen, bildet, wie man es selten sieht. Eine Legende von einer Heiligen, die in der Wüste verdurstete, mit einem Kind an der Brust, das überlebte, hat einen Wallfahrtsort entstehen lassen, an dem alle Wasser, Wasser, Wasser in Plastikflaschen opfern.
Sehenswert auch die bizarren Erosionen in der 270.000 Hektar großen wüstenhaften Landschaft des Parks Nacional Talampaya, vielfarbige Gesteinsformationen, teilweise sogar kugelrunde Steine wie Kanonenkugeln.
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(c) Dr. Heiko Beyer
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Der Besuch bei einem Gaucho, Don Hugo, ein 70-jähriger Mann, immer draußen, zeigt uns den typischen Tagesablauf und das Leben dieser Pferdehirten in Wellblechhütten. Hugo wird zum typischen Vertreter Argentiniens, so wie Maria in Buenos Aires.
Den Schluss der Reise bilden unter anderem Märsche über das Packeis, auch in 1500 m Höhe die Umrundung des Fitz-Roy-Massivs in einer abenteuerlichen Expedition, die ihn quer über das Campo Hielo Sur, das südliche patagonische Inlandeisfeld führte. Der Südzipfel Argentiniens ist mit Feuerland und seinem Grönland-Charakter, der einsame Vorposten zur Antarktis, dem Land des ewigen Eises.
Eine spannende Reise mit vielen Erlebnissen, unterhaltsam und informativ moderiert von Heiko Beyer, die Fernweh entstehen lässt, Argentinien beeindruckend vermittelt. Übrigens... zurzeit gibt es schon Flüge und Ü/F in Hotels von Buenos Aires für 1100 € pro Person für 14 Tage. :-)