| Gemeinsam mit der Stadt Frankfurt haben wir entschieden, angesichts der weiterhin sehr angespannten Lage unseren Spielbetrieb noch bis vorerst 31. Mai auszusetzen. Wenngleich wir Sie also noch immer nicht bei uns am Haus begrüßen dürfen, stellen wir Ihnen auch diesen Monat wieder zahlreiche digitale Angebote bereit.
Zum Theaterstück »NSU 2.0« von Nuran David Calis ist ein Film entstanden, eine semi-dokumentarische, künstlerische Auseinandersetzung mit einer Bedrohung, die längst nicht mehr nur an den Rändern der Gesellschaft zu verorten ist. Außerdem zeigen wir nochmals Peter Schröders Hildesheimer-Lesung sowie »LTI – Lingua Tertii Imperii« von Victor Klemperer. Isaak Dentler liest Walter Jens' »Ich, ein Jud« mit musikalischer Begleitung. Ebenfalls ein zweites Mal zu sehen ist der Probenmitschnitt von »Rund oder Spitz« des Jungen Schauspiel Frankfurt. Und auch die filmische Produktion »Eine posthumane Geschichte« kann noch bis Ende Mai gestreamt werden.
Neben unseren vorproduzierten Formaten werden wir auch eine Reihe von Veranstaltungen, die bei uns im Haus stattfinden, per Livestream ins Netz übertragen: eine Lesung mit Carolin Emcke, die 49. Römerberggespräche und die letzte Veranstaltung unseres Schwerpunkt-Programms dieser Spielzeit: »Was tun!«
Last but not least bekommen Sie in den nächsten Wochen die Gelegenheit, hinter die Kulissen des Schauspiel Frankfurt zu schauen. In unserer Videoreihe »Backstage« stellen wir verschiedene Abteilungen und Mitarbeiter:innen hinter der Bühne vor.
Wir freuen uns, wenn Sie »einschalten«!
Auf bald Ihr Schauspiel Frankfurt | |
| | UNSERE DIGITALEN ANGEBOTE IM MAI | | |
|
| | »JOURNAL – TAGEBUCH IN ZEITEN DER PANDEMIE«
| | Carolin Emcke im Gespräch mit Ina Hartwig | | Bestseller-Autorin und Friedenspreis-Trägerin Carolin Emcke denkt in diesem persönlich-politischen Journal über das Ausnahme-Jahr 2020 nach. Am 22. März 2020 beschließen Bund und Länder »Kontaktbeschränkungen« – die neue Wirklichkeit der Pandemie greift ein in unsere psychische, soziale, politische Verfassung. Am Tag darauf beginnt Carolin Emcke mit ihrem »Journal«. Sie notiert nächtliche Albträume oder die unmöglichen Abschiede von geliebten Menschen so wie sie die nationalistischen Reflexe Europas und die autoritäre Verführung des Virus analysiert. Es ist die schonungs- und schutzlose Chronik eines Ausnahmezustands, von dem niemand weiß, wann er zu Ende sein und wie er uns verändert haben wird.
MIT Carolin Emcke, Ina Hartwig AM 13. Mai, 18.00 Uhr SF DIGITAL Die Veranstaltung wird live aus dem Schauspielhaus übertragen. Anschließend ist das Streaming-Angebot noch bis einschließlich 16.05.2021 verfügbar. | | | |
| | NSU 2.0: DER FILM
| | Eine Stückentwicklung von Nuran David Calis | | Pandemiebedingt konnte die Stückentwicklung »NSU 2.0« des Film- und Theatermachers Nuran David Calis noch nicht Premiere feiern. Doch parallel zur Theaterproduktion ist eine filmische Umsetzung der Arbeit entstanden, die ab dem 14. Mai zu sehen sein wird. »NSU 2.0: Der Film« ist eine semi-dokumentarische, künstlerische Auseinandersetzung, bei der Nuran David Calis vor allem die Verbindungen des NSU mit dem NSU 2.0 und den rechtsextremen Terroranschlägen in Hanau und Kassel ins Visier genommen hat. Er hat Politiker:innen interviewt, die Drohschreiben des NSU 2.0 erhalten haben, und zahlreiche Gespräche mit Betroffenen und Aktivist:innen in Hessen geführt.
MIT Torsten Flassig, Lotte Schubert, Mark Tumba AM 14. Mai, 20.00 Uhr SF DIGITAL Nach der filmischen Uraufführung ist das Streaming-Angebot noch bis einschließlich 11.06.2021 verfügbar. | | | |
49. RÖMERBERGGESPRÄCHE
| | Die Republik auf allen Viren – Wieviel Angst verträgt die Demokratie? | | Die Pandemie gerät zum Stresstest – nicht nur für das Individuum, sondern auch für das politische System. Welche Langzeitfolgen wird der fortgesetzte Lockdown haben – psychisch und politisch? Was wird aus individueller Freiheit, wechselseitigem Vertrauen und staatsbürgerlicher Souveränität? Wie verändert sich das Verhältnis von Staat, Wissenschaft und Gesellschaft? In Krisenzeiten werden die Grenzen und Möglichkeiten des Politischen neu bestimmt – mit welchen Risiken und Nebenwirkungen? Das fragen die Römerberggespräche im Superwahljahr 2021 und vier Monate vor der Bundestagswahl.
AM 22. Mai, 10.00-17.00 Uhr SF DIGITAL Die Veranstaltung wird live aus dem Chagallsaal des Schauspiel Frankfurt übertragen. Der Zugang zum Stream ist kostenlos. | | | |
WAS TUN!
| | Gespräch – Performance – Konzert | | Ausgehend von der Frage »Wo beginnt die Angst?« haben wir in dieser Spielzeit sowohl innerhalb der Inszenierungen als auch in einem facettenreichen Schwerpunktprogramm dazu angeregt, an kraftvollen, solidarischen Gegenpositionen zu Antisemitismus mitzuwirken. Nun wollen wir den Blick auf Möglichkeiten für zukünftiges Handeln lenken. Wie lässt sich für eine offene Gesellschaft kämpfen? Die Frage, was jede:r Einzelne bzw. die Institutionen dafür tun können, um Hass, Hetze und Angst entgegenzutreten, steht über dieser Abschlussveranstaltung. Dazu laden wir unterschiedliche Vertreter:innen ein, die sich künstlerisch-performativ sowie in den Bereichen Bildung, Politik und Wissenschaft mit diesem Komplex befassen. Abends werden der Musiker Daniel Kahn und seine Band ein Konzert geben, das aus dem Schauspielhaus gestreamt wird.
MODERATION Leon Joskowitz AM 30. Mai SF DIGITAL Die Veranstaltung wird live aus dem Schauspiel Frankfurt übertragen. Der Zugang zum Stream ist kostenlos. | | | |
|
»ICH, EIN JUD« | | Die Verteidigungsrede des Judas Ischarioth Von Walter Jens / Es liest: Isaak Dentler | | Judas gilt in der biblischen Überlieferung als zwielichtiger Jünger Jesu. In seinem fiktiven Monolog »Ich, ein Jud«, der auf Grundlage seines Romans »Der Fall Judas« von 1975 entstanden ist, wirft der Altphilologe und Literaturhistoriker Walter Jens einen neuen, anderen Blick auf Judas Ischarioth. Eine Lesung mit Musik! Hören Sie auch unseren »Podcast Extra« zur Lesung, mit Leon Joskowitz, Lukas Schmelmer und Isaak Dentler.
ES LIEST Isaak Dentler LIVE-MUSIK Max Mahlert (Schlagzeug), Tim Roth (Kontrabass, Elektronik) AM 01./02. Mai (Video-Premiere am 30. April, 20.00 Uhr) SF DIGITAL | | | |
| | »LIEBLOSE LEGENDEN«
| | Peter Schröder liest Wolfgang Hildesheimer | | In seinen satirischen Kurzgeschichten »Lieblose Legenden«, die erstmals 1952 erschienen sind, beschreibt Wolfgang Hildesheimer unterschiedlichste Charaktere, die in die absurdesten Gedankenwelten und Situationen geraten, und entlarvt dabei uns wohl bekannte Kulturklischees. Ensemblemitglied Peter Schröder nimmt uns mit in diese grotesken Welten und stellt drei der Geschichten von Hildesheimer vor. Wer die Lesung im April verpasst hat, bekommt jetzt noch mal die Gelegenheit dazu.
MIT Peter Schröder AM 06./07./08. Mai SF DIGITAL | | | |
|
RUND ODER SPITZ. WELTORDNUNGEN
| | Ein Probenmitschnitt / Konzept und Regie: Martina Droste | | Ein in seinen Lebenserfahrungen und Perspektiven diverses junges Ensemble taucht ein in Brechts »Die Rundköpfe und die Spitzköpfe oder Reich und reich gesellt sich gern«, eine »Parabel auf die Welt«, die Motive und Mechanismen von Rassismus reflektiert. Im Stream zeigen wir nochmals den Probenmitschnitt eines Durchlaufs in den Kammerspielen.
MIT Ayse Alatas, Schlomo Ettling, Lilith Langhammer, Chaula de Lossantos, Alexendre Mbonigaba, Farid Naghshbandi, Ibukun Ayomide Ogunbiyi, Domenica Schröter, Emmanuel Skatchkov, Louis Umbach AM 19./20./21. Mai SF DIGITAL
| | | |
| | LTI LINGUA TERTII IMPERII – SPRACHE DES DRITTEN REICHES | | Von Victor Klemperer | | Der zweite Weltkrieg begann lange vor den körperlichen und materiellen Schmähungen der Nationalsozialist:innen. Er begann, aus Sicht Victor Klemperers, mit deren sprachlichen Herabsetzungen und Demütigungen. Klemperer, der große deutsche Romanist, hat während der Hitler-Herrschaft die Sprache der Nationalsozialist:innen analysiert und dokumentiert. Seine Analyse über die Sprache des Dritten Reichs liest sich – bis heute – wie eine Gebrauchsanweisung, sprachliche Manipulationen zu entlarven und zu benennen.
MIT Caroline Dietrich, Stefan Graf, Wolfgang Vogler AM 26./27./28. Mai SF DIGITAL | | | |
|
| | EINE POSTHUMANE GESCHICHTE | | Von Pat To Yan / Regie: Jessica Glause | | Noch bis einschließlich 31. Mai zeigen wir unsere filmische Produktion »Eine posthumane Geschichte«. Ab sofort ist die Aufführung auch (wahlweise) mit englischen Untertiteln zu erleben. Franks Sohn Anders kommt ohne Gesäß zur Welt. Ein Cyberpo bringt die erhoffte Rettung. Dieses hochentwickelte künstliche Gesäß hat nur zur Folge, dass Anders‘ IQ in Hochgeschwindigkeit wächst, Anders selbst hingegen im gleichen Tempo altert. In »Eine posthumane Geschichte« erforscht der Hongkonger Autor Pat To Yan, was »Menschsein« in unserer Zukunft bedeuten könnte.
MIT Anna Bardavelidze, Vanessa Bärtsch, Christina Geiße, Agnes Kammerer, Jonathan Lutz, André Meyer, Uwe Zerwer NOCH BIS 31. Mai SF DIGITAL | | |
|
|
|
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen