Sonntag, 1. Oktober
2023, um 18 Uhr im Opernhaus
Premiere
LE NOZZE DI FIGARO |
Adriana González Foto: Marine Cessat-Bégler |
Oper in vier Akten
von Wolfgang Amadeus Mozart
In italienischer
Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische
Leitung: Thomas Guggeis / Alden Gatt; Inszenierung: Tilmann Köhler
Mitwirkende: Kihwan
Sim / Božidar Smiljanić (Figaro), Elena Villalón (Susanna), Danylo
Matviienko / Domen Križaj (Graf Almaviva), Adriana González /
Verity Wingate (Gräfin Almaviva), Kelsey Lauritano / Helene
Feldbauer (Cherubino), Cecelia Hall / Katharina Magiera (Marzelline),
Donato Di Stefano / Thomas Faulkner (Bartolo), Magnus Dietrich
(Basilio, Don Curzio), Idil Kutay (Barbarina), Franz Mayer (Antonio)
u.a.
Weitere
Vorstellungen: 6., 8. (18 Uhr), 12., 14., 21. Oktober, 28., 30. (18
Uhr) Dezember 2023,
5., 7. (18 Uhr),
18., 21. (18 Uhr) Januar 2024
Falls nicht anders
angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr.
Preise: € 16 bis
190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Mit freundlicher
Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Mit Le nozze di
Figaro bewies Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) ein großes Maß an
politischer Kühnheit: Wurde doch die literarische Vorlage des
Werkes, Beaumarchais’ La folle journée, ou Le mariage de Figaro,
nicht nur in Frankreich, sondern auch in Wien verboten. Dabei hatte
der Librettist Lorenzo da Ponte mit diplomatischem Geschick die
politische Brisanz des Stoffes entschärft. Als die Oper am 1. Mai
1786 am Wiener Burgtheater uraufgeführt wurde, war die Wirkung zwar
nicht mehr ganz so revolutionär wie die des Originals – ein
Affront gegen den Adel war sie jedoch allemal. Die Adaption spiegelt
eine zeitlos gültige, menschliche Komödie, die zunächst aus
besagten Gründen auf Ablehnung stieß, allmählich aber zu einer der
beliebtesten Mozart-Opern aufrückte. Die Neuproduktion löst die
Inszenierung von Guillaume Bernardi ab, welche 2006/07 Premiere an
der Oper Frankfurt feierte.
Als das Diener-Paar
Figaro und Susanna heiraten möchte, pocht deren Dienstherr, Graf
Almaviva, auf das „Recht der ersten Nacht“. Damit bringt er nicht
nur die Verlobten, sondern auch die eigene Gattin Rosina sowie fast
alle Schlossbewohner gegen sich auf. Was folgt ist ein Tag voller
Intrigen, Verkleidungen, Verwirrungen und Irrungen, an dessen Ende
der Graf das Nachsehen hat...
Die musikalische Leitung
der Neuproduktion liegt bei dem 1993 in Dachau geborenen Dirigenten
Thomas Guggeis, der an der Oper Frankfurt ab der Spielzeit 2023/24
den Posten des Generalmusikdirektors bekleidet. Sein Frankfurt-Debüt
gab er im Mai 2021 zunächst mit einer Aufführung von Mozarts
Requiem, gefolgt von Strauss’ Ariadne auf Naxos. 2019/20 wurde er
zum Staatskapellmeister der Staatsoper Berlin ernannt. Der in München
und Mailand ausgebildete Dirigent ging nach seiner Assistenz an der
Berliner Staatsoper zunächst von 2018 bis 2020 als Kapellmeister an
die Staatsoper Stuttgart. Inzwischen ist Thomas Guggeis regelmäßiger
Gast auch an der Wiener Staatsoper. Kürzlich debütierte er an der
Metropolitan Opera und unmittelbar darauf bei den Festspielen in
Santa Fe – jeweils mit dem Fliegenden Holländer. Sein Debüt an
der Mailänder Scala ist im Februar 2024 geplant.
Weitere
Aufführungen der Premierenserie von Mozarts Figaro übernimmt der
Amerikaner Alden Gatt, der hier ab 2023/24 als Kapellmeister und
Assistent des GMDs wirkt.
Der ursprünglich vom Schauspiel
kommende Regisseur Tilmann Köhler ist ein gern gesehener Gast in
Frankfurt, wo er mit Alexander Zemlinskys Der Traumgörge bald eine
weitere Arbeit für das Musiktheater vorlegen wird. Angeführt von
Kihwan Sim (Figaro), Elena Villalón (Susanna), Danylo Matviienko
(Graf Almaviva) und Kelsey Lauritano (Cherubino) stammt die
Figaro-Besetzung größtenteils aus (ehemaligen) Mitgliedern des
Ensembles und des Opernstudios der Oper Frankfurt. Zu den Gästen
zählen neben dem italienischen Bassisten Donato Di Stefano (Bartolo)
auch die guatemaltekische Sopranistin Adriana González, die als
Gräfin an der Oper Frankfurt bereits 2020/21 im Rahmen ihres
Deutschland-Debüts auftrat. Nun kehrt sie in der Partie nach
Frankfurt zurück und wird sie zuvor auch bei den Salzburger
Festspielen interpretieren.
Samstag, 7. Oktober
2023, um 18 Uhr im Opernhaus |
Foto: Monika Rittershaus |
Siebte
Wiederaufnahme
DON CARLO
Oper in fünf Akten
von Giuseppe Verdi
In italienischer
Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische
Leitung: Thomas Guggeis; Inszenierung: David McVicar
Mitwirkende: Otar
Jorjikia (Don Carlo), Magdalena Hinterdobler (Elisabeth von Valois),
Andreas Bauer Kanabas (Philipp II.), Dshamilja Kaiser (Prinzessin
Eboli), Domen Križaj (Rodrigo, Marquis von Posa), Kudaibergen
Abildin (Graf von Lerma / Herold), Bianca Andrew (Tebaldo), Simon Lim
(Der Großinquisitor), Thomas Faulkner (Ein Mönch), Kateryna Kasper
(Eine Stimme von oben) u.a.
Weitere
Vorstellungen: 13., 22. (18 Uhr), 27., 29. (15.30 Uhr ) Oktober, 4.
(18 Uhr) November 2023
Falls nicht anders
angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18.30 Uhr. Preise: € 16
bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Die Inszenierung des
Don Carlo von Giuseppe Verdi (1813-1901) durch David McVicar feierte
am 30. September 2007 Premiere im Opernhaus – als erste Frankfurter
Neuproduktion des Werkes seit 37 Jahren. Vom Publikum wurde die
aufwändig ausgestattete Aufführung mit den prachtvoll-historischen
Kostümen von Brigitte Reiffenstuel überwiegend bejubelt, doch
meldeten sich auch kritische Zuschauerstimmen zu Wort, denen die
Sicht des schottischen Regisseurs auf Verdis Erfolgsoper zu
konventionell ausgefallen war. Dennoch wurde die Inszenierung von der
Kritik in erster Linie positiv beurteilt. So war z.B. in der Welt zu
lesen: „Gespielt wird die lange, fünfaktige Fassung von 1886.
McVicars großartige Regieleistung geht dabei weit über die
Grundsatzentscheidungen für eine streng stilisierte Bühne samt
historisch korrekten Kostümen hinaus. Er führt seine Figuren mit
viel Liebe fürs psychologische Detail und schlüsselt so die
komplexe Handlung überzeugend auf.“
Zum Inhalt: Don
Carlo, Sohn des spanischen Königs Philipp II., soll die französische
Königstochter Elisabeth von Valois heiraten. Die beiden verlieben
sich ineinander, doch muss die junge Frau schließlich aus Gründen
der Staatsraison den König selbst zum Mann nehmen. Zudem verweigert
Philipp seinem Sohn den Auftrag, dem durch Spanien unterdrückten
Flandern den Frieden zu bringen und damit seinen Jugendfreund Rodrigo
zu unterstützen. Durch eine Intrige der in Carlo verliebten
Prinzessin Eboli entfremden sich Vater und Sohn immer mehr
voneinander. Carlo ist hin und her gerissen zwischen seiner Liebe zu
Elisabeth und dem Begehren nach politischer Anerkennung. Schließlich
kommt es nach der durch den Großinquisitor geforderten Ermordung des
politisch unliebsamen Rodrigo am Grab von Carlos Großvater Karl V.
zu einem entscheidenden Zusammentreffen aller Beteiligten...
Die
Erfolgsproduktion aus der Spielzeit 2007/08 wird nun zum siebten Mal
wiederaufgenommen, und die Besetzungsliste weist neben mit McVicars
Regie vertrauten Künstler*innen wie Andreas Bauer Kanabas (Philipp
II.), Simon Lim (Der Großinquisitor) – der 2019 sein Haus-Debüt
als Philipp II. gab und hier 2024 auch als Kardinal Brogni in La
Juive zu erleben sein wird –, Bianca Andrew (Tebaldo), Thomas
Faulkner (Ein Mönch) und Kateryna Kasper (Eine Stimme von oben) auch
neue Namen auf: In der Titelpartie ist der georgische Tenor Otar
Jorjikia erstmals im Haus am Willy-Brandt-Platz zu Gast und gab diese
unlängst auch an der Oper Graz. Zu seinen jüngsten Erfolgen gehören
Auftritte als Pinkerton (Madama Butterfly) bei den Bregenzer
Festspielen und an der Israeli Opera in Tel Aviv sowie als Gabriele
Adorno (Simon Boccanegra) an der Oper Zürich und am
Mariinski-Theater St. Petersburg. Die in Straubing geborene
Sopranistin Magdalena Hinterdobler (Rollendebüt als Elisabeth) zählt
als neues Ensemblemitglied Partien wie Grete in Zemlinksys Der
Traumgörge und Chrysothemis in Strauss’ Elektra zu ihren
Frankfurter Aufgaben. Dshamilja Kaiser (Prinzessin Eboli) begeisterte
an der Oper Frankfurt mehrfach als Adalgisa (Norma), sprang als
Carmen ein und sang Madame Flora in Menottis The Medium. Anschließend
wird sie als Venus in der Neuproduktion von Wagners Tannhäuser
hierher zurückkehren. Zukünftige Engagements führen die
Mezzosopranistin zudem als Verdis Lady Macbeth an die Oper Graz. Seit
der Saison 2020/21 im Ensemble, zählen Papageno (Die Zauberflöte)
und Wolfram (Tannhäuser) zu den kommenden Aufgaben des slowenischen
Baritons Domen Križaj (Rodrigo). Sein aus Kasachstan stammender
Kollege Kudaibergen Abildin (Graf von Lerma / Herold) ist als Tamino
(Die Zauberflöte) zu erleben und übernimmt Partien in den
Neuproduktionen Aida und Die Banditen. Die musikalische Leitung der
Inszenierung liegt erstmals bei Generalmusikdirektor Thomas Guggeis,
der nach Mozarts Le nozze di Figaro nun seine Qualitäten im
italienischem Repertoire unter Beweis stellt.
Sonntag, 15. Oktober
2023, um 18 Uhr im Opernhaus
|
Foto: Barbara Aumüller |
Erste Wiederaufnahme
FEDORA
Melodramma in drei
Akten von Umberto Giordano
In italienischer
Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Mitwirkende: Nadja
Stefanoff / Svetlana Aksenova (Fedora), Alfred Kim (Loris Ipanow),
Mikołaj Trąbka (De Siriex), Bianca Tognocchi (Olga Sukarew),
Frederic Jost (Gretch), Bianca Andrew (Dimitri), Theo Lebow (Desiré),
Michael Porter (Rouvel), Thomas Faulkner (Cirillo), Jarrett Porter
(Borow), Sebastian Geyer (Lorek) u.a.
Weitere
Vorstellungen: 20., 28. Oktober, 12. (18 Uhr), 17. November 2023
Falls nicht anders
angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr.
Preise: € 16 bis
121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im
externen Vorverkauf)
Übernahme einer
Produktion der Königlichen Oper Stockholm, Premiere 10. Dezember
2016
Die Frankfurter
Erstaufführung der Fedora von Umberto Giordano (1867-1948) war
ursprünglich 2020/21 als Übernahme von der Königlichen Oper
Stockholm geplant, was jedoch – wie so viele andere Projekte auch –
Corona vereitelte. Die Produktion musste daher auf die folgende
Saison verschoben werden, so dass nun 2023/24 die erste
Wiederaufnahme der Inszenierung erfolgt.
„Fedora wird in
Deutschland nicht besonders häufig aufgeführt. Aber die
lukullische, intelligente Inszenierung von Christof Loy belegt, dass
es um Gewohnheiten geht, nicht um die Sache. (…) Der jubelnde
Beifall in einem vollen Haus selbstverständlich: uneinholbar. Den
Mitwirkenden müssen die Herzen geklopft haben, sogar beim Zuhören
war es so“, urteilte die Frankfurter Rundschau. Und im
Website-Auftritt der neuen musikzeitung war zu lesen: „Natürlich
steht und fällt der Abend mit der Titelheldin. Nadja Stefanoff hat
den Wechsel aus dem Mezzo-Fach in die ‚lirico spinto‘-Sopranpartien
beeindruckend vollzogen: ihre Bühnenerscheinung vereint genau das
rollengerechte Maß an herbem Selbstbewusstsein, leidenschaftlicher
Frau und souveräner Grande Dame, also vom dolce piano in harten
Furor.“ Daher handelt es sich um einen glücklichen Umstand, dass
die Sopranistin auch bei dieser Wiederaufnahme besetzt ist. Sie
wechselt sich mit ihrer russischen Fachkollegin Svetlana Aksenova ab,
die während der Premierenserie bereits einmal eingesprungen war.
Der
Verlobte von Fürstin Fedora Romazow fällt in St. Petersburg einem
vermeintlich politischen Attentat zum Opfer. Schnell wird Graf Loris
Ipanow als Hauptverdächtiger ermittelt. Monate später trifft die
Fürstin Loris auf einem Ball in ihrem Pariser Palais und sieht den
Moment ihrer Rache gekommen. Der Graf hat sich unsterblich in sie
verliebt und gesteht, ihren Verlobten tatsächlich getötet zu haben.
Fedora bittet Loris, später wiederzukommen. Schnell schreibt sie
einen Brief an den russischen Polizeichef, in dem sie ihn des Mordes
an ihrem Geliebten anklagt. Nachdem Loris zurückgekehrt ist, muss
Fedora hören, dass ihr Verlobter sie mit Loris’ Frau betrogen und
dieser ihn daraufhin in Notwehr erschossen hat. Nun kann auch Fedora
ihre Gefühle nicht mehr verbergen. Das Liebespaar flieht vor der
Polizei ins Berner Oberland. Dort erfährt Loris durch einen Brief
vom Tod seines Bruders und seiner Mutter, ausgelöst durch die
Nachforschungen der Geheimpolizei in St. Petersburg. Er schwört, an
der unbekannten Denunziantin Rache zu nehmen. Als er jedoch erkennen
muss, dass es sich dabei um Fedora handelt, verflucht er sie. Voller
Schuldgefühle vergiftet sie sich, und Loris verzeiht der Sterbenden.
Der italienische Dirigent Carlo Montanaro arbeitet regelmäßig an
der Oper Frankfurt, wo er zuletzt 2022/23 mit Puccinis Tosca
gastierte. Zu seinen Plänen gehören u.a. Verdis Aida an der
Deutschen Oper Berlin. Der gebürtige Koreaner Alfred Kim (Loris
Ipanow) war von 2008 bis 2013 Ensemblemitglied der Oper Frankfurt, wo
er zuletzt 2022/23 als Cavaradossi (Tosca) auftrat. Zu den
Neubesetzungen aus Ensemble und Opernstudio gehört u.a. Mikołaj
Trąbka (De Siriex), während Bianca Tognocchi (Olga Sukarew) und
einige wenige Kolleg*innen bereits mit der Produktion vertraut sind.
Karten für die
genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten
Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im
telefonischen Vorverkauf 069 - 212 49 49 4 erhältlich.