Do, 09.05.2013 I 18:00 Uhr | Staatstheater Darmstadt, Kleines Haus | Schauspiel
Phaedra Backwards
Marina Carr
Europäische Erstaufführung
Mit Phaedra Backwards dringt Marina Carr tief ins Geflecht der Mythen der griechischen Antike ein: Phaedra ist die zweite Ehefrau von Theseus und begehrt ihren Stiefsohn Hippolytos. Theseus hatte ihren Halbbruder Minotaurus, der halb Stier, halb Mensch war, in einem Labyrinth aufgespürt und getötet. Unterstützt wurde er dabei von Phaedras Schwester Ariadne. Das Ariadne dafür gegebene Eheversprechen brach Theseus jedoch. In Phaedra Backwards spiegelt das „Jetzt“ immer wieder das „Früher“. Die Tragödien der Vergangenheit wiederholen sich in der Gegenwart. Phaedra treibt einen Keil zwischen Vater und Sohn und so Hippolytos in den Selbstmord. Sie findet sich in ihrer Kindheit als Tochter des Königs Minos wieder und begegnet noch einmal ihren Geschwistern Ariadne und Minotaurus. Sie ist konfrontiert mit der Verantwortung für ihr Schicksal wie mit Theseus’ Schuld.
Die irische Dramatikerin Marina Carr zeichnet sich durch die Gestaltung komplexer Familiendramen aus. Dabei stellt sie immer wieder vielschichtige Frauenfiguren in den Mittelpunkt ihrer Stücke. „Diese Dinge geschehen nie, sind aber immer“, zitiert Carr den römischen Denker Sallust zum Mythos. Die Konflikte, von denen sie erzählt und die sie in einen zeitlosen Rahmen setzt, mussten durch die gesamte Menschheitsgeschichte hindurch immer wieder verarbeitet werden.
Inszenierung Patricia Benecke
Bühne und Kostüme Gesine Kuhn
Video Christoph Otto
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