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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

Übersetze/Translate/Traduis/Tradurre/Traducir/переводить/çevirmek

Freitag, 21. Februar 2014

28 ausgesuchte von 1000 möglichen Anordnungen der Liebe


Heute Abend in Mannheim: FRESSGESÄNGE (4-Gänge-Imbiss)


Ein Abend ganz um unsere (zweit)größte Leidenschaft.
Fressgesänge

Was hat ein Eifersuchtsmord mit einem berühmten Gericht zu tun? Warum ist die Currywurst überhaupt das Beste? Weshalb macht Blaukraut betrunken? Wieso erhält unser Vanille-Pudding niemals den Grand Prix der Desserts?

Diese ernährungswissentschaftlich wichtigen Fragen werden schonungslos analysiert und beantwortet.

Premiere: 23.03.2013
Dauer: 2:00 Std. (inkl. 4-Gang-Imbiss-Menü und Pause)
Darsteller, Gesang: Coralie Wolff und Boris Ben Siegel
Klavier: Burkhard Dersch
Regie: Ensemble
Fotos: Oliver Meyer
4-Gänge-Imbiss

Bei Fressgesänge sollen Sie nicht nur musikalisch und karabettistisch über unsere (zweit)größte Leidenschaft unterhalten werden, sondern diese Leidenschaft auch praktisch ausüben.
Ein 4-Gänge-Imbiss wird während der Vorstellung ihren Gaumen erfreuen. Das 4-Gang-Mini-Menü wird zubereitet und serviert von Schülern der 12. Klasse der "Hans Müller-Wiedemann-Schule"

Good Sounds: NEW MODEL ARMY, Horsemen


Hörbuch (Lesung): UNGERECHT WIE DIE LIEBE von ULLA MEINECKE, Jonny

Good Sounds: EXCLUSIVE, Faded


Premiere am 8.3. in Mannheim: Draußen vor der Tür // Die Ehe der Maria Braun



Draußen vor der Tür // Die Ehe der Maria Braun
Wolfgang Borchert // Rainer Werner Fassbinder


Premiere am 8. März,19.00 Uhr, Schauspielhaus

Aus dem Leben der Maria Braun (Fassbinder), die, selbst tief in der Seele beschädigt, in einer »schlechten Zeit für Gefühle« Karriere macht und aus Borcherts Beckmann, der, selbst traumatisiert, seine »Verantwortung« für den Tod anderer »abgeben« will, entsteht ein Doppelabend, der sich mit Schuld und Verletzung, aber auch mit Verdrängung und Verdrängtem beschäftigt – Verdrängtes, das möglicherweise bis in die Gegenwart der Kriegskinder und ihrer Nachkommen reicht. Es inszeniert Hausregisseur Dominic Friedel.

Draußen vor der Tür: Beckmann kommt als Kriegsheimkehrer von der Ostfront nach Deutschland zurück. Doch seine Frau hat einen anderen Mann, sein einjähriger Sohn ist im Bombenhagel gestorben und seine Eltern haben sich selbst »entnazifiziert«, indem sie sich in der Küche vergasten. Beckmann verzweifelt. Ihm gegenüber steht eine Gesellschaft, die beteuert: »Man hält das aus, Beckmann«.


Die Ehe der Maria Braun: Maria und Hermann Braun heiraten 1943. Schon einen Tag nach der Hochzeit muss Hermann zurück an die Front. Allein und scheinbar hart geworden kämpft sich Maria durch die Nachkriegsjahre und arbeitet mit allen Mitteln an ihrem persönlichen Wirtschaftswunder. Mit dem Leben will sie beginnen, wenn sie wieder mit Hermann zusammen ist. Das denkt sie jedenfalls.

Inszenierung: Dominic Friedel – Bühne: Maren Greinke – Kostüme: Karoline Bierner – Video: Stephan Komitsch – Dramaturgie: Stefanie Gottfried

Mit Sabine Fürst, Almut Henkel, Michaela Klamminger, Ragna Pitoll, Dascha Trautwein; Thorsten Danner, Jacques Malan, Peter Pearce, Sven Prietz, Sascha Tuxhorn

Die nächste Vorstellung: 14. März 2014, 19.00 Uhr

Good Sounds: MAX HERRE, Fühlt sich wie fliegen an



Noch bis 8.3. in Mannheim: Belebung der toten Winkel


Belebung der toten Winkel
1. Februar - 8. März 2014

zeitraumexitHafenstrasse 68, 68159 Mannheim
21. Februar 201416:00 Uhr
Öffnungszeiten: Fr 16-20 Uhr, Sa/So/Feiertag: 14-18 Uhr
und nach Vereinbarung



Zeichnung total in einer internationalen Ausstellung bei der Alter, Biografie und Herkunft des Urhebers oder der Urheberin keine Rolle spielen. 
Mit der Zeichnungs-Ausstellung „Belebung der toten Winkel“ soll der Versuch gemacht werden, die in unserem Sehen bestehenden “toten Winkel“ zu weiten und zu beleben. Ich gehe davon aus, dass die über 130 Zeichnungen in all ihrer Verschiedenheit unseren Blick sensibilisieren, ja, dass uns die Augen zuweilen überlaufen. Ich kann nur sagen: Kommen und Anschauen. Vergleichen. Kopfschütteln. Versinken. Staunen. Eine gute Zeichnung. Eine, die einen umhaut. Eine, die einem die Augen öffnet. Eine Halleluja-Zeichnung. Eine Abgebrochene. Eine, zu der einem nichts mehr einfällt. Eine Scheiß-Zeichnung. (Wolfgang Sautermeister)

Good Sounds: KACEY MUSGRAVES


Heute Abend Inaugurationsauftritt der neuen Sektionsvorsitzenden LANDAU/Pfalz des Literarischen Vereins der Pfalz e.V. mit einer szenischen Lesung zu BERTHA VON SUTTNER - Kultur selbstgemacht ist doch am besten


Freitag, 21. Februar 2014, 20:00 bis 22:00 Uhr, im Haus am Westbahnhof, kleiner Saal,
An 44 Nr. 40a, 76829 Landau


BERTHA VON SUTTNER (1843-1914)

"Ein Leben für den Frieden"

Friedensbewegte Texte in einer szenischen Lesung von Birgit Heid (neue Sektionsvorsitzende LANDAU/Pfalz, in der Nachfolge von Wolfgang Diehl, 2. Vorsitzende Pfalz)


Bertha von Suttner war eine Frau, die ihr halbes Leben in unermüdlichem Eifer der Verbreitung des Friedensgedankens und des Pazifismus´ widmete. 

1843 wurde Bertha Sophia Felicita Gräfin Kinsky im Prager Palais Kinsky geboren. Mit 30 verarmt, arbeitete sie erst für Baron Carl von Suttner als Gouvernante und danach als Sekretärin für Alfred Nobel. 1889 erschien ihr Roman „Die Waffen nieder“, in dem sie das Leiden durch und im Krieg darstellt. Ihr Buch wurde in alle Kultursprachen übersetzt und war ei­ner der größten Bucherfolge des 19. Jahrhun­derts. Es förderte die Verbrei­tung des Friedensgedankens in aller Welt und wurde ausgiebig diskutiert. Über Nacht war das Thema „Internationale Friedensbewegung“ bekannt geworden, und Bertha von Suttner wurde eine prominente Persönlichkeit. Karl Liebknecht druckte ihren Roman im „Vor­wärts“.

Als Einführung wird Birgit Heid den Lebensweg der engagierten Baronin, die als erste Frau den Friedensnobelpreis erhielt, in Szene setzen. 

+++    Auszüge aus ihrem Roman „Die Waffen nieder!“ werden von Schülern des „OHG-Kultkeller-Slam“, allesamt beachtliche U-20-Poetry-Slammer, vorgetragen.
+++   Das bekannte Hoffmann-Hammer-Trio aus Neupotz spielt und singt friedensbewegte Lieder. Die Musiker haben sich ein umfangreiches musikalisches Repertoire erarbeitet. Es reicht von Friedens- und Revolutionssongs sowie internationalen Chansons bis hin zu eigenen Kompositionen.
+++    Zwei Jungautoren aus Frankenthal und Landau tragen im Anschluss ihre eigenen poetischen Bearbeitungen der Themen aus Bertha von Suttners Roman vor. Es geht um Liebe, Krieg und Pazifismus.


Der Eintritt ist frei, um Spenden wird herzlich gebeten. 




    Donnerstag, 20. Februar 2014

    Good Sounds: JERROD NIEMANN, Yellow Brick Road


    Heute Abend in Kaiserslautern: JUDAS


    21.02.2014, 20:00 - 21:10 Uhr, Kleine Kirche (zum letzten Mal am 27. März) am 09. und 14. April in der Stiftskirche, am 09. und 16. April in der Kirche St. Martin

    Judas.

    Ein Monolog von Lot Vekemans
    Premiere 23|01|2014 |
    Ein-Mann-Stück zum Thema Schuld und Verrat.

    Ein Mann beginnt eine Geschichte zu erzählen, seine Geschichte, die Geschichte eines Namens. Eigentlich war er auf seinen Namen, der seit Generationen dem ersten Sohn der Familie gegeben wurde, sehr stolz. Heute jedoch darf man in manchen Ländern gar nicht mehr so heißen wie er. Und das alles wegen einer Tat. Sein Name ist Judas. Und er hat jemanden verraten. Oder übergeben?
    Sein Name wurde zu einem Fluch und der Mann zum Inbegriff des Verrats. Doch jetzt, nach über 2.000 Jahren, möchte Judas nicht mehr hinnehmen, dass er die Schuld allein tragen soll.
    Wird einer für einen Verrat bezahlt, so „erhält er den Judaslohn“. Den Namen „Judas“ setzen wir mit Verrat gleich. Das Bild des Verräters ist in unsere Umgangssprache eingeflossen – ist das aber gerechtfertigt? Lot Vekemans stellt den Mann hinter dem Namen und seine Geschichte in den Mittelpunkt und ermöglicht dem Zuschauer einen ganz neuen Blick auf Judas.

    Morgen Abend in Kaiserslautern: Der Pagodenprinz



    21|02|2014       20:00 Uhr       Werkstattbühne, Pfalztheater Kaiserslautern

    Der Pagodenprinz
    Ballett von Stefano Giannetti, Musik von Benjamin Britten
    Nach einem Libretto von John Cranko

    Eine märchenhafte Reise ins Land der Pagoden.

    Benjamin Brittens op. 57 wurde am 1. Januar 1957 am Londoner Opernhaus Covent Garden uraufgeführt. Der Komponist selbst leitete die Vorstellung seines ersten abendfüllenden Werkes, das er eigens für das Tanztheater komponiert hatte. Librettist und Choreograph der Uraufführung war der weltberühmte John Cranko. In keinem anderen Werk hat Britten seiner Phantasie so freien Lauf gelassen. Die einzelnen Nummern bestechen durch einen überwältigenden Reichtum an Klang und entfalten ein außerordentlich breites Stimmungs- und Ausdrucksspektrum. Der Kaiser des „Königreichs der Mitte“ will seine Tochter Belle Epine verheiraten. Vier Könige reisen an, um sie zu freien. Doch der Plan des Kaisers scheint zu misslingen, als die Könige seine jüngere Tochter Belle Rose erblicken. Erst als der Kaiser Belle Epine zur Thronerbin macht, wenden sich die vier Freier ihr zu. Sie jedoch weist alle vier ab. Ein Bote des Pagodenprinzen tritt ein und bringt ein Kästchen mit einer Rose des Prinzen. Nur Belle Rose gelingt es, dieses Kästchen zu öffnen, woraufhin der Bote sie mitnimmt in das Land des Prinzen. Belle Rose erkundet das Land der Pagoden. Es nähert sich ihr ein grüner Salamander, der plötzlich menschliche Gestalt annimmt und sich als der Prinz entpuppt. Als Belle Rose sich die Augenbinde wegreißt, versteckt er sich und verwandelt sich zurück in den Salamander, Belle Rose flieht. Inzwischen herrscht Belle Epine als tyrannische Kaiserin über das Land ihres Vaters, den sie gefangen genommen hat. Belle Rose kommt zurück und will ihrem Vater helfen, ihr folgt der Salamander. Beide werden von Belle Epine ebenfalls festgesetzt. Dank seiner Zauberkräfte befreit der Salamander alle Eingesperrten und nimmt seinerseits Belle Epine gefangen. Zum Dank umarmt ihn Belle Rose, er wird zum Prinzen. Das „Reich der Mitte“ versinkt und Belle Rose und der Pagodenprinz kehren, begleitet vom Vater, in das Land der Pagoden zurück, wo ihre Hochzeit stattfindet.
    Die Märchenwelt der Pagoden bietet dem Tanz ein breites Spektrum an originellen Charakterbewegungen und verspricht eine spannende Reise in eine ferne, geheimnisvolle und unbekannte Welt.


    Bühne und Kostüme Julia Buckmiller und Barbara Kloos
    Dramaturgie Tanja Hermann

    Good Sounds: STANFOUR, In Your Arms


    Good Sounds: ALEXANDRA, Zigeunerjunge


    Mittwoch, 19. Februar 2014

    Video zum Jugendtheaterstück: DER BUSHALTESTELLENKÜSSER


    Aus einer hessischen Inszenierung des
    Theaterhaus Ensembles

    Morgen Abend in Ludwigshafen am Rhein: DER BUSHALTESTELLENKÜSSER


    STUDIO im Pfalzbau, Ludwigshafen am Rhein

    Do, 20.2.2014, 19.00 Uhr (Premiere)
    Mo, 24.2.2014, 10.00 Uhr
    Di, 25.2.2014, 10.00 Uhr
    Mi, 26.2.2014, 10.00 Uhr
    Do, 27.2.2014, 10.00 Uhr


    Der Bushaltestellenküsser

    Jugendstück von Ralf N. Höhfeld
    Ab 12 Jahren
    Inszenierung: Matthias Folz


    Der Autor Ralf N. Höhfeld hat ein Stück mit vielen Leerstellen und Rätseln verfasst. Ein Mädchen wartet an einer Bushaltestelle und wird von einem Jungen geküsst.
    Der Junge heißt Tom, doch das Mädchen probiert immer wieder neue Namen aus, so als hätten sich ihre Eltern nicht entscheiden können. Das Mädchen macht einen verlorenen Eindruck, eine große Einsamkeit umgibt sie, vor der sie zu fliehen scheint.Vielleicht hat Tom deshalb instinktiv den Impuls, das Mädchen immer wieder zu küssen.
    Sein Kuss hat etwas Erweckendes, so als würde das Mädchen erst durch diesen Kuss existieren. Doch er kann sie nie lange halten in seiner Umarmung. Jedes Mal, wenn sie sich an der Bushaltestelle treffen, ist sie in Gedanken fast schon wieder fort – denn ihre Eltern warten auf sie. Ihre Eltern warten darauf, dass das Mädchen sie wieder näher zusammenbringt …

    Good Sounds: LONG DISTANCE CALLING, Into The Black Wide Open


    Long Distance Calling | Into The Black Wide Open 
    (official video)

    Morgen Abend in Esch/Alzette (LUX): Long Distance Calling - Postrock

    Donnerstag, 20. Februar 2014  · 20:00 Uhr  Esch Rockhal, 5, avenue du Rock'n'Roll (Belval), L  4361  Esch/Alzette, Telefon: 00352245551


    Long Distance Calling 
    Postrock
    Support: Junius und Wolves Like Us


    Long Distance Calling

    Die fünf Münsteraner von Long Distance Call sehen sich selbst nicht als eine weitere Postrock-Band, denn einige hartnäckige Einflüsse der Jungs sind defintiv älteren Ursprungs, auch wenn die Band daraus natürlich ihr ganz eigenes, kraftvolles Süppchen kocht: Tool, Pink Floyd, Led Zeppelin oder Alice in Chains, um nur einige der bekannteren Referenzen zu nennen.



    Good Sounds: RIO REISER, Für immer und dich


    Serie: Tom Sawyers Abenteuer und Streiche 02, von Mark Twain



    Zweites Kapitel.
    Tom streicht einen Zaun.

    Der Sonnabend Morgen tagte, die ganze sommerliche Welt draußen war sonnig und klar, sprudelnd von Leben und Bewegung. In jedem Herzen schien's zu klingen und zu singen, und wenn das Herz jung war, trat der Klang unversehens auf die Lippen. Freude und Lust malte sich in jedem Antlitz, jeder Schritt war beflügelt. Die Akazien blühten und erfüllten mit ihrem köstlichen Duft rings alle Lüfte.

    Tom erschien auf der Bildfläche mit einem Eimer voll Tünche und einem langstieligen Pinsel. Er stand vor dem Zaun, besah sich das zukünftige Feld seiner Tätigkeit und es war ihm, als schwände mit einem Schlage alle Freude aus der Natur. Eine tiefe Schwermut bemächtigte sich seines ahnungsvollen Geistes. Dreißig Meter lang und neun Fuß hoch war der unglückliche Zaun! Das Leben schien ihm öde, das Dasein eine Last. Seufzend tauchte er den Pinsel ein und fuhr damit über die oberste Planke, wiederholte das Manöver einmal und noch einmal. Dann verglich er die unbedeutende übertünchte Strecke mit der Riesenausdehnung des noch ungetünchten Zaunes und ließ sich entmutigt auf ein paar knorrigen Baumwurzeln nieder. Jim, der kleine Nigger, trat singend und springend aus dem Hoftor mit einem Holzeimer in der Hand. Wasser an der Dorfpumpe holen zu müssen, war Tom bis jetzt immer gründlich verhaßt gewesen, in diesem Augenblick dünkte es ihn die höchste Wonne. Er erinnerte sich, daß man dort immer Gesellschaft traf; Weiße, Mulatten und Niggerjungen und Mädchen waren da stets zu finden, die warteten, bis die Reihe an sie kam und sich inzwischen ausruhten, mit allerlei handelten oder tauschten, sich zankten, rauften, prügelten und dergleichen Kurzweil trieben. Auch durfte man Jim mit seinem Eimer Wasser nie vor Ablauf einer Stunde zurückerwarten, obgleich die Pumpe kaum einige hundert Schritte vom Haus entfernt war und selbst dann mußte gewöhnlich noch nach ihm geschickt werden. Ruft also Tom:

    »Hör', Jim, ich will das Wasser holen, streich' du hier ein bißchen an.«

    Jim schüttelte den Dickkopf und sagte:

    »Nix das können, junge Herr Tom, Alte Tante sagen, Jim sollen nix tun andres als Wasser holen, sollen ja nix anstreichen. Sie sagen, junge Herr Tom wohl werden fragen Jim, ob er wollen anstreichen, aber er nix sollen es tun – ja nix sollen es tun.«

    »Ach was, Jim, laß dir nichts weismachen, so redet sie immer. Her mit dem Eimer, ich bin gleich wieder da. Sie merkt's noch gar nicht.«

    »Jim sein so bange, er's nix wollen tun. Alte Tante sagen, sie ihm reißen Kopf ab, wenn er's tun.«

    »Sie! O Herr Jemine, die kann ja gar niemand ordentlich durchhauen, – die fährt einem ja nur mit der Hand über den Kopf, als ob sie streicheln wollte, und ich möcht' wissen, wer sich daraus was macht. Ja, schwatzen tut sie von durchhauen und allem, aber schwatzen tut nicht weh, – das heißt, solang sie nicht weint dazu. Jim, da, ich schenk dir auch 'ne große Murmel, – da und noch 'nen Gummi dazu!«

    Jim schwankte.

    »'nen Gummi, Jim, und was für ein Stück, sieh mal her!«

    »O, du meine alles! Sein das prachtvoll Stück Gummi. Aber, junge Herr Tom, Jim sein so ganz furchtbar bange vor alte Tante!«

    Jim aber war auch nur ein schwacher Mensch, – diese Versuchung erwies sich als zu stark für ihn. Er stellte seinen Eimer hin und streckte die Hand nach dem verlockenden Gummi aus. Im nächsten Moment flog er jedoch, laut aufheulend, samt seinem Eimer die Straße hinunter, Tom tünchte mit Todesverachtung drauflos und Tante Polly zog sich stolz vom Schlachtfeld zurück, Pantoffel in der Hand, Triumph im Auge.

    Toms Eifer hielt nicht lange an. Ihm fiel all das Schöne ein, das er für diesen Tag geplant, und sein Kummer wuchs immer mehr. Bald würden sie vorüber schwärmen, die glücklichen Jungen, die heute frei waren, auf die Berge, in den Wald, zum Fluß, überall hin, wo's schön und herrlich war. Und wie würden sie ihn höhnen und auslachen und verspotten, daß er dableiben und arbeiten mußte, – schon der Gedanke allein brannte ihn wie Feuer. Er leerte seine Taschen und musterte seine weltlichen Güter, – alte Federn, Glas- und Steinkugeln, Marken und sonst allerlei Kram. Da war wohl genug, um sich dafür einen Arbeitstausch zu verschaffen, aber keineswegs genug, um sich auch nur eine knappe halbe Stunde voller Freiheit zu erkaufen. Seufzend wanderten die beschränkten Mittel wieder in die Tasche zurück und Tom mußte wohl oder übel die Idee fahren lassen, einen oder den andern der Jungen zur Beihilfe zu bestechen. In diesem dunkeln, hoffnungslosen Moment kam ihm eine Eingebung! Eine große, eine herrliche Eingebung! Er nahm seinen Pinsel wieder auf und machte sich still und emsig an die Arbeit. Da tauchte Ben Rogers in der Entfernung auf, Ben Rogers, dessen Spott er von allen gerade am meisten gefürchtet hatte. Ben's Gang, als er so daherkam, war ein springender, hüpfender kurzer Trab, Beweis genug, daß sein Herz leicht und seine Erwartungen hochgespannt waren. Er biß lustig in einen Apfel und ließ dazu in kurzen Zwischenpausen ein langes, melodisches Geheul ertönen, dem allemal ein tiefes gezogenes ding–dong–dang, ding–dong–dang folgte. Er stellte nämlich einen Dampfer vor. Als er sich Tom näherte, gab er Halbdampf, hielt sich in der Mitte der Straße, wandte sich stark nach Steuerbord und glitt drauf in stolzem Bogen dem Ufer zu, mit allem Aufwand von Pomp und Umständlichkeit, denn er stellte nichts Geringeres vor als den »Großen Missouri« mit neun Fuß Tiefgang. Er war Schiff, Kapitän, Mannschaft, Dampfmaschine, Glocke, alles in allem, stand also auf seiner eigenen Schiffsbrücke, erteilte Befehle und führte sie aus.

    »Halt, stoppen! Klinge–linge–ling.« Der Hauptweg war zu Ende und der Dampfer wandte sich langsam dem Seitenweg zu. »Wenden! Klingelingeling!« Steif ließ er die Arme an den Seiten niederfallen. »Wenden, Steuerbord! Klingelingeling! Tschu! tsch – tschu – u – tschu!«

    Nun beschrieb der rechte Arm große Kreise, denn er stellte ein vierzig Fuß großes Rad vor. »Zurück, Backbord! Klingelingeling! Tschu–tsch–tschu–u–sch!« Der linke Arm begann nun Kreise zu beschreiben. »Steuerbord stoppen! Lustig, Jungens! Anker auf – nieder! Klingeling! Tsch–tschuu–tschtu! Los! Maschine stoppen! He, Sie da! Scht–sch–tscht!« (Ausströmen des Dampfes.)

    Tom tünchte währenddessen und ließ den Dampfer Dampfer sein, Ben starrte ihn einen Augenblick an und grinste dann:

    »Hi–hi! Festgenagelt – äh?«

    Keine Antwort, Tom schien seinen letzten Strich mit dem Auge eines Künstlers zu prüfen, dann fuhr er zart mit dem Pinsel noch einmal drüber und übersah das Resultat in derselben kritischen Weise wie zuvor. Ben marschierte nun neben ihm auf. Toms Mund wässerte nach dem Apfel, er hielt sich aber tapfer an die Arbeit. Sagt Ben:

    »Hallo, alter Junge, Strafarbeit, ja?«

    »Ach, du bist's, Ben, ich hab' gar nicht aufgepaßt!«

    »Hör du, ich geh schwimmen, willst du vielleicht mit? Aber gelt, du arbeitst lieber, natürlich, du bleibst viel lieber da, gelt?«

    Tom maß ihn erstaunt von oben bis unten.

    »Was nennst du eigentlich arbeiten?«

    »W–was? Ist das keine Arbeit?«

    Tom tauchte seinen Pinsel wieder ein und bemerkte gleichgültig:

    »Vielleicht – vielleicht auch nicht! Ich weiß nur soviel, daß das dem Tom Sawyer paßt.«

    »Na, du willst mir doch nicht weismachen, daß du's zum Vergnügen tust?«

    Der Pinsel strich und strich.

    »Zum Vergnügen? Na, seh' nicht ein, warum nicht. Kann unsereiner denn alle Tag 'nen Zaun anstreichen?«

    Das warf nun ein neues Licht auf die Sache. Ben überlegte und knupperte an seinem Apfel. Tom fuhr sachte mit seinem Pinsel hin und her, trat dann zurück, um die Wirkung zu prüfen, besserte hier und da noch etwas nach, prüfte wieder, alles ohne sich im geringsten um Ben zu kümmern. Dieser verfolgte jede Bewegung, eifriger und eifriger mit steigendem Interesse. Sagt er plötzlich:

    »Du, Tom, laß mich ein bißchen streichen!«

    Tom überlegte, schien nachgeben zu wollen, gab aber diese Absicht wieder auf: »Nein, nein, das würde nicht gehen, Ben, wahrhaftig nicht. Weißt du, Tante Polly nimmt's besonders genau mit diesem Zaun, so dicht bei der Straße, siehst du. Ja, wenn's irgendwo dahinten wär', da lag nichts dran, – mir nicht und ihr nicht – so aber! Ja, sie nimmt's ganz ungeheuer genau mit diesem Zaun, der muß ganz besonders vorsichtig gestrichen werden, – einer von hundert Jungen vielleicht, oder noch weniger, kann's so machen, wie's gemacht werden muß.«

    »Nein, wirklich? Na, komm, Tom, laß mich's probieren, nur ein ganz klein bißchen. Ich ließ dich auch dran, Tom, wenn ich's zu tun hätte!«

    »Ben, wahrhaftig, ich tät's ja gern, aber Tante Polly – Jim hat's tun wollen und Sid, aber die haben's beide nicht gedurft. Siehst du nicht, wie ich in der Klemme stecke? Wenn du nun anstreichst und 's passiert was und der Zaun ist verdorben, dann–«

    »Ach, Unsinn, ich will's schon rechtmachen. Na, gib her, – wart', du kriegst auch den Rest von meinem Apfel; 's ist freilich nur noch der Butzen, aber etwas Fleisch sitzt doch noch drum.«

    »Na, denn los! Nein, Ben, doch nicht, ich hab' Angst, du –«

    »Da hast du noch 'nen ganzen Apfel dazu!« Tom gab nun den Pinsel ab. Widerstreben im Antlitz, Freude im Herzen. Und während der frühere Dampfer »Großer Missouri« im Schweiße seines Angesichts drauflos strich, saß der zurückgetretene Künstler auf einem Fäßchen im Schatten dicht dabei, baumelte mit den Beinen, verschlang seinen Apfel und brütete über dem Gedanken, wie er noch mehr Opfer in sein Netz zöge. An Material dazu war kein Mangel. Jungen kamen in Menge vorüber. Sie kamen, um zu spotten und blieben, um zu tünchen! Als Ben müde war, hatte Tom schon Kontrakt gemacht mit Billy Fischer, der ihm einen fast neuen, nur wenig geflickten Drachen bot. Dann trat Johnny Miller gegen eine tote Ratte ein, die an einer Schnur zum Hin- und Herschwingen befestigt war und so weiter und so weiter, Stunde um Stunde. Und als der Nachmittag zur Hälfte verstrichen, war aus Tom, dem mit Armut geschlagenen Jungen mit leeren Taschen und leeren Händen, ein im Reichtum förmlich schwelgender Glücklicher geworden. Er besaß außer den Dingen, die ich oben angeführt, noch zwölf Steinkugeln, eine freilich schon etwas stark beschädigte Mundharmonika, ein Stück blaues Glas, um die Welt dadurch zu betrachten, ein halbes Blasrohr, einen alten Schlüssel und nichts damit aufzuschließen, ein Stück Kreide, einen halb zerbrochenen Glasstöpsel von einer Wasserflasche, einen Bleisoldaten, ein Stück Seil, sechs Zündhütchen, ein junges Kätzchen mit nur einem Auge, einen alten messingnen Türgriff, ein Hundehalsband ohne Hund, eine Messerklinge, vier Orangenschalen und ein altes, wackeliges Stück Fensterrahmen, Dazu war er lustig und guter Dinge, brauchte sich gar nicht weiter anzustrengen die ganze Zeit über und hatte mehr Gesellschaft beinahe, als ihm lieb war. Der Zaun wurde nicht weniger als dreimal vollständig überpinselt, und wenn die Tünche im Eimer nicht ausgegangen wäre, hätte er zum Schluß noch jeden einzelnen Jungen des Dorfes bankrott gemacht.

    Unserm Tom kam die Welt gar nicht mehr so traurig und öde vor. Ohne es zu wissen, hatte er ein tief in der menschlichen Natur wurzelndes Gesetz entdeckt, die Triebfeder zu vielen, vielen Handlungen. Um das Begehren eines Menschen, sei er nun erwachsen oder nicht, – das Alter macht in dem Fall keinen Unterschied – also, um eines Menschen Begehren nach irgend etwas zu erwecken, braucht man ihm nur das Erlangen dieses »etwas« schwierig erscheinen zu lassen. Wäre Tom ein gewiegter, ein großer Philosoph gewesen, wie zum Beispiel der Schreiber dieses Buches, er hatte daraus gelernt, wie der Begriff von Arbeit einfach darin besteht, daß man etwas tun muß, daß dagegen Vergnügen das ist, was man freiwillig tut. Er würde verstanden haben, warum künstliche Blumen machen oder in einer Tretmühle gehen »Arbeit« heißt, während Kegelschieben im Schweiße des Angesichts oder den Montblanc erklettern lediglich als Vergnügen gilt. Ja, ja, wer erklärt diese Widersprüche in der menschlichen Natur!

    Good Sounds: FRANZÖSISCHE MUSIK, Musette


    Noch dieses Wochenende von Frei-So in Luxemburg: My funny Valentine


    My funny Valentine

    “Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug”, meinte Franz
    Kafka: “Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die
    Straße.” Am 14. Februar ist bekanntlich Valentinstag, der Tag der
    Verliebten. Falls Ihnen jedes Jahr – immer wieder – nichts Besseres
    als Blumen einfällt, sind Sie dieses Jahr hier genau richtig. Denn die
    “Liebe ist der einzige Weg, auf dem selbst die Dummen zu einer
    gewissen Größe gelangen” (Balzac).
    My Funny Valentine: ein Valentinsabend der besonderen Art – ironisch,
    melancholisch und poetisch. Ein musikalisches und literarisches
    Mosaik aus Liedern und Gedichten über das stärkste der
    menschlichen Gefühle: die Liebe. “The Place To Be” am Valentinstag
    2014! Für Paare, wie auch für Singles. Für Liebende, wie auch für
    noch nicht Liebende. Denn, wie man weiß: « la bandaison, papa, ça
    ne se commande pas » (Brassens). Ein Abend über die Liebe, die
    stärkste Zuneigung, die ein Mensch für einen anderen Menschen zu
    empfinden in der Lage ist, die aber tragischerweise keiner
    Erwiderung bedarf. Doch nach Casanova besteht die Liebe zunächst
    zu drei Viertel aus Neugier. Also seien Sie neugierig auf diesen
    Abend voller Überraschungen!

    Nach dem großen Erfolg des Konzerts D’Keess op an d’Klacken eraus
    2012 in der Rockhal haben sich die Verantwortlichen der Fondation
    Thierry van Werveke diesmal für eine kleinere Form im Theater entschieden.
    Bereits in der Saison 2007/2008 hatten Thierry van Werveke
    und Marc Limpach einen solchen Abend im TNL geplant. 2014 findet
    er jetzt endlich statt. Zwar ohne Thierry, aber als Benefizveranstaltung
    organisiert von – und zugunsten – der Fondation Thierry van
    Werveke.


    Autor: E Lidder- a Poesieowend zu Gonschten vun der Fondation Thierry van Werveke
    Mit: Shlomit Butbul, Luc feit, Anne Kaftan, Nora Koenig, Judith Lecuit, Sascha Ley, Marc Limpach, John Schlammes, Serge Tonnar, Georges Urwald, Jules Werner
    Produktion: Fondation Thierry van Werveke. Mat der Ennerstëtzung vun: Théâtre National du Luxembourg
    Ort der Produktion: Théâtre National du Luxembourg

    Dienstag, 18. Februar 2014

    Good Sounds: SEEED, Dickes B


    Ausstellung im Centre Pompidou-Metz: PHARES (Picasso)

    Du vendredi 14 février 2014 au lundi 15 février 2016,  Le Centre Pompidou-Metz, 1, parvis des Droits-de-l’Homme, CS 90490, 57020 Metz, Cedex 1

    Phares


    À partir de 2014, et pour une durée de deux ans, le Centre Pompidou-Metz présentera Phares, une exposition temporaire de longue durée, qui mettra en valeur une sélection d’une vingtaine d’œuvres majeures issues des collections du Centre Pompidou, Musée national d’art moderne, parmi lesquelles le rideau de scène du ballet Mercure par Pablo Picasso, la Composition aux deux perroquets de Fernand Léger et Personnages et oiseaux dans la nuit de Joan Miró.
    De Pablo Picasso à Anish Kapoor en passant par Sam Francis, Joseph Beuys et Dan Flavin, Phares offre une traversée de l’histoire de l’art du début de XXe siècle à nos jours, et permet de découvrir des artistes et mouvements essentiels de cette période.

    Présentée dans la Grande Nef, espace d’exposition unique en Europe par son volume, l’exposition constitue un ensemble exceptionnel d’œuvres monumentales rarement montrées du fait de leur format, telles Polombe de Frank Stella (d’une longueur de plus de huit mètres) et Survivant(s), un ensemble de sept grandes toiles de Yan Pei-Ming.

    Good Sounds: A TRIBE CALLED QUEST, Can I Kick It?


    Morgen in Metz: Festival Freeeeze #3 : Gavlyn + Jeff Le Nerf + 10vers + Pand’Or



    Le mercredi 19 février 2014 à 20h, Les Trinitaires, 12 rue des Trinitaires, 57000 Metz


    Festival Freeeeze #3 : Gavlyn + Jeff Le Nerf + 10vers + Pand’Or

    Coproduction Boumchaka & Metz en Scènes.

    Initialement prévue fin 2013, la troisième édition du festival électro / hip-hop Freeeeze organisé par Boumchaka !! se déroulera du 15 au 22 février 2014. Durant toute une semaine, des artistes régionaux, nationaux et internationaux, maîtres dans l’art des cultures urbaines - ou en passe de le devenir – réchaufferont l’atmosphère lorraine à grands coups de rimes, de beats et de beatbox. Après Thionville, et avant Nancy, Freeeeze#3 (re)passera par les Trinitaires de Metz pour une soirée hip-hop dont Boumchaka !! a le secret : souvenez-vous de la soirée de préfiguration du 6 décembre dernier avec MadMax, Stig of The Dump et surtout Dope D.O.D, devant une salle comble et chauffée à bloc !

    Basée à L.A., GAVLYN est une jeune rappeuse âgée de 23 ans. Sa musique est inspirée par les sons old-school et la funk des années 60 et 70. Malgré sa dévotion actuelle pour le hip-hop, Gavlyn puisent ses influences et ses inspirations dans d’autres styles tels que le rock, la drum’n bass, la house et la jungle. Sa voix unique, son attitude sincère et franche, ses flows variés et ses beats exquis en font une des artistes les plus demandées de la scène rap actuelle.

    JEFF LE NERF, rappeur originaire de Grenoble, se distingue à ses débuts sur les scènes de clash pour ses « punchlines » fracassantes. Alors qu’il faisait un concert dans sa ville, Jeff se fait remarquer par le célèbre rappeur Kool Shen qui le prend alors en main, en 2005, en le signant sur son label IV My People. Jeff Le Nerf collabore avec de nombreux rappeurs de renom tels que Salif, Sinik, Dadoo et Oxmo Puccino, mais aussi avec d'autres rappeurs moins médiatisés tels que Furax, Swift Guad ou 10VERS avec qui il crée le groupe Inglourious Bastardz.

    10VERS est un membre actif de la scène toulousaine. Fort d’un parcours rapologique où il a su se construire une identité sonore forte, il s'appuie sur un flow diabolique de dextérité et sur un sens du verbe juste. En 2012, il est rejoint par Jeff Le Nerf, Swift Guad, Neka et Furax et parachutent le projet Inglourious Bastardz qui reçoit un accueil inespéré.

    Originaire du Val d’Oise, Camélia, aka PAND’OR, est une rappeuse de 23 ans. Elle a débarqué dans le monde du rap français en 2010, lors d’un freestyle pour Radio Campus, aux côtés, entre autres, de Nekfeu, Swift Guad ou encore L’Indis. On la retrouve ensuite dans deux clashs, en tant que première participante, pour le compte des Rap Contenders face à Meksa et Jazzy Bazz.

    Good Sounds: TONE-LOC, Funky Cold Medina


    Heute Abend in Metz (F): Julien en route vers l'Olympia

    Julien en route vers l'Olympia


    L'humoriste Julien Strelzyck sera présent le 18 février prochain à La Chaouée pour y donner son spectacle "Julien en route vers l'Olympia". 

    Cinq sens en éveil pour le Carnaval haut en couleur d'un Julien craquant, croquant à
    merveille, une farandole de personnages dans lesquels chacun de nous se reconnait.
    Il joue malicieusement avec son public, passe au crible les travers de notre société, danse, chante…
    Il vous embarque dans son univers et, le temps du spectacle si bien rythmé, adieu stress, quotidien, horloges!

    Women's world: BIRDY, All You Never Say


    Buchtipp: manual numerale. Gedichte von Judith Zander bei dtv

    »DU WEISST ICH WOLLT MEHR ALS PULLOVER BORGEN«
    Zander: manual numerale
    Judith Zander
    manual numerale. Gedichte
    ›manual numerale‹ ist poetisches Tagebuch und metrisches Handbuch zugleich. Zwei Gedichte pro Tag, eines mit der Tageszahl, eines mit der Monatszahl. Nicht für jeden Tag findet sich ein Eintrag, doch mit jedem neuen Datum wandeln sich die lyrischen Formen. Anspielungsreich, mit verblüffenden Wortneuschöpfungen und trockener Ironie durchmisst Judith Zander souverän den Kosmos der Liebe und der Lyrik.

    • Originalausgabe (dtv premium)
    • Auch erhältlich als E-Book (EPUB und PDF)
    • Veranstaltungen mit Judith Zander:
        6. März, 20:30 Uhr – Buchhändlerkeller Berlin
      15. März, 15:00 Uhr – Ausgezeichnet! Leipziger Buchmesse
      15. März, 19:00 Uhr – Leipzig liest, Gohliser Schlösschen

    Good Sounds: HOWARD SHORE, I See Fire (The Hobbit)


    Serie: (7) Die wunderbaren Begebenheiten des Grafen Alethes von Lindenstein. Von Friedrich Baron de la Motte Fouqué



    Siebentes Kapitel
    Die Sterne glänzten bereits hoch am Himmel, und das geschäftige Treiben in Paris war fast gänzlich erstummt, als Alethes aus seiner Wohnung trat. Nur auf den Brücken, die er einsam, und tief in seinen Mantel gehüllt, überschritt, traf er noch Gestalten, die sich regten: Bettler ohne Obdach, im dumpfen Schlafe stöhnend, bisweilen durch seine Tritte zu halbbewußtem, unzufriednem Gemurmel erweckt. Er eilte, die Gärten am Ufer des Flusses zu erreichen, welche ihm Yolande bezeichnet hatte. Hier ging er unter den herrlichen Bäumen das Geräusch der leise wogenden Fluth entlängst, kühler, einsamer Nachthauch um seine Wangen. Wie geweiht durch irgend einen Zauberspruch kam er sich vor, der gemeinen Welt draußen entnommen, und in Yolandens Liebe zum göttlichern Leben verklärt. Die Sorgfalt, mit welcher er vorhin jedes beobachtende Auge zu erspähen und zu meiden gesucht hatte, verließ ihn, da er glaubte, unter höherm Schutze zu wandeln, wo ihn nichts Unwürdiges oder auch nur Störendes berühren könne. Um so mehr überrascht fand er sich, als Jemand aus einer nahen Hecke hervortrat, und ihn in französischer Sprache bat, einige Augenblicke zu verweilen. Er erkannte Gaston, und sagte zu ihm: wofern nicht eben eine sehr wichtige Stunde in unsrer gemeinsamen Angelegenheit schlägt, bitte ich Euch, mich gehn zu lassen.
    Ich kann weder Ja noch Nein antworten, sagte Gaston. Die Sache betrifft unser großes Geschäft gar nicht, und Euch demungeachtet sehr genau.
    Nun wenn's weiter nichts ist, rief Alethes, so wünsch' ich Euch eine gute Nacht, und laßt mich meines Weges ziehn. Morgen finden wir wohl die Gelegenheit zum Weitersprechen.
    Nicht also, entgegnete Gaston. Es ist eine so dringende, und doch zugleich so delicate Botschaft, daß ich Euch durchaus bitten muß, länger zu verweilen.
    Und hiermit begann er, sich in ein Gewirr von wunderlichen französischen Redensarten dermaßen zu verlieren, daß Alethes nicht wußte, woran er war, und ihn zuletzt nur bitten mußte, grade heraus zu sagen, was es gelten solle.
    Es hieß hierauf, die Gräfin Yolande sey der Bewerbungen des Grafen Alethes nicht eben überdrüssig, aber doch satt, und weil er am heutigen Abend lebhaft in sie gedrungen sey, so lebhaft, daß es den Augen des ganzen Hofes sichtbar geworden, habe sie nicht anders gekonnt, als ihm einige freundliche Worte erwiedern; sie fürchte jedoch, er habe das misverstehen können, und vielleicht gar auf eine Zusammenkunft rechnen; deshalb stehe, ihrer Bitte zufolge, er, Gaston, jetzt hier, um ihn aus jedem möglichen Irrthumen zu reißen. – Diese Meinung schwamm übrigens in einem solchen Schwall von hübschen und nichtssagenden Worten, daß es unmöglich war, irgend eine Gelegenheit zum Streite daraus zu finden.
    Alethes aber knirschte mit den Zähnen, und sprach: gute Nacht, Gaston, wir reden Morgen noch vielerlei. Heut' muß ich Jemanden anders um die Erklärung befragen.
    Er schritt vorwärts, aber Gaston trat schnell in seinen Weg, und sagte ernstern Tones: umgekehrt werden wir einig. Heut' geht Ihr zu Haus, und Morgen befragt Ihr mich, oder wen Ihr sonsten wollt. Für diese Bahn bin ich nun einmal zum Platzhalter bestellt.
    O Gaston! Gaston! Hüte Dich! rief Alethes. Du trittst Einem in seine Reise, desgleichen Du noch nicht kennst. Geh ruhig zu Bett. Deine französische Sitte gestattet Dir's noch, und was käme Dir und Andern für ein Heil davon, wenn Du Morgen hier blutig im Wege gefunden würdest? Gieb Dich drein, Gaston; und gute Nacht.
    Du hast oftmals mein ritterliches Wesen an mir gelobt, entgegnete Gaston. Tadle nun auch nicht, was Dir früher gefiel. Hier steh' ich fest, und halte diesen Paß, und ich bitte Dich, bedenke was Du thust, und was die Welt auf jeden Fall zu Deiner Thorheit sagen muß.
    Nichts, was der Rede werth ist, fiel Alethes ein, im Vergleich zu dem, was mir nun die Gräfin Yolande Heute noch durchaus sagen muß. Mein lieber Gaston, laßt Euch doch überreden, daß es Dinge giebt, von denen Ihr gar keine Ahnung habt, noch haben könnt; verspottet dergleichen mit Euerm besten Witz, aber glaubt nur, daß es in mir da ist, und daß all' Eure Gründe höchst ohnmächtig davon abgleiten.
    Redet doch nicht so laut, sagte Gaston. Es sind Einige meiner Leute in der Nähe, die Euch hören könnten.
    Was haben hier Eure Leute zu thun? rief Alethes.
    Nun, mein Gott, entgegnete Gaston, man kann doch nicht zu Fuße halb Paris durchlaufen; mein Wagen wartet hinter den Hecken dort.
    Ein schöner Ritter! sagte der erhitzte Alethes. Hat Kammerdiener und Kutscher und Gott weiß was noch! im Hinterhalte. Macht Platz, mein Junkerlein.
    Ihr beleidigt mich, antwortete Gaston. Ohne Kampf laß ich ohnehin Niemanden für Heute dieser Straße ziehn. Wenn es Euch also beliebt –
    Er legte die Hand an den Degen, und Alethes, schon lange von innerm, zurückgehaltnem Feuer glühend, fühlte sich erquickt durch diese Bewegung, wie ein in Sandwüsten Lechzender durch einen nahen Wasserfall. Im Augenblick waren Beider Klingen blos, sie fochten, und Gaston's Gewandtheit konnte nicht lange vor Alethes Wuth und Stärke bestehn. Der Jüngling fiel zusammen mit einem leisen Ach, das seines Gegners Herz wehmüthig durchschnitt, allen Groll plötzlich daraus vertreibend. In edler, ritterlicher Stellung lag der gefällte Kämpfer vor Alethes Füßen. Dieser neigte sich zu ihm herab – Todeskälte begegnete seiner tastenden Hand.
    Er wagte nicht mehr, vorwärts zu gehn, denn der Leichnam hatte sich grade auf seinen Weg hingestreckt, so daß er beinah hätte über ihn hinschreiten müssen, um sich Yolandens Wohnung zu nähern. Mit dumpfer Stimme sagte er zu dem Gefallnen: Du Todter bewahrst nun den Paß unüberwindlicher, als Du es im Leben vermochtest. Innerlich erbebend wandte er sich um, und ging den Pfad zurück, den er gekommen war. Da blickten bereits viele Fackeln und Laternen unter den Baumgängen auf; Gaston's Bediente mußten wohl die Umwohnenden in Aufruhr gebracht haben; er hörte Jene bei dem Leichnam ihres Herrn jammern und heulen. Zwischen ihnen und den Suchenden fand er sich an eine nicht allzu hohe Mauer gedrängt. Er klomm hinüber, und stand in einem kleinen Garten, dessen zierliche Beschränktheit und sorgfältiger Anbau ihn durch den Contrast furchtbarlich an das wüste, gejagte Leben mahnte, dem er nun wohl entgegen gehn müsse. – Hier wäre der Mörder? scholl es aus dem kleinen Hause, mit einer von Abscheu zitternden Stimme. Darauf folgten Betheurungen, diese Wohnung sey von jeher ehrlich gewesen, und Verwünschungen desjenigen, der sie durch seine schändliche Flucht entweihe. Die Sprechenden kamen näher, und Alethes überstieg seitwärts den Gartenzaun, nebenbei in ein ähnliches kleines Besitzthum gelangend. Dorthinaus und durch andre solche stille Wohnstellen fort trieb ihn der Nachsuchenden Wuth, der Bewohner Entsetzen; er kam sich selbst vor, wie ein böser Geist, der, durch die Nacht umherziehend, Mordangst und Grausen über die schuldlosen Schläfer hinabschüttle.
    Er schritt in diesem Gefühle dumpf und wild durch einige zusammengerankte Jasmingebüsche hin, da sagte Einer dicht bei ihm: hier fangen sie Euch gewiß. Kommt nur nach der andern Seite. Alethes stieß im Schrecken mit der Klinge nach dem Unbekannten, welcher ihm besonnen auswich, und sprach: wenn Ihr mich todt stecht, seyd Ihr ohne Rettung verloren. Sonst aber helfe ich Euch durch. Ich weiß Bescheid.
    Alethes meinte die Stimme des Alten zu erkennen, den er an jenem Abende mit dem Edelknaben hatte sprechen hören, und fragte, ob er im Dienste der Gräfin Yolande sey?
    Das thut hier nichts zur Sache, kam die Antwort zurück. Ihr werdet's früh genug merken, daß wir an Einem Wagen ziehn. Jetzt aber heißt es fortgeschritten, und still!
    Der Alte schritt eilig aus einer kleinen Pforte, einen Fußpfad entlängst, Alethes ihm nach. Es ging an alten Kirchen hin, bisweilen durch verfallne Gebäude, dunkle Treppen hinauf und hinab, dann wieder wüste Plätze entlängst, über die der Nachtwind unfreundlich hinpfiff, dann wieder durch enge Gäßlein, in die sich das Sternenlicht nur verstohlen hineinwagte.
    Man stand endlich an einem Thürlein, das sich in der Stadtmauer befand, und durch die Lampe des Wächters aus den kleinen Fensterscheiben einer Hütte nebenbei genugsam beleuchtet ward, um die schweren Eisenriegel wahrnehmen zu lassen, womit es verschlossen war. Der Alte nahm ein großes Messer aus dem Gürtel, und prüfte dessen Spitze mit dem Finger. –
    Was soll das? fragte Alethes.
    Es wird hier etwas Künste kosten mit dem Herauskommen, entgegnete der Alte, aber laßt mich nur machen, und mischt Euch in nichts.
    Er klopfte an die kleine Hütte, aus der ein mürrisches Werda! scholl.
    Wir sind solche, die heimlich aus der Stadt müssen, sagte der Alte; macht uns deswegen nur ohne Widerspruch auf.
    Hoho! rief der von innen zurück, es weiß Niemand, welch ein Gang ihm bevorsteht. Ihr mögt wohl noch ganz wo anders hinkommen, als aus der Stadt, Ihr Gesindel. Fort hier, und haltet Euch ruhig, oder ich läute die Bürgerschaft aus der Nähe zusammen.
    Mach auf! Für Geld! sagte der Alte. Aber sie hörten den schlaftrunknen Bewohner der Hütte schon wieder drinnen schnarchen.
    Der Alte sprach in seinen Bart: hu, wie fahrlässig sich's auf dem Rande der allertiefsten Grube ruht! – Dann klopfte er wieder an, sprechend: habt Ihr's denn überhört oder verschlafen, daß wir im Namen des Königs kommen?
    Was? Was? fuhr der Wächter empor. Davon habt Ihr mir nichts gesagt.
    Seit einer ganzen Stunde, hohnlächelte der Alte. Aber Ihr spracht im Traum von lauter Gesindel, das hinaus wolle, und Euch nicht schlafen lasse.
    Wenn ich nur jetzt nicht träume, sagte der Wächter, sich der Thüre nähernd. Seyd Ihr auch keine Gespenster? Könnt Ihr auch wohl den Namen unsres Heilandes aussprechen?
    Ei, rief der Alte, wir könnten's wohl, aber wir wollen's nicht. Weißt Du wohl, daß dergleichen bei Hofe für bäurisch gehalten wird? Aber unsern Befehl vom Könige haben wir bei uns; den lies, und er soll Dir wohl besser auf die Beine helfen, als alle Heiligen in Paradiese zusammengenommen.
    Der Wächter kam zweifelnd heraus, aber das Messer des Alten fuhr ihm in die Brust, daß seine Laterne im Fallen verlosch, und man sein Röcheln vom dunkeln Boden herauf vernahm. Gelassen suchte der Alte in des Sterbenden Tasche nach dem Thorschlüssel.
    Scheusal! ächzte Alethes mehr, als er es sprechen konnte, während der Alte sich mit dem Schlüssel in der Hand aufrichtete, ihn in der Pforte umdrehte, und indem er sie öffnete, den kalten Nachtsturm hereinließ, welcher über Alethes Gesicht gewaltsam hinstrich, und auch den Sterbenden feindlich berührte, so, daß er davon lauter zu wimmern begann.
    Du bist der Teufel! schrie Alethes auf seinen Führer ein, und ich will nichts mit Dir zu schaffen haben.
    Ja, mein werther Herr Graf, entgegnete der Alte, das hätten wir Beide früher betrachten sollen, bevor wir in den Dienst der Gräfin Yolande traten. Nun gehört Ihr doch einmal so gut hinein als ich, und folglich auch in die Hölle.
    Während er dies sprach, klappten ihm die Zähne vor dem eisigen Winde zusammen, weshalb Alethes im wilden Entsetzen aus der Pforte sprang, die der Alte hinter ihm zuschlug und fest verriegelte, ihm nachrufend: der junge Edelmann in Eurer Wohnung erhält in diesem Augenblick Nachricht von dem, was Euch begegnete. Erwartet ihn im Gebüsche links; dort bescheidet man ihn hin.
    Mehr unbewußt als bewußt von diesen Worten vorwärts getrieben, ging Alethes nach der bezeichneten Stelle, und warf sich unter das dichteste Gezweig eines kleinen Laubholzes nieder.
    Indem er nun so einsam in der stillen Nacht dalag, und vor dem tiefen Schweigen um ihn her die Gedanken und Erinnerungen in ihm recht ungestört emporsteigen konnten, empfand er mit furchtbar wachsender Beängstigung das Geschehene. Yolandens gaukelnder Trug, Gaston's Tod, der Mord des halbschlafenden Thorwärters bestürmte wechselnd sein Gemüth. Und die letzte That schien ihm die schrecklichste; es war ihm, als habe er sich durch dieses Unschuldigen Fall den argen Mächten unwiderruflich hingegeben. Daß Yolande höhnend mit ihm gespielt hatte, lag in der Art und Weise der Welt; mindestens fühlte er es für jetzt nicht anders. Gaston war gefallen, wie ein Ritter, aber des Thorwärters Blut, meuchlings vergossen, dringe, schien es ihm, unaufhaltsam in den dunkeln Boden ein, tief, tief zu dem Mittelpunkte der Erde hinab, und da, meinte er, müsse es anpochen bei den greulichen Mächten, – er war zuletzt über solche Gedanken aus Mattigkeit eingeschlafen. Da träumte ihn, der Thorwärter lache ihm hell in's Ohr, und sage: dummer Mensch, was ängstigst Du Dich? Sieh doch, ich bin ja frisch und gesund. Um fiel ich, um dem alten Narren und Dir was weiß zu machen. Ich sitze eben mit meiner Frau und meinen Kindern am Tisch und esse.
    Gottlob! sagte der erwachende Alethes, er lebt also! – Aber die lichte, kleine Stube, in welche er träumend hineingesehn hatte, war fort. Grausig rauschten die Erlen um ihn her, und sah die finstre Nacht mit ihren Wolken drein. Es war, als flüsterten und winkten sie Alle herab: er ist doch todt, er ist doch todt, und Morgen heulen Frau und Kinder seinem Sarge nach.
    Alethes richtete sich in die Höhe, schüttelte die vom Nachtfrost erkälteten Glieder, und dachte Herr zu werden über die trüben Gebilde seines Innern. Aber indem er sich, durch die kurze Ruhe in etwas gestärkt, der höhern und würdigern Bestimmung seines Lebens erinnern wollte, gedachte er, wie er durch Gaston's Tod den besten Genossen zu seinem gewagten Thun vernichtet habe, ja, wie dieses nun durch sein eignes unbesonnenes Treiben für immer zerstört sey. Mismuthig, sich selbst verwünschend, drängte er sein Antlitz in den feuchten Rasen zurück.
    Nach einer Weile hörte er es vom Boden dumpf herauf dröhnen, wie Rossestritt; er fuhr in die Höhe; der Morgen säumte so eben mit seinem frühesten Roth die Spitzen der Berge, von dessen unsicherm Licht umfunkelt kam eine Jünglingsgestalt durch's Gebüsch, zwei Pferde am Zügel führend. Es war Berthold; er und Alethes erkannten einander wie im Schrecken, Berthold die furchtbare Begebenheit der vergangnen Nacht, Alethes seine eigne Erniedrigung sich in's Gemüth rufend.
    Endlich sagte Berthold: nur schnell in den Sattel, mein edler Graf. Ihr wißt ja, Gaston war des Königs Liebling, und die lohnsüchtigen Franzosen sind hinter Euch her, wie der Tiger hinter seinen Fang.
    Leb' denn wohl, Du getreuer Jüngling, sagte Alethes, und stieg auf's Pferd.
    Wofür haltet Ihr mich! fiel Berthold ein. Ich kam nicht mit Euch her, um auf den albernen Hofbällen in meiner verspotteten Deutschheit zu figuriren. Die Gefahr ist da, und ich Euer Gefährt. Alethes war indeß zu Rosse gestiegen, und entgegnete, sich freundlich zu Berthold hinabneigend: o, warum zogst Du mit mir, Du edler Strahl? Zusammentreffen wolltest Du mit Deines Gleichen, in des Ruhmes heitrer Sonne leuchtend. Das ist mit mir vorbei. Ich stecke kein Panier des freudigen Tages mehr auf. Ueber mir, dunkelm Flüchtling, wehet der schwarze Schleier der Nacht. Geh' Berthold. Suche Dir daheim Dein Lieb, und führe ein frommes, demüthiges Leben. Der Dich emporheben sollte, ist selbst in die Grube gefallen, und man muß für andre getreue Wandrer ein Warnungszeichen an die Stelle setzen, wo er verschwand. Geh' Berthold; sey doch kein Kind. Einem besonnenen Geschäftsmann schickten Dich die Deinigen nach; Dein Leiter ist wahnwitzig, und hat um eines flimmernden Schneeflöckleins willen die sichernde Laterne zerschmissen. Willst Du mich nun vollends rasend machen, indem Du als meines verfehlten Lebens strafende Mahnung vor mir stehn bleibst? Ich könnte darüber ein tolles Unheil beginnen. Leb' wohl. Und ehrst Du noch mein letztes Gebot, so gehe nach Deutschland zurück, und sieh nicht, wohin ich reite.
    Er sprengte in den Wald hinein, ohne daß Berthold es gewagt hätte, ihm zu folgen.

    Fado: ANA MOURA, Fado Loucura


    Fado: MARIZA, Loucura