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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Sonntag, 7. August 2011

Straßentheater in Ludwigshafen und Nauwieser Fest in Saarbrücken

Beim diesjährigen 12. Internationalen Straßentheaterfestival in Ludwigshafen/Rhein (29. und 30. Juli 2011, je ab 15 Uhr) habe ich mir einige Stunden die künstlerischen Darbietungen angeschaut und festgestellt, dass trotz der Betonumgebung ganz schöne Citystimmung aufkommen kann. Hervorragende Darbietungen verpuffen meiner Meinung nach jedoch am Nachmittag in der Fußgängerzonen-Einkaufsstimmung. In den tiefen Straßenschluchten gehen kleine Einzelkämpfer ohne Bühne oder Wanderartisten zunächst unter, bis man sie ein zweites Mal trifft und den eigentlichen Wert erkennt. In der Abenddämmerung oder am späteren Abend dann der eigentliche theatralische Zauber ...







Vertreten waren vorwiegend französische und englische, niederländische, irische und deutsche Artisten. Ganz bestimmt nicht übersehen und überhören konnte man die COMPAGNIE AZIMUTS aus Nancy, ein bizarres, schrilles, quirliges und auffälliges Ensemble mit Quer- und Zwischentönen im Programm "Les Branks - Fanfare d'intervention urbaine". Ihre Kollegen, die CIE TUTTIFRUTTI mit "Un air de fete" ebenso burlesk aus einem Wandertheater der Jahrhundertwende entsprungen oder vielleicht auch ein Anklang an die pfälzischen Wandermusikanten im 19. Jahrhundert? Humorvoll und chaplinesk ein Ulkmitmachensemble. Etwas plump das DUO GI-JO mit dem automatenmäßigen Affentanz, graziös und städtische Plätze ästhetisch belebend dagegen die Stelzenartisten von GROTEST MARU aus D mit "Parada Narrnia". Die MHD-CREW aus Taiwan sehr überzeugend durch Perfektion in ihrer Diabolo-Show. Sehr grazil und spontan Atmosphäre versprühend das englische Frauen-Trio MIMBRE, das mit seinem "Until Now" Kofferinhalte, Abschieds-, Reisestimmung und Freundschaftsdarstellungen mit einer perfekten Barfuß-Akrobatik auf Freundinnenschulter entfaltet. Im Fußgängertrubel die clownesken und skurrilen Darbietungen der deutschen Gruppe PASPARTOUT mit den "Geschwistern Klops" und etwas abseits im Bürgerhof ein melancholisches, poetisches Maskentheater an einer Bushaltestelle spielend vom Berliner Ensemble THEATER FRAGILE mit "Ahoi". Die wie aus Wachs und Kunststoff gegossene "Orange Frau" der holländischen TUKKERSCONNEXION begeisterte durch ihre Break-Dance- und Automatenbewegung. Vom Spätprogramm bekam ich leider nur DIE ARISTOKRATEN (D) mit ihrer "Show Baroque" mit, und das war neben dem lustigen affig-höfischen Getue, der Barockzeit nachempfunden, eine akrobatische Glanzleistung mit Clownerien en masse. Die beiden Highlights im Spätprogramm THEATER GAJES (NL) und OCKHAM'S RAZOR (GB) wie auch andere Events konnte ich leider nicht mehr sehen, aber wer schlägt sich schon gerne nach 23 Uhr (last chance in die Nordpfalz) die Nacht auf dem Bahnhof um die Ohren?




Beim Nauwieser Fest 2011 im Nauwieser Viertel, Saarbrücken (29. bis 31. Juli 2011), unter der Schirmherrschaft der Landeshauptstadt Saarbrücken, finden die Fans alljährlich an drei Abenden und zwei Tagen Open-Air- sowie In-door-Konzerte an verschiedenen Plätzen gratis. Dazu kommen Kinderveranstaltungen, Flohmärkte, Ausstellungen, Informationsstände und andere Unterhaltungsevents, inmitten einer Stände- und Budenvielfalt mit internationalen Gerichten und Imbissen. Ich war nur Samstagabend einige Stunden dort und hörte ab 21.15 Uhr: Bronson Norris, eine wilde Mixtur aus Pop-Punk und Alternative Rock mit einem klitzekleinen Schuss Indie. Mit Begleitung oder Unterhaltung ein ganz fetziges Sommervergnügen.

Samstag, 6. August 2011

Buchbesprechung: Der Autor und der Lektor

 Seiltanz
Der Autor und der Lektor
Hg. und mit einem Nachwort versehen von Thedel v. Wallmoden
Göttingen 2010, 208 S., geb., Schutzumschlag
18,- € (D), Wallstein Verlag

Als Berufswunsch junger Germanistikstudenten rangiert die Arbeit in einem Verlag, speziell im Lektorat, in der Regel ziemlich weit oben. Doch wie ein Lektor konkret arbeitet, wissen die Allerwenigsten, das fertige Buch gibt keinerlei Auskunft mehr über den Entstehungsprozess. Auch ist den wenigsten klar, dass sie sich auf einen schwierigen Weg begeben, der eher mit Armut als mit finanziellem Erfolg im Leben gepaart ist. Es gibt sehr wenig Stellen, man kann sie an der Hand abzählen und wirklich Erfolg haben nur wenige. Vielen Verlagen ist eine Buchhändler- oder Verlagskaufmannlehre wichtiger als ein Studienabschluss, bis auf die renommierten Stellen, da bitte mit Doc! Aber die 1st-class-Literaturlektoren sitzen in der Regel Jahrzehnte auf ihren Posten. Der Rest nimmt mit Ratgeber- und Sachliteratur, Massenware und Korrekturen vorlieb. Und seit 2000 haben gravierende Veränderungen in der Verlagswelt wie im Wirtschaftsleben allgemein zu enormen Stellenengpässen geführt. 
Nach wie vor bleibt der Prozess der Buchentstehung jedoch spannend: Was passiert eigentlich mit dem Text auf der Strecke zwischen Manuskript und fertigem Buch? Wie gehen erfolgreiche Schriftsteller damit um, wenn jemand ihren Text kritisch beurteilt und Änderungen vorschlägt? Welche Beziehung haben Autoren, die noch nicht so bekannt sind, zu ihrem ersten Leser?
Thedel v. Wallmoden hat 45 Autorinnen und Autoren der Gegenwartsliteratur gebeten, über ihre sehr persönlichen Erfahrungen und Eindrücke in der Zusammenarbeit mit dem Lektor zu schreiben. Sie sind dieser Bitte auf ganz unterschiedliche und persönliche Weise nachgekommen und haben Texte, Gedichte oder auch Briefe geschickt. Herausgekommen ist ein wunderbarer Band, in dem namhafte Autorinnen und Autoren Einblick in ihre Ar­beitsprozesse geben.
Dass dieser Band kurz vor dem 50. Geburtstag von Thorsten Ahrend am 27.7.2010 erschien,war kein Zufall und durchaus beabsichtigt.
Mit Beiträgen von:
Jörg Albrecht, Heinz Ludwig Arnold, Lukas Bärfuss, Clemens Berger, Steven Bloom, Volker Braun, Daniela Danz, Heinrich Detering, Friedrich Dieckmann, Hugo Dittberner, Kurt Drawert, Ralph Dutli, Matthias Göritz, Durs Grünbein, Dorothea Grünzweig, Norbert Gstrein, Peter Hamm, Harald Hartung, Christoph Hein, Joachim Helfer, Steffen Jacobs, Daniel Kehlmann, Gabriele Kögl, Ulrike Kolb, Uwe Kolbe, Angela Krauß, Günter Kunert, Svealena Kutschke, Friederike Mayröcker, Andreas Neumeister, José F. A. Oliver, Sabine Peters, Hermann Peter Piwitt, Doron Rabinovici, Hendrik Rost, Gregor Sander, Silke Scheuermann, Robert Schneider, Bruno Schrep, Lutz Seiler, Alissa Walser, Martin Walser, Anne Weber, Kai Weyand, Ulf Erdmann Ziegler

Donnerstag, 4. August 2011

Grönemeyers "Schiffsverkehr" ein voller Erfolg

hgac


Als Herbert Grönemeyer Mitte Juli 2011 seine diesjährige Stadiontournee zum aktuellen Album „Schiffsverkehr“ beendete, hatten mehr als 550.000 Zuschauer bei den insgesamt 16 Stadion- respektive Open-Air-Konzerten (darunter auch Ernst Happel Stadion in Wien und Stade de Suisse in Bern) den Künstler in blendend aufgelegter Form live erlebt und mit dafür Sorge getragen, dass alle Konzerte zu einem einzigen rauschenden Fest wurden. Auch die deutschsprachige Journaille wurde von den jeweils etwa drei Stunden langen Konzerten zu wahren Höhenflügen animiert. Bei allen offenkundigen Schwierigkeiten der perfekten Beschallung von Stadien wurde die von Anton Corbijn mit vielen maritimen Motiven ausgestattete Bühnenshow des „aktuell größten Popmusik-Stars des Landes“ (Süddeutsche Zeitung) allerorten in höchsten Tönen gelobt. „Ein weltanschaulich universelles Konzert“ (Berliner Zeitung) hatte „der Heimatsänger all jener, die mit dem Heimatbegriff hadern“ (FAZ) seinen Fans gegeben, für die er „ein Orientierungspunkt“ ist, „die Kompassnadel des deutschen Gemüts“ (Kölner Stadtanzeiger). Ganz gleich, ob an regnerischen oder sonnendurchwirkten Abenden, Herbert Grönemeyer verstand es stets, die Fans mit seiner dramaturgisch geschickt ausgeloteten Mischung aus gut geerdeter Rockmusik und ans Spirituelle rührenden Balladen über menschliche Befindlichkeiten immer wieder mitten ins Herz zu treffen. Mit ihrem tosenden Beifall bildeten die Zuschauer ein wogendes Menschenmeer und damit die perfekte Kulisse für den Frontmann mit der großen Liebe zum Meer. Dass er von dem riesigen Zuspruch, den ihm die jeweils zehntausenden Anhänger bei den jeweiligen Abenden entgegenbrachten, nicht selten tief gerührt war und das auch zum Ausdruck brachte, bewirkte bei den Fans eine noch größere Nähe und Intimität. Grönemeyer dankte die Liebe der Fans mit grandiosen Versionen von Klassikern wie „Mensch“, „Vollmond“, „Stück vom Himmel“ und „Flugzeuge im Bauch“, die im Stadionrund von den Massen stets im Chor frenetisch mitgesungen wurden.

„Schiffsverkehr“ ist in Deutschland, in der Schweiz und in Österreich mit über 400.000 Exemplaren mehrfach platinveredelt. Die neuen Songs dieses Albums sind der klingende Beweis, dass der 55-jährige Musiker sein Klangkonzept zeitgemäß zu justieren weiß und ihm zugleich nach wie vor Lieder von einer zeitlosen emotionalen Wucht gelingen, die noch lange nachwirken. Ein Musiker mit dem steten Blick zurück nach vorn. Seine Fans dürfen sich zudem auf das nächste schillernde Dokument des Bühnenkünstlers Herbert Grönemeyer freuen, auf die Konzert-DVD und Blu-Ray zu der hinter ihm liegenden Tournee, die auch auf diesem Weg für alle Beteiligten ein Stück unvergesslicher wird.
Weitere Konzerte sind für 2012 in Vorbereitung.

Dienstag, 2. August 2011

Studie zum Anteil der Schüler ohne Hauptschulabschluss

In der aktuellen Bertelsmann-Studie zu Schulabgängern zeigte sich als klares Ergebnis, dass der Anteil von Schülern ohne Hauptschulabschluss in Ostdeutschland deutlich höher ist als in Westdeutschland. 


Montag, 1. August 2011

Karl-May-Festpiele in Pluwig bei Trier haben begonnen

Auf der Freilichtbühne in einem alten Steinbruch steht frei nach dem zweiten Teil des Karl-May-Buchs "Unter Geiern" das Stück "Der Geist des Llano Estacado" auf dem Programm.

Leider sind bereits alle Vorstellungen bis zum 14. August ausverkauft. Erwartet werden rund 13.000 Besucher, die sich von 80 Laiendarstellern und 22 Pferden, Feuerwerk und Knalleffekten mit Winnetou und Old Shatterhand identifizieren. Karl May wurde 1907 in Hohenstein-Ernstthal im Landkreis Zwickau geboren.
Die Festspiele finden alle zwei Jahre statt.

Ausstellung FLY TO THE SKY von Renate Wandel wieder in Bad Hersfeld gelandet


Bilder und grafische Arbeiten von Renate Wandel mit Skulpturen von Gabriele Kupfer und Kadir Keskin

15. Juli bis 27. August 2011



Die Präsentation der Ausstellung ‚Fly to the Sky’ mit Bildern und grafischen Arbeiten der Künstlerin Renate Wandel wird ab den 15. Juli in der Rotation31 Galerie in Bad Hersfeld fortgesetzt. Die außergewöhnliche Schau war zunächst in der Radarkuppel des Kulturdenkmals Radom auf der Wasserkuppe zu sehen.

In den präsentierten Werken beschäftigt sich die Künstlerin mit Mythen und Religionen, die allesamt das Thema Fliegen thematisieren. Neben dargestellten Himmelfahrten, Wolkenritten und tollkühnsten Höhenflügen der Kulturgeschichte wird auch die Himmelsbegier, die so manchem Übermutigen zum Verhängnis wurde zum Gegenstand Renate Wandels künstlerischer Auseinandersetzung.

In der Ausstellung werden außerdem die abstrakten Skulpturen von den Bildhauern Gabriele Kupfer und Kadir Keskin gezeigt, die seit 2003 ein gemeinsames Atelier in Sontra-Stadthosbach betreiben. Aus Marmor, Granit, Diabas, Aragonit oder Travertin entstehen abstrakte Skulpturen, die durch ihre zarten fließenden Formen den Betrachter in den Bann ziehen.



Die beeindruckenden organisch weich wirkenden und amorphen Gebilde von Gabriele Kupfer und die expressiv-symmetrischen Arbeiten von Kadir Keskin verkörpern den Ursprung, die scheinbare Endlosigkeit, Kraft und Sinnlichkeit.




Öffnungszeiten:

Dienstags bis Samstags von 17 bis 20 Uhr

Rotation31 Galerie
Klausstraße 31
36251 Bad Hersfeld

www.renate-wandel.de

Sonntag, 31. Juli 2011

Trenn die Spreu vom Weizen - das antiquarische und wertvolle Buch

Bücher rund ums Meer

Robinson Crusoe von Daniel Defoe
Robinson Crusoe
Daniel Defoe
Der Schimmelreiter von Theodor Storm
Der Schimmelreiter
Theodor Storm
Sigismund Rüstig von Kapitän Marryat
Sigismund Rüstig
Kapitän Marryat
Homers Odyssee
Odyssee
Homer
Moby Dick von Herman Melville
Moby Dick
Herman Melville
Meuterei auf der Bounty von William Bligh
Meuterei auf der Bounty
William Bligh
Der Seewolf von Jack London
Der Seewolf
Jack London
Die Schatzinsel von Robert Louis Stevenson
Die Schatzinsel
Robert Louis Stevenson
Der alte Mann und das Meer von Ernest Hemingway
Der alte Mann und das Meer
Ernest Hemingway

Das Totenschiff von B. Traven
Das Totenschiff
B. Traven
Billy Budd von Herman Melville
Billy Budd
Herman Melville
Die Abenteuer des Röde Orm von Frans Gunnar Bengtsson
Die Abenteuer des Röde Orm
Frans Gunnar Bengtsson
Der weisse Hai von Peter Benchley
Der weisse Hai
Peter Benchley
Südsee-Romanze von William Somerset Maugham
Südsee-Romanze
William Somerset Maugham
Taifun von Joseph Conrad
Taifun
Joseph Conrad
Das Boot von Lothar-Günther Buchheim
Das Boot
Lothar-Günther Buchheim

Nautisches von Jules Verne

Herr der Welt von Jules Verne
Herr der Welt
Jules Verne
Der Archipel in Flammen von Jules Verne
Der Archipel in Flammen
Jules Verne

Samstag, 30. Juli 2011

Buchbesprechung: Das Streichelinstitut


Clemens Berger
Das Streichelinstitut
Roman
Göttingen 2010, 356 S., geb., Schutzumschlag
19,90 € (D), Wallstein Verlag

Als Sebastian auf dem Wiener Amt sein Streichelinstitut in der Mondscheingasse als Gewerbe eintragen lassen möchte, hat die Sachbearbeiterin Schwierigkeiten, die richtige Rubrizierung zu finden: »Massagesalon« schlägt sie ihm vor, weil ihre Liste unter »Streicheln« nichts her­gibt. Schließlich einigen sie sich auf »Lebensberatung«. Doch das Institut läuft, sogar besser als erwartet. Bald bereitet ihm die erste Regel, die seine Freundin Anna ihm abverlangt hat, kein Streicheln unter der Gürtellinie, einige Schwierigkeiten: Doch Sebastian ist niemand, der sich an Regeln hält, und die Theorien großer Philosophen legt er immer wieder gekonnt nach seinen Vorstellungen aus.
Als erfolgreicher Jungunternehmer kann sich er sich bald erstmals als »nützliches Mitglied des menschlichen Marktes« fühlen. Er hat einen geregelten Tagesablauf und muss sich endlich nicht immer von Anna aushaken lassen. Als ihm auch noch eine Klientin mit professionellen Geschäftsplänen unter die Arme greift, brummt der Laden, doch bald fürchtet er nicht nur Arthritis als Berufskrankheit.
Clemens Berger erzählt diese aberwitzige Geschichte eines liebenswerten Taugenichts mit viel Spott und hintergründigem Witz. Sein Protagonist bewegt sich dabei immer im Span­nungsfeld zwischen Philosophie, Komik und Ich-Suche. Und so weit entfernt von unserem Alltag ist die Idee des Streichelinstituts ja vielleicht gar nicht.

Clemens Berger, geb. 1979 in Güssing (Südburgenland), aufgewachsen in Oberwart, studierte Philosophie und Publizistik in Wien, wo er heute lebt. Er veröffentlichte mehrere Romane, Erzählungsbände und Theaterstücke. Für die Arbeit an »Das Streichelinstitut« erhielt er das Jahresstipendium des Deutschen Literaturfonds. Burgenländisches Literaturstipendiums 2009. Reisestipendium im Rahmen des Projektes mit Sprache 2010.

Freitag, 29. Juli 2011

CDs - EVANESCENCE: Eintrittskarten/Tournee zum 3. Album im Oktober




Satter Modern Rock aus
Little Rock, Arkansas, auf dem Erfolgsweg
 

Evanescence haben zusammen mit Produzent Nick Raskulinecz (Foo Fighters, Rush, Stone Sour, Alice In Chains, Deftones u.a.) im Black Bird Studio in Atlanta die Arbeiten an ihrem langerwarteten dritten Album abgeschlossen. Nun hat die Band weitere Pläne gekannt gegeben: Im November kommt das Quintett um Amy Lee für vier Konzerte endlich wieder nach Deutschland. Der Ticket-Vorverkauf beginnt am 25. Juli 2011.

Evanescence gelang mit ihrem Debüt-Album „Fallen“ 2003 ein Modern Rock-Geniestreich, der sie über Nacht weltweit bekannt machte; die Hitsingle „Bring Me To Life“ wurde zum Markenzeichen der Band aus Little Rock im US-Bundesstaat Arkansas. Der lockend-magnetische Sound der rockenden Energie, die eindringliche, den Zuhörer tief erfassende Stimme der Leadsängerin Amy Lee sind unverkennbar... Mit dem Zweitling „The Open Door“ von 2006 konnte sie an die Erfolge anknüpfen. 

Die gekonnte Vermischung von Klassik- und Rock-Elementen brachte Amy Lee und Co. nicht nur positive Kritiken und hohe Chartnotierungen ein, auch die Fans strömten zu Tausenden in ihre Konzerte; in Deutschland überzeugten sie auf mehreren ausverkauften Tourneen und großen Festivals, u.a. bei ‚Rock am Ring‘/‘Rock im Park‘ 2003 und 2007. Nach über zwei Jahren Bühnenabstinenz werden Evanescence am 17. August im War Memorial Auditorium in Nashville/Tennessee zu sehen sein, am 20. August in Winnipeg/Kanada bei ‚Rock On The Range‘ zusammen mit Alice In Chains auftreten, danach am 2. Oktober bei ‚Rock In Rio‘/Brasilien mit System Of A Down und Guns‘ N Roses spielen und am 6. Oktober in San Juan/Porto Rico gastieren. Im November sind sie dann live in folgenden deutschen Städten zu bewundern: 

EVANESCENCE
SPECIAL GUESTS: THE PRETTY RECKLESS & FAIR TO MIDLAND

17.11.2011 Offenbach, Stadthalle 
18.11.2011 Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle 
20.11.2011 Berlin, Columbiahalle 
21.11.2011 München, Zenith 

Fakten-Check Evanescence: 
Weltweit über 17 Millionen verkaufte Platten; die Hitsingle „Bring Me To Life“ erreichte die Top 10 in 15 internationalen Charts (u.a. USA: Platz 5, England: Platz 1, Deutschland: Platz 2); zweifache Grammy-Gewinner 2003 (Best New Artist und Best Hardrock Performance für „Bring Me To Life“; Evanescence sind: Amy Lee (v, piano), Terry Balsamo (g), Troy Mclawhorn (g), Tim McCord (b), Will Hunt (dr). 



http://www.evanescence.com/

Donnerstag, 28. Juli 2011

CDs - Niveauvolles von ECM: Saburi




Cyminology: Saburi
ECM,  Januar 2011

Cymin Samawatie: Gesang; Benedikt Jahnel: Klavier, Ralf Schwarz: Kontrabass, Ketan Bhatti: Schlagzeug, Percussion

"In der Musik des faszinierenden Welt Jazz-Projekts Cyminology, mit kontemplativen jazz- und kammermusikartigen Qualitäten, machen sich Einflüsse von persischen, europäischen und auch restbrasilianischen musikalischen Sprachen bemerkbar ... Samawatie windet ihre Gesangsparts durch die abwechselnd offene und komplexe kompositorische Gestaltung der Musik. Statt dass einem der ausgetretene Begriff "multikulturell" in den Sinn kommt, bietet sich die Bezeichnung ‚selbstdefinierte poetische Logik ' an." Josef Woodard, JazzTimes

Das zweite ECM-Album der Berliner Band Cyminology, ebenfalls von Manfred Eicher Producing in Oslo aufgezeichnet, greift den von der Presse gefeierten modus operandi „in Ausbreitung“ auf und zeigt ein Wachstum von musikalischem Vertrauen an allen Fronten. Die Interaktion innerhalb der Band wird immer dynamischer. Cymin Samawatie schreibt weiterhin das meiste des Band-Materials und betont die Gegenwart. Pianist Benedikt Jahnel, der Schlagzeuger Ketan Bhatti und Bassist Ralf Schwarz finden neue Freiheiten innerhalb der Strukturen. Bhatti und Jahnel bringen auch ihre eigenen Kompositionen in die Band ein. „Ketan schreibt sehr offen", sagt Cymin, „und das ermöglicht einen starken Improvisationszugang. Benedikt-Stücke sind oft detaillierter in ihrer Anordnung. Für mich ist ihr Beitrag als Komponisten eine echte Bereicherung für die Band als Ganzes . Sie bieten verschiedene Farben an, aber die Arbeit bleibt in dem besonderen Charakter der Gruppe. "
Während Sängerin Cymin Samawatie bei der ersten CD auf die klassische persische Dichtung (Rumi, Hafez) zurückgriff, sind diesmal die Texte alle von ihr. Realitäten des Lebens im Iran, aus großer Entfernung beobachtet, beeinflusst einige der Titel - insbesondere "Shakibaai" und der Titeltrack "Saburi". Cymin schrieb diese Texte bei dem 2009 Morgenland Festival in Osnabrück. In einer Zeit, in der Ahmadinejads Sicherheitskräfte Proteste nach den Wahlen auf den Straßen von Teheran unterdrückten, daher die Verärgerung in den Songtexten sowie ein Art bitterer Stoizismus ("Saburi" bedeutet übersetzt "Geduld", "Shakibaai" so viel wie "Ausdauer").
Samawatie: „Ich wollte nie, dass Cyminology eine ‚politische‘ Band ist, aber ich bin Iranerin und betroffen von dem, was passiert. Ich schaue auf die Situation und erkenne, es gibt wenig, was ich dagegen tun kann. Ich möchte etwas sagen, aber ich kann nicht, möchte etwas tun und kann nicht. Ich muss zugeben, dass es eine Menge Emotionen in mir hervorruft. Ich kann zwar nicht dort sein, aber ich kann alles von hier aus beobachten. Der Song ‚Shakibaai‘ berührt diesen Aspekt auch. Es kann sehr schmerzhaft sein, draußen zu stehen, nur  weinen zu können. Zu sehen, dass niemand in Deutschland den Menschen im Iran hilft.“
Im CD-Booklet ist eine Reihe von Stimmungen, bei weitem nicht alle beunruhigt, im Iran zu sehen. Fotos, die Cymin Samawatie in Teheran bei ihrem letzten Besuch dort vor etwa zwei Jahren aufnahm. Geboren wurde sie, mit iranischen Eltern, in Braunschweig, im Jahr 1976. Sie wurde zweisprachig aufgezogen und verbrachte als Kind einen Teil des Jahres in Iran.
Die multikulturelle Ausrichtung der Band wurde in Berlin begründet. Pianist Benedikt Jahnel, geboren 1980 in Frankreich, aufgewachsen bei München, Umzug nach Berlin im Jahr 2000. Seine Lehrer waren John Taylor, Richie Beirach und Kenny Werner. Er war mit führenden internationalen Musikern wie Charlie Mariano und Phil Woods auf Tournee und ist auch mit seinem eigenen Trio aktiv.
Percussionist Ketan Bhatti, in New Delhi, Indien, im Jahre 1981 geboren, wuchs in Bielefeld auf. Er tourte als Schlagzeuger, seit er 14 war, hat sich bei Projekten über Reggae und Hip-Hop bis Jazz als  Musiker und Produzent beteiligt und schreibt auch Musik für Theaterproduktionen.
Bassist Ralf Schwarz, geboren 1971, wuchs wie Cymin in Braunschweig auf und spielte Orgel und Gitarre vor dem Umschalten auf Kontrabass und E-Bass vor einem Jahrzehnt. Durch Kurse und Workshops mit Jazz-Meister wie Ron Carter, Steve Coleman, Mark Dresser, Mark Helias, Richie Beirach und Billy Hart hatte er die Möglichkeit, sich zu verfeinern und entwickelte seine eigenen Fähigkeiten.
Cymin Samawatie entwickelte ihre Idee, die persische Sprache als Schwerpunkt ihrer Arbeit zu betrachten, an der Berliner Hochschule der Kunst, wo Lehrer Jerry Granelli sie ermutigte, persische Dichtung mit nichttraditionellen Arrangements zu konfrontieren und nun den Klang der Sprache an sich zu studieren, seine Weichheit und Geschmeidigkeit als gestaltende Kraft in der Musik einzusetzen.
"Saburi" startete im Februar, März 2011 ihre Tournee in Deutschland und Österreich. Stationen waren Konzerte in München, Wien, Stuttgart, Osnabrück und Mannheim.

Weitere Termine auf der Website www.cyminology.de

Mittwoch, 27. Juli 2011

Sommermusik 2011 in Kusel, Nordpfalz


Kusel im Nordpfälzer Bergland hat rund 5000 Einwohner, mit Cochem an der Mosel konkurriert es um den Titel der kleinsten Kreisstadt Deutschlands. Es liegt wunderbar eingebettet in die Natur, die Burg Lichtenberg in der Nähe, viele Museen und intakte Infrastruktur in der Hauptstadt des Landkreises. Es nahm als einzige Stadt in Rheinland-Pfalz am Bürgerforum2011 des Bundespräsidialamtes gemeinsam mit der Bertelsmann- und Nixdorf-Stiftung teil, bei dem 400 geladene Gäste über Zukunftskonzepte in allen Bereichen nachdenken sollen. Es ist auch die Heimatstadt des bekannten Tenors Fritz Wunderlich, der hier in den 60er-Jahren durch einen Treppensturz ums Leben kam
Dennoch Kusel hat ein Problem, nein mehrere: Es ist stark überaltert, die Abwanderung im gesamten Kreis ist extrem hoch (beide Indikatoren die höchsten Werte in Rheinland-Pfalz und auch bundesweit ganz vorne), die Arbeitslosigkeit de facto enorm, der Hartz IV-Anteil ebenfalls und die Lücken im Stadtbild fallen auf ... leerstehende Läden, überalterte Häuser, die allmählich aus dem Stadtbild verschwinden, ganz wenig Menschen unterwegs, am Abend zählbar oder keiner. Tagsüber fast auch ... Die Leute aus der Gegend arbeiten in einem enormen Umkreis um Kusel, teils im benachbarten Saarland, teils in Kaiserslautern oder Mainz - oder eben beim Staat.
Damit das Nachtleben sich breiteren Bevölkerungsschichten erschließt und sich eine rege Kommunikation am Abend auch zwischen den nichtchronischen Kneipenbesuchern auftut, hat die Stadt nun ein sinnvolles neues Konzept verwirklicht. Da die Kneipentouren, langen Nächte etc. nicht so funktionieren wie in Kaiserslautern, St. Wendel, Saarbrücken oder Trier finden diesen Sommer erstmals Swing, Jazz, Blasmusik und Blues gratis in bzw. bei gutem Wetter vor den Kneipen statt. Insgesamt 10 Anlaufpunkte und Musikangebote anstelle des bisherigen Sonntagskonzerts im Park sorgen zwischen Juli und September wenigstens bei den Jungsenioren für die heißersehnte kulturelle Abwechslung. Echte Highlights für Unternehmungslustige, die mal beim Gläschen Wein oder beim Bier mitwippen, schunkeln oder ausflippen  oder wie am 22. Juli zu Klängen von "BLUESDOOR" gewichtige und satte Rock- und Bluesklänge genießen wollen. Das unschlagbare "Samba pa ti" von Carlos Santana - verrockt, improvisiert, verzerrt und eindringlich - war dann der Schluss- und Höhepunkt eines langen Musikabends.
NEW ORLEANS GARDEN + BLUESDOOR
Am 24. Juli lud das Café am Markt zu "NEW ORLEANS GARDEN" ein, ein Swingjazz-Trio aus der Gegend, bei dem nicht nur die Klarinette Manfred Pfeiffers sich einprägsam mit Schnörkeln, Gags und Geschwindigkeit in die Ohren dröselte und satte 2 Stunden mit Evergreens durchhielt.
Hiesige können gespannt sein, wie es weitergeht: Es folgen die "Blechchaoten" oder ganz empfehlenswert die Kuseler Fabriktage mit verschiedenen Bands am 13. und 14. August und der krönende Abschluss die Kuseler Herbstmesse, ein Muss für Einheimische mit diversen Kapellen und Bands von 2. bis 6. September. 
PROGRAMM




Wer zu den Fabriktagen kommen will und sich für Kunst interessiert, sollte dringend in St. Julian-Eschenau den Kleinen Kunstbahnhof besuchen, der am Sonntag, den 14. August, sein 25-jähriges Galeriebestehen feiert, obwohl dort die Uhren ganz anders gehen...  
Mehr darüber

Buchbesprechung: Krebszellen mögen keine Sonne

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Prof. Dr. med. Jörg Spitz / William B. Grant, Ph. D.
Krebszellen mögen keine Sonne
Vitamin D – der Schutzschild gegen Krebs, Diabetes und Herzerkrankungen
Murnau 1. Aufl. 2010, Broschur, vierfarbig, 157 Seiten
Prof. Dr. med. Jörg Spitz
12,95 € (D), Mankau Verlag

Im April 2011 hat unter dem Titel "Vitamin D Update 2011" im Charité-Universitätsklinikum Berlin ein in Deutschland bislang einmaliges Ereignis stattgefunden: Unter der Leitung der beiden Vitamin D-Experten Prof. Reichrath (Homburg/Saar) und Prof. Spitz (Schlangenbad/Wiesbaden) haben 22 nationale und internationale Referenten (darunter fünf Experten aus den USA und Kanada) mehr als 300 Ärzte und andere Heilberufler nach Berlin gelockt. Gastgeber war die gemeinnützige Deutsche Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention (www.dsgip.de).


William B. Grant, Ph. D.
In einer gemeinsamen Presseerklärung stellen die Experten einen weltweiten Mangel am "Sonnenhormon" Vitamin D fest. Dieser gründet insbesondere auf Veränderungen des Lebensstils infolge des technischen Fortschritts; jedoch ist es auch die Angst vor Hautkrebs, die dazu führt, dass sich viele Menschen zu wenig in der Sonne aufhalten. Nach Einschätzung der Experten verschärft der vorherrschende Vitamin-D-Mangel die Gesundheitsprobleme, die durch die bereits bekannten Defizite bei Ernährung und Bewegung auftreten. Denn Vitamin D senkt das Krebsrisiko und unterdrückt das Wachstum bösartiger Tumore. Außerdem schützt es vor Rachitis und Diabetes, verlangsamt Knochenschwund, kräftigt die Muskulatur, fördert das Immunsystem, produziert körpereigene Antibiotika, schützt die Nervenzellen (auch vor Multipler Sklerose) und senkt den Blutdruck.


Die Experten appellieren daher für einen verantwortungsvollen Umgang mit Sonne und Haut sowie für eine grundsätzliche und ausreichend hochdosierte Versorgung mit Vitamin D all derer, die es mit der Sonne alleine nicht schaffen – aus welchem Grunde auch immer. Ebenfalls empfohlen wird, seine Vitamin-D-Reserven im Blut bestimmen zu lassen, um eine Entscheidungsbasis für seine Handlungen zu haben.

(http://www.youtube.com/watch?v=qa52Inlo25w)

www.dsgip.de