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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Samstag, 21. Dezember 2024

Groebners neuer Glossenhauer #53: Humorlose Herrscher

 

Vorweihnachtlich grünt die Hoffnung - © Foto: Dominic Reichenbach, Artwork: Claus Piffl























Humorlose Herrscher


Der alte Spruch von Michael „Gorbi“ Gorbatschow hat sich mal wieder beim Newsletter schreiben bewahrheitet: „Wer zu spät schreibt, den bestraft die Geschichte.“ 

Also eigentlich hat der Gorbi das o gar nicht gesagt. 

Gesagt hat er nämlich irgendwas auf russisch. 

Andere wollen danach noch gehört haben, wie er damals bei seinem Besuch in der DäDäÄr danach seinem Begleiter noch zugezischt hat: 

„Und diesen geisteskranken, fanatischen, karrieregeilen KGB-Zwerg in Dresden müssen wir auch noch rechtzeitig los werden.“ 

Ist aber nicht gesichert.


Gesichert ist dagegen, dass dieser Newsletter vor drei Tagen schon fertig war und genau da die Herrschaft der Assads in Syrien nach über 50 Jahren vorbei war. 

Und mit ihr die Aktualität des Newsletters. 

Und ein Newsletter, der nicht aktuell ist, was ist der? Ein Oldsletter?

Also zurück zum Start.


Schließlich können wir gerade viel lernen:

Ein Blick nach Syrien zeigt - einerseits: 

Mit so einer unendlichen Herrschaft kann ganz plötzlich Schluss sein. 

Vor drei Wochen wäre Baschal „Doktor Tod“ al-Assad der Zweite (und Letzte) mit seinen russischen Kumpels noch locker-flockig am Strand neben ihrem Luftwaffenstützpunkt entlang flaniert, heute steht er bei denen vor der Tür und fragt nach einem Schlafplatz.


Wenn dieser Trend sich verfestigt, könnten neben Spionen und nebenberuflichen Finanzjongleurs wie Jan „Ciao mit Au“ Marsalek und hauptamtlichen Schlächtern wie Assad demnächst auch Auszählungsexperten wie Nicolas „eins und eins ist vier“ Maduro und Mullahs wie Ali „Kopf ab!“ Chamenei aus dem Iran in Moskau sich die Klinke von der russischen Einwanderungsbehörde in die Hand geben.

Zumindest solange Wladimir „Stöckelschuh“ Putin noch lebt. 

Aber der ist ja erst 72. 

Ja, so ist das mit der Endlichkeit: 

Sie ist nicht nur ein Schrecken. Manchmal auch eine Chance.


Zweitens lernen wir: 

Es gibt mittlerweile in Deutschland und Österreich kein Thema, kein Ereignis, keine weltpolitische Wende, die nicht damit beantwortet werden könnte, dass irgend ein Wesen mit „Heimat im Herzen“ und Scheiße im Hirn sich hinstellt und sagt: 

„Jetzt müssen wir mehr Menschen abschieben.“

In Syrien rattern die Granatwerfer und Maschinengewehre, in Deutschland und Österreich rattern die Phrasendrescher der Menschenfeindlichkeit.

Die einen feiern auf den Straßen, dass in ihrem Herkunftsland ein Diktator verschwunden ist, die anderen überlegen, wie sie diese Menschen mit der kulturfremden guten Laune los werden können.

Dabei hat doch gerade Syrien sehr viel für Österreich und Deutschland getan!

Den wichtigsten Mitarbeiter Adolf „Endlösung“ Eichmanns etwa, einen gewissen Alois Brunner, hat Syrien freundlich bis zu dessen Tod in Damaskus aufgenommen. 

Und so unangenehme Teile der deutsch-österreichischen Vergangenheit zurückgehalten.

Seltsam, da hat keiner „Rückführung in die Heimat“ gefordert.


Aber lassen wir die Vergangenheit. 

Die Gegenwart ist ja schon grauslich genug. Konzentrieren wir uns lieber auf gute Nachrichten: Fußball!

Denn bevor die FIFA gestürzt und ihre Logos von einer aufgebrachten Menge auf der Straße verbrannt werden und sie den goldenen Löffel abgibt, vergibt sie noch den Austragungsort 2034 für die Fußball-WM der Männer.

An: Saudi-Arabien.

Logisch, was in Katar recht war, ist in Saudi-Arabien nur billig.


Warum auch nicht?

Das Land ist sehr sehr angesehen. Bei Waffenexporteuren, strengreligiösen Imamen und … ja keine Ahnung, bei wem noch. Donald Trump vielleicht?

Aber auch die Organisation „Human Rights Watch“ kennt das Land gut und hat deshalb einen Bericht über die Situation von Arbeitsmigranten in Saudi-Arabien veröffentlicht, mit dem klingenden Titel: „Stirb zuerst, und ich bezahle Dich später.“

Immerhin: Es wird bezahlt.


Aber mei, dafür ist das Land führend in Sachen Frauenrechte.

Denn Frauen haben in Saudi-Arabien alle Rechte, die ihnen die dortigen Männer zugestehen. Autofahren dürfen sie obendrein. Mehr kann man sich nicht wünschen. 

Und was sich frau wünscht…, wer weiß das schon? 

Am Besten man fragt nicht, dann gibt es auch keine unerfüllten Wünsche.

Obendrein ist das Land friedliebend und gewaltfrei. 

Und zwar für alle,  die nicht gerade im Jemen leben oder sonstwo, wo von Saudi-Arabien ausgestattete und unterstütze Truppen Leichen hinterlassen.

Wenn man allerdings ein saudischer Journalist ist, dann hinterlässt man nichts. 

Nein, dann verschwindet man in der Botschaft zu Istanbul. Und alles bleibt schön saudi… äh… sauber.


Und auch ökologisch ist das Land ganz weit vorne. Demokratisch sowieso.

Also soweit vorne wie das eben für eine absolute Öl-Monarchie möglich ist, ohne dabei auf Petrochemische Produkte und Absolutismus zu verzichten. 

Theoretisch: gesprächsbereit. Praktisch: Braus’n gehn.

Kurz gesagt: 

Saudi-Arabien - die perfekte Mischung aus John D. „Ölsardine“ Rockefeller und Ludwig „Ihr haltet jetzt mal alle das Maul!“ XIV. von Frankreich.

Warum soll so ein Land nicht die Fußball-WM ausrichten?


Was mich vielmehr interessieren würde: 

Warum organisieren eigentlich Diktatoren, Gewaltherrscher und Kollegen eigentlich immer nur Sportevents? Das ist doch gefährlich.

Nicht nur diese in Stadien fanatisierten Massen, auch diese Sportler sind ein Risiko.

Die sind doch total kritisch. 

Man schaue sich nur um: Überall sieht man Spitzensportler und -Sportlerinnen, die ständig zeigen, wie viele Gedanken sie sich täglich machen. In jedem zweiten Werbespot präsentieren sie das Produkt intensiver, investigativer Recherche und preisen Dinge, die ihnen ganz persönlich sehr wichtig sind: Vermögensverwaltung, Dauerwürste, Turnschuhe, Schokoriegel und vieles mehr, was unter ihren kritischen Augen gerade noch Gnade findet. 

Man sehe sich nur das Portfolio von LiverRedBuul Jörgen Klopp an und man sieht: Der Mann ist nicht bekloppt. Der kann rechnen. 

Ja, kritisch hinterfragende, gefährliche Intellektuelle sind diese Sportler,.… ich glaube , wenn das einmal die Diktatoren begreifen, werden sie erst sehen, wie viel klüger es wäre, das schöne Geld in andere Disziplinen zu stecken. 


In die Klassische Musik etwa. (Hier könnte ihr Anna „Putins Piepmatz“ Netrebko-Witz stehen) Oder noch besser: Freejazz! Gerade für Diktaturen interessant, weil man sich so nicht nur ein kulturelles Mäntelchen umwerfen kann, sondern auch noch den einen oder anderen Musiker gut in den Folterkammern des Regimes einsetzen könnte. 

Wo dann der Satz fällt: „Also entweder Du packst aus, oder er spielt noch ein Solo.“

Oder Tanztheater. 

Oppositionelle müssen in der ersten Reihe sitzen. Aber sie dürfen nicht einschlafen! 

Oder natürlich: Komiker. 

Ja, Liebe Gewaltherrscher, sehr geehrte Diktatoren, werte Hoheiten, Gottgleiche Herrscher, absolute Monarchen, servus Papst: Choose Me! Finanzieren sie mich! 

Und ich erfinde einen Flüsterwitz nach ihrem Geschmack.

Etwa so einen: 

Wie heißt das, wenn der russische Diktator im Dezember Besuch von seinem Verbündeten aus dem Nahen Osten bekommt? Na!? Nikolaus? 

Nein, sondern:

Da geht einem der Assad auf Grundeis.


Lustig, was….? 

Nein?!?


Na, dann bleib ich halt Demokrat und schreib weiter Newsletter. 

(Den kann man übrigens unterstützen. Infos unten.)

Humorloses Herrscherg’sindel!


xxx


Groebner live: 

Freitag 13.12. - Quartalsweise - der Vierteljahresrückblick - Frankfurt, Buch&Wein

Donnerstag 30.1.2025 - ÜberHaltung - München, Wirtshaus im Schlachthof

Samstag 8.2. 2025 - ÜberHaltung - Wien, Kabarett Niedermair


Verbraucher-Tipp:

Kabarett-Karten sind übrigens großartige Weihnachtsgeschenke. Auch an sich selbst.


Groebner zum Hören: 

„Nicht mein Problem“ Satire-Pop für Fortgeschrittene.

xxx


uer ist subjektiv, genießt das und duzt Dich ungefragt, weil er sich das so ausgesucht hat. 

Bitte verzeihen Sie.


Der „Neue Glossenhauer“ ist ein Projekt der freiwilligen Selbstausbeutung, wer es dennoch materiell unterstützen will, hier wäre die Bankverbindung für Österreich: 

Severin Groebner, Bawag, IBAN: AT39 6000 0000 7212 6709 

Hier die jene für Deutschland: 

Severin Groebner, Stadtsparkasse München, IBAN: DE51 7015 0000 0031 1293 64



Freitag, 20. Dezember 2024

Schöne Bescherung? Lieferengpässe bei Medikamenten

Apotheke                      Foto: Rosenheim.24


Apotheker und Ärzte sind besorgt über die bevorstehende Saison, da etwa 500 rezeptpflichtige Medikamente, darunter Antibiotika, Diabetesmittel und Schmerztabletten, aktuell von Lieferengpässen betroffen sind. Diese Engpässe könnten zu Versorgungsschwierigkeiten führen, insbesondere für Patienten mit akuten oder chronischen Erkrankungen.


Probleme und Ursachen

Es gibt immer weniger Hersteller für viele Substanzen, was das Problem verschärft. Sollte ein Hersteller den Markt verlassen, können andere Firmen die Lücke oft nicht füllen. Ein großes Risiko.


Bund: Keine Versorgungsknappheit an Arzneimittel

Das Bundesgesundheitsministerium betont, dass es in Deutschland keine Versorgungsknappheit an Arzneimitteln gibt, sondern nur punktuelle Lieferengpässe. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hatte nach den Problemen im vergangenen Jahr Verbesserungen versprochen, die teilweise umgesetzt wurden, wie z. B. bürokratische Erleichterungen beim Austausch von nicht lieferbaren Medikamenten. Trotzdem sind die Verbesserungen oft kaum spürbar, wenn bestimmte Wirkstoffgruppen nicht mehr aus der Produktion kommen. Das Ministerium betont, dass die Patienten trotz der Engpässe mit therapiegerechten Arzneimitteln versorgt werden können, da fast immer wirkstoffgleiche Alternativen verfügbar sind. Nur etwa ein Prozent der verschreibungspflichtigen Arzneimittel sind betroffen.


Wirkungslose Maßnahmen

Die von der Regierung eingeführten Maßnahmen zur Bekämpfung von Lieferengpässen zeigen laut Experten nur begrenzt Wirkung. Trotz neuer Regelungen wie dem Verbot von Rabattverträgen für kritische Arzneimittel und der Verpflichtung, Vorräte zu lagern, sind die Margen bei Generika so gering, dass Hersteller oft weniger produzieren, um Verluste zu vermeiden. Dieses Verhalten führt unvermeidlich zu Lieferengpässen. Außerdem weisen sie darauf hin, dass der Austausch von Medikamenten, insbesondere Antibiotika, nicht immer einfach und manchmal sogar gefährlich sein kann.


Produktion im Ausland

Ein Großteil der Arzneistoffproduktion (60-70 %) erfolgt in China und Indien, was Deutschland politisch und wirtschaftlich abhängig macht. Um die Lieferengpässe zu beheben, müssten wichtige Arzneimittel wieder in Europa produziert werden, was jedoch kompliziert ist, da häufig Ausgangssubstanzen aus China und Indien bezogen werden müssen. Zudem erschweren Umweltgesetze die Herstellung in Europa. Es wird gefordert, neue, kostengünstigere und umweltschonendere Produktionswege zu finden, was jedoch viel Zeit und Geld kostet. Solange die Abhängigkeit von anderen Ländern besteht, werden Engpässe fortbestehen.



Faltsch Wagoni in München: DIE LETZTEN IRONESEN (2024)

 LIEBE FREUNDE,      


                                                                    

ich melde mich noch mal, bevor das Jahr rum ist.

Die große Kälte lässt auf sich warten, erwartungsgemäß. Der Dezember ist einfach nicht mehr, was er mal war. Ganz im Gegensatz zu mir. Ich bin zwar älter geworden, aber ich fühle mich immer noch wie ein junger Hupfer und die Froschaugen, durch die ich in die Welt blicke, sind auch immer noch die gleichen, oder um genau zu sein: Es ist immer noch der kleine, grüne Lurch, der da aus den Glubschern herauskuckt. Älter fühle ich mich nur, wenn ich mich in der Wasseroberfläche betrachte und die Falten sehe, die sich auf meinem Traumkörper breitmachen. Dann denk ich: What shall’s? Das sind Zeichen der Reife, Falten zeigen ist angesagt, alles wird älter. Auch die olle Erde zeigt Alterserscheinungen. Kein Wunder, bei der Überbeanspruchung:
Hallo Erde, alte Haut, was machen die Asphalten?

Die Menschen stöhnen unter den Schlamasseln, in die sie sich selbst hineinmanövriert haben. Das Stöhnen nimmt beständig zu und ist mittlerweile bis in die letzten Sumpflöcher zu hören. Ich meine: Leute, cool down, Schluss mit dem Gejammere. Es heißt doch: Wer sich nicht wehrt wird überhört, oder? Auch gegen die eigenen Ängste, schlechte Laune oder Überdruss kann man sich wehren und etwas unternehmen, sich engagieren zum Beispiel. Bringt den Laden mal wieder auf Vordermann, das wünscht sich zu Weihnachten und im Neuen Jahr und überhaupt, euer Wetter-Frosch.

Nicht schaden kann da das neue Programm von Faltsch Wagoni. Denn sie sind Zweifler, aber keine Verzweifler. Sie blicken auf das Land des Schwächelns mit selbstironischer Skepsis und heiterer Zuversicht gleichzeitig und präsentieren wunderbar wortwitzige Songs, Gedichte und Dialoge zum Zustand der „Zustände“.

Sie glauben daran, dass es möglich ist, eine kritische Weltsicht zu haben, ohne in dumpfe, bräsige, jammerige, hasserfüllte Besserwisserei zu verfallen. Ihr Leitmotiv: immer schön rebellisch bleiben - aber mit Stil.


Erfreuliche Nachricht Nr. 1:
Am 28.12. ist Premiere von DIE LETZTEN IRONESEN in der Pasinger Fabrik.
Gespielt wird auch am 29.12. und an Silvester.
Erfreuliche Nachricht Nr. 2:
Nach 2 Jahren Sendepause öffnet die Lach & Schieß wieder, die Bühne auf der Faltsch Wagoni seit 25 Jahren regelmäßig gespielt haben. Nun sind 2 Termine im Februar geplant, und man darf gespannt sein auf die runderneuerte Location. Karten gibt es bereits - ihr wisst schon - Reservierungen tun den Künstlern und Veranstaltern gut. Außerdem kann man Karten auch verschenken, und warum nicht an sich selbst?

Schöne und möglichst reibungslose, erholsame Feiertage 
wünschen euch
Silvana & Thomas Prosperi, alias Faltsch Wagoni





Die nächsten Faltsch Wagoni Termine:
Fr 20.12.24
18:00
KraillingCafé Paletti
Paulhanplatz
Kurzauftritt
Sa 28.12.24
19:30
München
nur noch Restkarten
Pasinger Fabrik ≫≫≫
Premiere
DIE LETZTEN IRONESEN
So 29.12.24
19:30
MünchenPasinger Fabrik ≫≫≫
DIE LETZTEN IRONESEN
Di 31.12.24
Silvester
17:30
München
ausverkauft
Pasinger Fabrik ≫≫≫
DIE LETZTEN IRONESEN
Sa 15.02.25

MünchenLach+Schieß ≫≫≫
DIE LETZTEN IRONESEN
So 16.02.25
18:00
MünchenLach+Schieß ≫≫≫DIE LETZTEN IRONESEN
Faltsch-Wagoni-CDs gibt es bei Auftritten oder hier im Faltsch-Wagoni-CD-Kiosk ≫≫≫