Hanna Glawari umringt von Verehrern (Marlis Petersen und Ensemble) (c) Monika Rittershaus |
DIE LUSTIGE WITWE
FRANZ LEHÁR 1870-1948
Operette in drei Akten
Text von Victor Léon und Leo Stein
nach der Komödie L’Attaché d’ambassade (1861) von Henri Meilhac
Uraufführung am 30. Dezember 1905, Theater an der Wien, Wien
Mit deutschen und englischen Übertiteln
Einführung jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer
Audio-Einführung
Montag, 25. Juni 2018, Beginn 19.30 Uhr, Dauer ca. 2 1/2 Std. inkl. 1 Pause
Musikalische Leitung Joana Mallwitz
Regie Claus Guth
Bühnenbild und Kostüme Christian Schmidt
Licht Olaf Winter
Choreografie Ramses Sigl
Chor Tilman Michael
Dramaturgie Konrad Kuhn
Graf Danilo Danilowitsch Iurii Samoilov
Hanna Glawari Marlis Petersen
Baron Mirko Zeta Barnaby Rea
Valencienne Kateryna Kasper
Camille de Rosillon Martin Mitterrutzner
Vicomte de Cascada Theo Lebow
Raoul de St. Brioche Michael Porter
Bogdanowitsch Gordon Bintner
Sylviane Julia Dawson
Kromow Dietrich Volle
Olga Maria Pantiukhova
Pritschitsch Franz Mayer
Praskowia Margit Neubauer
Njegus Klaus Haderer
Ein Pianist Mariusz Klubczuk
Ein Kameramann Stefan Biaesch
Ein Scriptgirl Vanessa Schwab
Tänzerinnen/Grisetten und Tänzer
Gal Fefferman, Evie Poaros, Hannah Dewor, Madeline Ferricks-Rosevear, Marleen Jakob, Nami Miwa, Johanna Berger, Felicitas Hadzik, Kazia Kizior, Manuel Gaubatz, Rouven Pabst, Volodymyr Mykhatskyi, Andreas Bach, Christopher Basile, Robin Rohrmann, Joe Monaghan, Cristian Arenas, Andrew Cummings
Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Noch Samuel Beckett zollt Lehárs Welterfolg von 1905 in seinem 1960 uraufgeführten Theaterstück Glückliche Tage Tribut: Die bis zur Hüfte, später bis zum Hals in einem Erdhügel steckende Winnie singt den unsterblichen Hit »Lippen schweigen«. Ganz nach dem Motto: Operette ist, wenn man trotzdem lacht. Der Plot des — fast könnte man sagen, ikonisch gewordenen — Stückes ist operettentypisch, aber nicht ohne emotionalen Kern. Alle wollen die reiche Witwe Hanna Glawari heiraten. Oder, besser gesagt, ihre Millionen. Nur einer nicht: Graf Danilo, ihre Jugendliebe, der sie einst verschmähte. Er will ihr partout keinen Antrag machen; sonst könnte sie ja denken, er habe es auch nur auf ihr Geld abgesehen! Außerdem ist ihm das Pariser Nachtlokal Chez Maxim’s zur zweiten Heimat geworden, und die dazugehörigen Grisetten ans Herz gewachsen. Ausgerechnet Danilo wird jedoch von seinem Dienstherrn Baron Zeta, dem pontevedrinischen Botschafter, auf die Witwe angesetzt, um deren Vermögen für das Vaterland zu retten. Nachdem sich die beiden drei Akte lang belauert, brüskiert, geneckt, provoziert und ihre Gefühle füreinander immer wieder versteckt haben, finden sie sich schließlich im Walzer. Und die Geigen müssen flüstern, was Danilo nicht über die Lippen bringt: »Hab mich lieb...«
Nachdem die frühe Phase der sogenannten »Goldenen Operette« mit den Hauptvertretern Jacques Offenbach und Johann Strauß zu Ende gegangen war, begründete der ungarische Komponist Franz Lehár mit der Tanzoperette einen neuen Typus der Gattung und eröffnete damit die sogenannte »Silberne Periode«. In der Lustigen Witwe, die auch im Film höchst erfolgreiche Spuren hinterließ, schaffen folkloristische Elemente wie das Lied von der Vilja ein Gegengewicht zur großstädtischen Eleganz und Raffinesse der Ensembles und Tanznummern.
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