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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Donnerstag, 8. November 2012

Wie war's bei Nicole Jo in Neunkirchen?



Blue Drum
Nicole Jo
Nicole Jo, wie sich die Band um Nicole Johänntgen getauft hat, spielte am Samstag, dem 3.11.2012, in Neunkirchen in der Stummschen Reithalle zu einem beeindruckenden Konzert innerhalb der Neuen Musik auf. Die äußerst fitte, sensible, bewegliche und multistimmungsfähige Saxophonistin war für mich eine echte Entdeckung. Als zurückhaltende, aber energiegeladene und überzeugte Saarländerin gab sie ein fantastisches Konzert, das quer durch die Reihen gut ankam. Edit aus Wallerfangen: "Ich dachte erst, der Freejazz würde mir nicht gefallen, so aber war es ein wunderbares Konzert mit sehr schöner Musik."
Der Einstieg meditativ mit Sopransaxophon, eine Stimmung, die im Laufe des Abends immer wieder zurückgeholt wird, und unvergesslich zwischen Rypdal, Gabarek, Jazzrock und orientalisch-balkanischem Jazz sich hin- und herbewegt. Es war der Abschluss einer 9-tägigen Tournee anlässlich des neuen Albums "Go on" von Rostock über Berlin, Erlangen ins Saarland. Die Stücke alle aussagekräftig mit feinen Stimmungsbildern oder hektischen Rhythmen ließen keine Langeweile oder Ermüdung aufkommen, alle Bandmitglieder tragen dieses abwechslungsreiche Gemisch aus Feinheit, Wildheit und Härte sicher mit. Am Klavier/Sounds/Loops ihr Bruder Stefan, am Bass Philipp Rehm, Drums Elmar Federkeil.
Stephan Johänntgen
Philipp Rehm
Elmar Federkeil
Nicole Johänntgen










Ob "Early 50ies", E-Piano im Dialog mit dem Sax, Nicole J. auch mal am Keyboard, harte Beats von Elmar Federkeil, Free Jazz-Elemente, virtuoser Bass von Philipp Rehm und einer Nicole J. in Nylons (die am Ende des Konzerts deutliche Gebrauchspuren zeigten ;-), "Nr.1", das einen Raketenflug simulierte, mit Improvisationsausflügen sich steigernd, "Blue Drum" rund um eine Steel Drum bzw. Caisa, dem herrlichen Vergehen der Zeit in "Time" oder in den anderen neuen Stücken, die noch gar keinen Namen haben, aber bereits mit starker Bassunterstützung auf der Bühne rotieren ... Verträumt-melancholisches Saxophon, feines Klavierspiel und als letztes Lied ein "Ohne Titel" mit einem fulminantem Drum-Solo, der in einen packenden Dialog Drums und Bass übergeht. Die Zugaben sehr rhythmisch, mit einem - wie zuvor bereits - sprechenden und erzählenden Saxophon. Ein Programm, das bei dieser Qualität nie langweilt und die Bude füllt - bis auf das eine Mal, wo die Band in Bratislava vor einem einzelnen Zufallsbesucher spielte, der leider nach 20 Minuten gehen musste, weil der Veranstalter den Termin vergessen hatte. Zu allem Überfluss endete jener Abend noch mit einem weiteren Minus, denn das Auto war mit einer Parkkralle festgesetzt. Über dieses witzige Malheur kann die Band herzlich lachen, denn ihre Fangemeinde wächst und ihr Ruf mit. Und gespielt wird immer, selbst wenn keiner eingeladen wurde!

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