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Blue Drum |
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Nicole Jo |
Nicole Jo, wie sich die Band um Nicole
Johänntgen getauft hat, spielte am Samstag, dem 3.11.2012, in
Neunkirchen in der Stummschen Reithalle zu einem beeindruckenden
Konzert innerhalb der Neuen Musik auf. Die äußerst fitte, sensible,
bewegliche und multistimmungsfähige Saxophonistin war für mich eine
echte Entdeckung. Als zurückhaltende, aber energiegeladene und
überzeugte Saarländerin gab sie ein fantastisches Konzert, das quer
durch die Reihen gut ankam. Edit aus Wallerfangen: "Ich dachte
erst, der Freejazz würde mir nicht gefallen, so aber war es ein
wunderbares Konzert mit sehr schöner Musik."
Der Einstieg meditativ mit
Sopransaxophon, eine Stimmung, die im Laufe des Abends immer wieder
zurückgeholt wird, und unvergesslich zwischen Rypdal, Gabarek,
Jazzrock und orientalisch-balkanischem Jazz sich hin- und herbewegt.
Es war der Abschluss einer 9-tägigen Tournee anlässlich des neuen Albums "Go on" von Rostock über
Berlin, Erlangen ins Saarland. Die Stücke alle aussagekräftig mit
feinen Stimmungsbildern oder hektischen Rhythmen ließen keine
Langeweile oder Ermüdung aufkommen, alle Bandmitglieder tragen
dieses abwechslungsreiche Gemisch aus Feinheit, Wildheit und Härte
sicher mit. Am Klavier/Sounds/Loops ihr Bruder Stefan, am Bass
Philipp Rehm, Drums Elmar Federkeil.
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Stephan Johänntgen |
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Philipp Rehm |
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Elmar Federkeil |
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Nicole Johänntgen |
Ob "Early 50ies", E-Piano im
Dialog mit dem Sax, Nicole J. auch mal am Keyboard, harte Beats von
Elmar Federkeil, Free Jazz-Elemente, virtuoser Bass von Philipp Rehm
und einer Nicole J. in Nylons (die am Ende des Konzerts deutliche
Gebrauchspuren zeigten ;-), "Nr.1", das einen Raketenflug
simulierte, mit Improvisationsausflügen sich steigernd, "Blue
Drum" rund um eine Steel Drum bzw. Caisa, dem herrlichen
Vergehen der Zeit in "Time" oder in den anderen neuen
Stücken, die noch gar keinen Namen haben, aber bereits mit starker
Bassunterstützung auf der Bühne rotieren ...
Verträumt-melancholisches Saxophon, feines Klavierspiel und als
letztes Lied ein "Ohne Titel" mit einem fulminantem
Drum-Solo, der in einen packenden Dialog Drums und Bass übergeht.
Die Zugaben sehr rhythmisch, mit einem - wie zuvor bereits -
sprechenden und erzählenden Saxophon. Ein Programm, das bei dieser
Qualität nie langweilt und die Bude füllt - bis auf das eine Mal,
wo die Band in Bratislava vor einem einzelnen Zufallsbesucher
spielte, der leider nach 20 Minuten gehen musste, weil der
Veranstalter den Termin vergessen hatte. Zu allem Überfluss endete
jener Abend noch mit einem weiteren Minus, denn das Auto war mit
einer Parkkralle festgesetzt. Über dieses witzige Malheur kann die
Band herzlich lachen, denn ihre Fangemeinde wächst und ihr Ruf mit.
Und gespielt wird immer, selbst wenn keiner eingeladen wurde!
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