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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Donnerstag, 16. Dezember 2010

Ausstellung: Karl Schmidt-Rottluff, Landschaften und Stillleben, noch bis 23.01.2011 in Saarbrücken

Karl Schmidt-Rottluff: Selbstporträt 1906

Karl Schmidt-Rottluff (*1884 in Rottluff bei Chemnitz - +1976 in Berlin) und seine Werke sind ganz stark mit dem deutschen Expressionismus und der Künstlergruppe "Die Brücke" verbunden. 1905 in Dresden von Bleyl, Kirchner, Heckel und Schmidt-Rottluff gegründet und später durch Pechstein, Mueller und für zwei Jahre durch Nolde ergänzt, blieb die zweite wichtige avantgardistische Künstlervereinigung im wilhelminischen Zeitalter - neben dem "Blauen Reiter" in München - eine Herausforderung für die anderen Vertreter der Moderne und für die folgenden Jahrzehnte. Die Berliner Secession zum Beispiel konnte und wollte mit diesem Avantgardismus nicht Schritt halten, 1910 schloss sich jedoch Schmidt-Rottluff der von Pechstein gegründeten Alternativbewegung Berliner Neuen Secession an, die die expressionistischen Brücke-Künstler aufnahm und ausstellte. Die Brücke-Künstler prägten die Kunstgeschichte und die gesamte Moderne durch ihre revolutionäre Haltung gegenüber allen bürgerlichen Motiven, der Farbenlehre und Darstellungen von Natur und Mensch. Jenseits von Repräsentier- und Salonkunst stachen die Expressionisten ins Auge, fanden aber nur schwer in die bürgerlichen Herrenhäuser.
Schmidt-Rottluffs Werk und die Meisterstücke der anderen Expressionisten unterlagen als "Entartete Kunst" schon ab 1933 und vor dem braunen Bildersturm einem Ausstellungs- und die Künstler selbst, sofern sie blieben, zumeist einem Arbeitsverbot. 1939 wurden einige seiner Werke verbrannt. Schmidt-Rottluff musste 12 Jahre die Unterdrückung und Verleugnung seines Werks ertragen. Nach dem zweiten Weltkrieg und der Entstehung der DDR zählte dort das expressionistische Werk und mit ihm Schmidt-Rottluff zu den bedenklichen Künstlern. Man unterstellte ihnen, Wegbereiter der nationalsozialistischen Auflösung aller Werte gewesen zu sein. So erlebte Schmidt-Rottluff bis zu seinem Tod eine doppelte Anfeindung durch die Politik und Machthaber, die ihm in der damaligen DDR wohl auch ein Arbeitsverbot eingebracht hätte.
Ernst Ludwig Kirchner:
Die Brücke - Eine Künstlergemeinschaft
Foto: wikipedia
Im Saarlandmuseum Saarbrücken sind in der Modernen Galerie aktuell beeindruckende Landschaften und Stillleben zu sehen, wie zum Beispiel die äußerst farbintensiven Bilder mit hoher Leuchtkraft und fesselnden Effekten wie "Rund um die Lampe" (1935), "Landschaft im Mondlicht" (1938), "Selbstbildnis" (1969) und "Abend im Zimmer" (1935). Ein Besuch, der sich für Freunde der Farbwirkung und des Expressionismus wie auch für Schmidt-Rottluff-Fans garantiert lohnt. Wer anschließend noch mehr moderne Kunst erleben will, kann sich die Dauerausstellung aller wichtigen Künstler der Moderne wie auch Max Slevogt als dezentem Vorreiter über zwei Stockwerke nebenan anschauen. In der Studiogalerie noch bis 6. Februar 2011 der Druckgrafiker Pierre-Auguste Renoir.






Bilder zu Schmidt-Rottluff
Video zu Schmidt-Rottluff

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