(c) John Abbott |
Do 12.11.2015 + Stadthalle, Heidelberg
Cécile McLorin Salvant
Frankreich / USA
Einlass 19 Uhr / Beginn 20 Uhr
VVK 46-16 € zzgl Geb.
AK 51-20 €
bestuhlt
» Tickets online kaufen
» Termin merken: .ical | .vcs
Cécile McLorin Salvant : voc
Aaron Diehl : p
Paul Sikivie : b
Lawrence Leathers : dr
„Haltung, Eleganz, Soul, Humor, Gefühl, Kraft, Virtuosität, Erkenntnis, Intelligenz, Tiefe und Schönheit“ – kein geringerer als Wynton Marsalis hat sich zu dieser Eloge hinreißen lassen, adressiert an die Sängerin Cécile McLorin Salvant. Man muss diese Frau auf der Bühne erleben: Theatralik und Witz paaren sich mit untrüglicher Stilsicherheit und perfektem Timing, und die Liebe zum klassischen Jazz ist in jeder Blue Note spürbar. Das Material wird von der jungen Interpretin allerdings nicht nur fort-, sondern zugleich überschrieben. Wenn sie Bert Williams‘ Song „Nobody“ aus dem Jahr 1905 performt, dann gerät ihr jede Silbe zum Spielzeug, jedes Wort wird zelebriert, gedehnt, umgarnt, überhöht oder mit ironischem Understatement dargeboten. Sie kokettiert mit der Tradition und hat ein Bewusstsein für die Fallstricke der Rezeption solcher schon sehr oft aufgenommenen Songs. Vielleicht liegt das an der Perspektive der 1989 in Miami als Tochter eines haitianischen Vaters und einer Mutter mit französisch-guadeloupischen Wurzeln geborenen Sängerin: Sie hat Sarah Vaughan, Billie Holiday oder Abbey Lincoln – alles Säulen, auf die sich ihr eigener Gesang stützt – nicht mit der Muttermilch aufgesogen, sondern erst während des Studiums in Aix-en-Provence kennengelernt. So bleibt eine Distanz zur Vergangenheit, die McLorin Salvants Musik bei aller jugendlichen Leidenschaft eine schöne Reife verleiht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen