Jeanne d'Arc als legendäre Begleiterin durch Feindesgebiet und Fahnenhalterin bei der Inthronisierung Karls VII. Bild von Dominique Ingres, 1854 |
Jeanne d'Arc, die Nationalheldin in Frankreich, starb mit 19 Jahren am 30. Mai 1431 in Rouen auf dem Scheiterhaufen, obwohl sie Karl VII. zur Krönung in Reims verhalf und zahlreiche Erfolge in nur 20 Monaten gegen die Engländer und Burgunder im 100-jährigen Krieg hatte. Die Feldzüge führte sie an. Nach einer schmerzlichen Niederlage auf dem Weg zur Befreiung von Paris verlor sie das Vertrauen von Karl VII. und wurde in einem günstigen Moment nach einem Kampf mit Burgundern am 23. Mai 1430 in Compiègne von Johann von Luxemburg festgenommen und den Burgundern ausgeliefert.
Der Herzog von Burgund wiederum verkaufte Jeanne nach zwei Fluchtversuchen für 10.000 Franken an John of Lancaster, den Herzog von Bedford, der sie an den Bischof von Beauvais, Pierre Caucho, übergab, der ihr Aberglaube, Irrlehre und Verbrechen gegen Gott anhängte und sie zum Tode durch Scheiterhaufen verurteilte. Berühmt war ihre Redegewandtheit trotz ihrer einfachen Herkunft. So antwortete sie auf die Gerichtsfrage „Johanna, seid ihr gewiss, im Stande der Gnade zu sein?“ mit dem Satz „Wenn ich es nicht bin, möge mich Gott dahin bringen, wenn ich es bin, möge mich Gott darin erhalten!“ Man sprach sie aufgrund nur 12 Gesetzesüberschreitungen von 67 Anklagepunkten schuldig.
Sie wurde 1412 in Domrémy, Lothringen, geboren, wuchs in einer bäuerlichen Familie auf und hatte in einer Erscheinung den Auftrag vernommen, Frankreich retten zu müssen. Im Januar 1429, mit fast 17 Jahren, versuchte Jeanne d’Arc zum ersten Mal, beim Stadtkommandanten der Festung Vaucouleurs, Robert de Baudricourt, vorzusprechen. Beim dritten Versuch bekam sie eine Audienz. Nachdem sie ihn nach einer erfolgreichen Prüfung ihres Glaubens überzeugen konnte, gab er ihr am 22. Februar 1429 eine Eskorte (Jean de Metz, Bertrand de Poulengey; Anhänger des Dauphin) mit, die sie zu Karl VII. durch Feindesgebiet nach Chinon begleitete. Sie war nun dort, wo ihr Auftrag beginnen sollte, und verschwand zwei Jahre später wieder aus dem Geschehen.
24 Jahre nach ihrem Feuertod wurde sie zur Märtyerin erklärt, erlebte aber erst Jahrhunderte später ihr Comeback und ihre Ernennung zur Nationalheiligen, nachdem Papst Benedikt XV. sie 490 Jahre nach Ihrem Tod 1920 zur Heiligen erklärte.
Eine Multimediashow in Vaucouleurs gedenkt seit Jahren ihrem Leben (bislang 7000 Zuschauer), zeigt sie, von der es keine Bilder während ihres Tuns gab, als eine Animationsfigur. Laiendarsteller aus Vaucouleurs sorgen für den Rahmen. In warmer Sommernacht ein interessantes Ereignis. Ein interaktives Gespräch mit Zuschauern lässt Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene in Ehrfurcht erstarren. Wer im August in Nancy ist kann den Abstecher nach Vaucouleurs als nahen Event einplanen.
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