Später, wenn dein Gesicht an deine Haut wächst, von innen, weisst du, dass das Leben nichts anderes als ein Missverständnis gewesen ist.
Dann glaubst du, nein, heftest du dich endgültig an deine Sehnsucht. Denn dann schwankst du nicht mehr, wie auf einem hölzernen Kahn, zwischen aufwiegelnden Bemerkungen naher Münder (Freundschaft hat noch nie was getaugt) und einem allmählichen Aufgehen deines Zweifelns in einer bescheidenen Wolke, in die du dich hineingelebt hast: Dein Leben ist wahrer als du je gewesen bist.
Es verfolgt dich bis ins Abkoppeln, die Totenglocke, Stolzverharren, kaum Charakter annehmen wollen, auf sich Verlieben abwälzen, der Text beginnt mitten im Satz, im Absätzigen, beginnt in deinem Davonlaufen: nicht vor dir (das existiert kaum),
sondern vor deinem Eingeholtwerden (Naturgesetz).
Willi van Hengel, Wunsch-blöcke, Schweinfurt 2010
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