„Betze, K’town, Pfaff“ im mpk zeigt Stadtidentitäten von Kaiserslautern
Kaiserslautern im Fokus: Foto von Elisabeth Neudörfl
ohne Titel aus „Ansichten von K“, 2023
(© VG Bild-Kunst, Bonn 2024)
Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) hat im Rahmen eines Pressegesprächs das neue Ausstellungsprogramm vorgestellt. Die Themen reichen von Max Liebermann über Pop-Art bis zur regionalen Kunst, die in der Nominierungsausstellung des diesjährigen Pfalzpreises zu sehen sind. Zu den Kooperationspartnern zählen in diesem Jahr das Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin und das Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen. In Vorbereitung auf das Jubiläumsjahr 2025 und die dafür geplante Neueinrichtung der Dauerausstellung erklärt das mpk die eigene Sammlung in den kommenden Monaten zum Experimentierraum: Das Museum lädt verschiedene Akteurinnen und Akteure ein, die Bestände unter neuen Perspektiven zu betrachten.
„Uns war wichtig, ein vielfältiges Ausstellungsprogramm zu entwickeln, mit dem wir neben unserem Stammpublikum auch neue Fokusgruppen ansprechen“, so mpk-Direktor Steffen Egle. Auch setze man weiterhin auf Beteiligungsformate: „Gerade mit Blick auf das Jubiläum 2025 möchten wir, dass sich die regionale Bevölkerung in Kaiserslautern und in der Pfalz noch stärker mit ihrem Museum verbindet.“
Die amerikanische Community der Region im Blick
(Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen, © VG-Bild Kunst, Bonn 2024)
Das neue Ausstellungsjahr wird ab April mit der Überblicksschau „Manche mögen‘s heiß. Pop-Art von Coca-Cola bis Marilyn Monroe“ (13.04. bis 14.07.) starten. Für diese Ausstellung leiht das Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen rund 70 Werke aus seiner bedeutenden Pop-Art-Sammlung, darunter Andy Warhols ikonische Marilyn Monroe-Porträts. Die Schau macht das vielschichtige und immer noch zeitgemäße Kunstphänomen erlebbar, das sich zwischen Konsumkritik und Aneignung der Werbeästhetik bewegt. Mit dem Projekt möchte das mpk auch der amerikanischen Community in der Region ein Angebot machen.
Pfalzpreis mit neuer Ausrichtung
Ab Mai wird die Nominierungsausstellung für den diesjährigen Pfalzpreis Bildende Kunst des Bezirksverbands Pfalz stattfinden (06.06. bis 11.08.). Der renommierte Preis wurde grundlegend überarbeitet. So ist die Spartenaufteilung nach künstlerischen Medien aufgehoben. Die Verantwortlichen tragen damit der Tatsache Rechnung, dass immer mehr Künstlerinnen und Künstler medienübergreifend arbeiten. Auch hat der Träger erstmals ein Thema vorgegeben: „Transformationen“ lautet es für diesen Wettbewerb und greift damit die aktuellen Herausforderungen auf, denen sich die Gesellschaft gerade in vielfältiger Weise stellt.
Identitäten einer Stadt
Für die große Herbstausstellung „Betze, K’town, Pfaff. Künstlerische Sichten auf Kaiserslautern von Sophie Innmann, Nikolaus Koliusis, Elisabeth Neudörfl und Erik Sturm“ (14.09.2024 bis 19.01.2025) hat das mpk vier überregionale Künstlerinnen und Künstler eingeladen, sich mit urbanen Räumen und den Identitäten der Stadt Kaiserslautern zu beschäftigen. Kaiserlautern ist ein exemplarischer Ort, der – wie viele andere mittelgroße und postindustrielle Städte in Europa – Transformationsprozesse durchläuft. Gleichzeitig haben sich etwa durch die Bedeutung des 1. FCK und durch die Anwesenheit Amerikanischer Bürgerinnen und Bürger seit der Nachkriegszeit ganz eigene Identitäten herausgebildet. Mit dem Projekt gibt das mpk Denkanstöße für die Stadtentwicklung. Dafür sind Aktivitäten außerhalb des Museums und mit lokalen Akteurinnen und Akteuren geplant.
Kooperation mit dem Berliner Kupferstichkabinett
(Kupferstichkabinett SMB, Ident.-Nr. SZ
Ab Oktober stellt eine Ausstellung den Meister des Lichts Max Liebermann als herausragenden Zeichner vor (12.10. bis 19.01.2025). Rund 60 Werke aus dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, welches den größten und qualitätsvollsten Bestand von Liebermanns Zeichenkunst besitzt, werden in Kaiserlautern zu sehen sein. Zusammen mit Gemälden und Druckgraphiken auch aus dem mpk-Bestand bietet die Schau besondere Einblicke in Liebermanns Denk- und Arbeitsweise.
Die Dauerausstellung als Experimentierraum
In der Reihe mpk:Sichtweisen setzt das mpk die Sammlung in Bewegung. Unterschiedliche Persönlichkeiten und Communities sind eingeladen, ihre Perspektive auf die Museumsobjekte zu entwickeln. Mit diesem Format bereitet das Haus die Neupräsentation seiner Sammlung für das Jubiläumsjahr 2025 vor.
Ausblick 2025
Das Jahr 2025 wird ganz im Zeichen des 150-jährigen Jubiläums der Museumsgründung stehen, für das mpk ein Anlass, unter anderem die Dauerausstellung neu einzurichten und die Bestände erstmals digital zugänglich zu machen. Außerdem ist eine umfangreiche Ausstellung zu der Malerin Tina Blau-Lang geplant. Mit dieser Ausstellung möchte das mpk an den überwältigenden Erfolg anknüpfen, den das Museum mit der noch bis Ende Februar gezeigten Rudolf-Levy-Retrospektive erzielt hat. Tina Blau-Lang, eine bedeutende Vertreterin des Stimmungsimpressionismus, gilt es, wie Levy, neu zu entdecken und einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.