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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Donnerstag, 17. Mai 2018

Cannes: Länder mit den meisten Goldenen Palmen

70. INTERNATIONALE FILMFESTSPIELE VON CANNES


In Cannes treffen sich zurzeit die Schönen und Talentierten der Filmbranche. Die 70. Internationalen Filmfestspiele starteten gestern mit dem französischen Eröffnungsfilm Les Fantômes d'Ismaël. Höhepunkt der Veranstaltung ist die Verleihung der Goldenen Palme (franz.: Palme d'Or) für den besten Film des Festivals.

Die Statista-Infografik zeigt, welche Länder bisher am häufigsten mit einer goldenen Palme ausgezeichnet wurden. Mit Abstand vorne sind die Vereinigten Staaten, die den begehrten Preis bereits 13 Mal verliehen bekamen. Auf Platz Zwei steht Frankreich, mit sieben goldenen Palmen. Deutschland bekam bisher nur zweimal den Preis für einen Film verliehen.

Die Filmfestspiele gibt es bereits seit 1947, seit 1955 wird dabei die Goldene Palme verliehen. Die aktuellen Festspiele finden noch bis zum 28. Mai im französischen Cannes statt.


Infografik: Länder mit den meisten Goldenen Palmen | Statista 

Mittwoch, 16. Mai 2018

Frankfurt a.M.: #stilllovingtherevolution?



andcompany&Co. (Berlin)
#stilllovingtherevolution?
Die IMAGINÄRE BEWEGUNG stellt sich vor

Fr. 18.05.2018
LECTURE/KONZERT/PERFORMANCE
* 19 Uhr, Eintritt frei
Mousonturm-Koproduktion

Studio 1
Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt am Main

'68 wird 50 und die Kinder der „Kinder von Marx & Coca Cola“ haben heute längst selbst Kinder. Sie werden das Jahr 1968 so lernen wie frühere Generationen das Jahr 1848, vermutete Hannah Arendt: „Scheitern als Chance!“ Doch gerade gescheiterte Revolutionen hinterlassen Spuren und begründen eine 'unsichtbare Republik'. Im Mai kehren andcompany&Co. zurück nach Frankfurt auf der Suche nach einer imaginären Bewegung. Sie fordern nicht „Fantasie an die Macht!“, sie handeln dementsprechend. Sie tauchen auf an den Orten der Revolte und wiederholen die damaligen Ereignisse als Ritual: Ein Marx-Drache flattert im Wind bei der Umbenennung der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Karl Marx Universität am 5. Mai (Marx‘ 200. Geburtstag). Oder der Ausflug an die deutsch-französische Grenze auf der Suche nach dem Ort des geheimen Grenzübertritts von Dany Cohn-Bendit: Mit seinen damaligen Kommilitoninnen und Kommilitonen rufen sie im Chor: „Wir scheißen auf die Grenzen!“ Das grenzenlose Europa – ist sie das, die 'unsichtbare Republik'? Am 18. Mai werden wir es vielleicht erfahren, wenn andcompany&Co. Bericht erstatten in Form einer Lecture-Performance, bzw. eines Lecture-Concerts, eines Genres, das die Gruppe selbst geprägt hat. Dabei werden erste Filmaufnahmen präsentiert und ein Ausblick gegeben auf ihr kommendes Stück INVISIBLE REPUBLIC (Revolutionsrevue), das im November im Mousonturm gezeigt wird. Weitere Stationen der Gruppe sind Sofia und Prag. Wie hieß es 1848 doch gleich? „Ein Gespenst geht um in Europa...“

In Deutsch * Von und mit: Alexander Karschnia, Nicola Nord, Sascha Sulimma&Co. * Bühne und Kostüm: Janina Audick * Kamera: Kathrin Krottenthaler * Ausstattung: Raul Walch * Mitarbeit Bühne und Kostüm: Franziska Sauer * Dramaturgie- und Produktionsassistenz: Christian Schuller * Eine Produktion von andcompany&Co. im Rahmen von Invisible Republic in Koproduktion mit Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main, HAU Hebbel am Ufer Berlin, FFT Düsseldorf, Act Festival Sofia und brut Wien. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Montag, 14. Mai 2018

Kurzfilm: Für Emma für uns





Kurzfilm von Manuel Klavers mit Melanie Preiß, Jana Klavers, Dominik Kolbeck und Manuel Klavers. Drehbuch von Manuel Klavers und Micaela Brey. Endlich ist es soweit: Das Abitur ist in der Tasche und die vier Freunde Lukas, Max, Emma und Hannah wollen ihre letzte gemeinsame Zeit noch einmal richtig genießen. Sie packen ihre Sachen und begeben sich auf einen Roadtrip in Richtung Freiheit. Während sie in alten Erinnerungen schwelgen und neue Zukunftsängste entdecken, müssen sie plötzlich erfahren, wie wertvoll wahre Freundschaft wirklich ist. Auszeichnungen: Gewinner Kurzfilm Emotionen Camgaroo Award 2017 Gewinner Niederbayerischer Jugendfilmpreis 2017 Publikumspreis Niederbayerischer Jugendfilmpreis 2017 2. Preis Landesfilmfestival Ostbayern 2018 Jugendförderpreis LFVB 2018

Sonntag, 13. Mai 2018

Jetzt im Kino: Steig.Nicht.Aus! von Christian Alvart


Kinostart: 12.04.2018

Steig.Nicht.Aus!
Regie: Christian Alvart

Besetzung: Wotan Wilke Möhring, Christiane Paul, Hannah Herzsprung, Fahri Yardim, Emily Kusche

Auf dem Weg zur Arbeit bringt der Berliner Bauunternehmer Karl Brendt (Wotan Wilke Möhring) noch schnell seine Kinder Josefine (Emily Kusche) und Marius (Carlo Thoma) zur Schule. Doch bereits kurz nachdem er das Auto startet, erhält er einen Anruf: Der Unbekannte am anderen Ende der Leitung droht damit, eine Bombe, die unter dem Sitz versteckt ist, in die Luft zu sprengen, sollten Karl oder die Kinder versuchen auszusteigen!


Vom Auto aus soll Karl in kürzester Zeit eine große Summe Geld beschaffen. Als seine Ehefrau Simone (Christiane Paul) ihn verdächtigt, die gemeinsamen Kinder entführt zu haben, nimmt auch die Polizei die Verfolgung von Karl auf und schaltet Sprengstoffexpertin Pia Zach (Hannah Herzsprung) ein. Es beginnt ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit: Der Bombe ausgeliefert und von der Polizei verfolgt, versucht Karl Brendt verzweifelt, seine Kinder und sich zu retten.

Samstag, 12. Mai 2018

Fantasien zur Nacht (Video): Nude 7 - Freiheit




Nude 7 - Freiheit

ECM: NIK BÄRTSCH’S RONIN mit dem neuen Album AWASE


NIK BÄRTSCH’S RONIN

AWASE


Release date: 04.05.2018
ECM 2603
CD € 17.90
2-LP € 28.00

„Awase”, ein Ausdruck aus der Kampfkunst, bedeutet so viel wie „verschmelzen” oder „harmonisieren”, Energien aufeinander abstimmen – eine treffende Metapher für die aufgeweckte Präzision, die mosaikartigen Grooves und den graziösen Minimalismus von Nik Bärtsch’s Ronin. Sechs Jahre sind vergangen, seitdem die Schweizer ihr letztes Album veröffentlicht haben. Vom Quintett zum Quartett verkleinert und um den Bassisten Thomy Jordi erweitert, hat sich die Gruppe in dieser Zeit fast unmerklich gewandelt. Bärtsch selbst spricht von einer neugefundenen Freiheit und Flexibilität im Umgang mit dem Material, von „größerer Transparenz, mehr Interaktion, mehr Freude bei jeder Performance”. Hier bedeutet Freiheit vor allem das Aufgreifen früherer Spielarten Bärtschs, ihre Vermischung mit neuen Kompositionen, darunter – zum ersten Mal auf einem Ronin-Album – ein Stück von Sha. Awase wurde im Oktober 2017 im Süden Frankreichs, in den Studios La Buissonne, eingespielt und von Manfred Eicher produziert.

Freitag, 11. Mai 2018

Fantasien zur Nacht (Lyrik): Deine Hand damals


Birgit Heid

Deine Hand damals


Eine heiße Wolke umraumt mich
warm, die ausgetragenen Finger
deine geräumige Zuversicht darinnen
ich schöpfte die allererste Annäherung
unserer Fingerspitzen
flüchtig wie Regen
vergangen
und wie viele wilden Dornen
überwucherten uns
auf dem Weg zu ihrem Lebensrecht
verkratzt wir schadeten uns
im Gehen standen wir
ein letztes Mal uns gegenüber
meine Worte singen dies
die Wolke legt sich energisch
und die Hörende
die zarte alterlose Frau
ist dir versprochen.

Fantasien zur Nacht (Video): Shi Fu Mi


Shi Fu Mi

World of Drones: Drohnen als bemannte Fluggeräte oder Taxis




Donnerstag, 10. Mai 2018

Hochentwickelte Technik zur Fortentwicklung oder Vernichtung der Menschheit, aber Achtlosigkeit gegenüber Behinderten








Schauen Sie mal in Ihrer nächsten Umgebung,
wie barrierereich das Leben sein kann:


BARRIEREN


1969 - Der erste Mensch betritt den Mond.
2018 - Rollstuhlfahrer kommen ohne fremde Hilfe
nicht mal in oder aus dem Zug.

Mittwoch, 9. Mai 2018

Fantasien zur Nacht (Video): Misha Berk



Misha Berk

Fantasien zur Nacht (Lyrik): Abgesang


Birgit Heid

Abgesang

Die längste Zeit
warst du
meine Begleiterin
als ich dich beanspruchte
warst du unzugänglich
du dientest mir ungefragt
doch ohne Erfolg
wir fanden andere Wege
ich liebte dich
die längste Zeit
und nun bist du fort
vorhersehbar zwar
doch ohne Abschiedsgruß
ohne Trauer bin ich
wenn auch leerer.

Erzählung von Hans Christian Andersen: DER STANDHAFTE ZINNSOLDAT



Es waren einmal fünfundzwanzig Zinnsoldaten, die waren alle Brüder, denn sie waren aus einem alten zinnernen Löffel gemacht worden. Das Gewehr hielten sie im Arm und das Gesicht geradeaus; rot und blau, überaus herrlich war die Uniform; das allererste, was sie in dieser Welt hörten, als der Deckel von der Schachtel genommen wurde, in der sie lagen, war das Wort »Zinnsoldaten!« Das rief ein kleiner Knabe und klatschte in die Hände; er hatte sie erhalten, denn es war sein Geburtstag, und er stellte sie nun auf dem Tische auf. Der eine Soldat glich dem andern leibhaft, nur ein einziger war etwas anders; er hatte nur ein Bein, denn er war zuletzt gegossen worden, und da war nicht mehr Zinn genug da; doch stand er ebenso fest auf seinem einen Bein wie die andern auf ihren zweien, und gerade er war es, der sich bemerkbar machte.

Auf dem Tisch, auf dem sie aufgestellt wurden, stand vieles andere Spielzeug; aber das, was am meisten in die Augen fiel, war ein niedliches Schloss von Papier; durch die kleinen Fenster konnte man gerade in die Säle hineinsehen. Draußen vor ihm standen kleine Bäume rings um einem kleinen Spiegel, der wie ein kleiner See aussehen sollte. Schwäne von Wachs schwammen darauf und spiegelten sich. Das war alles niedlich, aber das niedlichste war doch ein kleines Mädchen, das mitten in der offenen Schlosstür stand; sie war auch aus Papier ausgeschnitten, aber sie hatte ein schönes Kleid und ein kleines, schmales, blaues Band über den Schultern, gerade wie ein Schärpe; mitten in diesem saß ein glänzender Stern, gerade so groß wir ihr Gesicht.

Das kleine Mädchen streckte seine beiden Arme aus, denn es war eine Tänzerin, und dann hob es das eine Bein so hoch empor, dass der Zinnsoldat es durchaus nicht finden konnte und glaubte, dass es gerade wie er nur ein Bein habe.

»Das wäre eine Frau für mich.«, dachte er. »Aber sie ist etwas vornehm, sie wohnt in einem Schlosse, ich habe nur eine Schachtel, und da sind wir fünfundzwanzig darin, das ist kein Ort für sie, doch ich muss suchen, Bekanntschaft mit ihr anzuknüpfen!« Und dann legte er sich, so lang er war, hinter eine Schnupftabaksdose, die auf dem Tische stand. Da konnte er recht die kleine, feine Dame betrachten, die fortfuhr auf einem Bein zu stehen, ohne umzufallen.

Als es Abend wurde, kamen alle die andern Zinnsoldaten in ihre Schachtel, und die Leute im Hause gingen zu Bette. Nun fing das Spielzeug an zu spielen, sowohl »Es kommt Besuch!« als auch »Krieg führen« und »Ball geben«; die Zinnsoldaten rasselten in der Schachtel, denn sie wollten mit dabei sein, aber sie konnten den Deckel nicht aufheben. Der Nussknacker schoss Purzelbäume, und der Griffel belustigte sich auf der Tafel; es war ein Lärm, dass der Kanarienvogel davon erwachte und anfing mitzusprechen, und zwar in Versen. Die beiden einzigen, die sich nicht von der Stelle bewegten, waren der Zinnsoldat und die Tänzerin; sie hielt sich gerade auf der Zehenspitze und beide Arme ausgestreckt; er war ebenso standhaft auf seinem einen Bein; seine Augen wandte er keinen Augenblick von ihr weg.

Nun schlug die Uhr zwölf, und klatsch, da sprang der Deckel von der Schnupftabaksdose auf, aber da war kein Tabak darin, nein, sondern ein kleiner, schwarzer Kobold.

Das war ein Kunststück!

»Zinnsoldat« sagte der Kobold, »halte deine Augen im Zaum!« Aber der Zinnsoldat tat, als ob er es nicht hörte.

»Ja, warte nur bis morgen!« sagte der Kobold.

Als es nun Morgen wurde und die Kinder aufstanden, wurde der Zinnsoldat in das Fenster gestellt, und war es nun der Kobold oder der Zugwind, auf einmal flog das Fenster zu, und der Soldat stürzte drei Stockwerke tief hinunter.

Das war eine erschreckliche Fahrt. Er streckte das Bein gerade in die Höhe und blieb auf der Helmspitze mit dem Bajonett abwärts zwischen den Pflastersteinen stecken.

Das Dienstmädchen und der kleine Knabe kamen sogleich hinunter, um zu suchen; aber obgleich sie nahe daran waren, auf ihn zu treten, so konnten sie ihn doch nicht erblicken. Hätte der Zinnsoldat gerufen: »Hier bin ich!«, so hätten sie ihn wohl gefunden, aber er fand es nicht passend, laut zu schreien, weil er in Uniform war.

Nun fing es an zu regnen; die Tropfen fielen immer dichter, es ward ein ordentlicher Platzregen; als der zu Ende war, kamen zwei Straßenjungen vorbei.

»Sieh du!« sagte der eine, »da liegt ein Zinnsoldat! Der soll hinaus und segeln!«

Sie machten ein Boot aus einer Zeitung, setzten den Soldaten mitten hinein, und nun segelte er den Rinnstein hinunter; beide Knaben liefen nebenher und klatschten in die Hände. Was schlugen da für Wellen in dem Rinnstein, und welcher Strom war da! Ja, der Regen hatte aber auch geströmt. Das Papierboot schaukelte auf und nieder, mitunter drehte es sich so geschwind, dass der Zinnsoldat bebte; aber er blieb standhaft, verzog keine Miene, sah geradeaus und hielt das Gewehr im Arm.

Mit einem Male trieb das Boot unter eine lange Rinnsteinbrücke; da wurde es gerade so dunkel, als wäre er in seiner Schachtel.

»Wohin mag ich nun kommen?« dachte er. »Ja, Ja, das ist des Kobolds Schuld! Ach, säße doch das kleine Mädchen hier im Boote, da könnte es meinetwegen noch einmal so dunkel sein!«

Da kam plötzlich eine große Wasserratte, die unter der Rinnsteinbrücke wohnte.

»Hast du einen Pass?« fragte die Ratte. »Her mit dem Passe!«

Aber der Zinnsoldat schwieg still und hielt das Gewehr noch fester.

Das Boot fuhr davon und die Ratte hinterher. Hu, wie fletschte sie die Zähne und rief den Holzspänen und dem Stroh zu: »Halt auf! Halt auf! Er hat keinen Zoll bezahlt; er hat den Pass nicht gezeigt!«

Aber die Strömung wurde stärker und stärker! Der Zinnsoldat konnte schon da, wo das Brett aufhörte, den hellen Tag erblicken, aber er hörte auch einen brausenden Ton, der wohl einen tapfern Mann erschrecken konnte.

Denkt nur, der Rinnstein stürzte, wo die Brücke endete, gerade hinaus in einen großen Kanal; das würde für den armen Zinnsoldaten ebenso gefährlich gewesen sein wie für uns, einen großen Wasserfall hinunterzufahren!

Nun war er schon so nahe dabei, dass er nicht mehr anhalten konnte. Das Boot fuhr hinaus, der Zinnsoldat hielt sich so steif, wie er konnte; niemand sollte ihm nachsagen, dass er mit den Augen blinke. Das Boot schnurrte drei-, viermal herum und war bis zum Rande mit Wasser gefüllt, es musste sinken. Der Zinnsoldat stand bis zum Halse im Wasser, und tiefer und tiefer sank das Boot, mehr und mehr löste das Papier sich auf; nun ging das Wasser über des Soldaten Kopf. Da dachte er an die kleine, niedliche Tänzerin, die er nie mehr zu Gesicht bekommen sollte, und es klang vor des Zinnsoldaten Ohren das Lied:
»Fahre, fahre Kriegsmann!
Den Tod musst du erleiden!«
Nun ging das Papier entzwei, und der Zinnsoldat stürzte hindurch, wurde aber augenblicklich von einem großen Fisch verschlungen.

Wie war es dunkel da drinnen! Da war es noch schlimmer als unter der Rinnsteinbrücke, und dann war es so sehr eng; aber der Zinnsoldat war standhaft und lag, so lang er war, mit dem Gewehr im Arm.

Der Fisch fuhr umher, er machte die allerschrecklichsten Bewegungen; endlich wurde er ganz still, es fuhr wie ein Blitzstrahl durch ihn hin. Das Licht schien ganz klar, und jemand rief laut: »Der Zinnsoldat!« Der Fisch war gefangen worden, auf den Markt gebracht, verkauft und in die Küche hinaufgekommen, wo die Köchin ihn mit einem großen Messer aufschnitt. Sie nahm mit zwei Fingern den Soldaten mitten um den Leib und trug ihn in die Stube hinein, wo alle den merkwürdigen Mann sehen wollten, der im Magen eines Fisches herumgereist war; aber der Zinnsoldat war gar nicht stolz. Sie stellten ihn auf den Tisch und da - wie sonderbar kann es doch in der Welt zugehen! Der Zinnsoldat war in derselben Stube, in der er früher gewesen war, er sah dieselben Kinder, und das gleiche Spielzeug stand auf dem Tische, das herrliche Schloss mit der niedlichen, kleinen Tänzerin. Die hielt sich noch auf dem einen Bein und hatte das andere hoch in der Luft, sie war auch standhaft. Das rührte den Zinnsoldaten, er war nahe daran, Zinn zu weinen, aber es schickte sich nicht. Er sah sie an, aber sie sagten gar nichts.

Da nahm der eine der kleinen Knaben den Soldaten und warf ihn gerade in den Ofen, obwohl er gar keinen Grund dafür hatte; es war sicher der Kobold in der Dose, der schuld daran war.

Der Zinnsoldat stand ganz beleuchtet da und fühlte eine Hitze, die erschrecklich war; aber ob sie von dem wirklichen Feuer oder von der Liebe herrührte, das wusste er nicht. Die Farben waren ganz von ihm abgegangen - ob das auf der Reise geschehen oder ob der Kummer daran schuld war, konnte niemand sagen. Er sah das kleine Mädchen an, sie blickte ihn an, und er fühlte, dass er schmelze, aber noch stand er standhaft mit dem Gewehre im Arm. Da ging eine Tür auf, der Wind ergriff die Tänzerin, und sie flog, einer Sylphide gleich, gerade in den Ofen zum Zinnsoldaten, loderte in Flammen auf und war verschwunden. Da schmolz der Zinnsoldat zu einem Klumpen, und als das Mädchen am folgenden Tage die Asche herausnahm, fand sie ihn als ein kleines Zinnherz; von der Tänzerin hingegen war nur der Stern noch da, und der war kohlschwarz gebrannt.

Hans Christian Andersen

Wie war's bei FEDERSPIEL aus Wien in Neunkirchen / Saar?

Federspiel                                   (c) Stefan Vieregg


Reine Bläserformationen haben schon einen großen Reiz, ist doch Blechinstrumenten so viel abzugewinnen und mit ihnen so viel Stimmung zu verbreiten. Eine ganz spezielle Formation ist die 7-köpfige Band FEDERSPIEL aus Austria, keine Hydra, sondern eine große tanzende Zauberschlange auf einem Kulturfest. Die Musiker, wirklich alles Männer, streng österreichisch ohne Frauen, spielen unterhaltsam, witzig, ernst, und vor allem sehr virtuos in hoher Geschwindigkeit.

Weingetuned aus der Wachau um Wien, Könner ihres Instruments und den Schalk dauernd im Nacken produzieren sie fantasiereiche Zwiegespräche mit wechselnden Partnern und Instrumentenkombinationen in meist modernisierter, teils persiflierter, teils traditioneller Volks-, Experimental- und Weltmusik. Oft geht es ironisch und überraschend zu, jeder gibt sein Bestes. Schräge Einfälle, Tonkaskaden, Einsatz vom Mundstückblättchen der Klarinette bei Frédéric Alvarado-Dupuy, Zungenschnalzen, Brummeln und Takten über Stimme oder Hand ins Instrument bei allen, besonders gelungen durch Simon Zöchbauer. Andachtsjodeln und frei verzerrt ebenfalls durch denselben, gibt ab an den Lippenkünstler und -blütler Matthias Werner und den einzigen mexikanischen Wachauer an Trompete und Flügelhorn Ayac Iuan Jimenez-Salvador.

Zum Einsatz gebracht wird auch zweimal ein völliger Outsider, ein Notsynthesizer in Zigarettenschachtelformat, der Störimpulse ins fidele Bläseln abgibt. Die Verwendung von Walzer-, Polka-, Marsch- und Csárdás-Elementen erweitert das Repertoire der Gruppe. Richtige Fanfarenstöße wie bei römischen Aufmärschen oder Begrüßungen der Imperatoren oder auch in mexikanischer Musik drängeln sich dazwischen. Lateinamerikanische Einflüsse kommen explizit mit Jimenez-Salvador ins Spiel, ein "mexikanisches Gschdanzerl". Dazu sein fast schüchterner Gesang. Das hat Seltenheitswert.

Einmalig, weil dominant musikalische Wuchtbrummenschritte einfügend, ist Roland Eitzinger mit seiner Tuba und einer riesigen Tubasordine. Sordinen gehören überhaupt dazu wie gute Kompositionen, z.B. TAO vom Posaunenspieler Matthias Werner, ein feinfühliges Stück. Die Basstrompete von Thomas Winalek kriegt einen festen Platz auf dem Sockel. Moderator ist Philip Haas, der sonst Trompete und Flügelhorn spielt, wenn er nicht singt. Mit herrlich ironischen Anspielungen und Witz an Bord macht er alles noch unterhaltsamer. 

Zu erwähnen sei noch die Vertonung eines Andersen-Märchens von Matthias Werner über den Zinnsoldaten und seine geliebte Ballerina (Der standhafte Zinnsoldat). Die Geschichte einer unerfüllten Liebe, des Untergangs und der Treue über den Tod hinaus. Hier spielt der Komponist Spieluhr mit Lochstreifen als Ouvertüre zum Song. Was bei Alpenländlern nicht fehlen darf ist die Zither, und die wird von Simon Zöchbauer gespielt.

Vielseitig, Multibläserklangerlebnis und alles sehr geschwind. Nix wie hin!

Dienstag, 8. Mai 2018

Bundes.Festival.Film. 2018: Wir müssen reden

Willkommen beim
Bundes.Festival.Film.

Wir präsentieren die besten Produktionen aus den Bundeswettbewerben Deutscher Jugendfilmpreis und Deutscher Generationenfilmpreis.

Als generationenübergreifendes Filmforum ist das Bundes.Festival.Film. eine der größten und renommiertesten Veranstaltungen für Filmemacher*innen aller Altersgruppen in Deutschland. Das nächste Festival wird vom 22.-24. Juni 2018 in Hildesheim stattfinden.





Montag, 7. Mai 2018

Wie war's bei der Akkordeonale 2018 in der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen / Saar?




(c) Stefan Vieregg


Die Akkordeonale 2018 rief nach Neunkirchen / Saar in die Gebläsehalle und wie immer fand man eine sehr reichhaltige Mischung aus internationalen Musiken und Stimmungen.

João Pedro Teixeira eröffnete den Abend mit einer Interpretation einer traditionellen Melodie gemischt mit reichlich freien Improvisationen, die gleich mal über die Akkordeonklischees hinausgingen. Der Portugiese Rafael Fraga kam an der Gitarre, Laute, Oud, Bandoneon / Akkordeon etc. mit ebenfalls untypischen Mixturen, die Fado und vieles mehr integrierten. Die zierliche und reizende Youssra El Hawary (Ägypten) überzeugte mit ihrer kecken und kessen Interpretation über die Liebste so verführerisch wie ein kandierte Marone mit Schokoladenfüllung und anderen ägyptischen Kostbarkeiten. 


Alle Musiker zeigen hohe Virtuosität und sind mit ihrem Instrument verliebt verbunden. So auch Dimos Vougioukas aus Griechenland,  ein Stück von ihm komponiert war ein gelungener Wurf, und Omar Massa aus Argentinien, der mit seiner Bandoneonmusik entzückte. Vor allem dieses eine Mal nach zehn Jahren Astor Piazzolla und seinen LiberTango mit dem Ensemble zu interpretieren war eine gute Idee des Organisators und humorvollen Moderators Servais Haanen (Niederlande), um einen Hauch der schwermütigen Leichtigkeit des Bandoneonkönigs über alles zu legen. 

Haanen spielt selbst auch meisterhaft die Ziehharmonika. Die Italienerin Veronica Perego in inniger Verbindung mit ihren Kontrabässen, die alle Namen haben, so z.B. Nietzsche, zupfte u.a. jazzige Rhythmen gemeinsam mit Youssra. Alle Stücke des Ensembles waren reich an Impressionen und Internationalität, die Soli setzten vertiefende Zeichen. Den Breitengeschmack trifft diese professionelle Musik mit Akkordeons kaum, aber daran will sich Haanen auch nicht orientieren.








Sonntag, 6. Mai 2018

Sexskandal kippt Nobelpreis für Literatur


Der ehrenwerte Nobelpreis für Literatur muss dieses Jahr ausfallen, weil ein Sexskandal das ganze Akademiegremium lahmlegt. Das letzte Mal fiel der Preis 1943 aus, weil die Nazis zu viel Europa besetzt hatten, so auch Schweden blockierten. Dieses Mal dreht sich alles um Jean-Claude Arnault, ein französischer Fotograf und Ehemann der Autorin Katarina Frostenson. Arnault ist eine der wichtigsten kulturellen Stimmen in Schweden.
18 Frauen klagen ihn der Vergewaltigung und sexuellen Belästigung an. Die Hälfte der Mitglieder der Schwedischen Akademie verweigerte die Weiterarbeit und hat ihr Amt niedergelegt, so auch die Leiterin der Einrichtung, Sara Danius. Eine kleine Katastrophe für die 230 Jahre alte Akademie, deren Mitglieder geheim gewählt werden, vom König eingesetzt werden müssen und ihre Aufgaben ein Leben lang erfüllen sollen. Arnault soll seine Übergriffe zwischen 1996 und 2017 begangen haben. Die Akademie hat alle Verbindungen zu ihrem übergriffigen Mitglied abgebrochen.

Deutschland in Zeitraffer: Bostalsee





Bostalsee Timelapse

Samstag, 5. Mai 2018

Fantasien zur Nacht (Video): Katy - Perfect Body




Katy - Perfect Body

Trier: 200 Jahre Geburtstag von Karl Marx - Stadtkasse enorm entlastet

(c) standard.at

Unser aller liebster Trierer Jong Karl Marx hat heute 200. Geburtstag. Seit Wochen laufen die Blätter heiß. Das bekennend marxistische China hat Trier großzügigerweise eine Monumentalstatue zum Geburtstag des größten und schlausten Systemkritikers der Geschichte geschenkt und zum 170. Jahrestag des Kommunistischen Manifestes. Wer heute noch feiern will kann das auf einem Fest rund um Karl.

Mit allen Ehren wurde das Denkmal bereits enthüllt. Fünfeinhalb Meter Karl Marx gehören nun zum Stadtbild von Trier. Wie der SPIEGEL schreibt hat das Reich der Mitte in typischer Kundenfreundlichkeit ein aus Kunstfaser gefertigtes, rotes Tuch für den Tag der Enthüllung beigelegt. Der Kunde soll rundum zufrieden sein und ist es auch.

Malu Dreyer, Andrea Nahles und der Vizeminister des Informationsbüros des Staatsrates der Volksrepublik China, Guo Weimin, waren an der Enthüllung beteiligt. Das schon lange fehlende Denkmal steht auf einem Platz nahe der Porta Nigra. Andrea Nahles hat dann auch Farbe bekannt und darauf hingewiesen, dass Marx Teil der sozialdemokratischen Geschichte sei. Bis zum Godesberger Programm von 1959 habe sich die SPD als eine marxistische Partei verstanden. 

Der Widerstand der deutschen Arbeiterbewegung gegen die Nazis war wesentlich vom marxistischen Denken und Wunsch nach Freiheit getragen. Die Anhänger des diktatorischen Kommunismus als einer Teilgruppierung der Arbeiterbewegung übersahen allerdings geflissentlich, dass Stalin alles andere als Freiheit beabsichtigte und praktizierte. Sarah Wagenknecht weist darauf hin, dass Marx Demokratie wollte und keine sozialistische Planwirtschaft. Und die Befürworter der sozialen Marktwirtschaft wollen Marx ehren, aber keine der bislang und zukünftig in seinem Namen verwirklichten Staatsformen in unserem Land etabliert wissen.
"Aufbruch", UniCampus Jahnallee, Leipzig 2014 (c) wikipedia

Er spaltet die Theoretiker und Politiker, die Nationen und Weltmächte, bis hin zu kalten und heißen Kriegen, aber hat mit am besten, vor allem initial die ausgeklügelte Ausbeutung des Kapitalismus analysiert, um hart arbeitenden Menschen die Unterwerfung, Verknechtung und sogar Versklavung klar zu machen, die ihnen in ausbeutenden Systemen zuteil werden. Alle demokratischen Bemühungen, Lohnarbeit humaner zu gestalten, sind im Endeffekt ein Schritt auf Marx zu. Andererseits sind alle Formen der modernen Industriearbeit wie auch Dienstleistungstätigkeit grundsätzlich nicht für den Marxismus geschaffen. Mit diesem Widerspruch feiern wir Marx als Theoretiker.

Im Süden des Bundeslandes finden derweil Demonstrationen gegen rechtsradikale Gruppierungen sowie gegen „Gegen Gewalt und Verbreitung von NS-Gedankengut“
statt. In Kandel demonstrieren diesbezüglich etwa 500 Menschen. 

Eine Wanderung der Patrioten (AfD-nah mit Sarrazin, Meuthen etc., organisiert von Max Otte, CDU) hat am Morgen Richtung Hambach anlässlich 186 Jahre Hambacher Fest (1832) begonnen. Polnische Fahnen waren neben der obligatorischen persönlichen Veranstaltungsflagge Deutschlands zu sehen. Gegen Gewalt und die Verbreitung nationalsozialistischen Gedankengutes wird die Polizei "frühzeitig und konsequent einschreiten“. Es sollen 1000 Polizeikräfte eingesetzt sein.


Neu entdeckt von Berufspanzerknackern: Der Geldautomat


Geliebt, gesucht, gesprengt - der Geldautomat wird 50



Der erste Geldautomat in Deutschland wurde vor rund 50 Jahren am 27. Mai 1968 von der Kreissparkasse Tübingen in Betrieb genommen. Heute sind Geldautomaten die mit Abstand beliebteste Bargeldquelle des Landes: 84 Prozent der Deutschen versorgen sich hier mit Bargeld, nur 14 Prozent gehen dafür zum Bankschalter. Der Bankschalter kommt bei den meisten erst dann ins Spiel, wenn sie höhere Beträge abheben möchten. Über die flächendeckende Versorgung muss man sich in Deutschland keine Gedanken machen - im EU-Vergleich gibt es gibt allerdings noch sechs andere Länder, die Deutschland bei der Anzahl der Geldautomaten pro Einwohner überholen. Glück hat derjenige, der sein Konto bei einer Sparkasse hat - diese haben das dichteste Netz an Geldautomaten. Auch Kriminelle freuen sich über die vielen Geldautomaten in Deutschland - denn die Bargeldspender sind ein beliebtest Ziel von Überfällen, bei denen Sprengstoffe zum Einsatz kommen. Von 2012 bis 2016 hat sich die Zahl der gesprengten Automaten mehr als verachtfacht.





Infografik: Geliebt, gesucht, gesprengt - der Geldautomat wird 50 | Statista

Une minute de danse par jour 09 04 2017 / danse 817 / One Minute of Dance a Day


Une minute de danse par jour 09 04 2017 

danse 817 

One Minute of Dance a Day
from 
Nadia Vadori-Gauthier 

16h15, Parc de Sceaux. Le temps est splendide. Les gens pique-niquent en admirant les sakuras (cerisiers). Les pelouses sont noires de monde et l’ambiance est joyeuse. Au Japon, on appelle cette tradition nationale le hanami (regarder les fleurs/admirer la beauté des cerisiers). Cette fête est également populaire à Taïwan, en Corée, aux Philippines et en Chine. On célèbre aussi le hanami à Washington, à Brooklyn, à Philadelphie, à Helsinki et à Sceaux. Je me joins à un groupe de femmes qui prennent des photos, le temps d’une danse.

4:15 p.m., Sceaux Parc. The weather is beautiful. People are gathering to picnic admiring the sakuras (cherry blossom tree). The lawns are swarming with people in a joyful atmosphere.
In Japan, this national tradition is called hanami (look at the flowers). This celebration is also popular in Taïwan, Corea, Philippines, China. Hanami is also celebrated in Washington, Brooklyn, Philadelphia, à Helsinki and Sceaux. I join a group of women taking pictures, for the time of a dance.

Donnerstag, 3. Mai 2018

WETTER: Wärmster April seit Beginn der Wetteraufzeichnung


Der April macht, was er will: In diesem Jahr sorgte er für nahezu sommerliche Temperaturen, wie eine Auswertung des Deutschen Wetterdienstes zeigt. Deutschlandweit lag die Durchschnittstemperatur bei 12,4 Grad – etwa 5 Grad über dem Aprilwert der internationalen Referenzperiode von 1961-1990. Auch gegenüber der späteren Vergleichsperiode von 1981-2010 waren es rund 4 Grad mehr. Damit hat 2018 den wärmsten April seit Beginn der Wetteraufzeichnung.

Besonders warm war es dabei mit 13,8 Grad in Berlin und 13 Grad in Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt, wie die Grafik von Statista zeigt. Die größte Abweichung zum vieljährigen Mittel verbuchten ebenfalls Sachsen und Thüringen mit jeweils 5,7 Grad mehr.


Infografik: Wärmster April seit Beginn der Wetteraufzeichnung | Statista 

Neunkirchen / Saar: FEDERSPIEL mit Alpine World Brass Music

(c) promo


Alpine World Brass
Federspiel

Samstag - 05.05.2018 20:00 - Neue Gebläsehalle


Ein siebenköpfiges Ensemble, das Blasmusik neu definiert: Schier unheimliches Können trifft auf die nötige jugendliche, charmante „Frechheit“ in Spiel, Arrangements und im Auftreten. Kreativität, Spontanität und Spielwitz werden von den Mitgliedern des Bläserensembles Federspiel großgeschrieben. Volksmusik aus Österreich, seinen Nachbarländern und auch darüber hinaus ist der Ausgangspunkt ihrer Konzerte. Die Musiker bearbeiten die Melodien, improvisieren darüber und lassen sie in ihrem ganz spezifischen Sound neu erklingen – immer mit einem Schuss Humor und Selbstironie. Geprägt ist die musikalische Signatur von Federspiel vor allem durch die Herkunft und den Hintergrund jedes einzelnen Musikers – all diese (musik-) biografischen Elemente fließen unweigerlich in die Gruppe ein. Zur Musik Federspiels gehören daher Eigenkompositionen mit Pop-Elementen genauso wie Arrangements traditioneller mexikanischer Musik oder die Zither als Soloinstrument. Einen Gattungs- oder Genrebegriff gibt es dafür nicht, terminologische Festlegungen à la „Volksmusik“, „Weltmusik“, „traditionelle“ Musik verfehlen ihr Ziel. So ist der Stil des Ensembles denn auch mit seinem eigenen Namen am besten beschrieben: Federspiel.

Durch die grenzenlose Spiellust, die von Publikumsstimmen schon als „Herzerweiterung und Musiktherapie“ bezeichnet wurde, schafft es Federspiel seit nunmehr zwölf Jahren, sich in die Herzen der Menschen zu spielen. Mit ihrem neuen Programm „Smaragd“ präsentieren sie sich als einer der innovativsten und interessantesten Klangkörper der europäischen Blasmusikszene.

Preis der deutschen Schallplattenkritik in gleich zwei Kategorien der Bestenliste 1/2017 (Album "Smaragd", Kategorien: Grenzgänge & Traditionelle ethnische Musik)

Ayac Iuan Jiménez Salvador, Trompete, Flügelhorn & Gesang
Frédéric Alvarado-Dupuy, Klarinette & Gesang
Matthias Werner, Posaune & Gesang
Philip Haas, Trompete, Flügelhorn & Gesang
Roland Eitzinger, Tuba & Gesang
Simon Zöchbauer, Trompete, Zither & Gesang
Thomas Winalek, Posaune, Basstrompete & Gesang

Einlass: 19.00 Uhr
(Termin wurde vom 14.01.18 verlegt)

http://www.feder-spiel.at

Eintrittspreise
VVK: 24,00 €
AK: 27,00 €
Tickets

Mittwoch, 2. Mai 2018

Heute Kurzgespräch im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk): Selbstbildnisse - Max Slevogt

Malte sich immer wieder selbst: Max Slevogt (rechts hinten) 
auf seinem „Familienbildnis Slevogt im Garten von Godramstein“ von 1911
(mpk, Gemäldesammlung, Foto und © mpk)



Selbstbildnisse
Max Slevogt auf den Punkt gebracht

Max Slevogts Selbstbildnisse stehen im Mittelpunkt des 15-minütigen Kurzgesprächs mit Dr. Heinz Höfchen in der Ausstellung „Max Slevogt – Zum 150. Geburtstag“ am Mittwoch, 2. Mai, um 12.30 Uhr im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1. Neben seiner künstlerischen Entwicklung zwischen Freilichtmalerei und Impressionismus fasziniert in der Ausstellung eine ganze Reihe von Selbstbildnissen des Künstlers: Er zeigt sich in einer Bleistiftzeichnung von 1899 als jugendlicher Dandy, in der radierten „Meditation“ als Katzenfreund und schließlich im „Selbstbildnis mit Judith“ auf der Suche nach malerischer Identität. Eines seiner Hauptwerke im mpk, das in Godramstein gemalte „Familienbild“ von 1911, stellt ihn mit Frau und Kindern sowie den beiden Großmüttern vor. In den Selbstbildnissen gibt er sich Rechenschaft über die Veränderungen seiner Lebensumstände und seiner Physiognomie – er malt sein Leben.

Wird der Verkehr durch selbstfahrende Autos sicherer?


AUTONOMES FAHREN

41 der Erwachsenen in Deutschland glauben, dass selbstfahrende Autos das Fahren sicherer machen werden. Das zeigt eine Ipsos-Studie mit 21.500 Befragten aus 28 Ländern hervor. Anderswo sind die Menschen dagegen deutlich optimistischer. So glauben beispielsweise 67 Prozent der befragten Inder daran, dass autonome Fahrzeuge die Straßen zukünftig sicherer machen werden. Dagegen sind die US-Amerikaner noch skeptischer als die Deutschen - dazu mag beitragen, dass das Land wohl die meisten Erfahrungen mit der neuen Technologie hat. Und die sind längst nicht nur positiv: So ereignete sich der erste Todesfall im Zusammenhang mit einem selbstfahrenden Auto 2016 im US-Bundesstaat Florida.

Infografik: Wie sicher sind selbstfahrende Autos? | Statista

Dienstag, 1. Mai 2018

Neunkirchen / Saar: AKKORDEONALE am 3. Mai 2018


Dimos Vougioukias           (c) Pantelis Bratis

Internationales Akkordeon Festival
Akkordeonale 2018

Donnerstag - 03.05.2018, 20:00 - Neue Gebläsehalle


Welches Instrument setzt mehr Glückshormone frei als Schokolade? Das Akkordeon!

Dieser Multikulti-Tausendsassa setzt sich über Landes- und Kontinentalgrenzen hinweg, bereichert sich an kultureller Vielfalt und hat sich in sämtlichen musikalischen Stilrichtungen gemütlich eingerichtet - ob als Solist oder tragbares Orchester. Bei so viel Reichtum und Lebendigkeit ist es auch noch das Instrument, über das es die meisten Vorurteile gibt – viel Feind, viel Ehr’! Grund genug auf der Akkordeonale diese eigenwillige kleine Wunderkiste zu feiern!

Zum zehnten Mal lädt der Drahtzieher des Festivals, Servais Haanen, zu einer reichhaltigen Portion Kultur à la Welt: Meisterhafter Rembetiko und Balkan-Jazz treffen auf leidenschaftlichen brasilianischen Forró, ägyptischer Indie-Folk mit Tiefgang begegnet Bandoneon-Magie aus Buenos Aires, angerichtet an niederländischer Klangästhetik und garniert mit jazzigem Kontrabass aus Italien, Gitarre sowie kristallklarer portugiesischer Fado-Gitarre. Als Sahnehäubchen eine kabarettreife Moderation.

Herzstück der Akkordeonale ist die Begegnung und Interaktion zwischen den Musizierenden im pulsierenden Wechsel von Soli und Ensemblestücken. So verschieden die kulturellen Hintergründe und Persönlichkeiten, so unterschiedlich sind auch die Herangehensweisen und Stile der Musikerinnen und Musiker: die eine ist hoch studiert mit klassischer Ausbildung, der andere hat sein Instrument von frühester Kindheit an ganz selbstverständlich erlernt. Mit der gemeinsamen Sprache Musik schaffen sie eine Verständigung, die sich nicht um Grenzen und Trennendes schert, dafür einen lebendigen Austausch kreiert. Mit Improvisationstalent, Spontaneität und Spaß am gemeinsamen Konzert verbinden sich die vielfältigen Klangmöglichkeiten zu etwas Neuem, bis jetzt noch nicht Gehörten.

Ein Fest der Klänge! Virtuos und temperamentvoll! Adrenalin und Seelenbalsam! Ein Ereignis der besonderen Art!

Mit dabei sind:
Dimos Vougioukas (Griechenland), João Pedro Teixeira (Brasilien), Youssra El Hawary (Ägypten), Omar Massa (Argentinien), Servais Haanen (Niederlande), Veronica Perego (Italien), Rafael Fraga (Portugal)

Einlass: 19.00 Uhr

Wie war's bei OUT OF ORDER von Forced Entertainment im Bockenheimer Depot?

Forced Entertainment                    (c) Hugo Glendinning


Das Schauspiel Frankfurt und das Künstlerhaus Mousonturm präsentieren zurzeit ein Stück aus der Minimal-/Postdramatik der britischen Künstlergruppe Forced Entertainment unter der Leitung von Tim Etchells. Die Gruppe war schon einige Male im Frankfurter Mousonturm zu Gast. Es spielen Robin Arthur, Nicki Hobday, Jerry Killick, Richard Lowdon, Cathy Naden und Terry O’Connor.

Forced Entertainment formierte sich bereits 1984 in Sheffield. Erklärtes Ziel ist die witzige oder auch humorlose Auflösung von Theater durch ein Ersatzgeschehen, das ansatzweise Handlung zeigt, aber immer die Frage stellt, was könnte hier an Stelle eines Stückes auf der Bühne passieren, für das Andere, das ebenfalls Ungewisse oder auch für das Übliche stehen, also ersatzweise geschehen, und was könnte man noch alles anbieten, um die Leute (gerade noch) bei der Stange zu halten. Unter Beibehaltung rudimentärer Träger von Bühnenhandlung und Spieldauerfüllung entwickeln die auf der Bühne Anwesenden - der Begriff Ruine eines Theaterstückes aus der Ankündigung trifft das sehr präzise - recht hektische, auch fast gewalttätige, verzweifelte, verträumte, erschöpfte und vor allem unsinnige Aktivitätsphasen, die sich eine Zeitlang wiederholen, dann zur nächsten wechseln und am Ende dann durch Verlassen der Bühne beendet sind. Die Nähe zu Samuel Becketts Minimaldramen ist sehr groß, weswegen man auch gleich mit existenzialistischen Deutungen aufwarten kann. Die Existenz ein Zeittotschlagen mit Streit und Friedenschließen, Unsinnigem, bis das Spiel eben vorbei ist, die Langeweile für immer ein Ende hat.

Sechs Clownsklone, 3-mal männlich, 3-mal weiblich, mehr schlecht als recht geschminkt in gleichem weinrotem kariertem Anzug kommen auf die Bühne und wissen nicht so recht, was tun. Arbeitslose, Arbeitspause, Wartende, Frustrierte, Unmotivierte, keiner weiß Bescheid. Jedenfalls reicht ein sich wiederholendes Musiksignal, ein Popsong über Liebe und Verlassen, plus das herausfordernde Fixieren bzw. längere Anschauen eines Rundenteilnehmers die ersten 25 Minuten mit turbulenten Jagden über die Bühne, Schützen des Gejagten und Blockieren des Jägers zu verbringen, unter Umwerfen aller Stühle und des Tisches, an dem sie sitzen, und die Schminke komplett zu verschmieren. Reichlich aufgelöst und mitgenommen kommen dann Phasen des Kettenbildens, wie Gymnastikwürmer auf dem Boden, einer hängt sich an den anderen, einer zieht den Wurm. Die Clowns als Karawane schleppen die Möbel im Kreis. Dann werden ausgiebig in allen Lagen der Körper Luftballons aufgeblasen, alles eher ruhig und ausruhend, der Song verschwindet, es kehrt eine Phase der Ruhe ein, bis das Herumlaufen und Aufblasen aller Ballons, die einem in die Quere kommen, wieder Bewegung aufkommen lässt. Schließlich tauchen Fahrradhupen auf, die dazu dienen andere im Schlaf zu erschrecken. Das ganze endet in einer lärmenden Hupverfolgung der anderen, die Gruppe rennt im Kreis wie spielende Kinder und behupt sich. Im letzten Drittel der Aufführung setzt wieder Musik ein, dieses Mal der Johann-Strauss-Walzer Wiener Blut, und lässt die Gruppe zumindest Tanz andeuten, bevor sie zurückkehren an den Tisch und eine harmlosere, abgespeckte Form der Verfolgung und rudimentär das uralte Kinderspiel Die Reise nach Jerusalem zu praktizieren, dieses Mal durch die Walzerklänge in die Kreisbewegung getrieben. Eine Kreisbewegung setzt eine zweite Kreisbewegung in Gang and so on. Am Ende nach 85 Minuten reicht allerdings das Aufblasen uhd Quietschenlassen eines Luftballons die anderen zu verschrecken, sie quittieren in den letzten fünf Minuten den Unsinn und verlassen die Bühne. Der letzte Clown schaut sich die ganzen netten Spielsachen noch einmal an, bevor er auch traurig geht. Ballons und Hupen, Tisch und Stühle wild umgestoßen und verteilt. Ganz nach dem Motto: Der Letzte macht das Licht aus.

Den einen ein Genuss des humorvollen Sinnlosen, den anderen ein Affront des schlechten Humors, der Veräppelung, verfolgen die Zuschauer das Sinnentleerte, bis erste sich verabschieden und ihre Zeit lieber anders verbringen. Wer durchhält ist begeistert oder schüttelt lachend den Kopf und hat eine weitere Form der theaterkritischen Performance erlebt.