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Zusatzobulus wird bald verlangt. Foto von pixabay |
Rente ist ein Thema, das viele Menschen emotional bewegt, kein Wunder bei unserer Überalterung. Die Rente ist ein Grundpfeiler der sozialen Sicherheit, heißt es, und jede Entscheidung, die sie beeinflusst, wirkt sich direkt auf das Vertrauen der Bürger in die langfristige Stabilität ihres Lebensabends und in unsere Regierung aus. Wer das Portemonnaie der Rentner extra schmal hält begeht Betrug am Rentner und am Rentenversicherungsmodell.
Es kann frustrierend sein, wenn das gigantische wirtschaftliche Aufschwungprojekt Deutschland inklusive Ausbau der Wehrhaftigkeit angesichts der russischen Bedrohung, also das jetzige Komplettsanierungspaket in Planung von CDU/CSU und SPD, das Hoffnung auf Wachstum schaffen soll, teilweise wieder auf Kosten der Rentensysteme geht. Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm oder Michael Hüther der Direktor des IW z.B. finden das notwendig. Oft sind solche Entscheidungen politisch und wirtschaftlich motiviert, um kurzfristig finanzielle Lücken durch Griff in den Rentenfonds zu schließen und anderen Prioritäten Vorrang zu geben. Leider können dabei langfristige Folgen für die Altersvorsorge und die Überlebensfähigkeit nicht nur unserer Rentner in einer ständigen Preiserhöhungswelt übersehen werden. Und sie werden bewusst übersehen! Die arbeitende Bevölkerung darf hier nicht als Sklaven der Planer betrachtet werden, ganz im Gegenteil: Deutschland lebt durch diese Menschen!
Eine hohe Rente hat einen direkten Bezug zu hoher Zufriedenheit der Bürger, da sie mehr als nur finanzielle Sicherheit bietet. Es handelt sich um eine Kombination aus wirtschaftlicher Stabilität, Wertschätzung und der Möglichkeit, den Ruhestand würdevoll und sorgenfrei zu genießen.
*** Eine hohe Rente ermöglicht es, die Lebenshaltungskosten, medizinische Versorgung und Freizeitaktivitäten ohne finanzielle Sorgen zu decken.
*** Rentner müssen sich weniger auf Familie oder den Staat verlassen, was das Gefühl der Autonomie stärkt.
*** Eine angemessene Rente zeigt, dass die Gesellschaft die jahrzehntelange Arbeitsleistung anerkennt. Dies hat großen Einfluss auf das Selbstwertgefühl.
*** Finanzielle Unsicherheiten im Alter sind eine der Hauptursachen für Stress. Eine hohe Rente kann diese Belastung erheblich reduzieren.
*** Mit einer hohen Rente können Rentner an gesellschaftlichen Aktivitäten, Reisen und Hobbys teilnehmen, was die soziale Teilnahme erhält. Weniger Einkommen bedeutet oft weniger Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, was Isolation und Unzufriedenheit verstärken kann.
*** Nicht vergessen:
Viele Rentner unterstützen finanziell ihre Kinder oder Enkel. Eine hohe Rente stärkt somit auch familiäre Bindungen und Zufriedenheit.
*** Wenn Renten gekürzt oder unzureichend angepasst werden, entstehen häufig Existenzängste: Rentner bekommen Schwierigkeiten, Grundbedürfnisse und noch ein bisschen mehr - das sei ihnen auch gegönnt - zu decken.
*** Das Gefühl der Geringschätzung und Wertlosigkeit der Berufszeiten führt zu Enttäuschung und Frustration, dass ihre Arbeit und Beiträge nicht angemessen honoriert wurden.
Im Öffentlichen Dienst, Behörden, Verwaltung, Regierungen, Justiz herrscht ganz oft unter den Angestellten eine mittelalterliche Einstellung, dass dieses "faule Volk" da draußen mal etwas beitragen soll zum Staat. Das ist völlig obsolet, aber immer wieder schwingen sich solche Heroen im Alltag oder der Politik hoch und fordern genau das.
Zusammengefasst ist die Rente nicht nur eine finanzielle Maßnahme, sondern ein Indikator für den Respekt und die Fürsorge, die eine Gesellschaft ihren älteren Generationen entgegenbringt. Eine gerechte und ausreichende Rentenpolitik wirkt daher direkt auf das Wohlbefinden der Menschen und beeinflusst das Wahlverhalten.
Woher um alles in der Welt soll das Geld kommen?
Ein pragmatischer Ansatz, der auf unmittelbare Lösungen abzielt, um das wirtschaftliche Gleichgewicht wiederherzustellen, wäre eine Kombination von steuerlicher Umverteilung mit temporären Einschnitten, was eine gerechte Lastenverteilung und klare Zielorientierung signalisiert.
1. Erhöhung von Unternehmenssteuern
- Unternehmer, insbesondere große Konzerne, müssen stärker an der Finanzierung des Aufschwungs beteiligt werden. Dies ist besonders relevant, wenn sie von Subventionen oder Konjunkturmaßnahmen profitiert haben.
- Herausforderungen: Eine Erhöhung der Steuerlast könnte jedoch von Unternehmen auf Konsumenten abgewälzt werden (z. B. Preiserhöhungen) oder Investitionen hemmen, wenn sie nicht klug umgesetzt wird.
2. Temporärer Wegfall von Feiertagen
- Was soll das? Die Produktivität lässt sich erhöhen, und damit dauerfristig den wirtschaftlichen Output steigern. Prof. Michael Hüther (IW) rechnet vor, dass die Streichung eines Feiertags 8,6 Milliarden EUR mehr bringt. Nehmen wir noch zwei Feiertage dazu, wird es schon deutlicher.
- Folgen: Dies könnte kurzfristig hilfreich sein, würde eventuell aber langfristig auf den Widerstand der Arbeitnehmer treffen, da Feiertage oft als soziale und kulturelle Errungenschaften angesehen werden.
3. Ausgewogene Lastenverteilung
Eine Kombination solcher Maßnahmen könnte eine gerechte Balance schaffen, wenn die Belastung sowohl von- Unternehmern als auch von Arbeitnehmern mit Augenmaß getragen wird.
- Zusatzidee 1:
Parallel könnte der Fokus darauf liegen,
Steuerhinterziehung konsequent zu bekämpfen und
ineffiziente Subventionen zu streichen, z.B. Geldgeschenkeverteilung der Politiker im In- und Ausland, um zusätzliche Mittel freizusetzen. - Zusatzidee 2:
Die Steuerzahlungen der Beamten sind im Vergleich zu Arbeitnehmern um das Sechsfache geringer.
Hier liegt Potenzial zum Abschöpfen von bis zu 35 Milliarden EUR!
- Insbesondere Großunternehmen und Konzerne, die von Konjunkturmaßnahmen oder staatlicher Infrastruktur profitieren, brauchen die Luft nach oben durch geringere Steuern. Kleine und mittelständische Unternehmen könnten ganz ausgenommen bleiben, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu schützen.
- Eine zeitliche Befristung und
- klare Begrenzung dieser Steueranpassung würden signalisieren, dass es sich um eine Ausnahmemaßnahme handelt.
4. Temporärer Wegfall von Feiertagen
- Kompensation durch Flexibilität: Statt dauerhafter Streichung könnten Arbeitnehmer die Möglichkeit bekommen, Feiertage später oder flexibel nachzuholen. Dies würde den Produktivitätsverlust mindern und die Akzeptanz erhöhen.
- Zusammenarbeit mit Gewerkschaften: Eine enge Abstimmung mit Arbeitnehmervertretungen könnte Widerstand reduzieren und faire Bedingungen sicherstellen.
5. Bekämpfung von Steuerhinterziehung
- Effizienz durch Kontrolle: Maßnahmen zur stärkeren Kontrolle von Steuerhinterziehung könnten zusätzliche Einnahmen generieren, ohne die Steuersätze für Unternehmen oder Bürger drastisch zu erhöhen.
- Transparenz und Fairness: Die gezielte Verfolgung von Steuerschlupflöchern für international operierende Unternehmen und kriminelle Vereinigungen oder Einzeltäter könnte zu einem gerechteren Steuersystem beitragen.
Mit diesen kombinierten Ansätzen könnten zusätzliche Mittel für den wirtschaftlichen Aufschwung bereitgestellt werden, ohne die Rentner direkt zu belasten. Transparenz und Kommunikation wären hierbei entscheidend, um das Vertrauen der Öffentlichkeit zu sichern und Verärgerung zu vermeiden.
Die erfolgreiche Kommunikation und Durchsetzung dieses Plans über etwa 10 Jahre erfordert langfristige Strategie, Aufklärung, Transparenz und Konsistenz. Die angedachten Kürzungen werden auf die kommenden Jahre verschoben, aber sie kommen. Eine Konsolidierung des Haushalts und der Finanzierungen mit anderen Mitteln ist noch nicht angedacht.
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