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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Samstag, 30. Dezember 2023

KRIEG: Verdis AIDA und der Ukrainekrieg im Gespräch Michel Friedmans mit Prof. Carlo Masala

Die aktuell in der Frankfurter Oper zu sehende Inszenierung von Lydia Steier bringt uns Krieg, Deportation und Unterdrückung in einer aktualisierten Interpretation des Verdi-Stoffs nahe. Eine direkte Verbindung zwischen Giuseppe Verdis Oper "Aida" und dem Krieg in der Ukraine lässt sich natürlich nicht einfach herzustellen, da die Handlung von "Aida" im altägyptischen Kontext spielt und persönliche Beziehungen, politische Intrigen und Liebe zwischen den Hauptfiguren dominieren. Würde man eine Rollenverteilung sehen wollen, wäre Russland das pharaonische Reich und die Unterdrückten Äthiopier (eigentlich Nubier, Sudanesen) die Ukraine. Sie sehen, es scheitert schon, das prunkvolle Ägypten und seinen damaligen Kultur-/ Wissenstand können nicht einfach so übertragen werden. Das heutige Russland erscheint uns entsetzlich arrogant, geistig flach, verlogen und propagandistisch verzerrt in der Wahrnehmung zu sein, der ganze Apparat in vodkagetränkter Propagandistenschieflage, bei gleichzeitig unverminderter Brutalität und Vernichtungssucht des Herrschers. 

Was Steier rausarbeitete zeigt ein komplett überaltertes Pharaonensystem, dessen Kriegsherren ein lamettageschmückter Haufen von Altersheiminsassen sind. Für den Krieg gegen Äthiopien fehlt es an Kraft, Vorbild und Verstand. Auserkoren wird quasi ein junger kräftiger Feldherr mit Hausmeister- und Straßenkehrermentalität, der den Palast "sauber" hält. Eigentlich auserkoren als Gatte der reichlich sadistisch gegenüber Gefangenen sich gebärenden und intrigant veranlagten Pharaonentochter Amneris, die als Belohnung auf Radamès wartet, wenn er den Feldzug gegen den Feind siegreich abschließt. In Wahrheit liebt er Aida, die versklavte Tochter des äthiopischen Königs Amonasro. Ein massiver Zwiespalt. Der Feldzug findet statt, Radamès führt die Schlacht erfolgreich und bringt Sklaven mit, unter denen sich auch der gegnerische König, Vater der Aida, befindet. Der wiederum bringt seine Tochter dazu, dem Feldherrn militärische Geheimnisse zu entlocken. Dieser Hochverrat wird entdeckt und mit dem Tod durch Einmauern bestraft. Amneris versucht ihn vor dem Urteil zu bewahren, sehnt sie sich doch nach dem starken Mann an ihrer Seite, aber sie bleibt erfolglos. Aida schleicht sich in die Todesgemäuer, bevor sie versiegelt werden, und stirbt mit ihm. Im Warten auf den Tod erfüllt sich ihre Liebe.

Die Überalterung der Ägypter ist natürlich ein deutlicher Assoziationsanker für die Situation des Westens, aber auch Russlands. Demographisch ein gewaltiger Überbau mit Alten, fehlen die jungen Feldherren, die Stärke der Armee, die Ausrüstung, die Widerstandskraft der Staaten. Die politischen Intrigen und die Suche nach einem starken Anführer können als Kommentar zu den Herausforderungen in der Verwaltung und Führung eines bereits zu schwachen Staatengebildes verstanden werden. Hier bewegte sich auch das sehr interessante und von Michel Friedman mit geschickter Eloquenz geführte Gespräch über die Lage in der Ukraine und unsere nationale wie europäische Rolle mit Carlo Masala, Professor an der Bundeswehrhochschule in München. Die meisten von uns kennen ihn als immer wieder von den Medien konsultierter militärischer Fachmann u.a. für die Lage in der Ukraine. Im Bockenheimer Depot zu hören, in einem fesselnden und geistreichen Gespräch über Kriege, Aggressoren, Abwehrhaltungen, Bedeutung von Krieg und Wahrung von Frieden, weltweit, insbesondere China, Taiwan, Israel, Iran. Aber auch über die Lage der nationalen Bundeswehr, der europäischen Staaten, der NATO. Wir in Deutschland haben bekanntlich das Problem, dass das Potenzial an Soldaten ausgeht, die Bundeswehr schrumpft, die Ausstattung zu wünschen übrig lässt, und insgesamt eine Verteidigungsfähigkeit vorliegt, die gegen Übermächte im Mehrere-Tage-Bereich liegt.

Sehr gering im Vergleich zur tapferen ukrainischen Armee, die dem raketenspuckenden Maschinengoliath (mit ausbüchsenden Soldaten) trotz Unterversorgung mit Waffen monatlich Verluste im Zehntausender-Bereich zufügen kann. Aber nur, weil sie konstant mit Waffen, Munition, Fahrzeugen versorgt wird. Und hier bröckelt es, die Halbherzigkeit der deutschen Unterstützung gaukelt Zahlen vor, die nicht realisierbar sind und namenlos in der Zukunft versickern. Die gesamte Haltung der deutschen Regierung dazu ist trotz der Versprechen des Bundeskanzlers eine zwar mittlerweile konturiertere und klarere, aber die Realität lässt die Ukraine im Moment doch alleine, denn ohne Übervater und Superaktionist USA kommen Aufgaben auf Deutschland und Europa zu, die an den gesamten Egoismen der Nationen trotz gezeigter Hilfsbereitschaften ab einem gewissen Punkt scheitern. 

Ein militärisch starkes Deutschland war über die Jahrzehnte nach 1945 ein sehr unvorteilhaftes Prädikat, auch sind viele jungen Menschen nicht bereit, sich für eventuelle Wiederholungen von Angriffskriegen zur Verfügung zu stellen. Verwöhnt durch die amerikanische Behütungshaltung und Kampfbereitschaft herrscht selbstverständlich eine nicht gerade kriegerische Stimmung, höchstens nach innen. Verantwortung wird zweifelsohne auf uns zukommen, und es fehlt noch immer die entscheidende Lösung für die überfallene Ukraine. Jahrelange Abnutzung wird hier erfolgen müssen, wenn man deren berechtige Haltungen unterstützt. 

Carlo Masala zeigte sich als kampfbereiter Beobachter des Weltgeschehens und rationaler Analyst der Situation, der Perspektiven aufzeichnen kann, die sich nicht in blindem Aktionismus verlieren. Er plädiert dafür, Krieg als geeignetes Druckmittel der Politik beizubehalten, aber auch für einen präsenten Pazifismus, der die Diskussion beleben kann. Seine bereits erschienen Bücher bieten sich als gehaltvolle Informationen zum Thema an.

Friedman in der Oper: KRIEG
29.12.2023, mit Prof. Carlo Masala, Bundeswehrhochschule München 



Freitag, 29. Dezember 2023

Heute große russische Raketenattacke auf die Millionenstadt Dnipro (UKR)



"Es gab schon lange nicht mehr so viel Rot auf unseren Bildschirmen", berichtete die Abwehr und der Bürgermeister. Der Morgen des Freitag, 29. Dezember, begann nicht mit Kaffee für die Bewohner von Dnipro und der Region. Die ersten Explosionen im Gebietszentrum waren gegen 7:00 Uhr zu hören, und anschließend gab es innerhalb von 40-50 Minuten eine ganze Serie von Explosionen. Die Luftalarmglocken begannen um 6:32 Uhr zu läuten und dauerten bis etwa 7:50 Uhr an. Eine Geburtsklinik musste geräumt werden, ein Einkaufszentrum wurde angegriffen, im Innern brach nach dem Treffer ein Feuer aus. Eigenen Angaben zufolge ist bereits bekannt, dass es Opfer gibt. Der Stadtchef von Dnipro Boris Filatov sagte, dasses als Folge der "Ankünfte" Tote und Verletzte gibt. Häuser gingen zu Bruch.

Nicht nur Dnipro, sondern die gesamte Ukraine wurde mit Raketen angegriffen. Es handelt sich nach Angaben der Ukraine und Beobachtern um den größten flächendeckenden Raketenangriff seit Kriegsbeginn. Die Monowirtschaft der Russen produziert und importiert in großer Stückzahl verschussfähiges Material. Der Westen steht den Entwicklungen erschrocken gegenüber. 

Am 28. Dezember wurden in zwei Bezirken der Region Dnipropetrowsk bereits zusätzliche Maßnahmen zur Verhängung des Kriegsrechts ergriffen. In den Bezirken Dniprovskyi und Sinelnikivskyi wurden Kommandanturen gebildet. Entsprechende Meldungen erschienen auf der Website der Stadtverwaltung von Sinelnikivskyi und auf der Facebook-Seite der Gemeinde Novoalexandrovskyi des Bezirks Dniprovskyi. Eine spezielle Kontrolle der Ein- und Ausreise, eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit von Bürgern, Ausländern und Staatenlosen sowie der Bewegung von Fahrzeugen werden durchgeführt. TCC-Soldaten haben das Recht erhalten, Dokumente zu überprüfen und die Besitztümer von Personen zu inspizieren,

Friedman in der Oper: KRIEG, zur Premiere von Verdis Aida - Gespräch mit Prof. Dr. Carlo Masala

Michel Friedman
Foto von Gaby Ger
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Im Dialog mit renommierten Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wissenschaft befragt der Publizist Michel Friedman Opernstoffe auf ihren Bezug zu unserer Lebensrealität.

Die neue Gesprächsreihe "Friedman in der Oper" steht in dieser Saison sechs Mal auf dem Programm und knüpft jeweils an ein Werk aus dem Spielplan der Oper Frankfurt an. Die Abende finden abwechselnd im Opernhaus und im Bockenheimer Depot statt.


Die Auftaktveranstaltung war am Dienstag, dem 28. November 2023, um 19 Uhr im Opernhaus. Sie widmete sich anlässlich der Premiere von György Ligetis Le Grand Macabre dem Thema APOKALYPSE. Als Gesprächspartner Friedmans konnte der bekannte Soziologe Prof. Dr. Armin Nassehi gewonnen werden.

Heute auf dem Programm:


KRIEG, zur Premiere von Verdis Aida; Gesprächspartner: Prof. Dr. Carlo Masala

Freitag, 29. Dezember 2023, um 19 Uhr im Bockenheimer Depot



Weitere Abende mit "Friedman in der Oper" in dieser Saison:

KRÄNKUNG, zur Wiederaufnahme von Strauss’ Salome; Gesprächspartnerin: Prof. Dr. Alena Buyx
Dienstag, 23. Januar 2024, um 19 Uhr im Opernhaus

ANDERSSEIN, zur Premiere von Zemlinskys Der Traumgörge; Gesprächspartnerin: Ricarda Lang
Dienstag, 26. März 2024, um 19 Uhr im Bockenheimer Depot

TBA, zur Premiere von Wagners Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg;Gesprächspartner*in: N.N.
Donnerstag, 23. Mai 2024 um 19 Uhr im Opernhaus

TBA, zur Premiere von Halévys La Juive; Gesprächspartner*in: N.N.
Dienstag, 2. Juli 2024, um 19 Uhr im Opernhaus

Karten zum Preis von € 20 / ermäßigt € 10 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.

Mittwoch, 27. Dezember 2023

Kaiserslautern, 11.01.2024: Lesung von Wladimir Kaminer im Kammgarn, KASINO - Frühstück am Rande der Apokalypse

Wladimir Kaminer © Michael Ihle
Donnerstag, 11.01.2024, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr


Wladimir Kaminer

Frühstück am Rande der Apokalypse

Lesung im Kammgarn, KASINO in Kaiserslautern  

Was haben Familienalltag und Weltuntergang, globale Krisen und Mutters Kreuzworträtsel, Putin und Pilzsaison gemeinsam? Sie existieren gleichzeitig und schaffen damit eine Normalität, die vielen nicht ganz normal erscheint. Und doch haben wir uns irgendwie darin eingerichtet. Tatsächlich war die Sorge, der Himmel könne uns auf den Kopf fallen, hierzulande schon immer weit verbreitet. Dabei liegen die Herausforderungen des Lebens oft in der Suche nach dem Ladekabel oder einem Tenor mit neun Buchstaben. Ein Glück, dass es einen Chronisten gibt, der diese eigenartige Situation mit Humor beschreibt und mit unbeirrbarem Optimismus zu verstehen versucht...

(bestuhlt, ab 26,20 €)

Samstag, 23. Dezember 2023

Städtische Bühnen Frankfurt a.M.: Erinnern für jetzt und die Zukunft



Erinnern für jetzt und die Zukunft

Ein Abend der Städtischen Bühnen Frankfurt mit Musik und Texten

am 27. Januar 2024, 18.30 Uhr, Paulskirche

Gemeinsam mit zahlreichen Künstler*innen und Partner*innen begehen die Städtischen Bühnen den diesjährigen Holocaust-Gedenktag. Der Abend mit Musik und Texten in der Paulskirche erinnert an die Verbrechen der Nationalsozialist*innen, die Millionen von Menschen, die anders dachten, glaubten, liebten oder deren Leben als nicht lebenswert galt, ermordeten.

Erinnern stiftet Zukunft, erinnern bedeutet, auf Basis der Geschichte neue Identitäten zu finden. Erinnern bedeutet, sich allem entgegenzustellen, was die Würde des Menschen antastbar zu machen versucht. Kunst kann dabei helfen, die Erinnerung aus der Ferne direkt ins Jetzt zu holen, indem sie uns nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herz erreicht. Dieser Abend ist ein Aufruf, sich Hass und Hetze, Antisemitismus und Rassismus entgegenzustellen. Gegen das Vergessen, für ein solidarisches Miteinander. Ein Miteinander, das die Basis für eine offene Gesellschaft bildet.

Spuren der Vergangenheit sind der Paulskirche eingeschrieben: Die Wiege der Demokratie, das erste Parlament, aber auch der Ort diverser wichtiger Reden, die nicht nur für, sondern auch wider das Erinnern gesprochen haben. An diesem Abend gehört der Raum den vielen Stimmen, die ihn zu einem klingenden Mahnmal für Demokratie, Toleranz und Freiheit werden lassen. Wir freuen uns über Beiträge der Alten Oper, des English Theatre, des hr-Sinfonieorchester und hr-Bigband, der Kronberg Academy und weiteren Gästen.

Dass Erinnern weiterhin sinnhaft ist, zeigen bedauerlicherweise die jüngsten Entwicklungen hinsichtlich Antisemitismus und Rassismus hier bei uns in Deutschland, auch in Frankfurt, mitten unter uns. Erinnern kann Brücken bauen ins Jetzt und die Zukunft.

mit Michel Friedman, Nuran David Calis, Omer Klein, Wolfram Koch, Holger Stockhaus, Sophia Jaffé, u.v.m.

Eine Veranstaltung der Städtischen Bühnen Frankfurt in Kooperation mit der Stadt Frankfurt am Main

Karten zum Preis von 5,- Euro sind ab sofort im Vorverkauf am Willy-Brandt-Platz oder online unter www.schauspielfrankfurt.de oder www.operfrankfurt.de erhältlich.

Mittwoch, 20. Dezember 2023

Groebners Neuer Glossenhauer #21 - Weihnachtsüberraschung

Foto: Dominik Reichenbach / Artwork: Claus Piffl

Weihnachtsüberraschung


Ja, ich weiß. Das ist mal wieder ein „Neuer Glossenhauer“, der sehr, sehr unpünktlich kommt. Aber dafür von Herzen und direkt aus meinem Hirnkastl (wienerisch für: Großhirn). 

Es war einiges zu tun die letzten Tage. Ich war im Radio (Link zum Nachhören siehe unten) und daraufhin gab es viele, viele neue Interessenten für diesen Newsletter, und Adressen mussten verarbeitet werden und…und…und… obendrein ist bald Weihnachten. 

Das ist ja auch immer ein Zeitfresser. Allein diese heidnischen Bräuche mit der kollektiven Entwaldung der Tannen- und Fichten-Forste. Dann das herumstehen auf den Weihnachtsmärkten, wo man in Rekordzeit Alkohol, Zucker und Fett zu sich nehmen muss, ohne dabei diese kleinen Wesen aus den Augen zu verlieren…, diese…, wie heißen sie? Hobbits? Nein. Weihnachtswichtel? Nein. Ki… ki…Kirchenmänner? Nein. Kinder! Das war’s! 

Auf die Kirchenmänner sollte man zur Zeit allerdings auch ein Auge haben. Die machen Sachen, man glaubt es nicht. Der Papst etwa. Der alte Argentinier hat gerade die Segnung von homosexuellen Paaren erlaubt. Bevor jetzt alle „Wow! Ein Forstschritt!“ rufen, muss man sagen, dass die globalisierte Sekte, der dieser Herr vorsteht, trotzdem der Meinung ist, daß Homosexualität eine Sünde ist. 

Bedeutet das also, dass man als katholischer Geistlicher nun die zwei Homosexuellen zuerst segnen, und dann anschließend verbrennen darf? Schwierige theologische Fragen. Und wofür braucht man dann eigentlich eine Segnung von dem Verein? Kriegt man dann gratis Eintritt in die Verliese des Vatikans? Kostenlosen Zugang zu den verschlossenen Archiven des Vatikans? Wo noch irgendwo der letzte Brief des Paulus liegt, in dem er schreibt: „Meine größte Leistung ist zweifelsohne, dass ich es geschafft habe, dass der Mord an Jesus Christus, der von römischen Soldaten durchgeführt, von römischen Beamten befohlen und im Namen des römischen Reichs exekutiert wurde, den Juden umgehängt wurde.“ Nein? Schade. 

Ein Saulus, wer Böses dabei denkt.

Man müsste mal den Papst fragen, was er dazu sagt. Aber der hat keine Zeit.

Der hat nämlich gerade ein Buch geschrieben. Ein autobiographisches. „Leben. Meine Geschichte in der Geschichte“ heißt es und klingt vom Titel her schon ein bisschen unbescheiden. 

Eure Heiligkeit? Ist Eitelkeit nicht eine der sieben Todsünden? Ich frage das als Bühnenkünstler. Wir kennen sowas nämlich nicht.

Andererseits: Ist nicht so ein Papst vom beruflichen Anforderungsprofil nicht auch irgendwo ein Bühnenkünstler? Ständig auf Tour und immer mit derselben Show. Teilweise in seltsamen Dialekten (z.B.: Latein). Vielleicht sollte ich also auch ein Buch schreiben. Ein Autobiographisches. Titel hätte ich schon: „Geschichte. Mein Leben im Leben“ klingt schon mal spannender als das von Papa Mobile.

Dabei fehlen noch ganz andere Selbstbeschreibungen: „Staats-Burger. Mein Essen beim Essen.“ vom österreichischen Bundeskanzler Nehammer. „Schweigen. Meine Sprache in der Sprache.“ vom deutschen Amtskollegen Scholz. Vielleicht schreibt ja auch Viktor Orban bald ein Buch: „Geld. Mein europäisches Fortkommen in Putins Peristaltik“.

Obwohl das nicht sonderlich originell wäre. So ein Buch könnte jeder dahergelaufene Oligarch schreiben. Wobei die ja selten laufen, die Oligarchis, die fliegen eher.

Und wenn man Oligarch hört, da denkt man an dicke Russen, die auf einer Jacht vor der Kulisse Südfrankreichs stehen. Dabei sehen sie aus, wie ein Pauschaltourist, der als  Kind in einen Kessel voll Geld gefallen ist und jetzt nicht weiß, was er damit anfangen soll. Planlos kauft er daraufhin Chalets in der Schweiz, Weingüter in Italien und Inseln in Griechenland. Und in Österreich oder Bayern kauft er sich einen See. Oder ein Schloss. Einen Wald. Oder eine Slalomabfahrt.

Nein, Scherz!

Niemand kauft sich einen Slalomabfahrt. Was soll man auch mit sowas anfangen ohne Schnee. Denn ohne Schnee ist das alles einfach nur… eine schräge Wiese. Braucht kein Mensch.

Auch der Oligarch nicht.

Der zieht sich lachend in sein Schweizer Chalet im Kanton mit steuerschonender Gesetzgebung zurück, winkt seinem Nachbarn, dem Fifafunktionär, und lässt den Herrgott einen braven - aber finanziell gesehen doch sehr armseligen - Mann sein. Das ist ein Oligarch.

Vielleicht gibt es aber auch Oligarchen, die ganz anders aussehen.

Die sich in der Nähe von Regierungen tummeln, ehemalige Kanzler anstellen, Immobilien sammeln und dann damit krachen gehen. Und wenn dann nach den Crash Leute kommen und meinen, das ganze Konstrukt hätte ja schon von Anfang an ein wenig windig und unseriös ausgesehen, dann treten die „Wirtschaftsexperten“ genannten Lobbyisten der Gier auf und verneinen das vehement.

Niemand hätte das kommen sehen können…, das wäre von außen nicht erkennbar gewesen…, und man dürfe jetzt doch nicht die Investoren kritisieren, die es nicht hätten ahnen können, dass nach so einem steilen Aufstieg ein so jäher Absturz folgen würde. 

Das wäre absolut u-n-v-o-r-h-e-r-s-e-h-b-a-r gewesen. 

So wie damals bei WireCard. 

Oder Weihnachten.

Das kommt ja auch immer ganz plötzlich. Und dann hat man keine Zeit. Nicht einmal fürs Newsletter schreiben.

Aber diesmal hat es doch gerade noch geklappt.

Halleluja!





Groebner im Radio „Österreich 1“ mit seinem Programm „ÜberHaltung“Nachzuhören bis Freitag 22.12., 20h

Dienstag, 19. Dezember 2023

Neu im Kino: Leere Netze, The Palace (neuer Polanski!), Stella mit Katja Riemann und Maria Montessori usw.

 


Black Box
Regie: Asli Özge
Besetzung: Luise Heyer, Felix Kramer, Christian Berkel,
Timur Magomedgadzhiev, Manal Issa, André Szymanski,
Sascha Alexander Geršak, Jonathan Berlin, Anne Ratte-Polle
Early EST: 11. Dezember 2023
VOD-Start: 19. Dezember 2023

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Leere Netze
Regie: Behrooz Karamizade
Besetzung: Hamid Reza Abbasi, Sadaf Asgari
Kinostart: 18. Januar 2024

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The Palace
Regie: Roman Polanski
Besetzung: Oliver Masucci, Fanny Ardant, John Cleese,
Bronwyn James, Joaquim De Almeida, Mickey Rourke,
Luca Barbareschi, Milan Peschel
Kinostart: 18. Januar 2024

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Stella. Ein Leben.
Regie: Kilian Riedhof
Besetzung: Paula Beer, Jannis Niewöhner, Katja Riemann
Kinostart: 25. Januar 2024


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Die Chaosschwestern und Pinguin Paul
Regie: Mike Marzuk
Besetzung: Max Giermann, Janine Kunze, Felix Klare, Denis Moschitto,
Lilit Serger, Momo Beier, Cara Vondey, Rona Regjepi
Kinostart: 25. Januar 2024

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Rückkehr zum Land der Pinguine
Regie: Luc Jacquet
Dokumentarfilm
Kinostart: 15. Februar 2024

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Maria Montessori
Regie: Léa Todorov
Besetzung: Leïla Bekhti, Jasmine Trinca
Kinostart: 07. März 2024

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Bad Director
Regie und Drehbuch: Oskar Roehler
Besetzung: Oliver Masucci, Bella Dayne, Anne Ratte-Polle,
Elie Kaempfen
Kinostart: 07. März 2024
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Weltpremiere Berlinale 2024
Andrea lässt sich scheiden
Regie: Josef Hader
Besetzung: Birgit Minichmayr, Josef Hader, Robert Stadlober,
Thomas Schubert, Branko Samarovski, Thomas Stipsits, Maria Hofstätter
Kinostart: 04. April 2024

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Was von der Liebe bleibt
Regie: Kanwal Sethi
Besetzung: Mikhail Gusev, Serkan Kaya
Kinostart: 11. April 2024

 

weitere Kino und Home Entertainment - Starts:

 

Rehragout-Rendezvous

Eurovideo

DVD/BD: 18.12.2023

Perfect Days

DCM

Kinostart: 21.12.2023

Monsieur Blake zu Diensten

MFA

Kinostart: 21.12.2023

Die wandernde Erde II

Plaion Pictures

Kinostart: 21.12.2023

Letzter Abend

Filmwelt Verleihagentur

Early EST: 25.12.2023

VOD: 04.01.2024

Wer bist du, Mama Muh?

Wild Bunch Germany

Kinostart: 28.12.2023

The Queen Mary

Splendid Film

Kinostart: 28.12.2023

Black Friday For Future

Weltkino Filmverleih

Kinostart: 28.12.2023

Sterne zum Dessert

24 Bilder

Kinostart: 28.12.2023

Die unendliche Erinnerung

Piffl Medien

Kinostart: 28.12.2023

JOAN BAEZ - I Am A Noise

Alamode Filmverleih

Kinostart: 28.12.2023

Freitag, 15. Dezember 2023

Die Welt der Kunst, des Entertainments: Contests, Events, Chancen, Spaß!

 


10 Kultur Ausschreibungen Kulturpreise: Darstellende Kunst
🤝 ✓ Euskirchener kleinKUNSTpreis 2024 ist mit 1111, - Euro dotiert. Jetzt bewerben! ...

🤝 ✓ Reinheimer Satirelöwe 2025. Bis 15. 04. 2024 können sich Kabarettistinnen bewerben. ...

🤝 ✓ Tuttlinger Krähe - Ein süddeutscher Kleinkunstpreis, dotiert mit über 20. 000 €, jetzt anmelden für 2025 (bis 31. Juli 2024) ...

Wettbewerb um die St. Ingberter Pfanne - Anmeldung bis 30. April 2024...

17. Herborner Kleinkunstpreis "Schlumpeweck" Bewerbungsschluss ist der 31. März 2025!...

22. HAMBURGER COMEDYPOKAL vom 24. Januar bis 28. Januar 2025 - Bewerbungsschluss ist der 1. Juli...

23. Amici Artium Wettbewerb für Kabarettisten und Comedy-Talente in Ottobrunn/ München. Einsendeschluss bis : 31. 08. 2024...

Künstler*innen gesucht! Virtuostiät des Unperfekten 2024 - Bewerbungsschluss: 31.01.2024...

Kabarett- Comedy u. Kleinkunstwettbewerb "Paulaner Solo+ " - BEWERBUNG FÜR 2024 AB SOFORT! ...

Internationale Kulturbörse Freiburg vom 20 - 22. Jan 2025...

1 Fortbildungen Kultur: Bildende und Darstellende Kunst
Manuela Buske - individuelles Einzelcoaching in Hamburg oder auf Mallorca...