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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 27. Januar 2014

Wissen Sie noch, wie der zurückgetretene Streibl mit Vornamen hieß?

Welcher Quizmaster versteckt sich neben diesem Butler?

Sind Sie 45-50? Haben Sie den Vornamen von Genscher, Waigel, Streibl, Seehofer vergessen? Dann droht Ihnen leider früh Demenz

(Ärztezeitung) Zu diesem Schluss fordern Forschungsergebnisse aus den USA auf, die bei Probanden im Alter von 50 Jahren gefunden wurden. Sie kannten die Namen berühmter Persönlichkeiten nicht mehr oder erkannten die Gesichter nicht. Es ist klar geworden, dass die Patienten schon bald mit massiven Sprachproblemen und einer früh beginnenden Demenz rechnen müssen, wenn sie Personen, die so stark ins Alltagsleben eingreifen und auch die Weichen stellen für Erfolg oder Niedergang, nicht mehr erinnern. Wer beim Namen Hitler den Vornamen vergessen hat, weist bereits enorme Probleme auf, sollte eine logische Schlussfolgerung sein.

Ausfälle dieser Art, vielleicht schon beim anspruchsvollen Familienquiz deutlich und bereits ab 45 Jahren oder früher zu beobachten, lassen Rückschlüsse auf den Zustand des vorderen Temporallappen linksseitig zu, der bereits in Degeneration begriffen ist. Wenige Jahre später wird sich eine primär-progressive Aphasie mit unweigerlich folgender frontotemporaler Demenz einstellen. 


Sie werden jetzt schlucken und denken, oh je, ja, ich hab das und dieses und jenes nicht erinnert. Und leider scheint ganz viel dran zu sein, ob Sie sofort sagen können, wer die Quizsendung "Rette die Million!" moderierte und welche Sendungen er noch im Fernsehen hatte. Oder wie der SPD-Kanzler mit Vornamen hieß, der Hartz IV einführte, bzw. welche Schauspielerin früher die weibliche Hauptrolle in "Pretty Woman" spielte. Deutlich wird, das Quiz-Familienspiele oder auch aktiv mitgespielt im TV einen eindeutig fördernden Effekt haben, im Sinne eines Gehirnjoggings und Verzögerns eines Ausfalls. 


Patienten mit primär-progressiver Aphasie haben genau diese Probleme. US-Forscher verglichen diese Ausfälle mit dem Fortschritt der Temporallappendegeneration, der per MRT bestimmbar ist (Neurology 2013; 81: 658-664). Es ist ja bekannt, dass jede zweite Frau Demenz bekommt und jeder dritte Mann. Und irgendwann setzt das Vergessen ein, aber wenn es so früh kommt, wird Demenz auch früher auftreten.


Für ihren "Northwestern-University-Famous-Faces-Test" (NUFFACE) legten die Forscher den Studienteilnehmern insgesamt 20 Schwarzweißfotos berühmter Persönlichkeiten vor, und zwar solcher, die US-Amerikaner im Alter von 40 bis 65 Jahren eigentlich gut kennen sollten.


Darunter befanden sich Abbildungen von Präsidenten wie Kennedy, Clinton oder Bush Junior, Ikonen wie Einstein, Elvis, Lady Di, Humphrey Bogart oder Muhammad Ali, aber auch die Talkmasterin Oprah Winfrey, die einstige Außenministerin Condoleezza Rice, der polnische Papst, Bill Gates und Liza Minelli. Also alles Größen, die dauernd und Jahrzehnte in den Medien herumgeistern und einen extrem hohen Bekanntheitsgrad haben.


Die Teilnehmer sollten Vor- und Nachnamen der Personen nennen, und falls das nicht möglich war, zwei Eigenschaften erwähnen, die zeigten, dass sie die Personen zumindest wiedererkannten.


Wem bei Einstein nur "Einstein" einfiel, aber nicht "Albert", bekam in der Kategorie "Namensnennung" nur einen Punkt, konnte aber in der Kategorie "Wiedererkennung" zwei Punkte sammeln, wenn er "Wissenschaftler" und "E=mc²" sagte. In jeder der beiden Kategorien waren also maximal 40 Punkte möglich.


Das Ergebnis: Den gesunden Kontrollpersonen gelang es im Schnitt, 93% der Namen komplett und richtig zu nennen, die Gesichter wurden zu 97% richtig erkannt.


Dagegen schnitten die Aphasie-Patienten bei der Namensnennung deutlich schlechter ab: Sie erreichten hier im Schnitt nur 46% der möglichen Punktzahl, bei der Wiedererkennung waren es immerhin knapp 80%. Die meisten erkannten also die Gesichter wieder, ihnen fiel nur der dazugehörige Name aber nicht ein.


Die MRT-Aufnahmen zeigten, dass die Testergebnisse bei der Namensnennung umso schlechter waren, je dünner der linke vordere Temporallappen in den Aufnahmen erschien. Hatten die Patienten auch Probleme, die Gesichter zu erkennen, dann zeigte zusätzlich der rechte Temporallappen eine deutliche Atrophie.

So lasse sich auch gut differenzieren, ob die Patienten tatsächlich Gesichter vergessen, was bei Prosopagnosie der Fall ist, oder sie nur nicht benennen können, was für eine Aphasie spricht.

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