Hymne
Dich, schöne Liebe, schöne Süße,
Dich Engel, der zum Licht mich weiht,
Unsterbliches Idol, dich grüße
Ich glühend in Unsterblichkeit.
Dich Engel, der zum Licht mich weiht,
Unsterbliches Idol, dich grüße
Ich glühend in Unsterblichkeit.
Du flutest durch mein ganzes Leben
Gleich einem Seewind, herb und rein,
Und meiner Seele bangem Streben
Flößt du Begehr nach Ewgem ein.
Gleich einem Seewind, herb und rein,
Und meiner Seele bangem Streben
Flößt du Begehr nach Ewgem ein.
Stets frischer Wohlgeruch, der blühend
Ein lieb Gemach in Düfte taucht,
Vergessner Weihrauch, der erglühend
Geheim in tiefer Nacht verhaucht!
Ein lieb Gemach in Düfte taucht,
Vergessner Weihrauch, der erglühend
Geheim in tiefer Nacht verhaucht!
Wie soll ich nennen dich in Wahrheit,
Demantenreine Liebesglut,
Die in der Seele ewger Klarheit,
Ein Ambrakorn, verborgen ruht?
Demantenreine Liebesglut,
Die in der Seele ewger Klarheit,
Ein Ambrakorn, verborgen ruht?
Dich, schöne Gute, schöne Süße,
Die Kraft und Freude mir verleiht,
Unsterbliches Idol, dich grüße
Ich glühend in Unsterblichkeit.
Die Kraft und Freude mir verleiht,
Unsterbliches Idol, dich grüße
Ich glühend in Unsterblichkeit.
Charles Baudelaire (1821-1867)
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