© Yvonne Kranz |
So 4. August I 18.30 Uhr I Dradio Kultur, Zweisprachiges Hörspiel
Lyriksommer
Erzählung des Gleichgewichts 4: W
Von Jean Daive
Aus dem Französischen von: Werner Hamacher
Funkeinrichtung und Regie: Ulrich Lampen
Komposition: Ulrike Haage
Mit: Jean Daive, David Bennent
Produktion: DKultur 2012
Länge: 87'52
W. ist die Aufschrift auf einem Papierbündel und einem Paket, in dem eine störende Schwester, ein stummer Vater, eine entfernte Mutter auf die Post gebracht und verschickt werden, um vom Adressaten - einem Leser/ Hörer - Stück für Stück einverleibt zu werden. W, ein gezahnter Buchstabe, ist sein Biss. Er richtet sich gegen alles, was W sonst noch ist oder andeutet: das Weiß, auf das es geschrieben ist, Wien als den Ort einer bestimmten, Psychoanalyse genannten Hör-und Sprechpraxis, das Weh, das mit der Sprache und mit ihrem Fehlen verbunden ist.
W., das Gedicht, ein paraanalytischer Parcours, eine Übung in gehemmter Dissoziation, eine stenographische Erzählung von einem, der sich zur Sprache zu bringen versucht (und, da er viele ist, nur zu verschiedenen, geteilten und widersprüchlichen Sprachen kommen kann).
Jean Daive, 1941 in Bonsecours geboren, Lyriker, Romancier, Übersetzer. War Redakteur bei France Culture. Lebt in Paris.
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