Deutsche Herzstiftung rät zu herzgesunder Mittelmeerküche
(FFM) In Deutschland leiden nach Schätzungen 1,8 Millionen Menschen an einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz). In Krankenhäusern werden jedes Jahr etwa 320 000 Menschen mit Herzschwäche behandelt. Fast 50 000 Menschen sterben jährlich an der chronischen Erkrankung, bei der die Pumpkraft des Herzens soweit abnimmt, dass nicht mehr genügend Sauerstoff und Nährstoffe zu Organen wie Gehirn, Nieren und Muskeln gepumpt wird. Atemnot, Leistungsschwäche und Knöchelödeme (Wassereinlagerungen) sind typische Beschwerden.„Engagierte Mitarbeit des Patienten ist bei Herzschwäche besonders wichtig“, sagt Prof. Dr. med. Helmut Gohlke, Kardiologe und Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung. Betroffene sollten ihre Beschwerden laufend beobachten und ihr Gewicht kontrollieren. Unverzichtbar ist das tägliche Wiegen. So lassen sich eventuelle Wassereinlagerungen frühzeitig erkennen, die auf eine Verschlechterung der Herzschwäche hindeuten können und ein rechtzeitiges Gegensteuern in der Behandlung erfordern. Bei einer Gewichtszunahme von mehr als 2 Kilogramm in 3 Tagen ist sofort der Hausarzt aufzusuchen.
Mediterrane Ernährung bewährt bei koronarer Herzkrankheit
Neben der konsequenten Medikamenteneinnahme ist ein gesunder Lebensstil mit Bewegung, gesunder Ernährung, höchstens geringem Alkoholkonsum zum Essen und Verzicht auf Rauchen wichtig für eine effektive Behandlung.
„Bei Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit hat sich die Mittelmeerküche besonders bewährt. Wissenschaftliche Studien haben das belegt“, sagt Prof. Gohlke. Die koronare Herzkrankheit zählt neben Herzinfarkt und Bluthochdruck zu den Hauptursachen einer Herzschwäche. „Auch aus diesem Grund raten wir den Herzschwächepatienten zur herzgesunden Mittelmeerküche“, betont der Präventionsmediziner. Die mediterrane Ernährung betont Gemüse, Salat, Obst, Vollkornprodukte, wenig Fleisch, dafür eher Fisch, sowie Oliven- oder Rapsöl anstatt tierischen Fetten wie Butter oder Schmalz.
Bei Herzschwäche Salzverbrauch runterfahren!
Normalerweise nehmen wir im Schnitt bis zu 10 bis 15 Gramm Kochsalz täglich zu uns, sogar bis zu 30 Gramm sind keine Seltenheit. Herzschwächepatienten sollten ihren Salzverbrauch auf 4 bis 5 Gramm pro Tag, in manchen Fällen auf 2 bis 3 Gramm, und die Flüssigkeitsaufnahme auf 2 Liter, bei fortgeschrittener Krankheit – in Absprache mit dem Arzt und unter Kontrolle der Nierenwerte - auch auf 1,5 Liter, beschränken, um das Herz zu entlasten. Die Mittelmeerküche wird mit sehr wenig Salz, dafür aber mit vielen frischen Kräutern, zubereitet. „Die Zubereitung von Speisen aus Frischprodukten – charakteristisch für die mediterrane Ernährung – erleichtert es den Patienten, ihre Salzzufuhr zu reduzieren. Konserven und Fertiggerichte sowie einige Brotsorten enthalten dagegen viel Kochsalz“, erläutert Prof. Gohlke.
Die Broschüre „Das schwache Herz – Diagnose und Therapie der Herzinsuffizienz heute“ informiert auf 136 Seiten über den aktuellen Stand von Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten der Herzschwäche. Alle Beiträge sind von namhaften Herzspezialisten laienverständlich geschrieben. Der Band ist gegen 3 EUR in Briefmarken erhältlich bei: Deutsche Herzstiftung e.V., Vogtstr. 50, 60322 Frankfurt.
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