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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 8. März 2024

D.ein Fest.EU – Demokratie feiern

Friesenheimer Sternstraßenfest
Foto: Retzbach












Erklärung der Künstler:innen und Kulturakteur:innen in der Metropolregion: 

Ein klares JA für eine starke Demokratie in Rhein-Neckar

 

Die Unterzeichnenden aus der Metropolregion Rhein-Neckar setzen mit dieser Erklärung ein gesellschaftspolitisches Signal für eine starke Demokratie. 

 

Als Aktive der Kulturlandschaft wissen wir um die Geschichte des Landes: die Diffamierung von Kunst als entartet, den Missbrauch von Kultur zu Propagandazwecken. Das nationalsozialistische Regime hat Millionen Menschen ermordet und viele ins Exil vertrieben - unter ihnen auch viele Künstler:innen.

Heute begreifen wir Kunst- und Kultureinrichtungen als offene Räume, die Vielen gehören. In unserer pluralen Gesellschaft treffen viele unterschiedliche Interessen aufeinander, ein demokratischer Umgang mit Konflikten ist ohne Alternative. Demokratie wird täglich neu verhandelt: Es geht um Alle, um jede:n Einzelne:n.

 

Rechtsextreme Gruppierungen und Parteien stören Veranstaltungen, wollen in Spielpläne eingreifen, polemisieren gegen die Freiheit der Kunst und arbeiten an einer „Renationalisierung“ der Kultur. 

Ihr verächtlicher Umgang mit Menschen auf der Flucht, mit engagierten Künstler:innen, mit allen Andersdenkenden zeigt deutlich, wie sie mit der Gesellschaft umzugehen gedenken, sobald sich die Machtverhältnisse zu ihren Gunsten verändern.

Dem stellen wir uns in der Metropolregion Rhein Neckar als Kulturakteure mit einer klaren Haltung entgegen:

 

    • Wir sehen es als unsere Verpflichtung, uns für eine offene und demokratische Gesellschaft einzusetzen und diese weiter zu entwickeln.

    • Wir wenden uns gegen Strategien, die demokratische Grundwerte untergraben. Wir setzen uns mit Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung und Ausgrenzung - auch in unseren eigenen Strukturen – auseinander.

    • Wir, die Unterzeichnenden, fördern im Sinne der Demokratie Debatten, wir bemühen uns um einen offenen, aufklärenden, kritischen Dialog, bieten aber keine Foren für völkisch-nationalistische Propaganda.

    • Wir, die Unterzeichnenden, wehren die Versuche von Rechtsextremen ab, Kultur für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.

    • Wir, die Unterzeichnenden, solidarisieren uns mit Menschen, die durch rechte Ideologien ausgegrenzt und bedroht werden.

      

Solidarität statt Ausgrenzung. Es geht um Alle. Die Kunst bleibt frei!

 

Unterzeichner:innen:

Handan Akkaya-Kapan, Musikerin, Limburgerhof;

Tayfun  Ates, Musiker, Mannheim;

Sabine Amelung, Künstlerin, Ludwigshafen / Limburgerhof; 

Barbara Auer, Kuratorin für zeitgenössische Kunst, Heidelberg

Dr. Stefan Bauer, ev. Pfarrer/Autor, Landau;

Dr. Klaus-Jürgen Becker, Archivar, Ludwigshafen;

Fatma Biber-Born, Bildende Künstlerin, Ludwigshafen

Rüdiger Bischoff, Freier Radioreporter, Mannheim;

Claus Boesser-Ferrari, Musiker, Laudenbach;

Leni Bohrmann, Schauspielerin und Theaterautorin, Neustadt an der Weinstraße;

Blandine Bonjour, Musikerin, Mannheim / Frankreich;

Peter Braun, Musiker, Ludwigshafen;

Hedda Brockmeyer, Regisseurin, Theaterleiterin Theater in der Kurve, Neustadt-Hambach;

Peer Damminger, Theatermacher, Ludwigshafen;

Anne Barbara Dell, Mannheim;

Dr. Frank Degler, Geschäftsführer zeitraumexit, Mannheim;

Steffen Dix, Musiker, Mannheim;

Leo Dreher-Preis, Vereinsvorstand Kultur Rhein Neckar e.V., Neuhofen

Ralph Dutli, Autor, Heidelberg;

Timo Effler, Theaterleiter, Speyer;

Carsten Egger, Musiker, Neustadt an der Weinstraße;

Isabel Eichenlaub, Musikerin , Schifferstadt;

Eichfelder, Künstler,Worms;

JOANA Emetz Sängerin, Liedermacherin, Mannheim;

David Emling, Autor, Bellheim;

Felix S. Felix,  Ensemble-Mitglied Chawwerusch Theater, Herxheim;

Danilo Fioriti, Ensemble-Mitglied Chawwerusch Theater, Herxheim;

Bettina Franke, Schauspielerin, Mannheim

Carolin Grein, Sängerin, Speyer;

Miriam Grimm, Ensemble-Mitglied Chawwerusch Theater, Herxheim;

Jürgen Hatzenbühler, Künstler, Ludwigshafen / Limburgerhof

Uwe Heene, Schaupieler, Speyer;

Eleonore Hefner, Vorsitzende Kultur Rhein Neckar e.V., Ludwigshafen;

Birgit Heid, Autorin,Vorsitzende des Literarischen Vereins der Pfalz e.V.; Landau

Dr. Regina Heilmann, Leiterin des Stadtmuseums, Ludwigshafen

Andreas Heinrich, Music Gourmétz, Ludwigshafen;

Prof. Dr. Frieder Hepp, Direktor des Kurpfälzischen Museums, Heidelberg

Ben Hergl, Ensemble-Mitglied Chawwerusch Theater, Herxheim;

Prof. Dr. Jochen Hörisch, Literatur- und Medienwissenschaftler, Schriesheim;

Matthias Horn, Lied- und Oratoriensänger, Kirchenmusiker, Heidelberg:

Gereon Hoffmann, Musiker und Journalist; Schifferstadt

Constanze Illig, Bildende Künstlerin,Worms;

Norbert Illig, Bildender Künstlerin, Worms;

Michaela Jäkel, Künstlerin,Limburgerhof;

Hilmi Kapan, Kunstmaler, Limburgerhof;

Monika Kleebauer, Ensemble-Mitglied Chawwerusch Theater, Herxheim;

 Ameli M. Klein, Direktorin, Kunstverein Ludwigshafen;

Anja Kleinhans,Schauspielerin, Regisseurin, Theaterautorin und -leiterin, Freinsheim;

Bernd Köhler, Musiker und Grafiker, Mannheim;

Jakob Köllhofer, Programmdirektor DAI, Heidelberg

Marco Lalli, Schriftsteller, Heidelberg;

Annette Lennartz, Kulturredakteurin, Mannheim;

Laurent Leroi, Akkordeonist, Ludwigshafen;

Andrea Lutz-Kluge, Professorin für Ästhetische Praxis in Kontexten von Bildung, Soziokultur und Forschung, Mannheim;

Bärbel Maier, Autorin, Regisseurin und Schauspielerin, Ludwigshafen;

Dr. David Maier, Musiker und Kulturmanager, Worms;

Rahel Mangold, Kulturevents, Rhein-Neckar;

Manfred Metzner, Verleger, Heidelberg;

Juan Miranda Moraga, Musiker, Ludwigshafen;

Julia „Jules“Nagele, Musikerin, Mannheim;

Gabriele Oßwald, Künstlerin, Mannheim;

Natice Orhan-Daibel, Künstlerin, Ludwigshafen;

Hasan Özdemir, Autor, Freinsheim;

Mike Rausch, Musiker, Worms;

Antje Reinhard, Hochschullehrerin und Künstlerin,Heidelberg / Ludwigshafen;

Gerd Reutter, Künstler, Mannheim;

Thomas Reutter, Vorsitzender Industrietempel e.V., Mannheim;

Helmut Roos, Fotograf, Mannheim;

Wolfgang Sautermeister, Künstler, Mannheim;

Christiane Schmied, Musikerin, Mannheim;

Olaf Schönborn, Musiker, Ludwigshafen

Stefanie Schubert, Leitung Jugendkunstschule unARTig des Kunstvereins Luwigshafen; 

Ilona Christina Schulz, Schauspielerin und Sängerin, Freinsheim;

Dr. Roswita Schwarz, Dramaturgin Ludwigshafen

Jonathan Sell, Musiker, Mannheim;

Boris Ben Siegel, Schauspieler, Autor, Theatermacher, Mannheim;

Robert Skrobich, Theaterpädagoge, Ludwigshafen;

Lydia Sprengard, Musikerin, Ludwigshafen;

Angelika Staudt, Regisseurin, Autorin, Ubstadt-Weiher;

Monika-Margret Steger, Schauspielerin, Mannheim;

Pauline Stine Steger, Nachwuchsschauspielerin, Mannheim;

Barbara Straube, Fotografin, Mannheim;

Hans Thill, Schriftsteller, Heidelberg;

Ulrich Thul, Bildender Künstler, Ludwigshafen;

Giuseppina Tragni, Theatermacherin, Rhein-Neckar-Gebiet;

Gabriele Twardawa, Theaterpädagogin, Ludwigshafen;

Bernhard Vanecek, Musiker, Limburgerhof

Helmut van der Buchholz, Allroundkünstler und Stadtführer, Ludwigshafen;

Wolfgang Vogel, Künstler, Mannheim;

Michael Volkmer, Künstler, Ludwigshafen / Winnweiler;

Uwe von Grumbkow, Schauspieler und Regisseur, Heidelberg;

Dr. Lida von Mengden, Kuratorin, Bad Dürkheim;

Annette Dorothea Weber, Regisseurin Mannheim;

Elke Weickelt, Bildende Künstlerin, Dielheim;

Dr. Angela Wendt, Dramaturgin, Mannheim;

Buffy Stephanie Werner, Künstlerin und Kuratorin Ludwigshafen / Winnweiler;

Klaus Woller, Kameramann, Ludwigshafen;

Stephan Wriecz, Ensemble-Mitglied Chawwerusch Theater, Herxheim;

Manuel Zerwas, Autor und Musiker, Speyer

 

 

 

Weitere Künstler:innen und Kulturakteur:innen, die unterschreiben wollen, können das hier tun:

www.d.einfest.eu

Wir freuen uns auf die nächsten 99!

 

Ab Ostern 2024 wollen wir immer am Samstag ab 11 Uhr die Marktbesucher:innen des Sternstraßenmarktes in Ludwigshafen-Friesenheim mit einer Aktion von „D.ein Fest – Demokratie feiern“ überraschen. 


ANSTEHENDE VERANSTALTUNGEN

30. MÄRZ

Ganztägig

LEBENDIG


6. APRIL

Ganztägig

WORTLOS


13 APRIL

Ganztägig

(UN)BESCHREIBLICH WEIBLICH


20. APRIL

Ganztägig

SCHILLERND


27. APR

Ganztägig

FARBIG


4. MAI

Ganztägig

SCHMACKES

ECM: März 2024


Der Frühlingskalender ist vollgepackt mit vielen Konzerten von ECM-Künstlern, darunter Dominic Miller, John Scofield, Mark Turner, Nik Bärtsch, András Schiff, Elina Duni und anderen.

Nachfolgend finden Sie einige der Tour-Highlights und eine vollständige Konzertliste auf unserer Website.

Das Dänische Streichquartett wird in den kommenden Monaten nicht nur über 20 Konzerte geben, sondern übernimmt auch die künstlerische Leitung des 12. jährlichen Frühlingsfestivals auf der Insel Rügen vom 8. bis 17. März.

Ihr hochgelobtes Prism-Projekt wurde 2023 abgeschlossen und ist auf fünf CDs erhältlich, die eine bestimmte Bach-Fuge mit einem späten Beethoven-Quartett verbinden, das wiederum mit einem Quartett eines späteren Meisters verbunden ist.

Ein weiteres Highlight wird vom 8. bis 11. Mai das ECM Festival Freiburg im Südwesten Deutschlands sein. Die viertägige Veranstaltung präsentiert Auftritte von Nitai Hershkovits, dem Dominic Miller Quartet, dem Maciej Obara Quartet und Zsófia Boros.

Freitagabend ist eine Hommage an Anja Lechner mit Auftritten von François Couturier, Pablo Márquez und Mona Matbou Riahi. Tickets gibt es hier: LINK

Im Sonderangebot dieser Woche haben wir eine Auswahl an Alben zusammengestellt, die das Repertoire des Varieté-Streichquartetts hervorheben.

Neue Alben:

Hervorragende Reaktionen auf die letzten angekündigten neuen Alben von Vijay Iyer und John Surman: 

“The pianist’s group improvises with entrancing dynamism. This second offering from Mr Iyer’s trio invests yet further in the qualities that make the ensemble singular, not least a shared fascination with nuances of rhythmic expression on a communal sense of flow. It revels in dynamics that are calibrated with great care and […] achieve startling force”, schrieb Larry Blumenfeld im WALLL STREET JOURNAL über Iyers Compassion. “Die drei Musiker spielen zusammen, als hielten sie telepathisch Kontakt zueinander. Als könnte das freie Gespräch die Probleme der Welt in Schönheit auflösen”, befand Tobias Rapp im SPIEGEL. Und der britische GUARDIAN kürte Compassion zu seinem ’Jazz album of the month’.

Über John Surmans Words Unspoken wiederum urteilte Jack Kenny im britischen Portal JAZZVIEWS: “The writing on the album is the kind that dissolves imperceptibly into improvisation. The subtlety and the artistry are adventurous. The album is a deeply satisfying, significant experience from one of Europe’s leading voices.”

Der März steht für uns in diesem Jahr ganz im Zeichen des Vinyls:

ECMs audiophile Vinyl-Reissue-Serie Luminessence wird in diesem Monat März 2024 mit drei Veröffentlichungen fortgesetzt. Gerade erschienen die titelgebende Jan Garbarek-Aufnahme von Keith Jarrett-Kompositionen für Streichorchester und Saxophon – Luminessence – aus demJahr 1975, sowie Garbareks erstes Album für das Label, Afric Pepperbird, aufgenommen im Jahr 1970.

Am 29.03. folgt das Debütalbum von Azimuth, das ursprünglich 1977 veröffentlicht wurde und die besondere Synergie von Norma Winstone, John Taylor und Kenny Wheeler dokumentiert. Die Serie ist konzipiert als ein Kaleidoskop, das die Juwelen des umfangreichen Label-Katalogs in eleganten, hochwertigen Editionen beleuchtet.

Im April kommt ein neues Solo-Album von Fred Hersch. Mehr Einzelheiten dazu in Kürze.


Dienstag, 5. März 2024

Groebners Neuer Glossenhauer #32: Böses Wort zum guten Zeitpunkt

 

                                                                                                       Foto: Dominik Reichenbach/ Artwork. Claus: Piffl


Böses Wort zum guten Zeitpunkt


So spät ist der „Neue Glossenhauer“ schon lang nicht mehr gekommen.

Aber das hat alles einen guten Grund. Wohl spielen Prokrastination (die einzige Nation, der ich wirklich anhänge) und zarte Trödelei eine gewisse Rolle, aber eigentlich ging es um Qualitätssicherung: Schließlich musste ich erst überprüfen, ob das, was ich da geschrieben habe, auch meiner Meinung entspricht. Wenn ja, darf der Newsletter nicht raus.

Denn eine klare Eindeutigkeit geht mir da nicht aus dem Haus.

Denn der Trend geht zur eindeutigen Zweideutigkeit. Noch besser: Zur undeutlichen Mehrdeutigkeit. 

So hat dieser Tage im schönen Graz eine Liste ihr Antreten bei der Wahl zum europäischen Parlament angekündigt, deren erklärtes Ziel es ist, den Austritt Österreichs aus der EU zu vollziehen. Das wäre so, als würde man an Schwimmmeisterschaften (ein schönes Wort mit drei M übrigens) also an Schwimmwettbewerben teilnehmen mit der Forderung, das Wasser aus dem Becken zu lassen. Das hinterließe bei den Zusehern doch ein Gefühl der zarten Verwirrung.

In Deutschland dagegen ist man dabei ein letztes Stückchen Zeitgeschichte aufzuarbeiten und sucht…nein, nicht nach Rechtsradikalen-Mitgliedern des NSU… auch nicht nach russischen Mithörgelegenheiten… sondern nach ehemaligen RAF-Mitgliedern. 

Vermutet werden sie in Berlin. Ich glaube, die haben sich in diesem einem Berliner Lokal versteckt, wo man für kleines Geld regionale Küche in sehr guter Qualität bekommt und die Bedienung so extrem freundlich ist. Dieses Lokal kann man in Berlin nämlich lange suchen.

Dabei haben die beiden Unauffindbaren sehr interessante Namen. Der eine heißt Staub, der andere Garweg. In Ermittlerkreisen geht man ja mittlerweile davon aus, dass der eine sich aus dem Staub gemacht hat, der andere aber gar weg ist.

Immer noch da ist Waldemar Putin. Der Mann, der Russland seit 24 Jahren aufgrund von unfreien, manipulierten und geschobenen Wahlen regiert, hat eine Rede gehalten. Eine Rede, in der er - der einen Krieg angefangen hat - gesagt hat, er hätte keinen Krieg angefangen, weswegen jetzt ja auch tausende russische Soldaten in der Ukraine stehen. Und weil Russland ständig bedroht werde (von Großmächten wie Georgien, Moldau, den baltischen Staaten und Legoland), hat er wieder mal mit Atomwaffen gedroht. Gut, das kennt man schon. 

In anderen Ländern gibt es bewegliche Feste wie Ostern oder Pfingsten, anderswo feiert man Karneval, Tag der Befreiung vom Faschismus oder die Unabhängigkeit vom sowjetischen Imperialismus, in Russland aber kommt regelmäßig ein sehr kleiner Mann durch sehr große Türen, wackelt durch den Raum wie ein Straßenschläger und droht dann mit Atomwaffen. Auch eine Tradition.

Obendrein macht der das immer, wenn ihm nichts mehr einfällt.

Legitim. So hat jeder seine Strategien. Donald Trump sagt immer, wenn ihm nichts mehr einfällt „You know“. Wenn Olaf Scholz nichts mehr einfällt, lächelt er. Wenn Markus Söder nichts mehr einfällt, zitiert er Franz-Josef-Strauss, wenn Karl Nehammer nichts mehr einfällt, erklärt er die Diskussion für beendet und wenn FPÖ-Chef Hassbert Dackl (oder wie der heißt) nichts mehr einfällt, sagt er „schlicht und ergreifend“ und meint seine Bodyguards. 

Die sind nämlich schlicht und ergreifend.

Dabei könnte man doch gerade diesen ehemaligen österreichischen Innenminister dieser Tage soviel fragen: 


Einschub in eigener Sache: 

Unten kann man lesen, wie man diesen Newsletter unterstützen kann. Sehr interessant! Es empfiehlt sich hinzuschauen.


Wie das eigentlich ist mit der Rolle des Verfassungsschutz, der österreichischen-russischen Freundschaft, der FPÖ, den Kontakten zu Jan Marsalek, der wiederum ehemalige Mitarbeiter des österreichischen Verfassungsschutz beschäftigt hat und für den russischen Geheimdienst wohl eine riesige Geldwaschanlage betrieben hat. 

In Sicherheitsbelangen ist von der von Hassbert Dackl oft beschworenen „Festung Österreich“ nichts zu spüren. Es ist eher das Laufhaus Österreich. Für Geld kriegt man hier alles.

Dabei hat man in Österreich auch noch andere Probleme: Wintersport ohne Winter. So lautete eine Meldung des ORF: „Eigentlich hätte die Saison noch eine Woche länger dauern sollen, doch die braunen Flecken setzten sich durch. Schuld daran ist der wärmste Februar der Messgeschichte.“ 

Jajajajajaja… Jetzt soll es der Februar gewesen sein! Dabei weiß man doch, dass sich in Österreich fast immer die braunen Flecken durchsetzen. Die haben ja eine eigene Partei: Die Fleckenpartei Österreichs. Abgekürzt…

Billiger Witz. Zugegeben.

Aber es gibt ja noch andere blöde Formulierungen. Gerade bei ernsten Themen. 

So hört man immer wieder, diese oder jene Person wäre „viel zu früh verstorben“.

Zu früh? Wann wäre es denn richtig gewesen? Und wo steht denn, wann wer genau den Löffel abgeben soll? Gibt es Bundesregister für Ablebenszeitpunkte? Kann man da nachschauen, wann man dran ist? Und wann die Nachbarn? Und dann kann man sagen: „Oh! Sie haben aber ein sehr schönes Sterbedatum!“ 

Was wäre so eines? Wie wärs mit dem 22.02.2022? Ein Tag für einen Grabstein. Ein perfekter Tag zum Sterben. Nur…leider schon vorbei. Dabei hätte man damit den gesamten Ukrainekrieg versäumt. So gesehen, müsste man ja auch einmal sagen: „Der ist ja viel zu spät gestorben!“

Womit wir schon wieder beim Zwerg Waldemar wären. 

Also wenn ich sterbe, möchte ich, dass irgendjemand sagt: „Groebner auf die Minute genau gestorben!“ Oder: „Das war der perfekte Zeitpunkt.“ Oder: „Am Schluß hat er noch die entscheidenden Hundertstel herausholen können!“

Oder: „Ich hab immer auf seinen Newsletter gewartet, aber…. 

…wenigstens am Ende war er einmal wirklich pünktlich.“



Groebner Live mit „ÜberHaltung“: 

8.3. Erlangen/Fifty-Fifty - 13.3. Regensburg/Statt-Theater - 14.3. Kufstein/Arche Noe - 20.3. Frankfurt/Stalburg Theater - alle Termine hier.






Der „Neue Glossenhauer“ ist ein Projekt der freiwilligen Selbstausbeutung, wer es dennoch materiell unterstützen will, hier wäre die Bankverbindung für Österreich: 

Severin Groebner, Bawag, IBAN: AT39 6000 0000 7212 6709 

Hier die jene für Deutschland: 

Severin Groebner, Stadtsparkasse München, IBAN: DE51 7015 0000 0031 1293 64

Ukraine: Was kann der Westen noch tun?

 

Was kann der Westen noch tun?


Lesen Sie strategische Überlegungen zusammengefasst bei IG Bürger denken mit:

Sind Stationierungen von europäischen Truppen in der Ukraine zur Sicherung von Städten, Dörfern und Zivilbevölkerung legitimer und effizienter als TAURUS-Marschflugkörper?

Donnerstag, 29. Februar 2024

Frankfurt a.M.: Trailer zu DER TRAUMGÖRGE von Alexander Zemlinsky

Der Kurzfilm von Thiemo Hehl zur Frankfurter szenischen Erstaufführung von Alexander Zemlinskys Der Traumgörge (Musikalische Leitung: Markus Poschner; Inszenierung: Tilmann Köhler) im Internetauftritt der Oper Frankfurt ist freigeschaltet:


Online-Dating: Abwarten führt zu Kontaktlosigkeit - Bei der Online-Partnersuche lohnt sich Eigeninitiative

Foto von Andrea Piacquadio/pexels



Beim Online-Dating warten viele Partnersuchende ab, bis sie jemand anschreibt. Eine aktuelle Studie von Gleichklang zeigt jedoch, dass Abwarten von den anderen Teilnehmenden als Absage interpretiert wird.

Beim Online-Dating warten viele Partnersuchende ab, bis sie jemand anschreibt. Manche Partnersuchende bleiben sogar komplett passiv und schauen sich Profile erst an, wenn sie eine Zuschrift erhalten.

Eine Umfrage der psychologischen Partnerbörse Gleichklang.de unter 930 Singles hat untersucht, welche Auswirkungen solches Abwarten auf die Kontaktmotivation potenzieller Partner hat.

Es zeigte sich, dass das Nicht-Anschauen eines Profils und das Nicht-Schreiben einer Erstnachricht vom Gegenüber häufig als Absage verstanden wird. Dadurch unterbleibt die Kontaktaufnahme komplett, woraus aus Teufelskreis der Kontaktlosigkeit entstehen kann.

Psychologe Guido F. Gebauer rät allen Partnersuchenden, aus diesem Teufelskreis auszusteigen, indem Sie sich Profile anschauen und bei vorhandenem Interesse selbst eine Erstnachricht schreiben.

Details zur Umfrage


Gleichklang befragte 930 partnersuchende Mitglieder im Rahmen einer Online-Umfrage. An der Umfrage beteiligten sich 579 Frauen, 338 Männer und 13 nicht-binäre Personen im Alter von 22 bis 81 Jahren. Das Durchschnittsalter lag bei 53,67 Jahren. Die Umfrage wurde durch den Psychologen Guido F. Gebauer für Gleichklang durchgeführt und ausgewertet.

Die Umfrage untersuchte zwei Formen des Abwartens:

  • Partnersuchende schauen sich einen Vorschlag nicht an.
  • Partnersuchende schauen sich einen Vorschlag an, schreiben aber keine Nachricht.
Die Befragten wurden gebeten, anzugeben, was es in ihnen auslöse, wenn eine andere Person ihr Profil nicht anschaue oder wenn eine andere Person ihr Profil zwar anschaue, ihnen aber keine Erstnachricht sende.

Auf einer vierstufigen Skala (starke Ablehnung, Ablehnung, Zustimmung, starke Zustimmung) gaben die Befragten ihre Einschätzung an, ob aus Nicht-Anschauen oder Nicht-Schreiben folge, dass die andere Person nicht interessiert sei. Zusätzlich gaben die Befragten auf einer dreistufigen Skala an, ob ihre Intention, mit einer Person in Kontakt zu kommen, durch Nicht-Anschauen oder Nicht-Schreiben erhöht, erniedrigt oder nicht beeinflusst werde.

Ergebnisse


Die Ergebnisse zeigten, dass das Nicht-Anschauen eines Profils und das Nicht-Schreiben einer Erstnachricht oftmals von den Befragten als Desinteresse verstanden wurden und sich dadurch die Intention zur Kontaktaufnahme reduzierte:

  • 75,38 % der Befragten gaben an, dass sie von einem Desinteresse der anderen Person ausgehen, wenn diese Person sich ihr Profil nicht anschaue. 51,08 % der Befragten berichteten darüber hinaus, dass ihre Intention sinke, eine solche Person anzuschreiben. Nur 2,90 % der Befragten gaben umgekehrt eine wachsende Intention an, mit einer solchen Person in Kontakt zu treten.
  • 75,59 % der Befragten gaben an, dass sie von einem Desinteresse der anderen Person ausgehen, wenn diese sich zwar ihr Profil anschaue, ihnen aber keine Erstnachricht sende. 46,24 % der Befragten berichteten, dass dadurch ihre Intention sinke, eine solche Person anzuschreiben. Lediglich 7,42 % gaben eine steigende Intention an, mit dieser Person in Kontakt zu treten.
Alle Geschlechter gaben ähnliche Antworten, aber bei den Konsequenzen von Nicht-Schreiben von Erstnachrichten traten signifikante Unterschiede zwischen Männern und Frauen auf:

  • Aus dem Nicht-Schreiben einer Erstnachricht schlossen 78,76 % der Frauen, aber nur 70,11 % der Männer auf ein Desinteresse bei der anderen Person.
Deutlich stärkere Unterschiede zwischen Männern und Frauen zeigten sich bei der Auswirkung auf die Intention, mit der betreffenden Person in Kontakt zu treten:

  • - 52,68 % der Frauen gaben an, dass das Nicht-Schreiben einer Erstnachricht durch die andere Person ihre Intention für einen weiteren Kontakt reduziere. Bei den Männern gaben dies lediglich 35,50 % der Befragten an.
Wegen der geringen Stichprobengröße konnten die 11 nicht-binären Personen in diese prozentualen Vergleiche nicht einbezogen werden.

Psychologische Empfehlungen


Psychologe Gebauer berichtet, dass Abwarten beim Online-Dating oft beobachtet werde. Viele Partnersuchende wollten lieber angeschrieben werden, als selbst die erste Nachricht zu senden. Ebenso gebe es Partnersuchende, die nicht einmal ein anderes Profil anschauten, bevor sie eine Erstnachricht durch eine Person erhalten hätten.

Abwarten sei bei Frauen traditionell stärker ausgeprägt als bei den Männern. Dies hänge trotz aller Bemühung um Gleichberechtigung mit Geschlechtsrollen-Erwartungen in der Gesellschaft zusammen, gemäß derer der Mann als Eroberer auftreten solle.

Tatsächlich zeigten die aktuellen Befunde aber, dass von Abwarten dringend abzuraten sei. Das Abwarten werde nämlich völlig unabhängig vom Geschlecht von der großen Mehrheit der anderen Partnersuchenden nicht als eine Einladung zur Kontaktaufnahme, sondern als eine Ablehnung bewertet. Diese senke die Motivation der anderen Partnersuchenden, den Kontakt aufzunehmen. Unerwünschtes Ergebnis solchen Abwerten sei daher häufig, dass überhaupt kein Kontakt zustande komme.

Gebauer empfiehlt Partnersuchenden, sich klarzumachen, dass sie immer eine Botschaft vermitteln, selbst, wenn sie scheinbar nicht kommunizieren:

Teilnehmende beim Online-Dating, die sich ein Profil gar nicht anschauen, erwecken beim Gegenüber den Eindruck, dass sie kein Interesse an einem Kennenlernen haben.

Partnersuchende, die sich ein Profil zwar anschauen, aber keine Erstnachricht schreiben, erzeugen den Eindruck, dass ihnen das Profil nicht gefalle.

Diese Eindrücke führten dazu, dass die anderen Personen von einer Kontaktaufnahme Abstand nehmen, um Ablehnung zu vermeiden.

Zwar seien Männer eher bereit als Frauen bei einer abwartenden Position des Gegenübers den Kontakt dennoch aufzunehmen. Aber mehr als eine von drei Männern habe in der aktuellen Befragung ebenfalls eine sinkende Kontaktmotivation bei abwartendem Verhalten des Gegenübers angegeben. Auch Frauen würden daher durch abwartende Verhalten mögliche Beziehungsoptionen verlieren.

Wenn eine andere Person nicht den ersten Schritt tue, brauche dies keineswegs zu bedeuten, dass tatsächlich kein Interesse an einem Kennenlernen bestehe. Unsicherheit und Hemmungen, Aufschieben und Vergessen, Alltagsstress oder eben die Erwartung, dass die andere Person sich bei Interesse melden werde, könnten erklären, warum Teilnehmende beim Online-Dating erst einmal abwarteten.

Werde dies Abwarten als Absage verstanden oder nehme die andere Person ebenfalls eine abwartende Haltung ein, sei ein Zusammenfinden ausgeschlossen. Wer sich demgegenüber über Trägheit, eigene Hemmungen oder den eigenen Stolz hinwegsetze und den ersten Schritt tue, habe wesentlich bessere Erfolgsaussichten bei der Online-Partnersuche.

Gebauer rät daher allen Partnersuchenden im Internet, es sich zur festen Gewohnheit zu machen, sich jedes vorgeschlagene Profil anzuschauen und immer selbst eine Erstnachricht zu schreiben, wenn eine Neugier auf die Person hinter dem Profil bestehe.

Weitere Details und psychologische Einordnungen zur Untersuchung können im Gleichklang Psychologie-Blog nachgelesen werden.

Gleichklang.de ist eine psychologisch ausgerichtete Kennenlernplattform, die seit 2006 im Internet ihre Dienste anbietet. Gleichklang wendet sich an Menschen mit sozial-ökologischen Denkweisen.

Mittwoch, 28. Februar 2024

Jazz: 50 Jahre Jazzclub Heidelberg mit Jubiläumskonzerten


Der im Dezember 1973 gegründete Heidelberger Jazzclub blickt auf sein 50-jähriges Bestehen zurück. Ende der 50er Jahre gab es bereits Jazzmusik in Kneipen und in einem Keller für die GIs und Gäste. Erst 1973 zog der Jazzclub in einen Kellerraum der Universität ein. Seitdem finden einmal im Monat Jazzclub-Konzerte statt, zurzeit vorwiegend in den Räumen des „Deutsch-Amerikanischen Instituts“. Fünfmal schon gab es den „Applaus-Preis“ der Kultur-Staatsministerin Baden-Württembergs als beste Spielstätte und für seine Konzertreihen. Schlagzeuger Mario Damolin war eines der Gründungsmitglieder und ist heute noch mit 77 Jahren dabei.






Foto: Julian Jaffe
Jutta Glaser und Claus Boesser-
Ferrari: Return & Crossing

Im Rahmen von 50 Jahre Jazzclub Heidelberg

Donnerstag, den 29. Februar 2024, 20.00 Uhr | DAI Heidelberg, Sofienstr. 12 (nahe Bismarckplatz)

Eintritt: Normal 20 € | Ermäßigt 18 € | An der Abendkasse ist nur Barzahlung möglich.



Foto: I.-B. Grossmann
Muriel Grossmann Quartett

Im Rahmen von 50 Jahre Jazzclub Heidelberg

Samstag, den 02. März 2024, 20.00 Uhr | DAI Heidelberg, Sofienstr. 12 (nahe Bismarckplatz)

Eintritt: Normal 25 € | Ermäßigt 20 € | An der Abendkasse ist nur Barzahlung möglich.

 


Montag, 26. Februar 2024

Groebners Neuer Glossenhauer #31 - Immer schon so

 

Foto: Dominik Reichenbach/ Artwork: Claus Piffl



Immer schon!


Glossenhauer kommt so spät, weil ich nachgedacht habe. Die Frage war: Wie kann man zwei Jahre Krieg satirisch lustig aufarbeiten? Ich bin drauf gekommen: Kann man nicht. Krieg ist nicht lustig.

Was aber nicht heißt, dass nicht rundherum, wahnsinnig komische Sachen passieren… oder gesagt werden. Komisch im Sinne von abstrus. 

Die österreichische Energieministerin etwa sagt, sie würde sehr gerne weniger Gas aus Russland kaufen. Wie das genau gehen soll, kann sie allerdings nicht sagen, weil sie die Verträge nicht kennt. Die OMV (Werbespruch: „Österreicher mit Verantwortung“) hat da nämlich etwas unterschrieben, zeigt aber nicht her was. Das ist österreichische Transparenz: Österreich meidet Veröffentlichung - OMV.

Vielleicht auch ein Grund, warum Wien nicht Sitz der Europäischen Behörde zur Bekämpfung der Geldwäsche wurde. Auch beim jüngsten Ranking in Sachen Korruptionsbekämpfung ist Österreich weiter abgerutscht. Da fragt man sich doch: Muss das so sein?

Gibt es denn wirklich niemanden in der österreichischen Regierung, der willens ist, die Leute, die dieses Ranking erstellen, ordentlich zu schmieren? Kann man die nicht wenigstens mal zum Abendessen einladen? Oder auf eine Yacht? Oder auf eine Jagd? 

Weiß man doch: Gemeinsames Töten schweißt zusammen. 

Hoppala, da sind wir schon wieder beim Krieg.

Der produziert nicht nur Berge von Leichen und Leid, sondern auch Sinnlosigkeit. Zum Beispiel wird von Vertretern einer „Verhandlungslösung“ ständig der Satz wiederholt: 

„Solange verhandelt wird, wird nicht gekämpft.“

Der ist so schön dieser Satz. 

Leider stammt er aus dem Märchenbuch für Geschichtsbewusstseinslose. Im Dreißigjährigen Krieg wurde spätestens ab 1645 in Osnabrück und Münster verhandelt. Und Kriegsende war dann 1648. Drei Jahre Verhandlungen und Krieg also. Gleichzeitig. 

Dann war Frieden in Europa. Also nicht in ganz Europa, weil im selben Jahr das Osmanische Reich begonnen hatte, Candia (heute Iraklio) auf Kreta zu belagern. Und das sollte es noch weitere 21 Jahre machen. Man sieht: Krieg kann sich sehr in die Länge ziehen. 

Währenddessen kann man ja Dinge ausdiskutieren. Wie wäre es mit der Frage: 

Gehört Russland zu Europa?

Nur weil sich die russische Armee in der Ukraine aufführt wie die SS in Südosteuropa oder die französischen Paramilitärs in Algerien oder die Truppen der belgischen Force Publique im Kongo… ist das schon europäisch? Oder einfach kolonialistisch? Oder faschistisch? Oder chauvinistisch? Oder sind das einfach noch von den Mongolen übernommene Verhaltensweisen?
Ganz ehrlich: Ich versteh das nicht.

Muss ich aber auch nicht, dazu gibt es ja auch die „Russlandversteher“. 

Ein wunderschöner wie auch irreführender Begriff. Denn in diesen verständigen Kreisen wird gar nicht Russland verstanden, sondern nur sein Regime. Und das wird eigentlich auch nicht verstanden, sondern entschuldigt. Gerechtfertigt, relativiert, verniedlicht. 

Aber „Kreml-Verniedlicher“ klingt nicht so gut.

Und dabei haben die ja einiges zu tun.

Es ist ja auch nicht ganz leicht zu erklären, warum man einfach einen Nachbarstaat beansprucht. Und zwar als Ganzes. Weshalb man sich das Recht heraus nimmt, in ihn einzumarschieren, ihn täglich zu bombardieren, Kinder aus den besetzten Gebieten zu verschleppen und dann umzuerziehen.  Wer sowas versteht, rechtfertigt und erklärt, der hat sicher auch Verständnis für Menschen, die ihre Partner oder Kinder erschießen, erdrosseln oder erstechen, weil diese die wahnwitzige Idee hatten, sich von ihnen trennen zu wollen. 

So wiederholt sich im Kleinen das Große und umgekehrt. 

Im Kleinen heißt es „Ehrenmord“ oder „Familiendrama“ (je nach dem, welche Hautfarbe und Religion die Täter haben), im Großen heißt es dann „Stellvertreterkrieg“ oder „Spezialoperation“.

Wer da nach Verhandlungen ruft, der muss sich die Frage gefallen lassen, ob er auch einem Opfer einer Beziehungstat, das trotz Stichwunden und einem gebrochenen Arm gerade noch mit dem Leben davon gekommen ist, raten würde, das Gespräch mit dem Täter zu suchen. 

Und es auffordern zu überlegen, was es dem Gewalttäter denn anbieten könnte?

Es ist also kein Wunder, dass dieselben Parteien Russland verstehen, die auch das so genannte „traditionelle“ Familienmodell vertreten. Traditionell heißt so, wenn man „Du gehörst mir!“ als Tradition ansieht. Mit derselben Logik könnte man allerdings Sklaverei und Menschenhandel auch als „Brauchtum“ definieren. 

„Des hamma immer scho so gmacht“ ist eben nicht immer ein gutes Argument. Also eigentlich nie. 

Aber auf die innenpolitische Situation Russlands lässt es sich gut anwenden.

Seit den Zaren werden schließlich dort Leute, die eine andere Meinung haben, vom herrschenden Regime in ein Straflager nach Sibirien gesteckt und dort zu Tode gebracht. Das haben die immer schon so gemacht. 

Wahlen manipuliert? Bis auf die frühen 90er Jahre… Immer schon so g’macht. 

Nachbarländer angegriffen? Seit Ivan dem IV., genannt „der Schrullige“… nein… „der Schreckhafte“… auch falsch… „der Schreckliche“ (das war’s!)… immer schon so g’macht.

Aber halt! Da muss man auch mal vor der eigenen Türe kehren.

In Deutschland beispielsweise ist ja auch nicht alles rosig.

In Rottweil (da wo die kuscheligen Hunde herkommen) musste zum Beispiel ein AfD-Landesparteitag geschlossen werden, weil zu viele Mitglieder angereist waren. Da sagt man sich doch: Baden-Württemberg… aha! 

Denn wer eine Antenne für menschliche Abgründe hat (und die ist bei mir als Wiener in der Standardausführung mit dabei), der spürt in großen Teilen Baden-Württembergs wie Gewaltfantasien und Windschutzscheibenenteisungsmittel dort ein fröhliches Zweckbündnis eingehen. Ja, das beschauliche Baden-Württemberg! Da, wo man keine Ahnung von Rotwein hat, sonst würde man diese „Trollinger“ genannte Plörre auch nicht saufen, wo Spießigkeit und SUVs wie Schwammerln aus dem Boden wachsen und wo sich sehr viele Mitglieder der Waffen-SS und ehemalige hohe NSDAP-Funktionäre nach 1945 ins Privatleben zurückgezogen haben. 

Und sich sichtlich auch fortgepflanzt haben.

Baden-Württemberg… die haben das auch „immer schon so gemacht“. Nur nicht auf Hochdeutsch.

Aber es gibt ja Hoffnung. Absurderweise aus Wien. Denn dort wurde gerade Sebastian Kurz in erster Instanz von einem Gericht wegen Falschaussage verurteilt.

Und was hat der unter anderem gemacht? 

Einen Gas-Liefer-Vertrag mit Russland mitverhandelt, in den heute niemand rein schauen darf. 2018 war das. Da war schon seit vier Jahren Krieg im Donbass. Es geht also doch: Kämpfen und verhandeln, gleichzeitig.

Aber mei, das hamma immer schon so gmacht.



Groebner LIVE mit „ÜberHaltung“:

29.2.-2.3. Regensburg, Statt-Theater - 8.9. Erlangen, Fifty-Fifty - 10.9. Hallstadt (bei Bamberg) - alle Termine



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Oper Frankfurt a.M.: Audioeinführung zu DER TRAUMGÖRGE von Alexander Zemlinsky

 

Stummsche Reithalle Neunkirchen Saar: LOL – Das Comedy Start-up

 Comedy

LOL – Das Comedy Start-up

Die Stand-up Mixed-Show

 

Samstag, 02. März 2024

20 Uhr

Stummsche Reithalle Neunkirchen

 

Die Comedy Stars von morgen schon heute in Neunkirchen

 

Am Samstag, dem 2. März, um 20 Uhr macht die Show „LOL – Das Comedy Start-up“ Station in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen.


„LOL - Das Comedy Start-up" ist eine unterhaltsame Stand-up Mixed-Show mit den neuen aufstrebenden Comedians und Comediennes der deutschsprachigen Stand-Up-Szene.
Intention des Formats ist es, talentierten Künstler*innen eine Bühne zu geben und sie nachhaltig aufzubauen. Die Show wird immer mit drei bis vier Acts besetzt, wobei eine/r der Künstler*innen auch durch den Abend führt. Daneben sind bei der LOL-Show auch immer mal wieder bekanntere Acts dabei. Die Mischung macht's.

Geboren wurde die LOL-Show in Bonn, wo sie seit vielen Jahren gemeinsam von der Kabarett-Bühne Haus der Springmaus und Deutsche Post DHL Group im Post Tower veranstaltet wird. Viele Comedians und Comediennes haben dort in ihrer Anfangszeit gespielt, darunter Luke Mockridge, Abdelkarim, Quichotte, Bastian Bielendorfer, Miss Allie, Simon Stäblein, Tahnee und Maxi Gstettenbauer. Allein diese Namen beweisen, dass bei der LOL-Show zwar meist Newcomer*innen auf der Bühne stehen, sich das Blatt jedoch schnell wenden kann, wenn die Künstler*innen auf einmal entdeckt werden und durchstarten. Nachher freut sich jeder, diese Anfänge miterlebt zu haben.

„LOL – Das Comedy Start-up“ kommt jetzt auch nach Neunkirchen. Das Publikum darf sich auf eine Mixed-Show am Puls der Zeit freuen, die die Sprache der Jugend spricht und einfach Spaß macht. Die Besucher werden zur Comedy Spürnase und entdecken bei der LOL-Show vielleicht schon die Stars von morgen.

 

Tickets sind zum Preis von 19,20 Euro bei allen Vorverkaufsstellen von Ticket Regional, unter der Tickethotline 0651 – 9790777 sowie online unter www.nk-kultur.de erhältlich.