Iain MacNeil, Bariton / Titelpartie Bildnachweis: Barbara Aumüller |
Sonntag, 26. Juni 2022, um 18 Uhr im Opernhaus
Premiere / Frankfurter
Erstaufführung
ULISSE
Musikalische Leitung: Francesco Lanzillotta; Inszenierung: Tatjana Gürbaca
Mitwirkende: Iain MacNeil (Odysseus), Katharina Magiera (Kirke / Melantho), Juanita Lascarro (Kalypso / Penelope), Yves Saelens (Demodokos / Teiresias), Sarah Aristidou (Nausikaa), Andreas Bauer Kanabas (Alkinoos), Claudia Mahnke (Antikleia), Danylo Matviienko (Antinoos), Jaeil Kim (Eurymachos), Sebastian Geyer (Peisandros), Brian Michael Moore (Eumäos), Dmitry Egorov (Telemachos), Marvic Monreal (Erste Magd), Stefanie Heidinger (Zweite Magd), Julia Bell (Eine Lotophagin)
Weitere Vorstellungen: 1., 7., 10. (18 Uhr), 15., 18., 21. Juli
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr
Preise: € 15 bis 182 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Am
22. September 1968 wurde Ulisse von Luigi
Dallapiccola (1904-1975)
an der Deutschen Oper Berlin
zur Uraufführung gebracht. Der Odysseus-Mythos beschäftigte den
italienischen Komponisten sein
ganzes Leben lang, und so verfasste er das Libretto seiner letzten
Oper selbst, inspiriert von Dante
Alighieris Divina
Commedia und
ausgehend von unzähligen Bearbeitungen des Stoffes.
Odysseus
erscheint darin als ein zerrissenes Individuum auf der rastlosen
Suche nach (Selbst-)Erkenntnis.
Das über mehrere Jahre hinweg entstandene Werk wird von einem Netz
an Zwölfton-Reihen
durchzogen, die allesamt aus der als „Mare I“ benannten Ur-Reihe
hervorgehen. Die 13 Episoden
der Handlung zeichnen sich durch eine je eigene Klangfarbe aus: Im
Zentrum der symmetrisch
angeordneten Bilderfolge steht die dunkel instrumentierte
Hades-Szene.
Im
Reich der Phäaken gestrandet, lässt Odysseus verschiedene Stationen
seiner Irrfahrt Revue passieren: Die
verführerisch-selbstvergessene Welt der Lotophagen, die
intellektuell prägende Liaison mit der Zauberin Kirke sowie den
Gang in den Hades, wo er seiner verstorbenen Mutter begegnet.
Zurück in seiner Heimat Ithaka wird Odysseus zunächst nicht
wiedererkannt und als „Niemand“ verspottet. Der Schmerz über
den Identitätsverlust treibt ihn zur Rache: Er tötet die Freier,
welche um seine Ehefrau Penelope werben, bevor er zu seiner letzten
Expedition aufbricht.
Allein auf weiter See glaubt er
schließlich, die Existenz einer höheren Ordnung zu erkennen, in
der seine inneren Ambivalenzen aufgehoben sind.
Der
Italiener Francesco
Lanzillotta stellte sich
erstmals 2018/19 mit der konzertanten Aufführung von
Verdis La traviata an
der Oper Frankfurt vor. Der musikalische Leiter des Macerata
Opera Festivals debütierte
unlängst mit La Bohème an
der Bayerischen Staatsoper und zählt Engagements an
der Wiener Staatsoper sowie dem Teatro Massimo in Palermo zu seinen
aktuellen Aufgaben.
Tatjana
Gürbaca gibt ihr Debüt im
Haus am Willy-Brandt-Platz. Die europaweit gefragte
Regisseurin setzte sich bereits
2003 erfolgreich mit Dallapiccolas Einakter Il
prigioniero an der Volksoper
Wien auseinander. In der
Titelpartie debütiert der kanadische Bariton Iain
MacNeil, der seit der
Spielzeit 2019/20 das hiesige
Ensemble verstärkt und zuletzt u.a. als Spielmann (Königskinder)
begeisterte.
Der belgische
Tenor Yves Saelens (Demodokos
/ Teiresias) war zuletzt 2019/20 als Bajazet in
Händels Tamerlano im
Bockenheimer Depot (Wiederaufnahme im Dezember 2022) zu Gast.
Die französisch-zypriotische
Sopranistin Sarah
Aristidou (Nausikaa) debütierte
2020/21 als Zerbinetta (Ariadne
auf Naxos; konzertant) am Main.
Aktuell erneut in der Partie der Sorceress (Dido
and Aeneas) zu erleben,
kehrt der mehrfach ausgezeichnete St. Petersburger
Countertenor Dmitry Egorov (Telemachos)
hierher zurück. Alle weiteren Partien sind mit (ehemaligen)
Mitgliedern des Ensembles, Opernstudios und Chores der Oper
Frankfurt besetzt.
Dido und Aeneas Bildnachweis: Barbara Aumüller |
Sonntag, 5. Juni 2022, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Vierte Wiederaufnahme
DIDO AND AENEAS
Oper in fünf Bildern mit einem Epilog von Henry Purcell
In englischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
HERZOG BLAUBARTS BURG
Oper in einem Akt von Béla Bartók
In ungarischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Benjamin Reiners; Inszenierung: Barrie Kosky
Mitwirkende Dido and Aeneas: Cecelia Hall (Dido), Sebastian Geyer (Aeneas), Kateryna Kasper (Belinda), Karolina Bengtsson (Second Woman), Dmitry Egorov (Sorceress), Elizabeth Reiter (First Witch), Karolina Makuła (Second Witch),
Carlos Andrés Cárdenas / Jonathan Abernethy (Spirit / Sailor)
Mitwirkende Herzog Blaubarts Burg: Nicholas Brownlee (Blaubart), Claudia Mahnke (Judith)
Weitere Vorstellungen: 11., 18., 25. (18 Uhr) Juni, 2. Juli 2022
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 116 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Auf den ersten Blick haben diese beiden Kurzopern – in Frankfurt seit ihrer Premiere 2010/11 als abendfüllende Produktion miteinander kombiniert – stilistisch, inhaltlich und auch sprachlich wenig miteinander zu tun: Dido and Aeneas (1689) von Henry Purcell (1659-1695) und Herzog Blaubarts Burg (1918) von Béla Bartók (1881-1945). Nachdem jedoch der Doppelabend in der Regie von Barrie Kosky, der seit 2012/13 als Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper Berlin tätig ist und diesem Haus ab Sommer 2022 – nach Ende seiner Zeit als Theaterleiter – weiterhin als Regisseur verbunden bleiben wird, am 5. Dezember 2010 herausgekommen war, konnte man in der Süddeutschen Zeitung lesen: „Zwei Einakter, die rund 230 Jahre Operngeschichte trennt. Das Ergebnis ist schlicht phantastisch.“ Die Inszenierung wurde 2013 im Rahmen eines überaus erfolgreichen Gastspiels beim Edinburgh Festival gezeigt. Nun wird die Produktion in Frankfurt zum vierten Mal wiederaufgenommen.
In Dido
and Aeneas verliebt sich Aeneas auf der Rückreise aus dem
Trojanischen Krieg in Dido, die verwitwete Königin von
Kathargo. Zögerlich erwidert sie seine Zuneigung, da sie ahnt,
dass Aeneas sie bald wieder verlassen wird. Tatsächlich bricht
dieser, geblendet durch einen Zauber, entgegen seiner
eigentlichen Absicht die Zelte in Kathargo ab. Dido stirbt an
gebrochenem Herzen. – In Herzog Blaubarts Burg folgt
Judith ihrem Mann Blaubart auf seine Burg. Dort herrscht eine
dunkle, unheimliche Atmosphäre: Sieben Türen bergen dunkle
Geheimnisse. Nach und nach gelingt es Judith, alle Türen zu
öffnen. Hinter der siebten und letzten entdeckt sie schließlich
ihre drei ermordeten Vorgängerinnen. Zusammen mit Blaubart
tritt Judith durch diese Tür, das Schloss versinkt erneut in
Dunkelheit.
Angeführt
von den weiblichen Hauptpartien der beiden Kurzopern – Cecelia
Hall als Dido und
Claudia
Mahnke als Judith – sind auch
fast alle weiteren Partien mit Mitgliedern
des Ensembles der Oper Frankfurt besetzt,
die mit der Produktion bereits vertraut sind. Auch der
Countertenor Dmitry
Egorov gastierte schon als
Sorceress im Haus am Willy-Brandt-Platz. Neu auf der Besetzungsliste
der Purcell-Oper sind die Mitglieder des Opernstudios der Oper
Frankfurt Karolina
Bengtsson (Second
Woman), Karolina Makuła (Second
Witch) und Carlos
Andrés Cárdenas (Spirit
/ Sailor) sowie als Blaubart Ensemblemitglied Nicholas
Brownlee, der hier kürzlich
u.a. in der Titelpartie von Szymanowskis Król
Roger begeisterte. Der in
Duisburg geborene Dirigent Benjamin
Reiners gibt sein Debüt an der
Oper Frankfurt. Seit der Spielzeit 2019/20
ist er Generalmusikdirektor der Landeshauptstadt Kiel.
Freitag, 8. Juli 2022, um 19 Uhr im Opernhaus
Dritte Wiederaufnahme
IL TRITTICO (DAS TRIPTYCHON)
Il tabarro (Der Mantel) – Suor Angelica (Schwester Angelica) – Gianni Schicchi
Drei Operneinakter von Giacomo Puccini
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Pier Giorgio Morandi; Inszenierung: Claus Guth
Mitwirkende Il tabarro: Željko Lučić (Michele), Elza van den Heever (Giorgetta),
Stefano La Colla (Luigi), Katharina Magiera (Frugola), Michael McCown (Tinca),
Alfred Reiter (Talpa), Jonathan Abernethy (Liedverkäufer) u.a.
Mitwirkende Suor Angelica: Elza van den Heever (Suor Angelica), Victória Pitts (La zia principessa, Fürstin), Barbara Zechmeister / Claudia Mahnke (La badessa, Äbtissin),
Marvic Monreal (La suora zelatrice), Monika Buczkowska (Suor Genovieffa) u.a.
Mitwirkende Gianni Schicchi: Željko Lučić (Gianni Schicchi), Kudaibergen Abildin (Rinuccio),
Victória Pitts (Zita), Penny Sofroniadou / Florina Ilie (Lauretta), Jonathan Abernethy (Gherardo), Monika Buczkowska (Nella), Thomas Faulkner (Betto di Signa), Alfred Reiter (Simone), Liviu Holender (Marco), Katharina Magiera (Ciesca) u.a.
Weitere Vorstellungen: 11., 14., 17. (18 Uhr), 20. Juli 2022
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr
Preise: € 15 bis 116 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Die Inszenierung der unter dem Titel Il trittico zusammengefassten drei Einakter von Giacomo Puccini (1858-1924) aus der Spielzeit 2007/08 stammt von Claus Guth und war einer der großen Publikumserfolge dieser Saison. In der Sicht des in Frankfurt geborenen Regisseurs tauchen die Toten der Einakter auch in den jeweils anderen Stücken auf und fungieren dadurch – weißgekleidet und für die übrigen Protagonisten unsichtbar – als Klammer, welche sich um die drei Werke schließt. Die Presse rühmte nach der Premiere am 13. Januar 2008 die „hinreißende Theatralität“ (FAZ) der Produktion und sprach wieder einmal vom „Frankfurter Musiktheater-Glück“ (BR-Klassik / Leporello).
Il tabarro (Der Mantel) erzählt die Dreiecksgeschichte zwischen der jungen Giorgetta, deren älterem Ehemann Michele – dem Kapitän eines Schleppkahns – und dessen Nebenbuhler Luigi, welche für diesen tödlich endet. Suor Angelica (Schwester Angelica) ist in einem Kloster angesiedelt. Dorthin zog sich die Heldin einst auf Druck ihrer adeligen Familie nach der Geburt ihres unehelichen Kindes zurück und muss nun durch ihre hartherzige Tante erfahren, dass ihr Sohn bereits vor Jahren verstorben ist.
Daraufhin begeht Angelica Selbstmord. Heiter verläuft die Geschichte des florentinischen Schlitzohrs Gianni Schicchi, der von der raffgierigen Familie Donati angeheuert wird, um das Erbe des kürzlich verstorbenen Buoso zu sichern. Durch einen Trick gelingt es ihm, sowohl das Vermögen des Alten an sich zu bringen als auch seiner Tochter Lauretta zu ihrem Liebesglück zu verhelfen.
Im Zuge der dritten Wiederaufnahme dieser Produktion gibt es ein Wiedersehen und -hören mit zwei ehemaligen Ensemblemitgliedern, die erneut jene Partien übernehmen, in denen sie schon in der Premiere und der zweiten Wiederaufnahme das Publikum begeisterten: Željko Lučić als Michele und Gianni Schicchi sowie Elza van den Heever als Giorgetta und zum zweiten Mal in dieser Produktion als Suor Angelica. Beide Künstler*innen gehörten seinerzeit zu den absoluten Lieblingen des Frankfurter Publikums. Ihre Frankfurt- und Rollen-Debüts als Gäste geben die brasilianische Mezzosopranistin Victória Pitts (Fürstin und Zita) und der aus Kasachstan stammende Tenor Kudaibergen Abildin (Rinuccio). Während zu ihren jüngsten Aufgaben Berta in Rossinis Il barbiere di Siviglia am Teatro Comunale di Modena und am Teatro Municipale in Reggio Emilia zählt, wird er als zukünftiges Ensemblemitglied ab der Spielzeit 2022/23 in Partien wie Tamino (Die Zauberflöte), Lukasch (Die Zauberin) und Lenski (Eugen Onegin) zu erleben sein. Die griechische Sopranistin Penny Sofroniadou gibt als Lauretta gleichfalls ihr Haus-Debüt. Seit der Spielzeit 2020/21 gehört sie zum festen Sängerstamm am Theater Hagen. Aus dem Ensemble übernimmt Kammersängerin
Barbara Zechmeister erstmals die Partie der Äbtissin. Der italienische Tenor Stefano La Colla debütiert als Luigi und begeisterte hier bereits als Pollione (Norma) sowie Mario Cavaradossi (Tosca).
Weitere Engagements führten ihn zuletzt als Radamès (Aida) u.a. an die Staatsoper Hamburg, die Semperoper Dresden, die Deutsche Oper Berlin und das Teatro San Carlo in Neapel sowie als Calaf (Turandot) nach Tokio. Alle weiteren Partien sind mit Mitgliedern des Frankfurter Ensembles, Opernstudios und Chores besetzt. Am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters steht mit dem italienischen Dirigenten Pier Giorgio Morandi ein gern gesehener Gast, der hier kürzlich die Wiederaufnahmeserie von Verdis La forza del destino leitete. Jüngste Gastengagements beinhalten u.a. Turandot beim Spring Festival Tokio und La Bohème am Teatro Regio in Turin.
Dienstag, 19. Juli 2022, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Konstantin Krimmel Bildnachweis: Maren Ulrich |
Liederabend
KONSTANTIN KRIMMEL, Bariton
AMMIEL BUSHAKEVITZ, Klavier
Lieder von Franz Schubert, Pavel Haas, Hugo Wolf und Eusebius Mandyczewski
Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Mit freundlicher Unterstützung der Rentenbank, Förderbank für die Agrarwirtschaft und den ländlichen Raum
Das Lied ist sein Metier! Davon zeugt nicht zuletzt sein 2019 veröffentlichtes, hoch gelobtes Album Saga. Auch die zahlreichen Preise des deutsch-rumänischen Baritons, der in Ulm geboren wurde
und in Stuttgart studierte, sprechen für sich: Konstantin Krimmel gewann u.a. den Deutschen
Musikwettbewerb und den Internationalen Helmut Deutsch Liedwettbewerb sowie den
Internationalen Haydn Wettbewerb für klassisches Lied und Arie Rohrau. Der Sänger begeisterte Kritik und Publikum auch bei seinen jüngsten Auftritten in der Kölner Philharmonie, an der Deutschen Oper und im Konzerthaus Berlin, beim Heidelberger Frühling, bei der Schubertíada in Barcelona, beim Tetbury Music Festival und beim Oxford Liedfestival. Nach seinen gefeierten Interpretationen von Roberto / Nardo (La finta giardiniera) und Zoroastro (Händels Orlando) am Theater Heilbronn sowie Leporello (Don Giovanni) in Severodonetsk war Konstantin Krimmel jüngst als Jesus in der szenischen Aufführung von Bachs Matthäus-Passion am Hessischen Staatstheater Wiesbaden und am Concertgebouw Amsterdam zu erleben.
Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 - 212 49 49 4 erhältlich.