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Donnerstag, 1. Mai 2014
Good Sounds: LISA GERRARD, The Wheat
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Good Sounds: LISA GERRARD,
The Wheat
Rap: SPONGEBOZZ, Naziboy
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Naziboy,
Rap: SPONGEBOZZ
Traditionen: Der 1. Mai - Kampftag der Arbeiterklasse
Ernst Thälmann
Der 1. Mai - Kampftag der Arbeiterklasse
Seit dem Beschluß des Internationalen Kongresses in Paris 1889 ist der 1. Mai ein Kampftag der Arbeiterklasse geworden, ein Tag der Bekräftigung des Bekenntnisses und des Willens der Arbeiterklasse für die siegreiche proletarische Revolution. Alle reformistischen Versuche, dem 1. Mai diesen revolutionären Charakter zu nehmen, sind an dem Widerstand der Arbeiterschaft gescheitert.
Mehr denn je muß der 1. Mai 1927 den revolutionären Charakter der Maifeier demonstrieren. Mehr als in den vergangenen Jahren steht der 1. Mai 1927 im Zeichen der schärfsten kapitalistischen Offensive. Er wird gekennzeichnet durch eine Zuspitzung der internationalen Situation, die bereits zur direkten, akuten Kriegsgefahr geführt hat.
Im Mittelpunkt der internationalen Ereignisse steht der gigantische Kampf der werktätigen Bevölkerung Chinas gegen den Imperialismus und gegen die imperialistischen Henkersknechte in China selbst. Der wuchtige Vormarsch der Südarmee hat die imperialistischen Großmächte veranlaßt, ihre militärischen Kräfte zu verstärken. Durch offene Provokationen, wie das Blutbad in Nanking, und die mit ihrem Einverständnis vorgenommene Besetzung sowjetischer Gesandtschaften und Konsulate haben sie den direkten Angriff auf die chinesische Revolution eingeleitet.
Gleichzeitig ist es ihnen gelungen, den bisherigen Heerführer der Südtruppen, Tschiang Kai-schek, zum offenen Verrat an der Sache des werktätigen Volkes Chinas zu bewegen. Der rechte Flügel der Kuomintang, in dem die chinesische Bourgeoisie sich zusammengeschlossen hat, versucht mit den ausländischen Imperialisten und mit Dschang Dso-lin zu paktieren. Tschiang Kai-schek und die mit ihm verbundenen Generale führen Pogrome gegen die chinesischen Kommunisten und Gewerkschaftsmitglieder durch und sind so der revolutionären Bewegung in den Rücken gefallen.
Aber die Arbeiter und Bauern Chinas haben nicht zum ersten Male den Übergang eines größenwahnsinnig gewordenen Generals ins Lager der Konterrevolution erlebt. Die Antwort der Kantonregierung ist die schärfste Anspannung aller revolutionären Kräfte, die Konzentrierung der revolutionstreuen Kerntruppen der Südarmee und die Aufnahme des Kampfes gegen den neuesten Söldling des ausländischen Imperialismus.
In diesem schweren Kampfe hat die chinesische Revolution nur zwei ernsthafte Freunde: die Sowjetunion, den Staat der Arbeiter und Bauern, der in der einen Hand die Kelle des wirtschaftlichen Aufbaus des Sozialismus, in der anderen Hand das Schwert der Verteidigung der Revolution gegen alle imperialistischen Angriffe hält. Die Einkreisungspolitik der imperialistischen Großmächte gegen die Sowjetunion ist in ein neues Stadium getreten. Der britische Imperialismus bietet alles auf, um den Ring, der die Sowjetunion erdrosseln soll, immer enger zu ziehen. Die Errichtung der faschistischen Diktatur in Litauen, Mussolinis Anerkennung der Annexion Bessarabiens, die britische Note an die Sowjetunion, die Organisierung der Überfälle in China, das Eingreifen Chamberlains für eine deutsch-polnische Verständigung in Genf, all das sind Maßnahmen der britischen Regierung zur Vorbereitung des bewaffneten Vorstoßes gegen die Sowjetunion.
Der zweite Freund des revolutionären Chinas, der zugleich Seite an Seite mit der Sowjetunion gegen die britische Einkreisungspolitik kämpft, das sind die werktätigen Massen aller Länder, die bereits ihre Sympathie und Solidarität mit den chinesischen Arbeitern und Bauern in machtvollen Demonstrationen bekundet haben. Der 1. Mai, der seit Jahrzehnten ein Kampftag des Proletariats gegen die Bourgeoisie ist, der trotz aller versuchten Verfälschungen seines Charakters durch die reformistische Bürokratie den Willen der Arbeiterklasse verkörpert, die kapitalistische Herrschaft zu stürzen, um die Diktatur des Proletariats aufzurichten, muß im Zeichen einer gewaltigen internationalen Kundgebung gegen den imperialistischen Unterdrückungsfeldzug, der gegen die chinesische national-revolutionäre Freiheitsbewegung im Gange ist, und gegen die neue "Heilige Allianz" unter der Führung Großbritanniens stehen.
Es genügt allerdings nicht, sich im Kampfe gegen die imperialistischen Bestrebungen auf bloße Demonstrationen und Solidaritätsbeteuerungen zu beschränken. Die Herstellung von Waffen und Munition für die Würger der chinesischen Revolution muß unterbunden und die Verschickung, wie sie nach einwandfreien Feststellungen auch von deutschen Hafenstädten aus erfolgt, muß verhindert werden. Es ist bezeichnend für die Haltung der Führer der II. Internationale, daß sie die Losung des Verbots von Waffentransporten an die imperialistischen Kriegstreiber in China abgelehnt haben. Diese Führer unterstützen auch heute in allen wesentlichen Fragen die imperialistische Politik ihrer Regierungen. Sie denken nicht daran, an Stelle billiger Phrasen, die nur dazu bestimmt sind, die Arbeiterschaft zu täuschen, wirkliche Solidaritätshandlungen zu setzen.
Auch die Regierung der deutschen Bourgeoisie ist an den imperialistischen Plänen gegen China und die Sowjetunion beteiligt. Bezeichnend dafür ist, daß die Mitglieder der deutschen Kolonie in Schanghai eine Dankadresse an die britischen Bevollmächtigten gerichtet haben, die für das Blutbad in Nanking und anderen Städten verantwortlich sind. Die deutsche Regierung lehnt es nach wie vor ab, die revolutionäre Kantonregierung anzuerkennen, und Breitscheid verteidigte sie als Sprecher der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion im Reichstag wegen ihrer imperialistischen Haltung in China. Durch die Verträge von Locarno und den Eintritt in den Völkerbund hat Deutschland seine Bereitschaft erklärt, die britische Einkreisungspolitik gegen die Sowjetunion zu unterstützen. Die gewaltige Steigerung der Ausgaben für militärische Zwecke im Etat für 1927 und die Subventionspolitik für die direkte und indirekte Rüstungsindustrie zeigen zugleich, daß sich die deutsche Bourgeoisie an der allgemeinen Aufrüstung im stärksten Ausmaße beteiligt.
Innenpolitisch bereiten die reaktionären Kräfte in Deutschland neue brutale Vorstöße gegen die werktätigen Massen vor. Die letzten Monate brachten eine weitere Verschlechterung der sozialen Lage aller werktätigen Schichten. Durch das Arbeitszeitnotgesetz wurde gesetzlich der Achtstundentag beseitigt, ohne daß der ADGB etwas unternahm, um die Arbeitermassen dagegen zu mobilisieren. Mietpreiserhöhungen und steigende Teuerung, weitere Steigerungen der Zölle drücken die Arbeiterschaft ins Elend, während die Unternehmer nicht daran denken, aus den Milliardenprofiten, die die Folge der Rationalisierung sind, durch Lohnerhöhungen den Lebensstandard der Arbeiterschaft zu steigern.
Zur Verschärfung der wirtschaftlichen Ausbeutung kommt die Verstärkung der politischen Unterdrückung. Um die wachsende Macht der Reaktion zu demonstrieren, hat der Stahlhelm zum 8. Mai einen großen Aufmarsch in der Arbeiterstadt Berlin organisiert. Unter dem Schutze der Polizei, der Herren Zörgiebel und Grzesinski, soll den faschistischen Banden gestattet werden, die Berliner Arbeiterbevölkerung zu provozieren. Die Führer der Berliner Gewerkschaften und der SPD haben es abgelehnt, den Widerstand gegen diese faschistische Provokation einheitlich zu organisieren. Sie ersuchen die Arbeiter, der Straße fernzubleiben und dem Stahlhelm am 8. Mai Berlin zu überlassen. Das darf unter keinen Umständen geschehen. Die Ehre der Berliner Arbeiterschaft gebietet ihr, am 8. Mai in Berlin zu bleiben und der Macht der Faschisten die eiserne Phalanx des Berliner Proletariats entgegenzustellen.
Der 1. Mai 1927 muß ein mächtiges Gelöbnis des Kampfwillens der deutschen Arbeiterklasse sein. Er muß den Willen der deutschen Arbeiter für die Einheit im revolutionären Klassenkampf gegen die reformistische Politik und die Zersplitterungsabsichten der Führer der SPD und des ADGB zum Ausdruck bringen. Neben der Bekundung der internationalen Solidarität muß im Mittelpunkt dieser Maikundgebung die Losung stehen: Eroberung des Achtstundentages und der Siebenstundenschicht im Bergbau durch die deutsche Arbeiterklasse! Zu Millionen müssen die Arbeiter an diesem 1. Mai aufmarschieren. Ihre Losungen müssen sein:
Gegen den imperialistischen Krieg!
Alles zur Unterstützung der chinesischen Revolution!
Keinen Soldaten, kein Gewehr für die Würger Chinas!
Hände weg von der Sowjetunion! Hoch die erste Republik der Arbeiter und Bauern!
Auf in den Kampf gegen Reaktion und Faschismus!
Kampf um den Achtstundentag!
Nieder mit dem Imperialismus! Hoch die Völkerverbrüderung!
Die Rote Fahne vom 1. Mai 1927.
Thälmann, Ernst: Auswahl der Reden und Schriften, Bd. 1, KPD/ML (Verlag Roter Morgen 1971) , S. 502 – 506
Der 1. Mai - Kampftag der Arbeiterklasse
Seit dem Beschluß des Internationalen Kongresses in Paris 1889 ist der 1. Mai ein Kampftag der Arbeiterklasse geworden, ein Tag der Bekräftigung des Bekenntnisses und des Willens der Arbeiterklasse für die siegreiche proletarische Revolution. Alle reformistischen Versuche, dem 1. Mai diesen revolutionären Charakter zu nehmen, sind an dem Widerstand der Arbeiterschaft gescheitert.
Mehr denn je muß der 1. Mai 1927 den revolutionären Charakter der Maifeier demonstrieren. Mehr als in den vergangenen Jahren steht der 1. Mai 1927 im Zeichen der schärfsten kapitalistischen Offensive. Er wird gekennzeichnet durch eine Zuspitzung der internationalen Situation, die bereits zur direkten, akuten Kriegsgefahr geführt hat.
Im Mittelpunkt der internationalen Ereignisse steht der gigantische Kampf der werktätigen Bevölkerung Chinas gegen den Imperialismus und gegen die imperialistischen Henkersknechte in China selbst. Der wuchtige Vormarsch der Südarmee hat die imperialistischen Großmächte veranlaßt, ihre militärischen Kräfte zu verstärken. Durch offene Provokationen, wie das Blutbad in Nanking, und die mit ihrem Einverständnis vorgenommene Besetzung sowjetischer Gesandtschaften und Konsulate haben sie den direkten Angriff auf die chinesische Revolution eingeleitet.
Gleichzeitig ist es ihnen gelungen, den bisherigen Heerführer der Südtruppen, Tschiang Kai-schek, zum offenen Verrat an der Sache des werktätigen Volkes Chinas zu bewegen. Der rechte Flügel der Kuomintang, in dem die chinesische Bourgeoisie sich zusammengeschlossen hat, versucht mit den ausländischen Imperialisten und mit Dschang Dso-lin zu paktieren. Tschiang Kai-schek und die mit ihm verbundenen Generale führen Pogrome gegen die chinesischen Kommunisten und Gewerkschaftsmitglieder durch und sind so der revolutionären Bewegung in den Rücken gefallen.
Aber die Arbeiter und Bauern Chinas haben nicht zum ersten Male den Übergang eines größenwahnsinnig gewordenen Generals ins Lager der Konterrevolution erlebt. Die Antwort der Kantonregierung ist die schärfste Anspannung aller revolutionären Kräfte, die Konzentrierung der revolutionstreuen Kerntruppen der Südarmee und die Aufnahme des Kampfes gegen den neuesten Söldling des ausländischen Imperialismus.
In diesem schweren Kampfe hat die chinesische Revolution nur zwei ernsthafte Freunde: die Sowjetunion, den Staat der Arbeiter und Bauern, der in der einen Hand die Kelle des wirtschaftlichen Aufbaus des Sozialismus, in der anderen Hand das Schwert der Verteidigung der Revolution gegen alle imperialistischen Angriffe hält. Die Einkreisungspolitik der imperialistischen Großmächte gegen die Sowjetunion ist in ein neues Stadium getreten. Der britische Imperialismus bietet alles auf, um den Ring, der die Sowjetunion erdrosseln soll, immer enger zu ziehen. Die Errichtung der faschistischen Diktatur in Litauen, Mussolinis Anerkennung der Annexion Bessarabiens, die britische Note an die Sowjetunion, die Organisierung der Überfälle in China, das Eingreifen Chamberlains für eine deutsch-polnische Verständigung in Genf, all das sind Maßnahmen der britischen Regierung zur Vorbereitung des bewaffneten Vorstoßes gegen die Sowjetunion.
Der zweite Freund des revolutionären Chinas, der zugleich Seite an Seite mit der Sowjetunion gegen die britische Einkreisungspolitik kämpft, das sind die werktätigen Massen aller Länder, die bereits ihre Sympathie und Solidarität mit den chinesischen Arbeitern und Bauern in machtvollen Demonstrationen bekundet haben. Der 1. Mai, der seit Jahrzehnten ein Kampftag des Proletariats gegen die Bourgeoisie ist, der trotz aller versuchten Verfälschungen seines Charakters durch die reformistische Bürokratie den Willen der Arbeiterklasse verkörpert, die kapitalistische Herrschaft zu stürzen, um die Diktatur des Proletariats aufzurichten, muß im Zeichen einer gewaltigen internationalen Kundgebung gegen den imperialistischen Unterdrückungsfeldzug, der gegen die chinesische national-revolutionäre Freiheitsbewegung im Gange ist, und gegen die neue "Heilige Allianz" unter der Führung Großbritanniens stehen.
Es genügt allerdings nicht, sich im Kampfe gegen die imperialistischen Bestrebungen auf bloße Demonstrationen und Solidaritätsbeteuerungen zu beschränken. Die Herstellung von Waffen und Munition für die Würger der chinesischen Revolution muß unterbunden und die Verschickung, wie sie nach einwandfreien Feststellungen auch von deutschen Hafenstädten aus erfolgt, muß verhindert werden. Es ist bezeichnend für die Haltung der Führer der II. Internationale, daß sie die Losung des Verbots von Waffentransporten an die imperialistischen Kriegstreiber in China abgelehnt haben. Diese Führer unterstützen auch heute in allen wesentlichen Fragen die imperialistische Politik ihrer Regierungen. Sie denken nicht daran, an Stelle billiger Phrasen, die nur dazu bestimmt sind, die Arbeiterschaft zu täuschen, wirkliche Solidaritätshandlungen zu setzen.
Auch die Regierung der deutschen Bourgeoisie ist an den imperialistischen Plänen gegen China und die Sowjetunion beteiligt. Bezeichnend dafür ist, daß die Mitglieder der deutschen Kolonie in Schanghai eine Dankadresse an die britischen Bevollmächtigten gerichtet haben, die für das Blutbad in Nanking und anderen Städten verantwortlich sind. Die deutsche Regierung lehnt es nach wie vor ab, die revolutionäre Kantonregierung anzuerkennen, und Breitscheid verteidigte sie als Sprecher der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion im Reichstag wegen ihrer imperialistischen Haltung in China. Durch die Verträge von Locarno und den Eintritt in den Völkerbund hat Deutschland seine Bereitschaft erklärt, die britische Einkreisungspolitik gegen die Sowjetunion zu unterstützen. Die gewaltige Steigerung der Ausgaben für militärische Zwecke im Etat für 1927 und die Subventionspolitik für die direkte und indirekte Rüstungsindustrie zeigen zugleich, daß sich die deutsche Bourgeoisie an der allgemeinen Aufrüstung im stärksten Ausmaße beteiligt.
Innenpolitisch bereiten die reaktionären Kräfte in Deutschland neue brutale Vorstöße gegen die werktätigen Massen vor. Die letzten Monate brachten eine weitere Verschlechterung der sozialen Lage aller werktätigen Schichten. Durch das Arbeitszeitnotgesetz wurde gesetzlich der Achtstundentag beseitigt, ohne daß der ADGB etwas unternahm, um die Arbeitermassen dagegen zu mobilisieren. Mietpreiserhöhungen und steigende Teuerung, weitere Steigerungen der Zölle drücken die Arbeiterschaft ins Elend, während die Unternehmer nicht daran denken, aus den Milliardenprofiten, die die Folge der Rationalisierung sind, durch Lohnerhöhungen den Lebensstandard der Arbeiterschaft zu steigern.
Zur Verschärfung der wirtschaftlichen Ausbeutung kommt die Verstärkung der politischen Unterdrückung. Um die wachsende Macht der Reaktion zu demonstrieren, hat der Stahlhelm zum 8. Mai einen großen Aufmarsch in der Arbeiterstadt Berlin organisiert. Unter dem Schutze der Polizei, der Herren Zörgiebel und Grzesinski, soll den faschistischen Banden gestattet werden, die Berliner Arbeiterbevölkerung zu provozieren. Die Führer der Berliner Gewerkschaften und der SPD haben es abgelehnt, den Widerstand gegen diese faschistische Provokation einheitlich zu organisieren. Sie ersuchen die Arbeiter, der Straße fernzubleiben und dem Stahlhelm am 8. Mai Berlin zu überlassen. Das darf unter keinen Umständen geschehen. Die Ehre der Berliner Arbeiterschaft gebietet ihr, am 8. Mai in Berlin zu bleiben und der Macht der Faschisten die eiserne Phalanx des Berliner Proletariats entgegenzustellen.
Der 1. Mai 1927 muß ein mächtiges Gelöbnis des Kampfwillens der deutschen Arbeiterklasse sein. Er muß den Willen der deutschen Arbeiter für die Einheit im revolutionären Klassenkampf gegen die reformistische Politik und die Zersplitterungsabsichten der Führer der SPD und des ADGB zum Ausdruck bringen. Neben der Bekundung der internationalen Solidarität muß im Mittelpunkt dieser Maikundgebung die Losung stehen: Eroberung des Achtstundentages und der Siebenstundenschicht im Bergbau durch die deutsche Arbeiterklasse! Zu Millionen müssen die Arbeiter an diesem 1. Mai aufmarschieren. Ihre Losungen müssen sein:
Gegen den imperialistischen Krieg!
Alles zur Unterstützung der chinesischen Revolution!
Keinen Soldaten, kein Gewehr für die Würger Chinas!
Hände weg von der Sowjetunion! Hoch die erste Republik der Arbeiter und Bauern!
Auf in den Kampf gegen Reaktion und Faschismus!
Kampf um den Achtstundentag!
Nieder mit dem Imperialismus! Hoch die Völkerverbrüderung!
Die Rote Fahne vom 1. Mai 1927.
Thälmann, Ernst: Auswahl der Reden und Schriften, Bd. 1, KPD/ML (Verlag Roter Morgen 1971) , S. 502 – 506
Arbeiterlieder: DIE THÄLMANN-KOLONNE
Pflege zu Hause - Hilfe bei der Pflegestufe
Was tun, wenn ein Angehöriger zum Pflegefall wird und Rund um die Uhr Hilfe braucht?
Der größte Pflegedienst ist in Deutschland immer noch die Familie. Denn die meisten Pflegebedürftigen werden zu Hause von Angehörigen betreut. Diese übernehmen meist auch die Antragstellung für die Einstufung einer Pflegestufe bei der Pflegeversicherung. Unverzichtbare Hilfe: das Pflegetagebuch! Laut Sozialgesetzbuch gelten alle als pflegebedürftig, die "wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Erkrankung oder Behinderung für die gewöhnlichen und regelmäßig wiederkehrenden Verrichtungen im Alltag für längere Zeit oder auf Dauer in erheblichem Maße Unterstützung benötigen". Wer Pflegeleistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung in Anspruch nehmen will, muss verschiedene Voraussetzungen wie z.B. Vorversicherungszeiten erfüllen. Im Allgemeinen gilt bei der Leistungsbemessung der Grundsatz, dass je mehr Hilfe eine Person benötigt, um so höher sind die Leistungen der Pflegeversicherung. Es macht also durchaus Sinn, sich mit dem täglichen Zeitaufwand, der für die Pflege und Betreuung erforderlich ist, zu beschäftigen, sowie diesen zu messen und zu dokumentieren. Wie eingangs zitiert, greift der Gesetzgeber auf den Begriff " wiederkehrende Verrichtungen im Alltag" zurück. Hierunter fallen z.B. alle Tätigkeiten wie Körperpflege, Ernährung oder auch Einkäufe und Besorgungen. In der Pflegeversicherung werden diese unter den Kategorien Grundpflege, Mobilität, Ernährung und hauswirtschaftliche Versorgung zusammengefasst und näher erläutert. Mit Hilfe eines Pflegetagebuches, wie es z.B. der Sozialverband VDK Deutschland, zum kostenlosen Download anbietet, lassen sich diese Begriffe näher eingrenzen und die täglichen Pflegezeiten feststellen. Somit stellt das Pflegetagebuch eine wertvolle Hilfe zur Einstufung einerseits und darüber hinaus auch zur ggf. späteren Höherstufung dar. Hierfür wird es nämlich jeweils von den Pflegekassen anerkannt bzw. herangezogen.
Ungewöhnliche Pferdemusik: DAS PACK, Macht doch, was ihr wollt
Pferdetraining leicht gemacht – neuer Ratgeber zeigt die Freude am richtigen Umgang mit Pferden
"Die Pferde sind nicht das Problem" von Maren Diehl |
Der detaillierte Pferderatgeber von Maren Diehl bietet eine höchst unterhaltsame, auf fundiertem Wissen und Erfahrung beruhende Einführung zum Thema Longieren und Reiten, Biomechanik, Faszientraining, Bewegungslernen und Persönlichkeitsentwicklung von Reiter und Pferd. Pferdetrainerin Maren Diehl fasst die Essenz dessen zusammen, was jeder Reiter wissen sollte, um seinem Pferd nicht zu schaden. Das Ausbildungsziel der Autorin ist das motorisch, geistig und emotional kompetente Pferd, das seinen Reiter selbstständig tragen kann. Humorvoll, pragmatisch und prinzipienorientiert: Ein Buch, das gelesen und gelebt werden will.
Die in Maren Diehls umfassenden Pferderatgeber enthaltenen Informationen helfen jedem Pferdemenschen, zu wählen, wie der persönliche, authentische Weg mit den Pferden aussehen soll. Humorvoll, pragmatisch und prinzipienorientiert nimmt Diehl die Reiterwelt in die Pflicht und vermittelt gleichzeitig die Freude an der Arbeit und der Kommunikation mit den Pferden. "Die Pferde sind nicht das Problem" enthält fundiertes Wissen über Pferde und fördert die Ausbildung von starken, verantwortungsbewussten Pferden und ReiterInnen und deren gemeinsamer Persönlichkeitsentwicklung. Ein Buch, das Pferdefreunde lesen und leben müssen.
"Die Pferde sind nicht das Problem" von Maren Diehl ist ab sofort im tredition Verlag oder alternativ im Buchhandel erhältlich.
Alle weiteren Informationen zum Buch gibt es unter: www.tredition.de
Good Sounds: EROTIC LOUNGE, Sunset Beach
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Good Sounds: Erotic Lounge,
Sunset Beach
Fantasien zur Nacht (Video): I Like It When You're Gone
I Like It When You're Gone
Fantasien zur Nacht (Video): L'AFFRANCHIE (The Freedwoman)
L'AFFRANCHIE (The Freedwoman)
Good Sounds: EROTIC LOUNGE, Smooth Tide
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Good Sounds: Erotic Lounge,
Smooth Tide
Kurzfilm: Project Skyborn
Project Skyborn - short film
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Kurzfilm: Project Skyborn
Good Sounds: Erotic Lounge, Sunsets
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Good Sounds: Erotic Lounge,
Sunsets
Fantasien zur Nacht (Video): Black Tape Project
Black Tape Project @ Off The Hookah
Mittwoch, 30. April 2014
Fantasien zur Nacht: GAMIANI, Kap. 2.1, von Alfred de Musset
Alfred de Musset: Gamiani
2 Die zweite Nacht
Fanny war noch jung und unschuldigen Herzens. Ich glaubte daher, sie würde an Gamiani nur mit Entsetzen und Abscheu zurückdenken. Ich überhäufte sie mit Liebe und Zärtlichkeit und erwies ihr verschwenderisch die süßesten und berauschendsten Liebkosungen. Zuweilen tötete ich sie fast in wollüstigen Entzückungen, in der Hoffnung, sie würde fortan von keiner anderen Leidenschaft mehr wissen wollen als von jener natürlichen, die die beiden Geschlechter in den Wonnen der Sinne und der Seele vereint. Aber ach! ich täuschte mich. Fannys Phantasie war geweckt worden – und zur Höhe dieser Phantasie vermochten alle unsere Liebesfreuden sich nicht zu erheben. Nichts kam in Fannys Augen den Verzückungen ihrer Freundin gleich. Unsere glorreichsten Liebestaten schienen ihr kalte Liebkosungen im Vergleich mit den wilden Rasereien, die sie in jener verhängnisvollen Nacht kennengelernt hatte. Sie hatte mir geschworen, Gamiani niemals wiedersehen zu wollen; aber ihr Eid vermochte nicht den Wunsch zu ersticken, den sie im Geheimen hegte. Vergebens kämpfte sie dagegen an; der innere Kampf regte sie nur immer mehr auf. Bald sah ich ein, daß sie ihrer Leidenschaft nicht würde widerstehen können. Ich hatte ihr Vertrauen verloren und war gezwungen, mich zu verstecken, um sie zu beobachten.
Durch eine geschickt angebrachte Öffnung konnte ich sie jeden Abend sehen, wenn sie zu Bett ging. Die Unglückliche! Oft sah ich sie weinend sich auf den Diwan werfen, sich verzweifelt hin und her wälzen, plötzlich ihre Kleider sich vom Leibe reißen, ihr Hemd zerfetzen und sich mit weit aufgerissenen Wahnsinnsaugen vor einen Spiegel stellen. Sie streichelte ihre Haut, sie schlug ihren Leib, sie suchte mit sinnloser, brutaler Heftigkeit wollüstige Gefühle zu erregen. Zu heilen war sie nicht mehr; aber ich wollte sehen, wie weit das Delirium ihrer Sinne gehen würde.
Eines Abends war ich wieder auf meinem Posten; Fanny war im Begriff, zu Bett zu gehen, da hörte ich sie plötzlich rufen.
Fanny: Wer ist da? Sind Sie's, Angelique?... Gamiani! O Frau Gräfin, niemals hätte ich...
Gamiani: Ei ja, du fliehst vor mir, du stößt mich zurück. So mußte ich zu einer List meine Zuflucht nehmen. Ich habe durch falsche Vorspiegelungen alle deine Leute entfernt – und hier bin ich.
Fanny: Ich kann Sie nicht begreifen, noch weniger vermag ich Ihre hartnäckige Verfolgung mit dem richtigen Namen zu bezeichnen. Es ist wahr – ich habe geheimgehalten, was ich von Ihnen wußte; aber meine formelle Weigerung, Sie bei mir zu empfangen, mußte Ihnen doch deutlich genug sagen, daß Ihre Gegenwart mir lästig, ja widerwärtig ist. Ich verabscheue Sie. Um Gottes willen, lassen Sie mich in Ruhe. Gehen Sie, damit es nicht zu einem Skandal kommt!
Gamiani: Meine Maßregeln sind getroffen, mein Entschluß steht fest. Du wirst ihn nicht umstoßen, Fanny. Ah! meine Geduld war erschöpft!
Fanny: Nun? Was wollen Sie denn? Mich noch einmal vergewaltigen, notzüchtigen, besudeln? O nein, Frau Gräfin!... Entfernen Sie sich, oder ich rufe meine Leute.
Gamiani: Kind, wir sind allein! Die Türen sind verschlossen; die Schlüssel hab' ich zum Fenster hinausgeworfen. Du bist mein!... Aber beruhige dich, sei ohne Furcht!
Fanny: Bei Gott im Himmel! Rühren Sie mich nicht an!
Gamiani: Fanny – jeder Widerstand ist vergeblich. Du mußt auf alle Fälle unterliegen – ich bin stärker als du, und mich beseelt die heißeste Leidenschaft. Auch ein Mann würde mich nicht besiegen. Also... o mein Gott! sie erbleicht... sie zittert... Mein Gott! Fanny, meine Fanny! Ihr wird übel! O was hab' ich getan! Komm zu dir – komm doch zu dir! Sei nicht böse, wenn ich dich so an mich presse – ich tu's aus Liebe. O wie lieb ich dich, du mein Leben, du meine Seele! Kannst du mich denn gar nicht verstehen? Sag', ich bin doch nicht böse! Meine Kleine! Mein Herzblatt! Nein, ich bin gut. O! so sehr gut – denn ich liebe dich ja. Sieh mir in die Augen! Fühle, wie mein Herz schlägt. Für dich schlägt's, für dich allein! Ich will ja nichts weiter, als daß du in meinen Armen Seligkeit, wonnigen Rausch findest. Komm doch zu dir! Laß meine Küsse dich erwecken. O, ich vergöttere dich, abgöttisch bis zum Wahnsinn bete ich dich an, süßes Kind...
Fanny: Sie töten mich! Mein Gott, lassen Sie mich doch endlich los! Sie sind abscheulich!
Gamiani: Abscheulich? Abscheulich? Wie kann ich dir solchen Abscheu einflößen! Bin ich denn nicht noch jung? Bin ich nicht auch schön? Überall sagt man's mir. Und mein Herz? Gibt's ein Herz, das so zu lieben weiß? Ist denn dies Feuer, das mich verbrennt, das mich verzehrt, dieses glühende Feuer Italiens, das meine Sinne vervielfältigt und mich triumphieren läßt, wo alle anderen unterliegen – ist dieses Feuer wirklich so etwas Abscheuliches? Sprich! Was ist ein Mann, ein Geliebter im Vergleich mit mir! Zwei oder drei Liebeskämpfe, und er liegt matt auf dem Rücken; nach dem vierten stößt er ein impotentes Röcheln aus, seine Glieder zucken in Krämpfen, 's ist jämmerlich! Aber ich – ich bleibe stark, ungebändigt, lustzitternd. Ja! Ich bin die verkörperte heiße Liebesbrunst des Fleisches. Unerbittlich in meiner Wollust gebe ich die Wonne ohne Ende; ich bin die Liebe, die der Tod ist!
Fanny: Halten Sie ein, Gamiani! Halten Sie ein!
Gamiani: Nein, nein! Höre mich weiter! Höre mich, Fanny! Nackt sich in den Armen liegen -zwei Freundinnen, jung, schön, lieblich, duftend, von Liebe glühend, vor Wonne zitternd, sich berühren, sich verschlingen, Leiber und Seelen in einem Seufzer, in einem einzigen Laut, in einem Aufschrei der Liebe vereinigen – das, Fanny, Fanny – das ist Himmelswonne.
Fanny: Diese Worte – diese Blicke! Und ich – ich höre Ihnen zu, ich blicke Sie an! – O haben Sie Erbarmen mit mir! Ich bin so schwach... Sie bezaubern mich... Was für eine Zauberkraft hast du denn an dir? Ich fühle dich in meinem Fleisch... ich fühle dich in meinen Knochen... Du bist ein Gift. O! Ja, du bist entsetzlich, und... und... ich liebe dich!
Gamiani: »Ich liebe dich... ich liebe dich!« O, sag's noch einmal, noch einmal, dieses Wort! Dieses Wort... brennt!
Bleich, unbeweglich, mit weit geöffneten Augen, mit gefalteten Händen, lag Gamiani vor Fanny auf den Knien. Sie sah aus, als habe ein Gott sie plötzlich berührt und in Marmor verwandelt. Sie sah wundervoll aus in ihrer Zerknirschung, in ihrer Verzückung.
Fanny: Ja! Ja! Ich liebe dich mit allen Kräften meines Leibes! Ich will dich haben! Ich begehre dich! O – ich werde noch den Verstand um dich verlieren.
Gamiani: Was sagst du, Herzgeliebte? Was sagst du?... Wie bin ich glücklich! Deine Haare sind schön... Wie weich sie sind! Fein, goldig. Wie Seide gleiten sie mir durch die Finger. Wie rein ist deine Stirn... Weißer als eine Lilie. Deine Augen sind schön; dein Mund ist schön. Du bist weiß, atlasweich, duftend, himmlisch vom Kopf bis zu den Füßen. Du bist ein Engel, du bist die Wollust. O, diese Schleifen, diese Bänder... sei doch nackt! Schnell zu mir! Ich, ich, ich bin schon nackt! Ah! So! so! Wundervoll! Blendend! Bleib stehen, daß ich dich bewundere. Wenn ich dich malen könnte! Wenn ich mit einem einzigen Zuge dich zeichnen könnte! Wart... ich will dir die Füße küssen... die Knie, den Busen, den Mund. Umarme mich. Drück mich an dich! Stärker! O welche Wonne, welche Lust!... Sie liebt mich!
Die beiden Leiber waren zu einem verschlungen. Nur die Köpfe hielten die beiden Schönen voneinander ab, um sich mit einem entzückenden Lächeln des Glückes bewundern zu können. Aus ihren Augen brachen Blitze, ihre Wangen glühten feuerrot. Ihre Lippen bebten und küßten sich dann wieder in stürmischer Glut. Ich hörte einen Seufzer verhauchen, dem ein Seufzer antwortete. Dann hörte ich einen erstickten Schrei, und regungslos hielten sie sich umschlungen.
Fanny: Ich war glücklich – sehr glücklich.
Gamiani: Ich auch, meine süße Fanny. Und es war ein Glück, wie ich's nie zuvor gekannt. Unsere Seelen und unsere Sinne waren vereint auf deinen Lippen... Und nun, in dein Bett! Diese Nacht wollen wir uns in Liebe berauschen!
Eng umschlungen eilen sie nach dem Alkoven. Fanny wirft sich aufs Bett, streckt wollüstig ihre schönen Glieder aus. Gamiani kniet vor dem Bett auf einem Teppich, zieht Fanny an ihren Busen und umschlingt sie mit ihren Armen.
Schweigend, schmachtend sieht sie sie an. Bald beginnen ihre Liebesspiele von neuem. Kuß folgt auf Kuß, geschäftig eilen die kundigen Hände hin und her. Aus Fannys Augen spricht Sehnsucht und Erwartung; Gamianis Blicke aber verraten die Trunkenheit ihrer Sinne. Vom Feuer der Wollust belebt, gerötet, scheinen die beiden schönen Leiber zu funkeln. Diese in Wollust und Leidenschaft rasenden Furien umgeben ihre Ausschweifung mit einem gewissen poetischen Zauber; ihr Anblick erregt die Sinne und zugleich die Phantasie.
Vergebens rief ich meine Vernunft zu Hilfe – in wenigen Augenblicken war auch ich von meinen Begierden völlig unterjocht. Keine Möglichkeit, mich in die Liebesspiele dieser beiden nackten Schönen einzumischen! Und so glich ich dem brünstigen wilden Tier, das mit glühenden Blicken sein Weibchen verfolgt, von dem es durch die Gitterstäbe des Käfigs getrennt ist. Wie betäubt stand ich stumpfsinnig da, den Kopf an das Loch gepreßt, durch das meine Augen wahre Folterqualen einsogen – eine wahre Todesmarter, die im Kopf ihren Anfang nimmt, dann ins Blut, dann in die Knochen eindringt – bis ins Mark. Ich fühlte unerträgliche Qualen. Mir war, als könnten meine Nerven die Spannung nicht mehr aushaken – als müßten sie zerreißen. Meine Finger krallten sich in das Holzwerk der Tür ein. Ich konnte keine Luft mehr bekommen, der Schaum stand mir vor dem Mund. Mir schwand die Besinnung. Ich raste. Da packte ich zu; zwischen meinen Fingern bäumte sich meine Manneskraft – ein kurzes Zittern, und in glühendem Strahl, wie ein brennender Tau spritzte mein Leben. Befremdlicher Genuß, der schwächt, vernichtet, niederwirft. –
Als ich wieder zu mir kam, fühlte ich mich kraftlos. Die Augenlider waren mir schwer. Kaum vermochte ich den Kopf hoch zu halten. Ich wollte meinen Beobachtungsposten verlassen; da hörte ich Fanny seufzen, und ich blieb. Ich war dem Teufel des Fleisches verfallen. Während meine Hände sich abmühten, meine erloschene Kraft neu zu beleben, verfolgte ich mit brennenden, schmerzenden Augen die Szene, die mich in eine so fürchterliche Aufregung versetzt hatte. Die Stellungen hatten sich geändert. Meine beiden Tribaden lagen jetzt mit verschlungenen Beinen aufeinander; sie rieben ihre dichten Vliese gegeneinander. Ihre Angriffe und Stöße wechselten sich mit einer Schnelligkeit, wie es nur möglich ist, wenn zwei Weiber sich dem Augenblick der höchsten Wonne nähern. Sie stießen mit einer Kraft, mit einer keuchenden Anstrengung, als wollten sie sich töten, vernichten.
»O, ach!« schrie Fanny; »ich kann nicht mehr! Ich bin tot. Mach allein weiter!«
»Nein! Noch mehr! Immer noch mehr!« antwortete Gamiani. »Der Augenblick des Glückes ist da! Drück doch gegen! Drücke!«
»Ich glaube, mir geht die Haut vom Leibe! Ah... jetzt... jetzt fühl ich's... ich zerfließe... Aah!...«
Fannys Kopf sank kraftlos zurück. Gamiani aber biß in die Bettücher, kaute an den aufgelösten Haaren, die sie umwogten. Ich empfand jeden ihrer Stöße, jeden ihrer Seufzer; und gleichzeitig mit ihnen gelangte auch ich abermals auf den Gipfel des Glücks.
Fanny: Wie ich müde bin! Ganz zerschmettert!... Aber welche Wonne hab' ich genossen!
Gamiani: Je größer die Mühe, desto höher ist auch der Genuß, desto länger dauert er.
Fanny: Das hab' ich an mir erfahren. Länger als fünf Minuten befand ich mich in einem berauschenden Schwindel. Die Erregung zuckte durch alle meine Glieder. Das Reiben deines Vlieses an meiner zarten Haut erzeugte in mir ein wütendes Kribbeln. Ich wälzte mich in Feuer, in Wollust. O Raserei, o Glück! Genießen! Jetzt versteh' ich dies Wort.
Aber eins erstaunt mich, Gamiani. Wie kommt es, daß du, so jung noch, solche Erfahrung in den sinnlichen Genüssen hast? Niemals wäre mir von all unseren Ausschweifungen auch nur eine einzige in den Sinn gekommen. Woher hast du deine Kenntnisse? Woher stammt deine Leidenschaft, die über mich triumphiert, die mich manchmal erschreckt? Die Natur erschafft uns doch nicht so?
Gamiani: Du willst mich also näher kennenlernen? Gut. Umschlinge mich mit deinen Armen, kreuze deine Beine mit den meinigen, drücke dich fest an mich. Ich will dir von meinem Klosterleben erzählen. Es ist eine Geschichte, die uns wohl zu Kopf steigen kann, die vielleicht neue Begierden in uns erweckt.
Fanny: Ich höre, Gamiani.
Gamiani: Du hast wohl noch nicht vergessen, welche fürchterliche Marter meine Tante mich erdulden ließ, um ihre Geilheit zu befriedigen. Als mir nach meiner Genesung die ganze Entsetzlichkeit ihrer schändlichen Aufführung zum Bewußtsein kam, bemächtigte ich mich ohne Zögern gewisser Papiere, die mir den Genuß meines Vermögens sicherstellten. Ich nahm auch Geld und Schmuck an mich und flüchtete damit, als eines Tages meine würdige Verwandte verreiste, in das Kloster der Schwestern vom »Herzen Jesu«. Die Oberin war sichtlich von meiner Jugendlichkeit und meinem schüchternen Wesen gerührt und nahm mich mit einer Herzlichkeit auf, vor welcher meine Verlegenheit und meine Angst bald verschwanden. Ich erzählte ihr, wie es mir ergangen sei, und bat sie um eine Zufluchtsstätte und um ihren Schutz. Sie nahm mich in ihre Arme, preßte mich zärtlich ans Herz und nannte mich ihre Tochter. Dann sprach sie zu mir von dem stillen friedlichen Klosterleben, schürte meinen Haß gegen die Männer zu noch helleren Flammen und schloß endlich mit einer frommen Ermahnung, in der ich die Sprache einer göttlichen Seele zu hören glaubte. Damit ich den Übergang vom weltlichen Treiben zum Klosterleben nicht so hart verspüren möchte, wurde beschlossen, daß ich bei der Oberin selber bleiben und jede Nacht in ihrem Alkoven schlafen solle. Schon in der zweiten Nacht plauderten wir miteinander, wie wenn wir die besten Freundinnen von der Welt gewesen wären. Die Oberin warf sich fortwährend in ihrem Bett hin und her, sie klagte über Kälte und bat mich schließlich, in ihr Bett zu kommen, um sie zu wärmen. Ich fand sie vollständig nackt. »Man schläft besser ohne Hemd«, sagte sie. Zugleich forderte sie mich auf, auch mein Hemd auszuziehen, und um ihr gefällig zu sein, tat ich dies.
»O liebe Kleine«, rief sie, indem sie mich streichelte, »du bist ja ganz glühend heiß! Wie weich deine Haut ist! Die Barbaren! Wie konnten sie sich erfrechen, dich so furchtbar zu martern. Du hast gewiß entsetzliche Schmerzen gehabt. Erzähle mir doch, was sie mit dir gemacht haben! Sie haben dich geschlagen, nicht wahr?« Ich wiederholte ihr meine Geschichte mit allen Einzelheiten, von denen ich die, für die sie sich besonders zu interessieren schien, recht lebhaft ausmalte. Sie hörte mir mit so außerordentlichem Vergnügen zu, daß sie von Zeit zu Zeit am ganzen Leibe erzitterte. »ArmesKind! Armes Kind!« rief sie immer wieder, indem sie mich mit aller Kraft an sich preßte. Ich weiß nicht, wie es kam – aber plötzlich lag ich auf ihr. Ihre Beine waren über meine Lenden gekreuzt, ihre Arme umschlangen mich. Eine wohlige Wärme durchdrang meinen ganzen Leib. Ich empfand ein bisher nie gekanntes köstliches Wohlgefühl, es war, wie wenn eine Art Liebessaft, weich wie Milch, sich durch meine Adern ergoß. »Wie gut Sie sind! Wie gut Sie sind!« sagte ich zu der Oberin. »Ich liebe Sie! Ich bin glücklich bei Ihnen. Ich möchte mich niemals wieder von Ihnen trennen!« Mein Mund preßte sich auf ihre Lippen, und ich wiederholte in glühender Ekstase: »O ja, ja! Ich bin zum Sterben in Sie verliebt. Ich weiß nicht wie... aber ich fühle...« Langsam liebkoste mich die Hand der Oberin. Leise bewegte sich ihr Leib unter dem meinigen. Ihre harten, dichten Schamhaare vermischten sich mit meinem Vlies, stachen in meine Haut und verursachten ein höllisches Jucken. Ich war völlig außer mir, ein Schauer durchrann mich, daß mein ganzer Körper erzitterte. Plötzlich – die Oberin gab mir einen unglaublich wollüstigen Kuß – hielt ich inne. »O mein Gott!« rief ich. »Lassen Sie mich...« Ah! Niemals hat ein reichlicherer, ein köstlicherer Erguß ein Liebesspiel gekrönt!
Als meine Ekstase sich gelegt hatte, war ich keineswegs erschöpft. Mit verdoppelter Leidenschaft stürzte ich mich auf meine erfahrene Lehrmeisterin der Liebe; ich verzehrte sie mit Küssen; ich nahm ihre Hand und führte sie mit meiner eigenen an die Stelle, die sie so heftig erregt hatte. Beim Anblick dieser Leidenschaftlichkeit verlor auch die Oberin alle Selbstbeherrschung. Sie raste wie eine Bacchantin. Und nun wetteiferten wir in glühenden Küssen, in verliebten Bissen. Welche Gelenkigkeit, welche Geschmeidigkeit in den Gliedern hatte dieses Weib! Ihr Leib zog sich zusammen, streckte sich aus, warf sich hin und her, daß ich ganz betäubt davon war. Ich konnte nicht mehr mitkommen. Kaum hatte ich Zeit, ab und zu mit einem einzigen Kuß die unzähligen zu erwidern, die ich vom Kopf bis zu den Füßen auf jede Stelle meines Leibes empfing. Es war, wie wenn sie mich vor Liebe auffressen wollte. Diese unglaublich wollüstigen Berührungen versetzten mich in einen Zustand, den ich kaum beschreiben kann. O Fanny, wärst du doch Zeugin unserer Kämpfe, unserer Siege, unserer Niederlagen gewesen! Hättest du uns zwei in unserer keuchenden Liebesraserei gesehen, du hättest begriffen, wohin sinnliche Leidenschaft zwei verliebte Weiber bringen kann. Einmal befand sich mein Kopf zufällig zwischen den Schenkeln meiner Angreiferin. Ich glaubte, ihre Wünsche zu erraten. Von Wollust fortgerissen, begann mein Mund, an ihrem zartesten Körperteil zu spielen. Aber so hatte sie es nicht gemeint. Schnell macht sie sich von mir los, gleitet unter mir hervor, spreizt mir schnell die Schenkel auseinander und greift mich unverzüglich mit ihrer Zunge an. Wie ein spitzer Dolch fährt diese schnell in mich hinein und wird ebenso schnell wieder herausgezogen. Dann schlägt sie plötzlich ihre Zähne in mein Fleisch, wie wenn sie mich zerreißen wollte. Vor wollüstigem Schmerz ganz bewußtlos, warf ich mich hin und her wie eine Besessene. Ich stieß den Kopf der Oberin zurück, ich riß sie an den Haaren. Endlich ließ sie los; und nun begann sie ein sanftes Züngeln, benetzte mich mit ihrem Speichel, knabberte an meinen Schamhaaren und an meiner Haut mit einer so zarten und zugleich so wollüstigen Raffiniertheit, daß ich bei der bloßen Rückerinnerung meinen Saft fließen fühle. – O was für Entzückungen berauschten mich! In welcher Raserei tobten meine Sinne! Ich schrie laut, warf mich zurück, bäumte mich hoch auf – und immer, immer spürte ich die spitze Pfeilzunge, die glühend in mich eindrang. Zwei schmale, feste Lippen schlossen sich um meine Klitoris, preßten sich zusammen, sogen an ihr, daß ich glaubte, ich müßte den Geist aufgeben. Nein, Fanny! Ein solches Gefühl, einen solchen Genuß kann man nur ein einziges Mal in seinem Leben haben. Diese Spannung meiner Nerven! Dieses Klopfen des Blutes in meinen Adern! Diese Glut in meinem Fleisch! Ich glühte, ich zerfloß und ich fühlte, wie ihr gieriger, unersättlicher Mund mir die Essenz meines Lebens aussaugte. Ich schwöre dir: ich war völlig ausgepumpt, und ich glaube, meine Schenkel sind von meinem Blut, von meinem Lebenssaft ganz überströmt gewesen.
Aber wie glücklich war ich auch! Fanny! Fanny! Ich hält's nicht mehr aus! Wenn ich von dieser Liebesraserei spreche, ist es mir, als fühlte ich noch immer diese beseligenden Zuckungen. Mache mich fertig!... Schneller!... Stärker!... Gut so... ah... gut... gut... so... jetzt ist genug... ich sterbe...
Fanny war ärger als eine ausgehungerte Wölfin. »Genug! genug!« wiederholte Gamiani. »Du machst mich ja tot, du Teufelsmädchen! Ich hatte nicht geglaubt, daß du so geschickt, so leidenschaftlich bist. Ich sehe, du entwickelst dich. Als ob du ganz aus Feuer wärst!«
Fanny: Kann es denn anders sein? Man müßte ja kein Blut, kein Leben in sich haben, um in deinen Armen, zwischen deinen Schenkeln gefühllos zu bleiben... Was machtest du weiter?
Gamiani: Ich hatte von meiner Freundin gelernt. Jetzt war die Reihe an mir; ich zahlte ihr ihre Liebkosungen mit Wucherzinsen zurück; ich liebte sie, küßte sie – genau so wie sie mich geküßt hatte – bis sie nicht mehr konnte.
Zimperliche Zurückhaltung gab's von nun an zwischen uns beiden nicht mehr, und bald erfuhr ich von meiner Freundin, daß die Schwestern vom »Herzen Jesu« sich untereinander einem Kultus der Sinnlichkeit hingaben, daß sie ein Haus besaßen, wo sie sich versammelten, um ihre Orgien zu feiern und sich nach Herzenslust gütlich zu tun. Dieser Hexensabbat begann unmittelbar nach dem Abendgebet und dauerte bis zur Frühmesse. Die Oberin weihte mich auch in ihre Lebensauffassung ein, und diese erfüllte mich mit einem solchen Entsetzen, daß sie mir als eine eingefleischte Teufelin erschien. Sie beruhigte mich jedoch bald durch einige Scherze und besonders durch die höchst ergötzliche Geschichte von dem Verlust ihrer Jungfernschaft. Niemals würdest du erraten, wem dieses köstliche Kleinod zuteil geworden ist. Die Geschichte ist einzig in ihrer Art und verdient, erzählt zu werden.
Die Oberin – doch ich will sie lieber von jetzt an Santa nennen – also: Santa war die Tochter eines Schiffskapitäns. Ihre Mutter war eine kluge und vernünftige Frau und hatte sie nach den Grundsätzen der heiligen Religion erzogen.
Das verhinderte aber nicht, daß das Temperament der jungen Santa sich sehr frühzeitig entwickelte. Schon als zwölfjähriges Mädchen hatte sie unwiderstehliche Begierden, die sie mit allen möglichen Hilfsmitteln, auf die nur die bizarre Phantasie eines unwissenden Kindes verfallen kann, zu befriedigen suchte.
Das arme Mädchen bearbeitete sich jede Nacht, und es fehlte nicht viel, so wäre ihrem ach so unzulänglichen Fingerspiel ihre Jugend und Gesundheit zum Opfer gefallen. Eines Tages sah sie zwei Hunde sich begatten. Mit ihrer wollüstigen Neugier beobachtete sie den ganzen Vorgang und den Anteil des männlichen und des weiblichen Partners so genau, daß sie von nun an besser begriff, woran es ihr fehlte. Aber da sie nun wissend war, waren ihre Qualen nur um so größer. Sie lebte in einem einsam gelegenen Hause, nur von alten Mägden umgeben und ohne jemals ein männliches Wesen zu sehen. Wie konnte sie da hoffen, jemals einen glühendroten, blitzschnell arbeitenden, belebten Pfeil zu finden, der sie mit solcher Bewunderung erfüllt hatte, daß sie fest überzeugt war, auch für die Frau müsse ein derartiges Werkzeug erschaffen worden sein? Diese Gedanken wollten ihr nicht mehr aus dem Kopf, und indem sie fortwährend über dasselbe Thema nachdachte, fiel ihr schließlich ein, daß von allen Geschöpfen der Affe die größte Ähnlichkeit mit dem Menschen hat. Nun besaß aber ihr Vater einen prachtvollen Orang-Utan. Sie schlich sich an dessen Käfig und sah ihn sich ganz genau an. Da sie hierzu ziemlich lange Zeit brauchte, wurde das Tier durch die Gegenwart des jungen Mädchens aufgeregt und entwickelte plötzlich die reiche Gabe, womit ihn Mutter Natur bedacht hatte. Santa frohlockte.
Endlich hatte sie gefunden, was sie jeden Tag gesucht, wovon sie jede Nacht geträumt hatte. Ihr Ideal stand als greifbare Wirklichkeit vor ihr. Und ihr Entzücken steigerte sich immer noch mehr, als sie das unnennbare Geschmeide zu einer Härte, zu einer drohenden Größe sich entwickeln sah, die ihre kühnsten Träume übertraf. Sie verschlang den Gegenstand ihrer Wünsche mit den Augen. Der Affe näherte sich den Eisenstangen seines Käfigs und nahm eine solche Stellung ein, daß er sich ihr in der vorteilhaftesten Weise präsentierte. Die gute Santa verlor nun alle Besinnung. Die Raserei ihrer Leidenschaft gab ihr übernatürliche Kräfte, und es gelang ihr, einen von den Eisenstäben zur Seite zu biegen.
Das geile Tier machte sich dies sofort zunutze. Eine Stange von mindestens acht Zoll Länge ragte aus dem Käfig hervor. Ein so unerwarteter Reichtum jagte unserer Jungfer anfangs ein bißchen Angst ein. Aber der Teufel war hinter ihr her, und sie trat dicht an den Käfig heran, um sich das Ding aus der Nähe zu betrachten. Sie nahm es in die Hand, streichelte es. Der Affe zitterte vor Wollust, daß der ganze Käfig wackelte, und schnitt fürchterliche Grimassen dazu. Santa bekam wieder Angst; sie glaubte, es mit dem Satan in höchsteigener Person zu tun zu haben. In ihrer Furcht wagte sie es nicht, weiterzugehen. Schon wollte sie sich aus dem Staube machen, doch konnte sie sich nicht enthalten, noch einen Abschiedsblick auf das glühendrote Juwel zu werfen – und mit einem Male erwachten von neuem alle ihre Begierden. Da faßte sie plötzlich Mut; mit entschlossener Miene hob sie von hinten ihre Röcke hoch und bot sich rücklings dem furchtbaren Stachel dar. Der Kampf entspann sich, Stoß folgte auf Stoß – das Tier konnte es mit jedem Mann aufnehmen. Santa war sodomisiert, entjungfert, zur Äffin gemacht! Ihre Freude, ihr Entzücken entluden sich in hundertfach variiertem Ach und O! – Aber sie wurde dabei so laut, daß ihre Mutter sie hörte. Diese eilte herbei und fand ihre Tochter in der höchsten Verzückung sich krümmend, halbtot vor Wollust.
Fanny: Der Spaß ist unbezahlbar!
Gamiani: Um das junge Mädchen vor weiteren Betätigungen seiner Affenliebe zu bewahren, sperrte man es in ein Kloster.
Fanny: Hätte man sie doch lieber allen Affen der Welt überantwortet!
Gamiani: Da hast du ganz recht – mehr, als du wohl selber denkst...
Mein Temperament fand viel Gefallen an einem Leben voller Feste und Lüste. Ich war daher mit Freuden bereit, mich in die geheimnisvollen Saturnalien der Klosterschwestern einweihen zu lassen. Das versammelte Kapitel genehmigte meine Zulassung, und zwei Tage darauf wurde ich der Versammlung vorgestellt.
Ich erschien nackt – so wollte es die Vorschrift. Ich leistete den verlangten Eid und prostituierte mich zum Schluß der Zeremonie mit einem ungeheuren hölzernen Phallus, der zu diesem Zweck aufgestellt war. Kaum hatte ich dieses schmerzvolle Opfer vollbracht, so stürzte sich die ganze Nonnenbande wie eine Horde von Kannibalen über mich her. Ich fügte mich willig jeder geschlechtlichen Laune, ich nahm aus eigenem Antrieb die wollüstigsten Stellungen ein und gab zum Schlüsse einen unanständigen Tanz zum Besten. Durch einstimmigen Zuruf wurde ich zur Siegerin erklärt. Meine Kräfte waren völlig erschöpft. Dennoch schleppte mich eine muntere, aufgeweckte kleine Nonne in ihr Bett. Sie war noch raffinierter als die Oberin; ja, wahrhaftig, sie war die verdammteste Tribade, die jemals die Hölle hervorgebracht hat. Ich entbrannte in einer rasenden fleischlichen Leidenschaft für sie, und wir waren während der großen nächtlichen Orgien fast immer zusammen.
Fanny: Wo fanden denn eure Luperkalien statt?
Gamiani: In einem großen Saal, zu dessen Ausschmückung die feinste Kunst und das höchste Raffinement der Wollust aufgeboten worden waren. Die Eingänge zu diesem Saal bildeten zwei große Türen, die nach orientalischer Weise durch goldumsäumte und mit tausend bizarren Mustern bestickte, schwere Vorhänge geschlossen waren. Die Wände waren mit dunkelblauem Samt bespannt, den ein schön geschnitzter, breiter Rahmen aus Zitronenholz umgab. In gleichen Abständen befanden sich Spiegel, die von der Decke bis zum Fußboden reichten. Bei unseren Orgien spiegelten sich die Gruppen nackter, vor Geilheit rasender Nonnen in tausendfacher Gestalt wider oder hoben sich wirkungsvoll von dem dunklen Hintergrunde ab. Kein Stuhl befand sich in dem Saal, sondern nur Sofas und Polsterkissen, die ja auch für die Wettkämpfe der Wollust, für das Einnehmen von Stellungen, die die Sinnlichkeit entflammen mußten, viel besser geeignet waren. Ein feingemusterter, köstlich weicher, doppelter Teppich bedeckte den Fußboden. Man erblickte auf diesem Teppich, in zauberischer Farbenpracht dargestellt, zwanzig Liebesgruppen in lasziven Stellungen, die die erloschenen Begierden übersättigter Teilnehmerinnen an diesen Orgien bald wieder entflammen mußten. Auch die Zimmerdecke war mit Gemälden bedeckt, die nur die ausschweifendste geschlechtliche Phantasie hatte entwerfen können. Besonders erinnere ich mich an eine vor Liebeswonne rasenden Thyade, die von einem Korybanten vergewaltigt wurde. Niemals vermochte ich dieses Bild anzusehen, ohne entflammt zu werden.
Fanny: Es muß ein entzückendes Bild gewesen sein.
Gamiani: Zu all diesem verschwenderisch angebrachten Luxus der Einrichtung kamen noch die berauschenden Düfte aller möglichen Blumen und Wohlgerüche. Im Saale herrschte eine stets gleichmäßige laue Wärme; sechs Alabasterlampen strahlten ein zärtliches, geheimnisvolles Licht aus, das sanfter war als der Widerschein des Opals. Das Ganze machte auf die Seele einen seltsamen Eindruck, der sich in Worten kaum beschreiben läßt! Man empfand unruhige Sehnsucht, man versank in eine wohlige Träumerei der Sinne. Man war im Orient, man gab sich dem verführerischen Zauber eines morgenländischen Luxus, einer morgenländischen Poesie und schmachtender Wollust hin. Man dachte an die Mysterien des Harems, an seine geheimen Wonnen, an seine liebeatmende Lässigkeit.
Fanny: Welche Wonne muß es gewesen sein, an einem solchem Ort mit einer geliebten Freundin trunkene Nächte zu verbringen!
Gamiani: Gewiß hätte die Göttin der Liebe selber mit Wonne ihren Tempel dort aufgeschlagen, hätten nicht schmutzige, lärmende Orgien allmählich eine ekelhafte Lasterhöhle daraus gemacht.
Dienstag, 29. April 2014
Good Sounds: PUCCINI, TOSCA, mit Maria Callas: Tosca, finalmente mia!
Scarpia / Tosca
Good Sounds: PUCCINI, TOSCA, mit Maria Callas: Tosca è un buon falco!
Scarpia und Sciarrone (Polizeichef/höchster Offizier)
Wie war's bei der Neuaufnahme der TOSCA im Nationaltheater Mannheim am 26.04.2014?
Tosca in Mannheim |
Seit 20 Jahren ist die TOSCA von Puccini ein Erfolg in Mannheim und konnte dieses Jahr noch einmal in Kooperation mit der Opéra du Rhin, Strasbourg, toppen mit einer herrlich vollblutigen Ludmilla Siepneva, einem schwergewichtigen und idealistischen Michail Agafonov als Voltaire- und Bonaparte-Anhänger Cavaradossi und last not least einem imposanten Scarpia als hinterhältiger, gerissener und skrupelloser Polizeichef von Rom (Jorge Lagunes). Ein sehr zufriedenes und begeistertes Publikum mit etlichen Bravobekundungen feierte diesen dreistündigen Abend gebührlich.
Die Geschichte der Staatslenker präsent und Wurzel allen Übels: Die Oper spielt am 16. und 17. Juni 1800 in Rom. Zwei Tage zuvor kam es im Piemont zur Schlacht bei Marengo zwischen den Truppen Frankreichs und Österreichs, das die monarchistischen Italiener unterstützte. Puccini baut diese wichtige Auseinandersetzung als spannendes Moment mit ein und lässt zwei Tage später im ersten Akt am 16. Juni mittags den Sieg über Napoleon feiern. Gegen Mittag des 14. erstürmten die Österreicher Marengo, und die Franzosen mussten sich zurückziehen. Puccini lässt die Kanonen als Ausdruck der Freude feuern. Was eine Handlung in der Oper in Gang setzt, die das tragische Ende der Freiheitsliebenden besiegelt. Am Nachmittag des 14. konnten die Franzosen jedoch die Schlacht wenden und die Koalitionstruppen schließlich schlagen. Im 2. Akt der Oper erreicht die Nachricht von der Niederlage der Koalition am Abend des 16. Juni Rom. Die Katastrophe der Handlung am 17. Juni um 4 Uhr morgens. Diese Fixpunkte auf der Zeitleiste beschreiben auch den Anstieg der Spannungskurve.
Tosca in Strasbourg |
Der Maler Cavaradossi arbeitet in der Kirche Sant’Andrea della Valle, seine progressive Geisteshaltung wird durch die Figur des Messners ebenso beleuchtet wie die Rolle der Frauen in der Monarchie mit Religiosität als Stützpfeiler des Systems. So stinken doch alle Weiber "nach Hölle" und sind die Voltairianer wie Cavaradossi "alles Ketzer" - "mit denen kann man nicht reden". Floria Tosca, eine berühmte Sängerin leidet an chronischer Eifersucht, die Achillesferse der weiblichen Seele, nicht nur auf der Bühne. Im Disput mit dem Maler fordert sie die blauen Augen der vermeintlichen Kontrahentin Attavanti, die das Vorbild war für eine Darstellung der Maria Magdalena, durch ihre schwarzen zu ersetzen. Man merkt, wie das kleinste Indiz fremder Weiblichkeit Stürme der Entrüstung in ihr auslösen können. Diese Schwäche wird wenige Stunden später der Polizeichef Roms Scarpia bestens einzusetzen wissen, um alles zu erfahren, was er wissen will. Denn der von den Franzosen eingesetzte Konsul in Rom Angelotti sitzt schon seit 1799 und der Rückeroberung Roms durch die Koalition in der Engelsburg in Haft. Er kann an diesem 16. Juni fliehen und war schon in der Kirche, bevor Tosca auftritt. Cavaradossi erkannte ihn und gab ihm sein Tagesessen und Wein, damit er zu Kräften kommt. Der Kanonenschuss zur Feier der Niederlage Napoleons wird von beiden als - was er auch war - Warnschuss interpretiert, der den Ausbruch Angelottis anzeigt. Sie fliehen und der Maler versteckt Angelotti. Scarpia und seine Leute tauchen auf, verhören den Messner, sind überzeugt, dass der Maler Angelotti geholfen hat, und der Polizeichef beginnt seine giftige Spinnenweben um Tosca zu stricken. Er verkauft sich als Weihwasser, das sie zu höheren Ehren gelangen lassen könnte. Der Fächer der Attavanti, im Kapellenversteck ihres Bruders gefunden, bringt ihn auf die Idee, seine teuflischen Pläne zu beginnen. "Er [Cavaradossi] an den Galgen, sie in meine Arme!" Der Anblick des Fächers macht Tosca rasend, sie eilt zum Aufenthaltsort des Geliebten, die Polizei auf den Fersen. Scarpias Plan wird durch den Einzug der Geistlichen, Gebete und Gottesdienst - kontrastreich in der Szene - abgesegnet. Puccini zeichnet sehr kritisch einen hinterhältigen, berechnenden, brutalen und süßlich umgarnenden Charakter, der über Leichen geht. Dieses Tier an Menschlichkeit könnte uns in Diktaturphasen, in skrupellosen und korrupten Gesellschaften immer und überall begegnen.
In Akt 2 dann der Fortgang des Plans: "Was ich begehre, verfolge ich", so deklariert der Polizeichef seinen Antrieb. Ganz brutal wirft er seinen Polizeioffizier zu Boden, weil er Angelotti nicht gefunden hat. Aber die Polizei hat mittlerweile Cavaradossi festgenommen, was den Chef beruhigt. Er verhört den Maler, will die Beteiligung hören, das Versteck. Der aber schweigt. Für Scarpia und seinen "Ort der Tränen" im Palazzo Farnese eine Provokation. Er verordnet Folter und verhört dabei Tosca, die ihrem Geliebten zu Hilfe kommen will. Als sie ihn leiden hört, verrät sie das Versteck Angelottis. Sie versucht Scarpia umzustimmen, aber dessen Zorn entbrennt neu, denn der Maler lacht die Polizei aus und beschimpft sie, weil er mit dem Sieg Napoleons rechnet. Das Todesurteil fällt, der Galgen wartet. Und nun kommt der Teil des Plans, der Tosca betrifft, er fordert ihre Hingabe. Sie kämpft und wehrt sich, überredet ihn, das Todesurteil abzuwenden. Scarpia ordnet
Tosca in Strasbourg |
an, dass es eine Scheinerschießung werden soll. Und spielt hier schon falsch. Sein "Macht es so, wie bei Palmieri ..." eine einzige Täuschung. Tosca erbittet sich noch eine Ausreisegenehmigung, was sie auch bekommt, bevor sie sich scheinbar hingibt. Sie ersticht ihn jedoch verächtlich bei seinem rabiaten Annäherungsversuch. "Und vor dir hat ganz Rom gezittert", zischt sie dem Sterbenden zu. Der Zuschauer atmet auf, dass die Belagerung der Schönen ein Ende hat.
Puccini verquickt hier politisch motivierte Verfolgung und Tötung Andersdenkender mit einem Mord aus schweren seelischen Nöten. Ein ungeheuerlicher Zwiespalt für Tosca, eine kultivierte, anständige Frau, voller Ideale und künsterischer Reinheit, schwach wie ein Seidenfaden, wenn die Eifersucht tobt. So hat sie einen schweren Verrat begangen, wenn auch nur, um ihren Geliebten zu schützen. Angelotti wurde im Versteck gefunden, entzog sich aber der Hinrichtung durch Selbstmord.
Im dritten Akt dann der Maler in der Engelsburg im Freien gefangen, voller Wehmut über das Ende, den Abgang, zerrissen von den emotionalen Widersprüchen, Liebe und Angst, ohne seine Geliebte noch einmal zu sehen. Cavaradossi erbittet sich eine Stunde vor der Hinrichtung, einen Brief an Tosca schreiben zu dürfen und zahlt dafür mit dem letzten Geld in der Tasche. Der Brief wird niemals weiterbefördert, er bleibt achtlos liegen. Aber Tosca kommt selbst in den Hof geeilt, beruhigt Ihren Geliebten, zeigt ihm die Lösung seines Dilemmas, den Weg in die Liebe und Freiheit mit ihr. Er kann es nicht glauben, dass "diese süßen Hände töteten", für ihn, um ihn zu retten. Nachdem er einen Ausweg sieht und glaubt, nicht echt erschossen zu werden, stellt er sich angstfrei den Kugeln, und Tosca betrachtet alles wie einen schaupielerischen Akt voller Grazie, Größe und Raffinesse, triumphiert über den angeblichen Coup, ihr Geliebter nur zum Schein hingerichtet, klatscht Beifall zu seinem Abgang: "Ecco un' artista!" - welch ein Künstler. Aber alles entpuppt sich als Lüge - der Mord Scarpias noch mehr gerechtfertigt. Ihr Wunsch, ihre Illusion, ihr Verstehen der Welt, ihre Liebe kollabieren durch die bittere Falschheit des Scarpia. Sie hat ihren Geliebten eigentlich nur angstfrei in den Tod geleitet. Aber dennoch ist sie sich bewusst, dass sie über allem zu einer Mörderin geworden ist. Als die Soldaten wieder zurückkommen, entzieht sie sich der Verhaftung durch einen Sprung von der Engelsburg. Auf der Bühne ein nicht realistisch dargestellter Abgang ins dunkle Off. Mit den Worten "O Scarpia, avanti a Dio!" - Scarpia, ich komme zu Gott, richtet sie sich demütig und dennoch unchristlich selbst und bleibt doch unbeschadet in ihrer Heldenhaftigkeit, Reinheit und in ihrer Liebe.
Puccini hat mit dieser modernen, kritischen und dramatischen "Kriminaloper", einem "melodramma", einen Schritt zum Musiktheater gemacht und auch Elemente des offenen Dramas integriert, mit der Parallelität verschiedener Handlungen, Szeneneinblendungen in einem größeren Handlungsrahmen, Geräusche aus der Umwelt, die die Stimmung transportieren oder gegensätzlich spiegeln, ohne die Illusionsbühne aufzugeben. Diese Modernität kurz vor der Jahrhundertwende, ohne Aussparung der heroischen Gesten und Exaltiertheit der Helden und Diven der klassischen Oper, wie man sie auch in den berührenden Filmen von Georges Méliès zwischen 1890 und 1914 sieht, hat Puccini einen sicheren Platz in der Ehrenhalle der Komponisten verschafft. Das Theater jedoch hat mit dieser Szenentechnik schon 1776 bei Lenz und später bei Büchner operiert.
Good Sounds: PUCCINI, TOSCA, mit Maria Callas, È buona la mia Tosca
Cavaradossi und Angelotti
Good Sounds: PUCCINI, TOSCA, mit Maria Callas: Mario! Mario! Mario!
Tosca und Cavaradossi
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Good Sounds: TOSCA mit Maria Callas,
Mario,
Puccini
Montag, 28. April 2014
Mannheims ehemaliger Generalintendant Klaus Schultz stirbt im Alter von 66 Jahren
Klaus Schultz, der von 1992-1996 Generalintendant am Nationaltheater Mannheim war, verstarb am vergangenen Samstag im Alter von 66 Jahren
Nach seiner Ausbildung zum Diplombibliothekar und seinen Studien in Erlangen und München arbeitetet Schultz 1972 zunächst als freier Mitarbeiter bei verschiedenen Opernproduktionen in München und Frankfurt am Main als Dramaturg. Von 1973 bis 1977 war er Dramaturg der Oper Frankfurt. Von 1977 bis 1982 arbeitete er als Chefdramaturg und Pressesprecher für die Bayerische Staatsoper und parallel von 1980 bis 1984 als Musikdramaturg der Berliner Philharmoniker. Von 1984 bis 1992 leitete er als Generalintendant die Bühnen der Stadt Aachen und von 1992 bis 1996 das Nationaltheater Mannheim. 1996 wurde er Ehrenmitglied der Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e.V. Von September 1996 bis 2007 war er Intendant und Chefdramaturg am Staatstheater am Gärtnerplatz in München.
Von 2002 bis 2008 unterstütze Schultz als freier Mitarbeiter ehrenamtlich die Leitung der Bayreuther Festspiele. Im Herbst 2009 lehrte er als Gastprofessor am Department of Germanic Studies der Indiana University in Bloomington. Gelegentlich übernahm Schultz auch schauspielerische Aufgaben und konzipierte verschiedene Fernseharbeiten.
Er war Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und der Freien Akademie der Künste Rhein-Neckar; 2004 wurde er Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Außerdem engagierte er sich in mehreren Kuratorien und Stiftungen und rezensierte von 2010 bis 2013 auch Bücher für das Literarische Journal der Zeitung Die Welt.
Good Sounds: SAMUEL BARBER, Souvenirs, Op.28
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Good Sounds: SAMUEL BARBER,
Op.28,
Souvenirs
Tatort - made in North-Germany fesselt die Nation in die Fernsehsessel
Ungebrochen attraktiv: Wotan W. Möhring-"Tatort" vom NDR
Nach deutlichem Abstand interessant: ProSieben's "R.E.D. - Älter. Härter. Besser"
Friesisch herb: Wotan Wilke Möhring und Petra Schmidt-Schaller |
Ein ARD-Film im großartigen Kino-Look und einer zum Finale hin denkbar wirren Handlung: "Tatort: Kaltstart", der dritte NDR-Krimi mit Wotan Wilke Möhring, siegte mit 9,57 Mio Gesamtzuschauern, darunter 2,95 Mio 14- bis 49-Jährigen, am Sonntag gleich doppelt. Dennoch ist es die bislang schlechteste Gesamtreichweite der jungen Reihe mit dem Punk-Cop.
Zum Vergleich: 10,74 Mio Fans wollten Ende November seinen zweiten Fall "Tatort: Mord auf Langeoog" sehen, beim Debüt "Tatort: Feuerteufel" vor rund einem Jahr waren es exakt 10,0 Mio Gesamtzuschauer.
Mit 3,69 Mio Fans ab drei Jahren wurde die wiederholte Allstar-Actionkomödie "R.E.D. - Älter. Härter. Besser", die ProSieben am Sonntagabend zeigte, dem neuen "Tatort" natürlich in keiner Weise gefährlich. Anders sah das beim Blick aufs Publikum zwischen 14 und 49 Jahren aus: Dort erreichte ProSieben 2,52 Mio Jüngere und landete bei einem beeindruckend starken Marktanteil von 19,2%. Der "Tatort" schaffte es auf 21,4% in der jüngeren Zielgruppe.
Abgehängt dahinter platzierte sich RTL mit dem Gedächtnisverlust-Thriller "Unknown Identity" (1,73 Mio, 13,0%).
Ziemlich enttäuschend lief's für die Sat.1-Serien "Navy CIS" (10,0%) und vor allem für "The Mentalist" (7,9%).
Vox durfte sich dagegen über den bislang besten "Grill den Henssler"-Wert freuen: Die Brutzelshow ließ mit 1,05 Mio Werberelevanten (8,6%) nichts anbrennen.
Der ZDF-Film "Katie Fforde: Das Meer in dir" lockte zwar 4,98 Mio Gesamtzuschauer an, darunter aber nur 790.000 14- bis 49-Jährige (5,8%).
Heiligsprechung taugt nicht als Publikumsmagnet
Die vor Ort groß in Szene gesetzte, von Sky sogar in 3D übertragene Doppel-Heiligsprechung der Päpste in Rom ließ Fernsehdeutschland in Gänze weitgehend kalt - anders als im Nachbarland Polen: Die ZDF-Übertragung vom "Gottesdienst zur Heiligsprechung", der um 9:55 Uhr einsetzte, verfolgten 1,52 Mio Gesamtzuschauer. Das entsprach zwar einem Gesamt-Marktanteil von 13,7%, ist aber auch kein Quoten-Wunder.
Ernüchternd das Interesse der Jüngeren: Lediglich 210.000 14- bis 49-Jährige (4,9%) schalteten sich zu. Im BR-Programm verfolgten 250.000 Gesamtzuschauer die Päpste-Zeromonie - dort aber fast unter Ausschluss jüngeren Publikums. Für Sky liegen keine Zahlen vor.
In den Abendnachrichten, die bekanntlich auch andere sehr brisante Neuigkeiten aufbereiteten, zeigten die Rom-Berichte keinen außergewöhnlichen Ausschlag.
(Rupert Sommer, Kress)
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ProSieben's "R.E.D. - Älter. Härter. Besser",
Tatort - made in North-Germany fesselt die Nation in die Fernsehsessel,
Wotan W. Möhring-"Tatort" vom NDR
Good Sounds: TRAIN, If You Leave
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Feature: Stop Telling Women To Smile (Sexuelle Belästigungen in der Kunst von Tatyana Fazlalizadeh)
Stop Telling Women To Smile
Stop Telling Women to Smile is an art series by Tatyana Fazlalizadeh. The work attempts to address gender based street harassment by placing drawn portraits of women, composed with captions that speak directly to offenders, outside in public spaces.
New York Times Article
nytimes.com/2014/04/10/arts/design/tatyana-fazlalizadeh-takes-her-public-art-project-to-georgia.html?src=me
nytimes.com/2014/04/10/arts/design/tatyana-fazlalizadeh-takes-her-public-art-project-to-georgia.html?src=me
Huffington Post Article
huffingtonpost.com/2014/04/15/tatyana-fazlalizadeh_n_5147268.html?utm_hp_ref=arts
huffingtonpost.com/2014/04/15/tatyana-fazlalizadeh_n_5147268.html?utm_hp_ref=arts
Gothamist Article
gothamist.com/2014/04/16/stop_telling_me_to_smile.php
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Stop Telling Women To Smile Website
stoptellingwomentosmile.com
stoptellingwomentosmile.com
Good Sounds: THE STRANGLERS, Peaches
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Sonntag, 27. April 2014
Kein Scherz! Satirefernsehen tritt gegen die Tagesschau beim NDR an
"Postillon24" startet im NDR Fernsehen mit tollen Quoten
(Beitrag von Marc Bartl, Kress) Stefan Sichermann will spätestens im kommenden Jahr täglich von 20:00 bis 20:15 Uhr seine Nachrichten im Ersten präsentieren. Ein erster Schritt ist getan. Am letzten Freitag um 0:00 Uhr feierte "Postillon24 - Wir berichten, bevor wir recherchieren" im NDR Fernsehen Premiere. Und - kein Scherz - die Quoten waren richtig stark: 540.000 Zuschauer sahen die erste Folge der 15-minütigen satirischen Nachrichten, der Marktanteil lag zur Geisterstunde bei beeindruckenden 4,9%.
Beim jungen Publikum sprang für die von Anne Rothäuser und Thieß Neubert präsentierte Sendung ein Marktanteil von 2,2% (110.000 Zuschauer) heraus. Zum Vergleich: Die NDR-Normalwerte im Publikum unter 50 liegen bei 1,1%, insgesamt bei 2,6%. Fünf weitere Folgen von "Postillon24" wird es geben.
Hintergründe: Die Satire-Seite "Der Postillon" (www.der-postillon.com) verbreitet Meldungen im Stil von Zeitungen und Nachrichtenagenturen. Stefan Sichermann rief den "Postillon" 2008 ins Leben. Vor kurzem wurde Sichermann vom "Medium Magazin" zum "Journalisten des Jahres" in der Kategorie Kultur/Unterhaltung gekürt. Außerdem erhielt er u. a. zweimal den Grimme-Online-Award. Das "Postillon"-Web-Video "Mutter bei Geburt in Krankenhaus vertauscht" gewann den Deutschen Webvideopreis 2013.
Mehr als 50.000 Menschen besuchen täglich online die Satire-Zeitung, pro Monat erreicht sie mehr als zehn Millionen Seitenabrufe. Aufsehen erregte "Der Postillon" zuletzt, als er Anfang Januar über den Wechsel von Ronald Pofalla in den Vorstand der Deutschen Bahn berichtete, die Meldung jedoch um einen Tag vordatierte. Viele Leser glaubten, bei der Nachricht handele sich tatsächlich um Satire, und vertrauten dem "Postillon" eher als etablierten Medien.
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