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Kann die Ukraine eine weitere Invasion im Norden des Landes abwehren?
Die Ukraine ist heute besser geschützt als je zuvor – aber „geschützt“ heißt nicht „sicher“. Es gibt mehrere Ebenen, auf denen Schutzmaßnahmen greifen:
Militärischer Selbstschutz
Die ukrainische Rüstungsindustrie produziert inzwischen Millionen von Artilleriegeschossen und Drohnen pro Jahr und will diese Jahr noch 50 % des Bedarfs an militärischen Gütern selbst decken. Systeme wie Patriot-Raketen sind entscheidend gegen russische ballistische Angriffe – allerdings sind die Lieferungen aus den USA derzeit ausgesetzt. Weitere spezifische Schutzmaßnahmen sind:Grenzbefestigungen: Die Ukraine hat stark verminte Zonen mit zusätzlichem Sprengstoff versehen und Teile der Autobahn von Kiew nach Belarus gesprengt, um mögliche Invasionsrouten zu blockieren.
Truppenpräsenz: Die Gruppe „Nord“ der ukrainischen Streitkräfte unter Generalleutnant Serhiy Nayev kontrolliert die Region und hat Panzer sowie Flugabwehrsysteme in Stellung gebracht.
Luftüberwachung: Drohnen und Radarstationen überwachen die Grenze rund um die Uhr, insbesondere wegen der Stationierung russischer Wagner-Söldner in Belarus.
Drohnenabwehr: Die Ukraine setzt kilometerlange Anti-Drohnen-Netze über Straßen und Versorgungslinien ein, um russische FPV-Drohnen abzufangen.
Schutz der Bevölkerung im Grenzgebiet
Evakuierungspläne: In besonders gefährdeten Regionen nahe der belarussischen Grenze wurden Notfallpläne für schnelle Evakuierungen entwickelt.
Zivilschutzübungen: Die Bevölkerung nimmt regelmäßig an Übungen teil, um sich auf mögliche Angriffe vorzubereiten.
Informationskampagnen: Behörden klären über Verhalten im Ernstfall auf – etwa bei Luftalarm oder Sabotageaktionen.
Internationale Unterstützung
Die Ukraine hat mit über 26 Staaten Vereinbarungen geschlossen, die militärische Hilfe und langfristige Kooperationen versprechen. Die EU hat ein gemeinsames Sicherheitsversprechen abgegeben, das die Ukraine militärisch und wirtschaftlich unterstützt. Auch wenn die Ukraine noch kein NATO-Mitglied ist, wird sie zunehmend in die Verteidigungsstrukturen integriert – etwa durch gemeinsame Übungen und Waffenlieferungen.
Einschränkungen und Risiken
Die bilateralen Abkommen sind rechtlich nicht bindend – sie garantieren keine automatische militärische Hilfe im Ernstfall.
Russland setzt zunehmend auf Chemiewaffen und massive Drohnenangriffe, was die Schutzmaßnahmen unter Druck setzt.
Die US-Waffenlieferungen wurden zuletzt gestoppt, und ein möglicher Kurswechsel in westlichen Regierungen könnte die Unterstützung gefährden.
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