(statista/MJanson) Die Im- und Exporte in der Region Asien sind im Jahr 2020 so wenig zurückgegangen wie in keiner anderen Region der Welt. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten der Welthandelsorganisation WTO. So fiel das Volumen des weltweiten asiatischen Warenhandels 2020 gegenüber dem Vorjahr nur um 0,5 Prozent geringer aus. Der Wert gehandelten Waren sank um vier Prozent. Laut WTO waren folgende Faktoren für den soliden Handel Asiens ausschlaggebend: Zum einen wurde Asien früher von der Pandemie getroffen und konnte sich demzufolge auch schneller von ihr erholen. Dabei hätte sich auch das rigorose Krisenmanagement der örtlichen Regierungen als besonders effektiv erwiesen. Außerdem hätte Asien im Bereich des Handels mit Konsumgütern und medizinischen Produkten eine führende Rolle inne. Produkte aus asiatischen Ländern seien vielfach schwer entbehrlich.
Besonders stark getroffen wurde der Welthandel mit Waren in den Regionen Afrika und Naher Osten. Der wichtigste Rohstoff und zugleich der bedeutendste Exportartikel beider Regionen ist das Erdöl – und die Nachfrage danach ist im ersten Jahr der Pandemie drastisch gesunken. Insbesondere für Afrika ist der Welthandel von großer wirtschaftlicher Bedeutung. So liegt der Anteil des Außenhandels am Bruttosozialprodukt (BSP), gemessen als Prozentsatz der Ex‐ und Importe von Waren und Dienstleistungen, für viele Länder Sub‐Sahara Afrikas über 50%. Entsprechend gravierend traf der Rückgang des Warenhandels Afrika.
Im Jahr 2020 sank der Wert der weltweiten Warenexporte um rund acht Prozent, während der Dienstleistungshandel um 21 Prozent schrumpfte. Die schwerwiegendsten Auswirkungen der Pandemie waren laut WTO im zweiten Quartal des Jahres zu spüren, als der Dienstleistungshandel um einen Rekordwert von 30 Prozent einbrach, da Reise- und Transportwesen stark von der Krise betroffen waren. Der Wert des Warenhandels brach in diesem Zeitraum um 23 % ein.
Der Anteil Asiens am weltweiten Exportvolumen von Waren ist in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter gestiegen. Das zeigt diese Statista-Grafik. Bis Anfang der 1980er Jahre lag der Anteil Asiens bei unter 20 Prozent und ist bis 2020 schließlich auf rund 36 Prozent gestiegen. Zur derzeit größten Export-Region Europa fehlen lediglich noch 2,1 Prozentpunkte. Asien könnte Europa also bereits in naher Zukunft überholen. Konkurrenz aus Nordamerika ist vorerst wohl nicht zu erwarten, da der Anteil dieser Region etwa seit Mitte der 1990er Jahre rückläufig ist.
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