(statista/Frauke Suhr) Ein Kind zu bekommen, wirkt sich bei Frauen in Deutschland noch immer negativ auf das Lebenseinkommen aus. Das zeigt eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung. Demnach erwirtschaften Mütter in ihrem Leben durchschnittlich 40 Prozent weniger Einkommen als kinderlose Frauen - bei drei oder mehr Kindern sogar bis zu fast 70 Prozent weniger.
Ein Grund für die Einkommenslücke, die sogenannte Motherhood Lifetime Penality, liegt darin, dass Mütter nach wie vor häufig in Teilzeit arbeiten oder zuhause bleiben, um den Nachwuchs zu betreuen. Brisant: Bei Männern verändert sich das Gehalt mit einer Vaterschaft kaum. Je nach Alter ist sogar das Gegenteil der Fall. Während kinderlose Frauen in Ostdeutschland fast eben so viel Lebenserwerbseinkommen erreichen wie Männer (nur 3 Prozent weniger), erreichen Mütter nur die Hälfte davon.
In Westdeutschland ist die Lücke noch stärker ausgeprägt, wie die Statista-Grafik zeigt. Die Daten beziehen sich auf die Zeit vor der Corona-Krise. Die Auswirkungen der Pandemie könnten die Ungleichheit noch weiter verschärfen. Als mögliche Gegenmaßnahmen empfehlen die Verantwortlichen der Studie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine Reform des Ehegattensplittings und eine verstärkte tarifvertragliche Abdeckung der als systemrelevant eingestuften Berufe.
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