Enjoy Jazz hat sich als international renommiertes Jazz-Event in der Festivallandschaft etabliert. Jährlich kommen um die 20.000 Besucher zum Enjoy Jazz, um Größen wie Dee Dee Bridgewater, Herbie Hancock, Jan Garbarek, Brad Mehldau, Ornette Coleman und Newcomer wie Trombone Shorty, Malia oder Youn Sun Nah zu sehen. Das Enjoy Jazz Festival erklärt Innovation und Offenheit zu seinen wichtigsten Tugenden und richtet deshalb stets den Blick Richtung Zukunft. Inspiration und Mut zu musikalischen Experimenten bilden das Profil dieser 2-monatigen Veranstaltung, die Pioniergeist und Perfektion zusammen bringen möchte. Mit diesem Ansatz hat Enjoy Jazz die Aufmerksamkeit der nationalen sowie internationalen Feuilletons bekommen und gilt als wegweisend in der Jazz-Szene. Mit seiner lebendigen Atmosphäre lockt das Enjoy Jazz jedes Jahr neue Jazz-Fans an. Und auch Hörer von angrenzenden Genres kommen auf ihre Kosten: neben dem Schwerpunkt Jazz werden auch Rock, Pop, Klassik und Hip Hop zu Gehör gebracht, um das musikalische Spektrum des Enjoy Jazz noch zu erweitern. Der Grundsatz bleibt gleich: Freude an der Musik und Begeisterung auf Seiten des Publikums und der Musiker bilden das Motto dieses vielseitgen Festivals.
Zum Beispiel gestern Abend im Betriebswerk Heidelberg: NES
Die französische Cellistin Nesline Belmokh hat mindestens zwei künstlerische Heimaten: Zum einen ist da das Palau de les Arts Orchester in Valencia, also die klassische Musik – der große Dirigent Lorin Maazel hatte sie seinerzeit nach Valencia geholt, nachdem sie unter anderem Teil von Daniel Barenboims West-Eastern Divan Orchestra gewesen war. Zum anderen aber ist da ihr ein- und ausdrucksvoller Gesang, ihre Liebe zum Jazz und Soul, zum französischen Chanson und zu arabischer Musik – ihre Eltern stammen aus Algerien, und als Kind hat Belmokh Mandoline in einem arabisch-andalusischen Orchester gespielt. So traf es sich gut, dass Nesline Belmokh vor vier Jahren in Valencia zwei Musiker kennenlernte, die all diese musikalischen Vorlieben teilen und zugleich noch ihre eigenen mitbringen. NES war geboren. Die Rollen in diesem Trio: Belmokh schreibt auf Französisch und Englisch, ihre Mutter trägt arabische Texte bei – die Musik entwickelt sie zusammen mit dem ebenfalls aus der Klassik kommenden Matthieu Saglio, der eine unerhörte Klangvielfalt auf seinem Cello erzeugt. Erstaunlicherweise gelingt es ihm, mit seinem Instrument ein raffiniert vielschichtiges harmonisches Fundament zu legen. David Gadeo, der Spanier in der Band, verfügt über eine ausgreifende rhythmische Sprache, die vom Flamenco bis zum Jazz reicht. Und dann ist da Nesrine Belmokhs Stimme! Man muss sie unbedingt selbst hören, um zu erfassen, was mit den Worten betörend, poetisch und expressiv nur ganz unzureichend beschrieben ist.
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