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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 21. September 2010

Bücher zum 150. Todestag von Arthur Schopenhauer 1

Arthur Schopenhauer, geboren am 22. Februar 1788 in Danzig, studierte Philosophie in Göttingen und Berlin. 1833 zog er nach Frankfurt am Main und war dort als Privatgelehrter tätig. Neben seinem Hauptwerk "Die Welt als Wille und Vorstellung" waren es vor allem die "Parerga und Paralipomena" (1851), unter anderem mit den "Aphorismen zur Lebensweisheit", die ihn berühmt machten. Arthur Schopenhauer starb am 21. September 1860 in Frankfurt am Main an einer Lungenentzündung. Er zählt zu den populärsten Philosophen des 19. Jahrhunderts.

Arthur Schopenhauer, der "glückliche Pessimist" oder "pessimistische Optimist", der "Alleshinterfrager" hat im 19. Jahrhundert sehr viel an Denkarbeit zu allen Facetten des Lebens geleistet. Vom Grund des Daseins über das Sosein des Menschen ("die Fabrikware der Natur"), seine Beziehung zum jeweils anderen Geschlecht, die Rolle des Weibes im Leben des Mannes, Wesenseigenheiten der Frauen, die Bedeutung der Wollust und Lust, dem Zeugungsakt, bis hin zu Fragen des Lebens, der täglichen Existenz, des psychischen und metaphysischen Selfmanagements sowie zu Krankheit und Tod. Wie er selbst äußerte, macht den Philosophen aus, "keine Frage auf dem Herzen zu behalten". Und schon früh in seinem Leben ist klar, von welcher Warte aus er die Welt sieht: "Das Leben ist eine missliche Sache: Ich habe mir vorgesetzt, es damit hinzubringen, über dasselbe nachzudenken." Er wird häufig in einem Atemzug mit Friedrich Nietzsche und Sören Kierkegaard genannt, die die pessimistisch-nihilistische Weltsicht gemeinsam haben. Seine Erlebnisse 1804 in Marseille, wo er mit ansehen musste, wie Sklaven behandelt und leben mussten, taten ihr Übriges, die Welt sehr skeptisch und vor allem realistisch zu betrachten.

Robert Zimmer
Arthur Schopenhauer
Ein philosophischer Weltbürger
München 2010 (Originalausgabe), 299 Seiten, 
Paperback, 14,90 €, dtv

In der Biografie von Robert Zimmer finden wir einerseits Schopenhauer wieder, so wie wir ihn kennen, als junges Genie der Philosophiegeschichte und als alten verschrobenen Denker, der der Welt seine Missachtung ausdrückte und dadurch berühmt wurde. Und wir entdecken jene Phase in Schopenhauers Leben zwischen dem 30. und 45. Lebensjahr, die nach unvollendet und Misserfolg aussieht. In Zimmers kompetentem Überblick lernen wir Schopenhauer als Mensch und Denker in seiner Zeit kennen, mit ihren Einflüssen und Kontakten. So zu Goethe, Friedrich Arnold Brockhaus, Jean Paul und Schleiermacher, seinem Kontrahenten Hegel (der ihm die Show an der Berliner Universität stahl, was Schopenhauer leere Vorlesungsräume bescherte und zur Abkehr vom Unileben brachte), Friedrich Hebbel und Richard Wagner. Auch als Mensch lernen wir ihn kennen, mit seinem Interesse für Literatur, Naturwissenschaft, Psychologie, Anthropologie, östliche Weisheit, seiner Einstufung des "Weibes" als "das zweite", "das unästhetische" Geschlecht ("Weder für Musik, noch Poesie, noch bildende Künste haben sie wirklich und wahrhaftig Sinn und Empfänglichkeit; sondern bloße Aefferei, zum Behuf ihrer Gefallsucht, ist es, wenn sie solche affektiren und vorgeben.") und natürlich last not least Philosophie. Schopenhauer hat die Literatur und Kunst mitgestaltet, ihm gebührt ein wichtiger Platz in unserem Andenken, auch wenn er keine Möglichkeit sah, dass Mann und Frau sich außerhalb des Sexuallebens verstehen könnten. Er hat Darwin vorweggenommen, die Geistesgeschichte nach ihm maßgebend geprägt. So unterschiedliche Persönlichkeiten wie Richard Wagner, Samuel Beckett, Thomas Bernhard, Tucholsky und Wilhelm Busch bewunderten ihn. Die klassische Psychoanalyse von Freud, Jung und Adler griff seine Erkenntnisse auf.

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