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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 8. Mai 2017

Deutschland kommt aktuell mit SPD- und AFD-Politik nicht mehr klar

Schlechte Aussichten für die Genossen: Nach der Wahl-Schlappe in Schleswig-Holstein gerät die Partei weiter unter Druck. In den aktuellen Wahlumfragen zur Bundestagswahl setzt sich der Abwärtstrend bei der SPD fort, bei Emnid und Forsa kommt sie nur noch auf 28 Prozent.

Auch die AfD hatte schon mal bessere Zeiten: Während sie noch vor kurzem zweistellige Umfragewerte vorweisen konnte, liegt sie nun im Schnitt bei 8 Prozent, wie die Grafik von Statista zeigt. Freuen kann sich die Kanzlerin: Die CDU hat in allen Umfragen die Nase vorne.

Die Sonntagsfrage zeigt den aktuellen Trend zur Bundestagswahl 2017 und wird regelmäßig von den Meinungsforschungsinstituten erhoben.

Die Grafik zeigt die aktuellen Ergebnisse der Sonntagsfrage von ausgewählten Meinungsforschungsinstituten zur Bundestagswahl 2017.

Infografik: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre (KW 19) | Statista

Frankreich hat sich von FN-Zukunft abgewandt

Emmanuel Macron ist der neue Präsident Frankreichs. Im zweiten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen am 7. Mai setzte sich der proeuropäische Macron (En marche!) gegen Marine Le Pen vom rechtspopulistischen Front National durch.

Wie die Grafik von Statista zeigt, fiel das Wahlergebnis eindeutig zugunsten Macrons aus: Er kam auf rund 66 Prozent der Wählerstimmen, während seine Rivalin Le Pen lediglich 33,9 Prozent der wahlberechtigten Franzosen von sich überzeugen konnte. Die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl lag bei 74,6 Prozent.

Eine Herausforderung für Macron wird nun, die restlichen Wähler von sich zu überzeugen. Einige Franzosen hatten ihn nur gewählt, um Le Pen zu verhindern, andere gaben leere Stimmzettel ab. In einem Monat stehen in Frankreich die Parlamentswahlen an, bis dahin muss Macron das Land hinter sich vereinigen.



Die Grafik zeigt das Endergebnis der Präsidentschaftswahlen in Frankreich 2017

Infografik: Macron ist Präsident | Statista 

ECM: Im April neu auf den Markt gekommen


Ingmar Bergman hat einmal über Andrey Tarkovsky gesagt, er bewege sich „mit solcher Natürlichkeit im Raum der Träume“. Das französisch-deutsche Tarkovsky Quartet, das sich nach dem russischen Filmemacher benannt hat, hat eine ganz eigene assoziative Traum-Sprache für sich entwickelt. Sie wird auf dem dritten Album der Gruppe Nuit Blanche noch weiter verfeinert. Die Stücke, ob von Bandleader François Couturier komponiert, oder von Couturier, Cellistin Anja Lechner, Saxophonist Jean-Marc Larché und Akkordeonist Jean-Louis Matinier aus dem Moment heraus geschaffen, erforschen die Textur von Träumen und Gedächtnis und beziehen sich dabei weiter auf Tarkovsky.

In Argentinien als Sohn eines amerikanischen Vaters und einer irischen Mutter geboren, wuchs der Gitarrist Dominic Miller in den USA und England auf. Derzeit lebt er in Frankreich, wobei er den Globus in den letzten Jahrzehnten ausgiebig bereist hat. Dementsprechend hat Silent Light – Millers ECM Debut – ein sehr internationales Flair, mit starkem lateinamerikanischen Einfluss in Stücken wie “Baden“ (dem brasilianischen Gitarristen/Komponisten Baden Powell gewidmet). „Le Pont“ umgibt ein Hauch von Paris zu Beginn des 20. Jahrhunderts, während „Valium“ keltische Melodien in der Manier von Bert Jansch beschwört. „Fields of Gold“ ist die gedämpfte Instrumentalversion einer der bekanntesten Balladen Stings. Miller ist seit langem durch seine tragende Rolle in der Band von Sting bekannt.

Auf seinem dritten ECM-Album unter eigenem Namen stellt Chris Potter ein neues akustisches Quartett vor. Der Gruppe gehören Musiker an, die ECM-Hörer von vielen während der letzten Dekade in New York aufgenommenen Alben kennen: Keyboarder David Virelles, Bassist Joe Martin und Schlagzeuger Marcus Gilmore. The Dreamer Is the Dream präsentiert Potter nicht nur am Tenorsaxophon – jenem Instrument, an dem er zu einem der meist bewunderten Musiker seiner Generation wurde – sondern auch an Sopransaxophon („Memory and Desire“) und Bassklarinette (im Titelstück).

Der ungarische Gitarrist Ferenc Snétberger hat sich mit seinem ECM-Solodebüt In Concert viele Freunde gemacht – und dürfte mit seinem neuen Album Titok, das im Trio mit dem schwedischen Bassisten Anders Jormin und dem US-Schlagzeuger Joey Baron entstand, noch viele mehr dazugewinnen. Aufgenommen im Mai 2015 im Rainbow Studio in Oslo und von Manfred Eicher produziert, ist Titok ein Album mit einem Schwergewicht auf äußerst melodiöser Improvisation und Interaktion.

Für den Nachfolger seines ECM-Debüts Arborescence, hat der preisgekrönte Pianist Aaron Parks ein Trio mit dem Bassisten Ben Street und dem Schlagzeuger Billy Hart um sich versammelt. Das Rhythmusgespann, das auch in Billy Harts erfolgreichem ECM-Quartett zusammenspielt, verbindet aufFind the Way Geläufigkeit und Kraft.

Am 28. April folgte ein neues Album des Trios Quercus. Das selbstbetitelte ECM-Debüt der Gruppe wurde im Jahr 2013 mit dem Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet und insbesondere in Großbritannien gefeiert, wo die Sängerin June Tabor schon lange als "“the dark voiced queen of English folk music” gilt (um es mit einem Zitat der Londoner Times zu sagen). Englischer Folk, Jazz und Kammermusik verschmelzen in Quercus' Welt. Das neue Album Nightfall beginnt mit dem berühmtesten aller Abschiedsstücke "Auld Lang Syne" und führt uns weiter in ein Programm, das Bob Dylans "Do not Think Twice", den Jazz-Standard "You Do not Know What Love Is" und die Ballade "Somewhere" aus der West Side Story einschließt. Ferner enthält das Album Original-Kompositionen von Pianist Huw Warren und Saxophonist Iain Ballamy sowie Lieder aus der britischen Folktradition in neuen Arrangements.


Sonntag, 7. Mai 2017

Wie war's bei Ernst Kreneks "Drei Opern" in der Frankfurter Oper?

Ernst Krenek, 1900 in Wien geboren und 1938 in die USA ausgereist, war ein Schüler von Franz Schreker, dessen Opern eher selten gespielt werden, aber eine Fülle von Handlungen und eigener Dramatik des 20. Jahrhunderts bieten, Irrelohe z.B. findet man auf einigen Spielplänen, das Pfalztheater Kaiserslautern hatte sich hervorragend daran gewagt. Er war aber auch ein Schüler von Paul Bekker, Kassler Intendant, mit dem er sich zum Publikum hinbewegte. Einflüsse von Strawinsky sind zu spüren, manchmal könnte man auch meinen, dass die wenige Monate dauernde Ehe mit Anna Mahler, der Tochter des schwer-düsteren Komponisten Gustav Mahler, Mahlersche Depressivität anklingen lassen. Krenek hat einen ganz eigenen Stil entwickelt, der angenehm klar, witzig, mehr noch vorwitzig, subversiv, anarchistisch und ziemlich respektlos gegenüber Machthabern ist. 

In Frankfurt hat man seit 30.04.2017 die Gelegenheit, drei Einakter-Opern an einem Abend kennenzulernen: „Der Diktator“ (Tragische Oper, 1926), „Schwergewicht oder die Ehre der Nation“ (Burleske Operette, 1927) sowie „Das geheime Königreich“ (Märchenoper, 1927). 


Sara Jakubiak (Maria) und
Davide Daminani (Der Diktator)
(c) Barbara Aumüller
Seine Kurzopern sind vom Text und Musik her sehr klar, unverspielt, kritisch, absurd, eine Spur ironisch, sarkastisch und vor allem karikierend. So humorvoll persiflierend wie er seine Machthaber, Könige und Königinnen darstellt, kann kein Funke bei den Übermenschfantasten entstehen. Kreneks Diktator (herrlich Hitlers Frisur mit Sidecut auf den Arm nehmend bei dem sehr überzeugenden "blonden" Bariton Davide Damiani) ist ein skrupelloser Kriegstreiber und Fremdgeher, der sich seiner Macht bewusst ist und fremde Frauen anlockt, wenn er es wünscht. Vorbild war Krenek der italienische Faschistenführer Mussolini. Er weiß, dass Maria (als mondäne 1920erin, verführerische Attentäterin und Geliebte, hasserfüllte Gattin die Sopranistin Sara Jakubiak), die Frau seines Offiziers, ihn töten will, weil sie ihn als Mann fürchtet und begehrt. 
Die Handlung spielt auf einem Plateau oberhalb des Genfer Sees, wo sich der Diktator und seine Frau Charlotte im Grand Hotel erholen. Von dort ruft er einen neuen Krieg gegen das kleine Nachbarland aus. In einem Sanatorium nebenan wird der fast erblindete Offizier des Diktators (geschädigt vom Krieg, aufbegehrend und Rache suchend der Tenor Vincent Wolfsteiner) behandelt, von seiner Frau Maria begleitet. Die Augenverletzungen hatte er sich im Krieg gegen den Feind durch eine Detonation zugezogen. Maria beschließt, den Diktator zu erschießen, anschließend Selbstmord zu begehen. 
Sara Jakubiak (Maria) und 
Davide Daminani (Der Diktator) 
(c) Barbara Aumüller
Vor dem Attentat schützt der Diktator sich mit einer präparierten schusssicheren Weste und erwartet den Besuch in seinem Büro im Morgenrock. Sie kommt und schießt dreimal auf ihn, er mimt den Getroffenen, aber Unsterblichen. Bis er seine Schutzweste offenbart. Im Handumdrehen bezwingt er nun die in Liebe gefallene leidenschaftliche Maria. Seine Frau Charlotte (erbost ihren Mann verwünschend die Sopranistin Juanita Lascarro) behandelt er weniger freundlich, herablassend und abwimmelnd. Ihre Eifersucht, sie hört im Nebenraum alle Liebesbezeugungen ihres Mannes mit, bringt sie dazu, Marias Wunsch nach Tod, ohne es zu wissen, zu erfüllen. Sie erschießt sie statt ihren Mann mit der Pistole Marias, weil Maria den nun ungeschützten Diktator deckt. Maria bedankt sich vor ihrem Tod dafür, dass Charlotte ihr den Selbstmord abnahm. Der Diktator arrangiert einen Selbstmord aus Liebe zu ihm aus dem Besuch und reizt die Vorkommnisse zu einer Glorifizierung seiner Anziehung aus.  


Michael Porter (Gaston), Simon Bailey (Adam Ochsenschwanz),
Davide Damiani (Der Diktator), Nina Tarandek (Anna Maria Himmelhuber) und
Ludwig Mittelhammer (Professor Himmelhuber)
(c) Barbara Aumüller

Davide Damiani (Der Diktator), Barbara Zechmeister (Evelyne),
Michael Porter (Gaston) und Simon Bailey (Adam Ochsenschwanz)
sowie vorne Statisterie der Oper Frankfurt
(c) Barbara Aumüller
Die burleske Operette „Schwergewicht oder die Ehre der Nation“ spielt in einem Varietétheater, in dem David Hermann (Regie) mit einer gewissen interpretatorischen Eigenmächtigkeit, aber durchaus schlüssig, den Diktator mit seiner Frau (siehe oben) als Zuschauer sitzen lässt. Auf der Bühne spielt sich spiegelbildlich etwas Ähnliches wie im "Dikator" ab, Adam Ochsenschwanz (authentisch verkörpert durch den Bassbariton Simon Bailey) soll der Inbegriff des Übermenschen sein, Gewaltanbeter und autoritär, wie Prof. Himmelhuber spöttisch feststellt, dabei ist er dumm wie Bohnenstroh. Tanzmeister Gaston (agil und frech Tenor Michael Porter) wedelt um dessen Frau Evelyne (ebenso frech, lebendig und gewitzt Barbara Zechmeister, Sopran) herum und versucht sie dem Ochsenschwanz abzuluchsen. Als der Diktator empört und gelangweilt gehen will, weil ständig Beleidigungen und Hänseleien von der Bühne auf ihn herabregnen, hält ihn Anna Maria Himmelhuber (animierend und unwiderstehlich die reizvolle Mezzosopranistin Nina Tarandek) auf und lockt ihn auf die Bühne. Sie spielt die Verführerin, er folgt ihr gerne, versucht sich zu vergehen und fällt rein. Die Falle schnappt zu, und alle verhöhnen den liebestollen Diktator, Ochsenschwanz fesselt ihn statt den Tanzmeister in sein Spezial-Fitnessgerät und foltert ihn ein bisschen durch 360°-Drehungen, am Ende sprengt er ihn sogar in die Luft. Was in der ersten Oper nicht gelungen ist, wird hier nachgeholt, und war es auch nur die Regie. Verrückterweise ist es der Prototyp des Übermenschen, der einen unter anderen Umständen verherrlichten Führer, beseitigt.


Sebastian Geyer (Der Narr) und Alison King (Singende Dame)
sowie unten Davide Damiani (Der König)
(c) Barbara Aumüller

„Das geheime Königreich“, eine Märchenoper, wurde oft auch für Kinder inszeniert. Sie ist ein freches, einen Herrscher und seine Gemahlin, aber auch die Revolutionäre karikierendes Werk. Der arme König (Davide Damiani) beichtet dem Narr (herrlich ausstaffiert mit Glamourlook Bariton Sebastian Geyer, das Geschehen als figürliche Abspaltung des Librettisten fest in der Hand), dass er einfach nicht gut genug in seinem Job sei. Er gibt ihm die Krone, um die Regierungsgeschäfte besser zu machen. Dieser Wink mit dem Zaunpfahl desavouiert nebenbei die Regierungstreibenden recht ordentlich.
Judita Nagyová (Singende Dame), Julia Dawson (Singende Dame),
Sebastian Geyer (Der Narr), Alison King (Singende Dame)
und Ambur Braid (Die Königin) 
(c) Barbara Aumüller
Während draußen die Revolution tobt, ist der König bereits im (eigenen) Verlies inhaftiert. Der Narr und die Königin sind innerhalb der Burg sozusagen noch auf freiem Fuß. Der Narr freut sich gekrönt worden zu sein, und die Frau des Herrschers (sehr überzeugend die Koloratursopranistin Ambur Braid) will allein die Krone zurück, das ist ihr Hauptziel, der Gemahl im Verlies ist sekundär. Als der Rebellenführer (Peter Marsh) auftaucht, fällt sie in Liebe zu ihm, die Krone will sie weiterhin, auch wenn der Rebellenchef nun auch noch Ansprüche erhebt. Die drei Königstöchter sollen den Narren mit vergiftetem Wein zur Strecke bringen, um die Krone zurückzuholen. Dies misslingt, stattdessen stürmen Rebellen die Burg, um den Herrscher zur Verantwortung zu ziehen. Der Narr verhilft der Königsfamilie zur Flucht. Im Wald verwandelt sich die Königin in einem Baum, just als der Rebellenführer ihr die Krone abnehmen will. Als lieblich singender Baum ist sie inklusive Krone unantastbar. Der König will sich erst depressiv heroisch den Verfolgern ausliefern, die betrunkenen Rebellen glauben ihm allerdings nicht, dass er der König sei, und lachen ihn aus. Als er sich aus Verzweiflung umbringen will, lassen ihn die Stimme seiner Frau und ihre Überzeugungskraft die Schönheit der Natur erfahren. So geläutert wandelt er sich in einer Symbiose mit der Natur zu einem Lebensbejaher, sein Königreich soll die Natur werden, ihre Gewächse und Tiere. Der Schluss, dass er dort wenigstens keinen Schaden anrichten kann, liegt nahe. Die Rebellen sind allerdings auch so unnütz und tröge, dass man keine wirkliche Regierungsfähigkeit bei ihnen erkennt.

Mit einer sehr gelungenen Inszenierung von David Hermann, der die Märchenwelt von Platz 2 auf 3 der Operntriade verschob, und die Figur des Diktators aus drei verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet sowie einem sehr abwechslungsreichen, märchenhaft üppigen Bühnenbild von Jo Schramm - gerade in "Das geheime Königreich" - wird einem der 1991 in Palm Springs, Kalifornien, gestorbene Ernst Krenek als humorvoller, kritischer und unterhaltsamer Komponist und Librettist mit Anspruch lebendig, der die großen Tragödien eher meidet bzw. dekonstruiert, sie zwar zitiert, aber in eher absurde Zustände überführt. Musikalische Leitung hatte Lothar Zagrosek, der die Vielfalt der Krenek-Klangwelten hervorragend mit dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester darbot.

   

Samstag, 6. Mai 2017

Fantasien zur Nacht (Video): Niyah Dana Hotel - Shower Scene



Niyah Dana Hotel - Shower Scene

Kampf dem Brustkrebs: Schönheit geht uns alle an





MACMA: EVERYBODY LOVES BOOBS
MACMA - Movimiento Ayuda Cáncer de Mama

Wie viele Menschen zahlen dafür, jemanden kennenzulernen?


17 Prozent der Deutschen (ab 16 Jahren) werden im laufenden Jahr Geld für Dating Services im Internet ausgeben. Das geht aus einer aktuellen Erhebung des Statista Digital Market Outlook hervor. Darunter fallen Partnervermittlungen (z.B. Elitepartner, Parship), Singlebörsen (z.B. Love Scout 24, Neu.de) und Casual Dating-Angebote (z.B. Tinder). Das Gesamtvolumen des deutsche Marktes taxieren die Statista-Analysten auf über 200 Millionen Euro pro Jahr - Tendenz steigend.



Die Grafik bildet den Anteil der Bevölkerung ab, der für Dating Services im Internet zahlt.

Infografik: Das Geschäft mit dem Online-Liebesglück | Statista 

Freitag, 5. Mai 2017

Fantasien zur Nacht (Video): Brig - I'm In Love


Brig - I'm In Love

Statistik: Armut ist ein Negativfaktor für Gesundheit und Lebenserwartung

Armut ist gefährlicher als Adipositas oder Bluthochdruck

Die Lebenserwartung sinkt durch Armut stärker als durch Bluthochdruck, Alkoholkonsum oder starkes Übergewicht. Das ergab eine Studie des Lifepath Konsortiums, welches unter anderem von der Europäischen Kommission finanziert wird. Die Wissenschaftler werteten 48 Studien aus sieben wirtschaftsstarken WHO-Staaten, darunter die USA und Frankreich, aus. Sie wollten zeigen, dass neben bekannten Erkrankungen auch der sozio-ökonomische Status eine Rolle bei der Lebenserwartung spielt. Wie die Grafik von Statista zeigt, verringert die Nikotinsucht die Lebenserwartung am stärksten, gefolgt von Diabetes und Bewegungsmangel. Vor Faktoren wie Bluthochdruck und Übergewicht liegt allerdings die Armut. Wer finanziell schlechter gestellt ist, lebt kürzer.

Insgesamt sind die Auswirkungen aller Faktoren bei Männern größer als bei Frauen. Einzig beim Übergewicht verkürzte sich die Lebenserwartung der Studienteilnehmerinnen stärker als die der Studienteilnehmer.

Die Grafik zeigt die Verkürzung der Lebensdauer abhängig von folgenden Faktoren (in Jahren)

Infografik: Armut ist gefährlicher als Adipositas oder Bluthochdruck | Statista 

Donnerstag, 4. Mai 2017

Wenn keine Anklage mehr erhoben werden kann: Naziverbrecher und Zeugen sterben aus - Wartetaktik beim Gericht Neubrandenburg

Gedenkstätte Groß-Rosen         (c)  CC BY-SA 3.0










Ein OFFENER BRIEF von Holocaust-Überlebenden und Akteuren aus Bildung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft fordert, den Prozess gegen Hubert Zafke (Neubrandenburg), SS-Mann und Mitakteur in mehreren Konzentrationslagern, unverzüglich neu zu eröffnen und endlich zu verhandeln! Die Hoffnung, dass in diesem Verfahren noch ein Urteil gesprochen wird und den Opfern und ihren Angehörigen damit ein Stück weit Gerechtigkeit zuteil wird, geben sie nicht auf.


Mehr darüber

Mittwoch, 3. Mai 2017

Mythen aus China 02: Der Phönix des Ostens


(Shen Yun Performing Arts) Funken fliegen. Federn knistern. Flammen brechen hervor. Nach fünf Jahrhunderten entzündet sich ein antiker Vogel an seinem eigenen Feuer und zerfällt zu Asche. Alles ist ruhig. Und dann kommt ein kleiner Schnabel unter der staubigen Oberfläche hervor, und der Phönix ist wiedergeboren. Dies ist der Phönix des Westens – ein Symbol für Erneuerung und neue Chancen. Schwing dich auf zur anderen Seite der Welt, zu den schlanken Bambushainen und Wutong-Bäumen des Ostens, wo ein anderer Phönix die Lüfte beherrscht.

Was wir über den orientalischen Phönix oder fèng huáng (鳳凰) wissen, stammt aus uralter Folklore und Mythologie. In Legenden wird der Phönix wegen seiner Fähigkeit, einen Charakter zu beurteilen, hervorgehoben und dafür, den Ehrbaren und Freundlichen Glück zu bringen. In manchen Geschichten heißt es, dass der Vogel sich nur dort niederlässt, wo etwas Wertvolles zu finden ist. Andere berichten von seiner Fähigkeit, sich in himmlische Feen zu verwandeln. Mit einer jahrtausendealten Geschichte unter den Flügeln, hat der feng huang seinen Platz als ein Symbol chinesischer Kultur behauptet.

Die Erschaffung des Kosmos

Der feng huang ist eine der wichtigsten Figuren in der chinesischen Kosmologie. Nach chinesischem Mythos ist es so: Nachdem Pan Gu aus dem riesigen „Ei“ des Chaos herausgekommen war, folgten ihm vier Lebewesen. Das waren der Drache, qilin (eine Kreatur mit Hörnern und Hufen), die Schildkröte und feng huang. Diese vier fantastischen Kreaturen stellten die Vier Geiste dar und unterstützten Pan Gu bei der Erschaffung der Welt.

Sie setzten ihre Kräfte ein, um die fünf Elemente hervorzubringen (Metall, Holz, Wasser, Feuer und Erde) und die fünf Jahreszeiten zu erschaffen (Frühling, Herbst, Winter, Sommer und Spätsommer), und die Welt in fünf Regionen einzuteilen (Norden, Süden, Osten, Westen und die Mitte). Jedes der Lebewesen übernahm die Verantwortung für ein Fünftel dessen, was sie erschaffen hatten. Der feng huang übernahm die Kontrolle über das Feuer, den Sommer und den Süden.

In manchen Legenden heißt es, dass der Körper des feng huang den himmlischen Körpern entspreche und sein Kopf der Himmel, seine Augen die Sonne, sein Rücken der Mond, seine Füße die Erde und sein Schwanz die Planeten seien. So wurde der Vogel also als ein Bindeglied zwischen unserer Welt und den jenseits liegenden Himmeln betrachtet.

Federwerk

Das chinesische Kunsthandwerk ist voll von feng huang; man kann sie beim Ausruhen auf den Dächern finden, auf Porzellan oder wenn sie sich auf Seide erheben. Künstler portraitieren sie gewöhnlich als sehr schöne, weibliche Vögel, die Pfauen oder Goldfasanen ähneln. Das lebendige Federkleid des feng huang ist mehr als nur für die Augen schön anzusehen, denn es setzt sich aus den fünf Grundfarben der chinesischen Philosophie zusammen – gelb, weiß, rot, schwarz und grün – und korrespondiert mit den fünf Werten der konfuzianischen Lehre von Güte, Pflicht, Respekt, Weisheit und Glauben. Daher dient das Einbeziehen von feng huang in das Kunsthandwerk dem höheren Ziel, traditionelle Werte hervorzuheben. Das zeichnet die beiden, den Künstler und den Besitzer des Kunstwerks, als Menschen von Integrität und Feinsinnigkeit aus.

Phoenix
Ein Vogel mit Geschichte

In den frühesten Zeiten bezog sich feng huang nicht auf einen Vogel, sondern auf zwei. Feng war ein männlicher Vogel, während huang ein Weibchen war. Zusammengenommen waren sie sowohl eine Metapher für das Yin und Yang-Symbol als auch ein Sinnbild für die ehrwürdige Beziehung zwischen Mann und Frau.

Später wurden feng und huang zu einem einzigen weiblichen Vogel kombiniert und oft mit einem männlichen Drachen verkoppelt. Das ist der chinesische Phönix, wie er heutzutage meistens verstanden wird und der Generationen von Chinesen inspiriert hat – insbesondere Frauen. Bescheiden, treu ergeben, freundlich und schicklich, so verkörpert der feng huang die Charakteristiken, die traditionell einer Dame als Ideal zugeordnet wurden. Da er die Verbindung zwischen der königlichen Familie und dem Göttlichen betont, war der feng huang das perfekte Emblem für die Kaiserin und passte ideal zum Drachen, der den „Sohn des Himmels“, den Kaiser, symbolisierte.

Der Drache
Das Thema feng huang und der Drache ist auch unter dem Volk sehr populär. Wenn sie zusammen beschrieben werden, gelten sie als die glücklichsten aller Kreaturen, sie haben die Bedeutung von glückliche Beziehungen, Glück und dauerhafter Stärke. Es gibt reichlich Redewendungen über die beiden, und gewöhnlich stehen sie in Verbindung mit Glück und Fähigkeiten. Zum Beispiel bedeutet lóng fèng chéng xiáng (龍鳳呈祥) Vermögen in einem solchen Ausmaß, dass es von einem Drachen und einem Phönix gebracht worden sein muss, während rén fèng chéng xiáng (龍鳳呈祥) auf jemanden hinweist, der so talentiert ist, dass er unter Menschen herausragt wie ein Drache oder ein Phönix.

Die feng huang sind nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen, Mit ihrem scheuen Verhalten und ihrem gütigen Wissen ziehen sich feng huang in Zeiten von Schwierigkeiten zurück und kommen wieder zum Vorschein, um Frieden zu verkünden. Denen, die das Glück haben, ihnen zu begegnen, bringen Sie Segen, und kündigen außergewöhnliche Ereignisse an. Zum Beispiel bedeutete es, wenn der Vogel bei der Geburt eines Kaisers gesehen wurde, dass das Kind zu einem tugendhaften Herrscher heranwachsen würde – der größte Segen für ein Land. In der Geschichte haben feng huang auch die Ankunft großer Weiser angekündigt, und damit die Ankunft von Moral und Stabilität angezeigt.

In den Dynastien blieb der feng huang ein Symbol für die Tugendhaften und die Weisen. Und von den Mächten der Natur um uns herum bis zu den traditionellen moralischen Prinzipen und den entfernten Himmeln verbindet der feng huang uns alle als ewiges Symbol von Schönheit, Anmut und dem Göttlichen.

Sonntag, 30. April 2017

Burg Trifels: Frühere Schätze

Eine Spurensuche – 
Reliquie aus dem Trifelsschatz in England 
(Müssen wir sie zurückholen? ❦)

„Manus Sancti Jacobi - Eine Reliquie aus dem Trifelsschatz in England“ so hieß ein Vortrag am 1. März im Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern. Der ehemalige Ministerialrat Anton Neugebauer erzählte eine spannende Geschichte über den Weg der mumifizierten „Hand des Apostels Jakobus der Ältere“ vom pfälzischen Trifels nach Reading in die Abteikirche St. James. 

Richard Löwenherz war nicht der erste Angehörige des englischen Königshauses auf dem Trifels. Seine Großmutter Mathilde, die Tochter König Heinrichs I., kehrte nach dem Tod ihres ersten Mannes, Kaiser Heinrichs V., 1125 nach England zurück. Zuvor entnahm sie dem Reichsschatz auf dem Trifels nicht nur zwei Kronen, sondern auch eine wertvolle Reliquie, die mumifizierte „Hand des Apostels Jakobus der Ältere“. 

Mathilde schenkte sie ihrem Vater, der sie der Abtei Reading anvertraute. Eine Aufforderung Friedrich Barbarossas, die Reliquie wieder zurückzugeben, lehnte König Heinrich II., Mathildes Sohn, 1157 höflich, aber bestimmt ab. Reading wurde dank der Hand vom Trifels zu einem der meistbesuchten Wallfahrtsorte der britischen Insel, bis er 1539 dem Klostersturm Heinrichs VIII. zum Opfer fiel. Die prächtige Abteikirche verschwand, aber wunderbarerweise blieb die „Hand of Saint James“ erhalten. Ihre Geschichte ist noch nicht zu Ende; das Jahr 2017 birgt womöglich noch weitere Überraschungen.

Samstag, 29. April 2017

Fantasien zur Nacht (Video): Eva. Cyprus 2016. Part 1



Eva. Cyprus 2016. Part 1

Statistik: Wie viele Bürger gehen in ein Fitnesscenter?

So fit ist Deutschland

Am 06. April startet die internationale Fitness-Messe FIBO in Köln. Rund 10,1 Millionen Menschen in Deutschland sind aktuell Mitglied in einem Fitnessclub - das geht aus aktuellen Zahlen von Deloitte und Europe Active hervor. Damit steht Deutschland in absoluten Zahlen europaweit auf Platz eins, vor Ländern wie Frankreich und Spanien, wie die Grafik von Statista zeigt.

Heruntergerechnet auf die Bevölkerungszahl ergibt sich für Deutschland eine Penetrationsquote von 12,3 Prozent. Damit bewegt sich die Bundesrepublik eher im Mittelfeld, verglichen mit Ländern wie Schweden (21,1 Prozent) und Norwegen (19,2 Prozent).

Die meisten Fitnessclub-Mitglieder in Deutschland trainieren bei der McFit-Group. Ebenfalls beliebt sind die Unternehmen Clever Fit und FitX.

Die Grafik zeigt die Anzahl der Mitglieder in Fitnessclubs nach Ländern,
jeweils zum 31.12.2016 (in Mio.).



Infografik: So fit ist Deutschland | Statista 

Freitag, 28. April 2017

Fantasien zur Nacht: AGNIESHKA 2




AGNIESHKA 2

Herzstiftung: Rezepte gegen Herzbeschwerden

Foto: Gerald Wüchner


Herzgesunde Ernährung: Das Kochbuch der Deutschen Herzstiftung 
Mediterrane Küche – Genuss & Chance für Ihr Herz
in der Auflage von 2017


Viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen lassen sich bereits mit der Ernährung verhindern. Dass ein gesunder Ernährungsstil nicht heißt, enthaltsam und freudlos leben zu müssen, sondern Abwechslung und natürlicher Geschmack bedeutet, zeigt die mediterrane Küche, die auch unter Feinschmeckern sehr beliebt ist und in Langzeitstudien postive Auswirkung auf Herz- und Kreislauf zeigt.

Die Herzstiftung hat sich zur Aufgabe gemacht, gesunde und mediterrane Kost schmackhaft zu machen und gibt nun eine neue Auflage des großen Koch- und Ernährungsbuchs „Mediterrane Küche – Genuss & Chance für Ihr Herz“ heraus, das immer noch zu einem bewusst niedrigen Preis von der Herzstiftung verfügbar gemacht wird (23 Euro + Versand).

Die Neuerungen der 2017 erschienenen Auflage:
+ 50 neue Rezepte (insgesamt nun 190 Rezepte aus der traditionellen Mittelmeerküche).
+ Extra-Teil mit Anleitungen für selbst hergestellte Gewürzmischungen, wodurch sich z. B. unnötig hohe Salzmengen vermeiden lassen (für viele Menschen mit Bluthochdruck eine große Hilfe).
+ Neues Kapitel mit vegetarischen Gerichten.
+ Sorgfältig ausgearbeitete Tabelle mit Nährwert-Angaben wichtiger Lebensmittel (inkl. der Aufschlüsselung nach Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten als wertvolle Hilfe z. B. für Menschen mit Diabetes mellitus oder dem Wunsch nach Gewichts-Reduzierung).
+ Mit noch mehr Abbildungen der fertigen Gerichte.
+ Alle Gerichte jetzt mit Originalbild (vom Autor selbst fotografiert).
+ Erweiterung des Kochbuchs von 240 auf insgesamt 280 Seiten.

Bewährtes aus den Vorgänger-Auflagen:
o  Alle Rezepte enthalten genaue Angaben der Zubereitungszeit zur Vereinfachung der täglichen Rezeptauswahl.
o  Ausführliche Erläuterungen zu den medizinischen Hintergründen der gesundheitsfördernden Mittelmeerküche.
o  Viele praktische Tipps, z. B. zum richtigen Umgang mit frischen Kräutern, zum Einkauf und zur professionellen Verarbeitung von Gemüse u. v. m.
o  Anleitung, worauf beim Kauf von Olivenöl zu achten ist (inkl. welche Olivenöl-Sorten für Salate zu empfehlen sind, Tipps zum korrekten Testen von Olivenöl und der Beantwortung zahlreicher Leser-Fragen, z. B. ob man Olivenöl tatsächlich nicht erhitzen darf.)
o  Bereits über 50.000 herausgegebene Exemplare.


Der Autor
Verfasst wurde das Kochbuch von Gerald Wüchner, der lange Zeit im In- und Ausland in der Spitzengastronomie tätig war. Seit über 24 Jahren beschäftigt sich der renommierte Koch, der u. a. mit dem Innovationspreis des bayerischen Gesundheitsministeriums ausgezeichnet wurde, mit den Auswirkungen des Essens auf die Gesundheit. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Herzstiftung berät er Kliniken und Unternehmen bei der Einführung der mediterranen Küche.

Hinweis: Interessierte Kliniken und Unternehmen können über folgende E-Mail-Adresse kostenlos eine Erst-Information zur Einführung der mediterranen Küche anfordern: mittelmeerkueche@herzstiftung.de

Donnerstag, 27. April 2017

Lebensmittel: Von Verdorben bis Hochallergen kommt in Umlauf

EuroNews berichtet, dass fast 10.000 Tonnen feste und 26 Millionen Liter flüssige Nahrungsmittel im Wert von 230 Mio EUR von der EU-Polizeibehörde Europol beschlagnahmt wurden. Zwischen Dezember 2016 und März 2017 waren Ermittler aus 61 Ländern, darunter alle 21 Mitgliedsstaaten der EU, am Werk.

Zu finden gab es in dieser Betrügertüte alle Arten von Lebensmitteln, vom gestreckten Olivenöl aus Italien, gepanschtem Wein aus der Toskana, neu etikettierten Sardinendosen aus Portugal und ungekühltem Frischfleisch aus Irland. 

Besonders gefährlich war unter anderem eine Haselnusspaste aus Cashewkernen. Wie man weiß, ist Haselnusspaste hierzulande sehr teuer. Von 5 bis 10 EUR verlangen die Anbieter für kleine Mengen. In Sachen Haslenusspaste berichtet das ZDF-Magazin Frontal21, dass in Deutschland bei 545 Tonnen angeblich hochwertigen und teuren Haselnuss-Produkten gehackte Haselnüsse mit billigen Erdnüssen gestreckt wurden sowie Haselnusspaste, die fast zur Hälfte aus Cashewkernen oder zu einem Viertel aus Mandeln angerührt wurde. Hier besteht für Allergiker eindeutig Gesundheits- und Lebensgefahr, wenn sie solche Pasten erwischen, die nicht rein sind. Man denke nur an den allergischen Schock. Von den Gesundheitsgefahren der verdorbenen Lebensmittel einmal ganz abgesehen.

Europol weiß, dass hinter dem Betrug organisierte Banden stehen, die enorme Mengen Geld verdienen. Großes Problem bei der Ermittlung und Behandlung dieser Riesenschiebereien ist allerdings, dass die Kontrollbehörden einerseits nicht unbedingt das organisierte Verbrechen im Blick haben, sondern offensichtlich bei Nebenkriminalität aktiver sind, und der Umstand, dass Zoll und Polizei nicht unbedingt bei Lebensmitteln suchen. So nahm Europol selbst dazu Stellung. Diese Darstellung legt mehr als deutlich die Vermutung nahe, dass kleine Fische gejagt werden, die großen aber durchkommen. Es stellt sich gleichzeitig auch die Frage nach der Rentabilität und der Effizienz der europäischen und jeweils nationalen Schutz- und Kontrollorgane, die zusammengerechnet Milliarden von Euros kosten. Allein die Ermittlungsperspektive zu ändern könnte viel erreichen. Hier beginnt das Machtgefüge des Geldes, Korruption und Mechanismen, von denen wir nur ahnen, was wirklich abläuft.

Was auch fehlt, so Verbraucherschützer, sind effektive Gesetze, die Beimischungen und Gammelprodukte - wie wir das ja von Fleischskandalen in Deutschland kennen - eben nicht erlauben, und Selbstkontrollen der Hersteller und Händler mit Haftbarkeit sowie mehr Kontrollen auf EU-Ebene einrichten.

Mittwoch, 26. April 2017

Am Sonntag in Frankfurt a.M.: Drei (Kurz-)Opern von Ernst Křenek - einst als entartet verboten

(Schwergewicht oder Die Ehre der Nation)
v.l.n.r. Barbara Zechmeister (Evelyne),
Simon Bailey (Adam Ochsenschwanz) und
Michael Porter (Gaston) sowie vorne mit
dem Rücken zum Betrachter
Statisterie der Oper Frankfurt

(c) Barbara Aumüller

DER DIKTATOR
SCHWERGEWICHT ODER DIE EHRE DER NATION
DAS GEHEIME KÖNIGREICH
Drei Opern von Ernst Křenek
Text vom Komponisten
Mit Übertiteln

Musikalische Leitung: Lothar Zagrosek
Regie: David Hermann
Bühnenbild: Jo Schramm
Kostüme: Katharina Tasch
Licht: Olaf Winter
Chor (Das geheime Königreich): Markus Ehmann
Dramaturgie: Mareike Wink


Der Diktator 
Der Diktator: Davide Damiani 
Charlotte, seine Frau: Juanita Lascarro 
Der Offizier: Vincent Wolfsteiner 
Maria, seine Frau: Sara Jakubiak 


Das geheime Königreich
Der König: Davide Damiani
Die Königin: Ambur Braid
Der Narr: Sebastian Geyer
Der Rebell: Peter Marsh
Drei singende Damen: Alison King
                                    Julia Dawson
                                    Judita Nagyová
Erster Revolutionär: Michael McCown
Zweiter Revolutionär: Doğuş Güney
Ein Wächter: Michael Porter


Schwergewicht oder Die Ehre der Nation 
Adam Ochsenschwanz: Simon Bailey 
Evelyne, seine Frau: Barbara Zechmeister 
Gaston, ein Tanzmeister: Michael Porter 
Professor Himmelhuber: Ludwig Mittelhammer 
Anna Maria Himmelhuber, seine Tochter: Nina Tarandek
Journalist / Regierungsrat: Michael McCown

Chor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester




Nach dem überragenden Erfolg seiner Oper Jonny spielt auf (1927) wartete die Musikwelt ungeduldig auf Neues aus der Feder des in Wien geborenen Komponisten Ernst Křenek (1900-1991). Damals konnte noch niemand ahnen, dass rund zehn Jahre später ein auf diese Oper anspielendes Plakat – welches auf rotem Grund einen schwarzen Saxophonspieler mit Judenstern am Revers zeigte, versehen mit der Hetzparole „Entartete Musik“ – zum „anti-kulturellen“ Symbol dieser dunklen Zeit wurde, die den Komponisten schließlich zur Emigration in die USA veranlasste. Doch zuvor gelang es Křenek, mit seinen drei Operneinaktern die in ihn gesetzten Erwartungen sogar noch zu übertreffen. Die Uraufführung am 6. Mai 1928 am Staatstheater Wiesbaden wurde vom Publikum bejubelt. Somit verwundert es nicht, dass die Frankfurter Erstaufführung bereits am 9. Oktober desselben Jahres erfolgte. Křenek vertonte die drei Kurzopern in unterschiedlichen musikalischen Stilen: den Diktator als tragische Oper mit veristischen Anklängen, das Schwergewicht als burleske „Operette“ mit den Modetänzen der Zeit und das Königreich als schillernde Märchenoper à la Schreker.

Der Diktator begehrt Maria. Sie ist zu ihm gekommen, um Rache für ihren Ehemann zu nehmen, der im Krieg sein Augenlicht verloren hat. Daraufhin schießt Charlotte, die eifersüchtige Frau des Herrschers, auf ihren Mann und tötet dabei die vermeintliche Rivalin. – Meisterboxer Adam Ochsenschwanz ist ein wahres Schwergewicht. Als er bemerkt, dass seine Frau Evelyne ihn mit ihrem Dauertanzpartner Gaston betrügt, schlägt er das Inventar seines Ateliers kurz und klein. Bevor Evelyne und Gaston das Weite suchen, setzen sie Adams Trainingsapparat unter Strom… – In einem geheimen Königreich streiten die Frau des resignierten Herrschers und ein Rebell um die Macht. Als das Volk den Palast stürmt, tauscht der König mit dem Narren die Kleider und flieht, wie die Königin und der Aufrührer zuvor, in einen nahegelegenen Zauberwald. iiiiiand good night Dort kommt es zu einer erotischen Begegnung zwischen
Rebell und Herrscherin, woraufhin sie in einen Baum verwandelt wird. An dessen Ästen will sich der entmutigte König erhängen. Gerade noch rechtzeitig wird er durch die Stimme seiner Frau in Schlaf versetzt…

Für die musikalische Leitung kehrt mit Lothar Zagrosek der ehemalige Stuttgarter GMD und Chefdirigent des Konzerthausorchesters Berlin zurück an die Oper Frankfurt, wo er zuletzt 2011/12 den aus Dallapiccolas Volo di notte und Il prigioniero bestehenden Doppelabend dirigierte. Regisseur David Hermann arbeitet seit 2004/05 regelmäßig an der Oper Frankfurt, zuletzt 2010/11 mit Charpentiers Médée im Bockenheimer Depot. Drei weitere Gäste kommen für die Křenek-Einakter wieder an den Main: Davide Damiani (Der Diktator / Der König) war hier zuletzt 2014/15 als Fred Bucksmann in der Uraufführung von Lior Navoks An unserem Fluss im Bockenheimer Depot zu erleben. Simon Bailey (Adam Ochsenschwanz) gehörte bis 2016 zum Ensemble der Oper Frankfurt und gastierte hier jüngst als Leporello in Mozarts Don Giovanni. Die Kanadierin Ambur Braid (Die Königin) gab neulich als Königin der Nacht in Mozarts Die Zauberflöte ihr Deutschland-Debüt an der Oper Frankfurt. Alle weiteren Partien sind fast ausschließlich mit Mitgliedern des Opernstudios und Ensembles der Oper Frankfurt besetzt.

Premiere: Sonntag, 30. April 2017, um 18.00 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen:5., 7., 12., 14., 18., 21. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren) Mai 2017

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 19 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 - 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich. 

Montag, 24. April 2017

Präsidentenwahl in Frankreich: Der parteilose Emmanuel Macron hat sich an die Spitze gesetzt

In der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Frankreich haben sich am Sonntag der europafreundliche Emmanuel Macron (parteilos) und die EU-feindliche Marine Le Pen (Front National) durchgesetzt. In aktuellen Hochrechnungen kommt Macron mit 23,9 Prozent auf den größten Anteil der Stimmen, Le Pen folgt knapp mit 21,4 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 76 Prozent, wie die Grafik von Statista zeigt.

Für den Zusammenhalt der Europäischen Union wird der zweite Wahlgang am 7. Mai zu einer Schicksalswahl: Dann werden die beiden Kandidaten in einer Stichwahl gegeneinander antreten und die Weichen für die Zukunft Frankreichs und der EU gestellt.


Infografik: So hat Frankreich gewählt | Statista 

Sonntag, 23. April 2017

Nationaltheater Mannheim: Noah Haidle wird Hausautor in der Spielzeit 2017/2018


Wie in den vergangenen Spielzeiten lädt das Schauspiel des NTM auch in der Saison 2017/18 mit der Unterstützung des Vereins der Freunde und Förderer des Nationaltheaters wieder einen Dramatiker als Hausautor nach Mannheim ein. Für die kommende Spielzeit fiel die Wahl auf den US-amerikanischen Autor Noah Haidle, dessen abgründige und anrührende Komödie Götterspeise im Januar 2016 im Studio Werkhaus des NTM in der Regie von Zino Wey uraufgeführt wurde.

Der Drehbuchautor und Dramatiker Noah Haidle wurde 1978 in Michigan geboren. Seine Stücke werden USA-weit inszeniert, im deutschsprachigen Raum erlangte Haidle 2009 durch die deutsche Erstaufführung von Mr. Marmalade größere Bekanntheit. Haidles erstes Drehbuch wurde mit Al Pacino und Christopher Walken verfilmt (Stand Up Guys, Regie: Fisher Stevens, USA 2012). Haidle hat einen Abschluss der Princeton University und der Juilliard School im Fach Szenisches Schreiben und lebt in Detroit. Sein Theaterstück Alles muss glänzen wurde von Theater heute zum besten Ausländischen Stück des Jahres 2015 gewählt.

»Noah Haidle gehört für mich zu den spannendsten Stimmen der US-amerikanischen Gegenwartsdramatik«, sagt Schauspiel-Intendant Burkhard C. Kosminski über den künftigen Hausautor. »Seine Texte sezieren scharf, pointiert und humorvoll die Gesellschaft und die sozialen Schichten, in denen sie spielen. Seitdem sein Text Götterspeise Anfang des Jahres 2016 am NTM Premiere hatte, sind wir im engen Austausch mit ihm. Ich freue mich sehr, dass wir ihn als Hausautor für die Spielzeit 2017/2018 gewinnen konnten. Mein großer Dank geht an die Freunde und Förderer des Nationaltheaters, die den Aufenthalt des Hausautors ermöglichen. Sie leisten damit seit vielen Jahren einen wichtigen Beitrag zur kontinuierlichen Zusammenarbeit zwischen dem Nationaltheater und Autoren.«

Prof. Dr. Achim Weizel, Vorsitzender der Freunde und Förderer des NTM, begrüßt die Entscheidung: »Seit über 20 Jahren unterstützen die Freunde und Förderer die Institution des Hausautors am Nationaltheater Mannheim. Die Dramaturgie des Schauspiels hat über diese lange Zeit eine glückliche Hand mit der Auswahl der Autoren bewiesen. Eine große Zahl von zeitgenössischen Autoren hatte die Gelegenheit, im direkten Kontakt mit dem Theater praktische Erfahrungen zu sammeln. Albert Ostermaier, Feridun Zaimoglu und viele andere deutschsprachige Autoren waren hier zu Gast, ihre Stücke finden sich heute auf den Spielplänen vieler deutscher Theater. Mit Noah Haidle wird erstmals ein nicht-deutschsprachiger Hausautor zu uns kommen. Die Freunde und Förderer begrüßen die Wahl Haidles, der das Spektrum der Hausautoren deutlich erweitert und eine neue, internationale Farbe ins Spiel bringt.«

Noah Haidle: »Die Ehre liegt für mich weniger darin, der erste Amerikaner zu sein, der Hausautor des Nationaltheater Mannheim wird. Ich glaube nicht, dass ich der erste Amerikaner in irgendetwas bin. Friedrich Schiller floh ja von seinem Heeresregiment nach Mannheim, um an der Premiere der Räuber teilzunehmen, wurde zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt und der Herzog von Württemberg verbot ihm, weitere Stücke zu schreiben. Wenn es mir irgendwie gelingt, den gleichen Geist und diese Chuzpe einzufangen, dann darf ich mich in dieser unglaublichen Ahnenreihe glücklich schätzen.«

Götterspeise ist in dieser Spielzeit im Studio Werkhaus wieder am 28. April sowie voraussichtlich im Juni zu sehen.

Samstag, 22. April 2017

Fantasien zur Nacht (Video): Black from Moon-Insomnia



Black from Moon-Insomnia

Wie war's bei Pelléas et Mélisande von Debussy in der Frankfurter Oper

Mélisande und Pelléas
(c)  Barbara Aumüller

Maeterlinck
Graf Maurice (Polydore Marie Bernard) Maeterlinck war ein belgischer Schriftsteller und Dramatiker, der eine wichtige Bedeutung im sog. Symbolismus hatte. 1862 in Gent geboren, erhielt Maeterlinck 1911 den Nobelpreis für Literatur, wurde 1932 vom belgischen König geadelt und zum Grafen ernannt, flüchtete während der Nazizeit in die USA und kehrte noch einmal für zwei Jahre in seine Heimat zurück, bevor er am 6. Mai 1949 in Nizza starb. 

Der Dichter hat etliche lyrische Werke und Bühnenstücke verfasst – darunter das Schauspiel Pelléas et Mélisande, das durch Claude Debussy noch eine größere Bedeutung bekam. Der Musiker und Komponist großer romantischer moderner Welten komponierte eine Oper (seine einzige) zu Maeterlincks Bühnenwerk, die sich heute weltweit großer Beliebtheit erfreut. Bereits nach der Uraufführung des Bühnenwerks am 16. Mai 1893 im Théâtre de Bouffes-Parisiennes in Paris galt es als Hauptwerk des Symbolismus.  


Mélisande und Golaud
(c)  Barbara Aumüller
In Frankfurt seit 26. März 2017 als Wiederaufnahme auf der Opernbühne, präsentiert sich ein modernisierter Maeterlinck vom mystischen Wasserschloss in ein modernes Landschlösschen, vom märchenhaften König zu einem englisch anmutenden Adligen verändert, der sich auch König nennt, aber einen Teil des Bruchs in der gesamten Inszenierungslinie verkörpert. Während sich der Text des Librettos noch hart am irrealen symbolistisch Verhangenen, an der Todesahnung und dem Multibedeutsamen orientiert, hat sich die szenische Äußerlichkeit metonymisch über die Jahrzehnte weiterverschoben. Es sind Kunstfiguren, die nicht wirklich von dieser Welt sind, artifiziell konstruiert, von Naturphänomenen irritiert und arretiert, immerzu von dunkler Ahnung, in einer symbolträchtigen Welt und Kulisse agierend. Wie "Blinde" oder Isolierte leben und regieren sie hier, zwar einen Heilbrunnen gegen Blindheit beim Schloss, aber er ist versiegt, er hat auch nicht verhindert, dass der König blind wurde. Die Doppeldeutigkeit der Blindheit erinnert an die adligen Protagonisten des "Kirschgartens" von Tschechow, die nicht merken, was wirklich um sie herum geschieht und was sich verändert. Bis auf eine merkwürdige Stelle, wo Golaud berichtet, einen toten Bauern am Strand gefunden zu haben, verhungert. Hilflos dem Unbekannten, dem Unheil oder Tod ausgeliefert, horchen sie in die Stille, ob sich etwas mitteilt, ein Signal zu hören ist. Passivität ist dominant.

Ungewöhnlich auch die Geschichte von Mélisande, die Prinz Golaud (gefeierter Bariton Brian Mulligan) bei der Jagd an einem Brunnen findet, die unaufhörlich weint, ein Krönchen im Wasser verloren hat, und nicht sagt, wer sie ist und woher sie kommt. Golaud heiratet sie, aber ohne Papiere, sie müssen noch nachgereicht werden, und verbringt einen geheimen Honey Moon mit ihr. Er fürchtet auch, dass der erkrankte Vater König Arkel (präsenter Bass Alfred Reiter) die Beziehung als Mesalliance werten könnte und kehrt erst einmal nicht vom Jagdausflug zurück. Monate später, als er von der Schwangerschaft weiß, bittet er Pelléas um "Vorbereitung" seiner Rückkehr zum Vater und um eine Fackel im Fenster als Zeichen der Akzeptanz. So wird das Kennenlernen der düsteren Heimat Golauds für Mélisande (äußerst reizvoll und feminin, ein Diamant der Schöpfung mit starkem Sopran Gaëlle Arquez) wenigstens ein bisschen gemütlich. Der Gesamteindruck ist jedoch erschreckend für sie. 


Mélisande und Pelléas
(c)  Barbara Aumüller
Der Halbbruder Pelléas (verliebter Galan und beeindruckender Bariton Björn Bürger) hat größere Chancen bei Mélisande, und sie wird auch bereitwillig seine Geliebte. Die Fesselspielchen und Zärtlichkeiten mit ihr verträgt der Ehemann natürlich nicht, er sprengt die Intimität, und in einem düsteren Kellergewölbe macht er Pelléas klar, was passiert, wenn er nicht aufhört sie zu umwerben. Doch die beiden lieben sich und zeigen es ihm durch einen langen Kuss, als er sie erneut überrascht. Golaud erschlägt Pelléas und verletzt Mélisande, die bald nach der Geburt ihres Kindes stirbt, was der Mann ihr prophezeite - sie ginge voraus, er würde ihr folgen, denn seine Liebe zu ihr sei ewiglich. So wird dieses Königshaus dem Untergang gewidmet sein, wenn nicht der Sohn Golauds aus erster Ehe den Thron erklimmen wird. 

Fahles Sonnenlicht, Düsternis und Schicksal, Tod und Verderben, Zerfall und Endzeit, alles spür- und erlebbar unter der Regie von Claus Guth sowie im Szenischen (Drehbühne, Glitterregen bei Nacht) von Tobias Heyder und nicht zuletzt in der Musik Debussys, der mit Maeterlinck während der Entstehung alles abgesprochen hatte, Maeterlincks Texte hervorhob, sie in den Mittelpunkt stellte und feierte, so wie Maeterlinck ein Gönner Debussys war. Unter der musikalischen Leitung von Joana Mallwitz wird Debussys Tonfarbenvielfalt, ein Meer der Empfindungen ausgebreitet, die Musik umtanzt die Worte und Symbole, stellt Dissonanzen und Assymetrien dar und korrespondiert hier wieder mit dem verschobenen
Debussy
Ort der Handlung und Zeit des gesamten Stückes. Häufige Tonartwechsel lassen ebenso häufig Erwartungsänderungen und Spannung aufkommen, Gefühle werden umspielt, aber kontrastiv interpretiert. Dadurch entsteht auch der gewissermaßen unechte Charakter der Wahrnehmung und Empfindung - wie im Kunstlicht erscheint einem alles. Der Text gibt mitunter zu wenig her, wird als langweilig empfunden, ebenso wie die Statik in den Bildern, dann wieder hoch poetische Worte, Schwärmereien, Liebevolles, (Schein-)Bewegung, gefolgt von kühler Zauberhaftigkeit, dissonanten Gefühlsmomenten, Unerwartetem, was man harmonischer erwartet. Ein Werk, das man sich in seiner interessanten Andersheit anschauen sollte, um sich eine eigene Meinung zu bilden. Aus musik- und literaturhistorischen Blickwinkeln ein Hauptwerk des Symbolismus.



Fun Kiting: UP UP AND AWAY Festival