Copyright: Nino Haratischwili / Zaza Rusadze |
In einer konzertierten Aktion zeigen mehr als fünfzehn renommierte Theater aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre Solidarität mit den Menschen in Georgien, die seit Monaten für Demokratie, Menschenrechte und Freiheit auf die Straßen gehen. Initiiert wurde die Aktion von der Theaterregisseurin, Dramatikerin und Autorin Nino Haratischwili, die dazu aufrief, die aktuellen Proteste in Georgien zu unterstützen. Im Dezember wählte die Wahlversammlung in Georgien den ehemaligen Fußballer und Hardliner Micheil Kawelaschwili trotz massiver Proteste zum neuen Präsidenten.
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Im Zentrum der Aktion steht ein gemeinsames Projekt: Schauspielerinnen und Schauspieler aus unterschiedlichsten Städten und Theatern haben einen chorischen Text aus Haratischwilis aktuellem Stück „Sacred Monsters“ über systemische Gewalt interpretiert. Dieser Text, der in seiner gemeinsamen Ausführung eine starke Wirkung entfaltet, wurde in zahlreichen Städten – von Hamburg über Frankfurt bis Wien und Zürich – chorisch gesprochen und anschließend vom Videokünstler und Filmemacher Zaza Rusadze zu einem bewegenden Gesamtvideo montiert. Das Video (s.u.) wurde an georgische und oppositionelle Sender gesendet, um die Solidarität mit den Protestierenden in Georgien zu dokumentieren.
Innerhalb kürzester Zeit haben sich Schauspielensembles aus ganz Deutschland, darunter das Thalia Theater und das Deutsche SchauSpielHaus in Hamburg gemeinsam mit der Regisseurin Jette Steckel, das Deutsche Theater Berlin, Theater Bremen, Landestheater Marburg, Schauspiel Frankfurt, die Staatstheater Wiesbaden und Nürnberg, das Residenztheater sowie die Münchner Kammerspiele, an dieser Aktion beteiligt. Auch das Burgtheater in Wien und das Schauspielhaus Zürich aus der Schweiz haben sich angeschlossen. Die Solidaritätsbekundung vereint Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Ländern, die ein starkes Zeichen für die Demokratie und die Freiheit setzen.
Für Nino Haratischwili ist diese internationale Vernetzung von großer Bedeutung: „Diese Aktion gibt mir ein unglaublich starkes Gefühl. Es motiviert mich zu sehen, dass uns so eine Idee vereint und uns alle Dinge miteinander teilen lässt – über so viele Städte, über so viele Länder verteilt. Jetzt fühle ich mich wieder sehr beflügelt durch diese Aktion“, so die Autorin in einem Interview für NDR 90,3.
Die Aktion ist ein Beispiel für die Kraft der Kunst und ihre Fähigkeit, über nationale Grenzen hinweg für Menschenrechte und Freiheit einzutreten. Sie sendet ein unmissverständliches Signal der Unterstützung für die Menschen in Georgien und zeigt, dass die Solidarität der internationalen Theatergemeinschaft mit den Protestierenden dort stärker ist denn je.
Das Deutsche Theater Berlin zeigt in der Kammer seit einem Jahr mit großem Erfolg den von Nino Haratischwili geschriebenen und inszenierten Theaterabend „Penthesilea: Ein Requiem / პენთესილეა. რეკვიემი“. Diese georgisch-deutsche Produktion erzählt von Liebe inmitten der ewigen Wiederkehr von kriegerischer und staatlicher Gewalt.
Das Land Georgien steuert derzeit auf einen Protestwinter zu: Proeuropäische Demonstrant:innen streiten für ihre Rechte, während die Gegenseite mit Gewalt und Unterdrückung antwortet. Auch die Kunst und die Theater stehen mitten in diesen Kämpfen. Kolleg:innen wie Eka Nizharadze und Anano Makharadze, die bei der Theaterproduktion mit auf unserer Bühne stehen, sind Teil der gewaltsam unterdrückten Proteste.
Mit dem nachfolgenden Video solidarisieren sich Schauspieler:innen aus mehr als 20 Theatern aus dem gesamten deutschsprachigen Raum mit ihren georgischen Kolleg:innen.
Die nächsten Vorstellungen „Penthesilea: Ein Requiem / პენთესილეა. რეკვიემი“ finden am 10. Januar sowie am 21. Februar 2025) statt.
Für Demokratie, Menschenrechte und Freiheit. Von Tbilissi bis nach München, Zürich, Hamburg und Berlin. Über alle Grenzen hinweg!
Wir folgen dem Aufruf von Autorin Nino Haratischwili mit vielen weiteren Theatern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die aktuellen Proteste in Georgien zu unterstützen und sprechen mit zahlreichen Schauspieler:innen ihren neuen Text „Sacred Monsters“, der von systemischer Gewalt erzählt.
u.a. Deutsches SchauSpielHaus Hamburg / Volkstheater Wien / Residenztheater /
Münchner Kammerspiele / Schauspielhaus Zürich / Burgtheater Wien / Thalia Theater Hamburg / Schauspiel Frankfurt
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